Doris Abeßer
Schauspielerin
* 15. März 1935 in Berlin; † 26. Januar 2016
Biografie

Doris Abeßer
in VERLIEBT UND VORBESTRAFT (R: Erwin Stranke, 1963) Fotograf: Peter Dietrich
Doris Abeßer, geboren am 15. März 1935 in Berlin, nimmt bereits im Alter von 16 Jahren erstmals Schauspielunterricht. Als ihre Bewerbung an der Staatlichen Schauspielschule Berlin-Schönweide abgelehnt wird, weil sie noch nicht volljährig ist, nimmt Abeßer zunächst ein Pädagogikstudium auf. Mit der Volljährigkeit bricht sie dieses Studium ohne Abschluss ab, um an der Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin doch noch eine Ausbildung zur Schauspielerin zu absolvieren.
Im Jahr 1956 gibt Abeßer ihr Bühnendebüt am Senftenberger Theater. Drei Jahre lang ist sie dort in diversen Stücken auf der Bühne zu sehen, gefolgt von Engagements am Dresdner Staatstheater und der Berliner Volksbühne.
Ihr Leinwanddebüt gibt Abeßer bereits vor dem Abschluss ihrer Ausbildung in Kurt Maetzigs ROMAN EINER JUNGEN EHE (1952). Mit Filmen wie Frank Beyers Drama EINE ALTE LIEBE (1959), Heiner Carows propagandistisch angehauchtem DAS LEBEN BEGINNT (1960), Kurt Maetzigs provokantem Liebesdrama SEPTEMBERLIEBE (1961) oder Konrad Wolfs Meisterwerk PROFESSOR MAMLOCK (1961) wird sie zu einem kassenträchtigen Publikumsdarling der DDR – und von der Jugendzeitschrift "Neues Leben" 1961 zum "Filmliebling" des Jahres gekürt.
Obwohl sie 1963 ins feste Ensemble der DEFA berufen wurde, nimmt Doris Abeßers Kinokarriere nur zwei Jahre später ein schlagartiges Ende, als sie in dem regimekritischen Drama DER FRÜHLING BRAUCHT ZEIT (1965) (unter der Regie ihres damaligen Mannes Günter Stahnke) auftritt, das kurz nach seiner Premiere verboten wird. Mangels Filmangeboten kehrte Abeßer ans Theater zurück. 1968 findet sie im Berliner Metropol Theater eine neue künstlerische Heimstatt, der sie bis zur Schließung des Hauses im Jahr 1997 treu bleibt. Daneben tritt sie seit den neunziger Jahren auch auf anderen Bühnen in literarisch-musikalischen Programmen auf. Neben vereinzelten Kinorollen ist Abeßer seit den siebziger Jahren immer wieder auch in Serien wie GESCHICHTEN ÜBERN GARTENZAUN (1982-1985) und Fernsehfilmen wie MEHR ALS NUR SEX (2002) zu sehen.
Doris Abeßer stirbt am 26. Januar 2016.
Die Biografien entstanden beim DIF mit Unterstützung einer Förderung der DEFA-Stiftung.
Quelle: Deutsches Filminstitut – DIF / www.filmportal.de

Doris Abeßer als Inge Solter in DER FRÜHLING BRAUCHT ZEIT (1965) Fotograf: Kurt Schütt

Doris Abeßer als Inge Solter in DER FRÜHLING BRAUCHT ZEIT (1965) Fotograf: Kurt Schütt
DEFA-Filmografie
- SYN / Der Sohn (1955), Regie: Juri Oserow
- Bärenburger Schnurre (1956), Regie: Ralf Kirsten
- Zwischenfall in Benderath (1956), Regie: János Veiczi
- Eine alte Liebe (1959), Regie: Frank Beyer
- Das Leben beginnt (1959), Regie: Heiner Carow
- Professor Mamlock (1960 - 1961), Regie: Konrad Wolf
- Septemberliebe (1960), Regie: Kurt Maetzig
- VALCIK PRO MILION / Walzer für Millionen (1960), Regie: Josef Mach
- Das Film-Magazin Nr. 3 - Der Kuß (1962), Regie: Hubert Hoelzke
- Verliebt und vorbestraft (1963), Regie: Erwin Stranka
- Das Lied vom Trompeter (1964), Regie: Konrad Petzold
- Der Frühling braucht Zeit (1965), Regie: Günter Stahnke
- Mörder auf Urlaub (1965), Regie: Bosko Boskovic
- Hauptmann Florian von der Mühle (1968), Regie: Werner Wolfgang Wallroth
- Zille und ick (1983), Regie: Werner Wolfgang Wallroth
- Annekathrin Bürger. Film ist immer noch meine Heimat (2002)