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Üb immer Treu und Redlichkeit

Regie: Christian Klemke, 15 Min., Farbe/Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1988

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
389
Sonstiger Titel
Immertreu
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieser schwarz-weiß- und Farb-Dokumentarfilm berichtet über Mitglieder des Berliner Ringvereins "Immertreu". Eine Gruppe unter der Führung des Ringverein-Vorsitzenden Adolf Leib war Ende Dezember 1928 an einer Massenschlägerei mit Zimmerleuten in einem Lokal des Bahnhofsviertels auf der Breslauer Straße beteiligt. Die Bilanz: sieben Schwerverletzte und ein toter Maurer. In der Berliner Ganovenszene, die von Ringvereinen geführt wurde, war es üblich, sich gegenseitig zu helfen, häufig übten sie Selbstjustiz. Mit nachgestellten Szenen, historischen Film- und Fotoaufnahmen werden die Abläufe bis zur Verurteilung der Angeklagten genaustens erzählt und dargestellt. Das Viertel um den Schlesischen Bahnhof war ein Sammelbecken für die Existenzsuchenden der Reichshauptstadt; Wohnungselend, Prostitution und Arbeitslosigkeit waren hier folglich vorprogrammiert. Eingeblendete Farbaufnahmen aus der heutigen Zeit zeigen die Veränderung des Viertels.

Filmstab

Regie
  • Christian Klemke
Drehbuch
  • Christian Klemke
Kamera
  • Udo Breß
Schnitt
  • Christine (auch: Kristine) Schrandt
Ton
  • Henner Golz
Produktionsleitung
  • Peter Mansee
Redaktion
  • Martin Engelhardt
Sprecher
  • Wolfgang Dehler
  • Klaus Piontek
Person, primär
  • Adolf Leib
Person, sekundär
  • Kurt Mrazek

Langinhalt

0:00:00

Foto vom Gebäude des Kriminalgerichts in Berlin-Moabit (nah). Sprecher: "Hier findet am 5. Februar 1929 der mit Spannung erwartete "Immertreu-Prozess" statt…(Foto der drängenden Zuschauer am Gebäudeeingang)... Eine Berliner Tageszeitung berichtet: Die Zimmerleute sind da (Fotoeinblendung), Kesselburschen, das Zeichen des Draufgängertums auf der Stirn tragend. Die Uhr auf dem Korridor schlägt neun...(Filmeinspielung: Schwenk über den Flur des Kriminalgerichts zum Verhandlungssaal)...eskortiert von zwei Schutzpolizisten (SchuPos) erscheinen die Angeklagten von Immertreu. Die Zimmerleute werfen ihnen höhnische Blicke zu...(Kameragang in den Verhandlungssaal)...die Immertreuleute ignorieren sie. Angeklagt wegen Landfriedensbruch sind Adolf Leib und andere Mitglieder des Ringvereins Immertreu (Fotoeinblendung der Angeklagten) Der große Tag von Moabit beginnt (Foto vom Staatsanwalt) die Unterwelt gibt ihre Geheimnisse an die Oberwelt ab". Titeleinblendung "Üb immer Treu und Redlichkeit". Umschnitt

0:01:10

Blick auf das Eingangstor des Friedhofs in Berlin Hohenschönhausen (halbtotal). Eine Straßenbahn kreuzt das Bild von rechts nach links (halbtotal). Sprecher: "Fünf Wochen zuvor, es ist der 29. Dezember 1928. Auf dem Friedhof der Andreas- und Markusgemeinde (Fotoeinblendung des Eingangsbereichs) nehmen die Mitglieder des Ringvereins "Immertreu" und andere Berliner Ringvereine (Foto der Trauergemeinde mit Zylindern und Schärpen) Abschied von einem ihrer Brüder. Erscheinen ist Ehrenpflicht, entschuldigt sind die in der Haft". Blick auf den fahrenden Totenwagen mit Sarg (halbtotal). Kameraschwenk über die Eingangssäule des Friedhofs mit Marmorplatte "Kirchhof der St. Andreas- und St. Markus-Gemeinde" (halbnah). Fahraufnahme zur Friedhofskapelle (halbtotal). Umschnitt

0:02:20

Blick auf die Bauarbeiten auf der Madaistraße (halbtotal). Sprecher: "Anschließend finden in den Verkehrs- und Vereinslokalen Beerdigungsfeiern statt (Foto mit den abgestellten Fahrzeugen auf der Straße) "Immertreu" trifft sich bei "Kühn" in der Madaistraße, direkt gegenüber dem Schlesischen Bahnhof..(Kameragang auf die Kneipe "Kühn" zu)...Und hier erhält der Immertreu-Vorsitzende Adolf Leib, alias "Muskeladolf" eine folgenschwere Information. Der Hamburger Zimmermann der vor einigen Tagen den Ringvereinsbruder Malzin bei einer Schlägerei mit dem Messer verletzt hat...(Kameragang durch die Gaststätte bis zum Hinterausgang)...soll sich zur Zeit in der Gaststätte "Naubuhr" in der Breslauer Straße 1 aufhalten. Muskeladolf, "Klamottenemil", "Mollenalbert" und fünf andere Immertreu-Brüder machen sich sofort auf den kurzen Weg rüber zur Breslauer Straße um, wie Leib später vor Gericht aussagt, dem Messerstecher der Schadenbegleichung wegen rauszuholen". Kameragang über den Fußweg zu Breslauer Straße (halbtotal).

0:03:20

Umschnitt. Fahraufnahme neben einem Personenzug (halbtotal). Umschnitt. Fahraufnahme mit dem Zug durch Berlin und Blick auf die Wohnhäuser am den Gleisen (halbtotal). Sprecher: "Mächtige Gleiskörper der Stadtbahn und der Fernbahn führten durch diesen kleinsten, aber Bevölkerungsreichsten Stadtbezirk Friedrichshain, ein Arbeiterbezirk". Fahraufnahme mit dem Zug und Blick auf die Gleise in Fahrtrichtung (halbtotal). Fahraufnahme auf den "Schlesischen Bahnhof" zu (halbtotal). Blick vom Bahnsteig auf die winkenden Menschen in einem einfahrenden Zug (halbtotal). Sprecher: "Er war ein wichtiger Bahnhof für die Reichshauptstadt Berlin, der Schlesische Bahnhof, die Reisenden aus Richtung Osten trafen hier ein. Geschäftsleute und Stellungssuchende Mädchen, ehemalige Landarbeiter, Ostpreußische Gutsbesitzer...(Blick aus dem Abteilfenster auf die eintreffenden Kofferträger auf dem Bahnsteig)...und immer wieder Menschen die eine neue Existenz suchten in der Großstadt...(Blick auf das Gedränge auf dem Bahnsteig, mit Fahrgästen, Kofferträgern und Polizisten)...Viele von ihnen blieben gleich hier (Fotoeinblendung) Die Berliner nannten die Gegend, das katholische Viertel". Foto des Bahnhofs von oben gesehen (nah). Fahraufnahme durch den Stadtteil mit dem Auto (halbtotal).

0:04:30

Sprecher: "Bis zu sechs Hinterhöfe hatten die Häuser, mit Fabriken, Werkstätten, mit Ställen und mit Wohnraum......hoffnungslos überbelegt. Blick auf den Textilverkauf auf der Straße (halbnah). Umschnitt auf einen Obdachlosen auf dem Gehweg (halbnah). Blick auf eine Arbeitergruppe an einer Ramme mit Muskelkraft auf der Straße (halbtotal). Umschnitt auf Holz sägende Zimmerleute auf der Straße (halbtotal). Sprecher: "Die völlig überforderten Nahverkehrsmittel sollten durch den Bau einer U-Bahn in der Großen Straße entlastet werden...(Filmeinblendung der U-Bahn-Arbeiten unter Tage)...diese Baustelle brauchte viele Zimmerleute, Zugereiste die auch gleich in der Gegend hier ihr Quartier gesucht hatten". Blick aus dem Tunnelschacht auf die obere Holzkonstruktion (halbtotal). Blick von unten auf eine vorbeifahrende Straßenbahn mit Reklameschild "Sporthaus A. Steidel" (halbtotal). Kameraschwenk von unten über die Wohnhäuser, Dächer und qualmenden Fabrikschornsteine (halbtotal). Umschnitt. Schwenk aus der Froschperspektive in einem Berliner Hinterhof (halbtotal). Sprecher: "Für die ohne Wohnung gab es den Schlesischen Bahnhof". Foto vom Eingang der "Wärme-Halle" (nah). Filmaufnahmen von schlafenden Männern an Tischen im Bahnhofsinnern (halbnah). Umschnitt

0:05:40

Blick auf die Gäste in einer verräucherten Berliner Kneipe (halbtotal). Sprecher: "Der Autor Kurt Mrazek schrieb damals in seinem "Führer durch das Lasterhafte Berlin": Die Berliner Unterwelt liegt auf der rechten Hälfte Stadtplanes, ihre drei Mittelpunkte sind der Stettiner Bahnhof, Alexanderplatz, Schlesischer Bahnhof...(Filmeinblendung: Betrunkene Männern gehen torkelnd in eine Kneipe)...von hier aus strahlen sie ihre Schlupfwinkel beherbergenden Straßen aus (Filmeinspielung: Blick von oben in eine Berliner Vergnügungsgasse bei Nacht)...hier herrscht Dunkelheit, nur vereinzelt brennen trübe Straßenlaternen...(Filmeinblendung: Prostituierte spricht einen Mann rempelnd auf dem Gehweg an)...der härteste Kontrast zu den in den Lichtfluten ertrinkenden Westens und der City". Filmeinblendung der erleuchteten Innenstadt mit starkem Autoverkehr bei Regen (halbtotal). Umschnitt auf eine Champagnerflasche in einem Kübel (nah). Öffnen der Champagnerflasche und Trinken (halbnah). Sprecher: "Bis in die Bars des Kurfürsten Dammes und der Friedrichstraße ersteckte sich der Einfluss der Ringvereine. (Foto "Herrenparade 1928 Immertreu") Die Verkehrslokale lagen aber im Berliner Osten, in der Madaistraße (Foto "Restaurant zum kühlen Grund") oder in der Breslauer Straße, hier trafen sich ihre Mitglieder". Fotoeinblendung eines Lokals "Zur neuen "Feen" Grotte" (nah). Umschnitt auf Filmaufnahmen aus einer Berliner Kneipe (halbtotal). Sprecher: "Die Ringvereine waren ein Verein auf gegenseitige Hilfe...(Filmeinblendung von einer gut bestückten Werkzeugtasche)...und Unterstützung in Notfällen, das heißt bei Verhaftungen...(Wächter schließt eine Häftlingszelle auf)...ihre Namen waren Vaterländisch wie "Immertreu", "Felsenfest", "Hand in Hand", oder "Deutsche Kraft"...(Blick in eine Kneipe)...ihr Ehrenkodex Kleinbürgerlich. Umschnitt

0:06:50

Blick auf Bohrversuche an einer Metall- und Steinplatte (halbtotal). Sprecher: "Es war noch nicht das organisierte Verbrechen...(Filmeinblendung einer aufgebrochenen Banktür)...es waren nur organisierte Ganoven die von Schutzgelderpressung lebten und von Zuhälterei, die untereinander Spezialisten austauschten und Werkzeug beschafften...(Filmeinblendung von Tresoren)...Zeugen beeinflussten, Rauschgift verkauften und die Beute verscherbelten. Alles war streng organisiert und dem Führerprinzip verpflichtet". Blick auf schweres professionelles Bohrgerät (halbnah). Schwenk über sichergestellte Schlagringe, Messer, Pistolen und Einbruchwerkzeuge (halbnah). Kameraschwenk über sichergestellte Beutestücke wie Brillen, Zigarettenetuis, Zwiebeluhren, Silberbesteck, Gemmen, Portemonnaies, Ringe, Pelzumhänge und Halsketten (halbnah). Sprecher: "Solche Vereine gab es schon vor der Jahrhundertwende in ganz Deutschland, der Name kommt vom Ringen als Stärkung männlicher Muskelkraft. Später schloß man sich zusammen zum "Ring Großberlin" oder "Norddeutschen Ring...(Filmeinblendung von Perlenketten und luxuriösen Handtaschen)...man war polizeilich gemeldet (Foto einer "Amor-Diele") und nannte sich auch "Spar,- oder Geselligkeitsverein, so baute man die Machtstellung in ihren Vierteln und im Vergnügungsgewerbe aus...(Filmeinblendung einer verhandelnden Prostituierten vor einem Tabakladen (halbtotal). Umschnitt. Blick von oben auf eine Prostituierte mit einem älteren Mann auf der Straße (halbtotal). Umschnitt auf wartende Prostituierte auf dem Bürgersteig (halbtotal). Umschnitt

0:07:50

Blick auf den Helm eines Polizisten (nah). Detailaufnahmen des Helms mit Adler und Sonne (nah). Umschnitt auf einen besetzten Polizei-Mannschaftswagen beim nächtlichen Einsatz (halbtotal). Umschnitt auf den Polizeifotograf bei Erkennungsdienstlichen Aufnahmen (halbnah). Polizeibeamter blättert in Verbrecheralben mit Fotos (halbnah). Sprecher: "Querverbindungen zur Polizei waren vorhanden, nicht nur das die Mitglieder der Ringvereine oft Gast auf dem Berliner Polizeifest und den pompösen Vereinsbällen waren". Umschnitt auf die glitzernden Spiegel- und Kristallkugeln in den Ballsälen (halbtotal). Umschnitt auf die Tanzpaare (halbtotal). Umschnitt auf eine fahrende Straßenbahn in der Berliner Nacht (halbtotal). Umschnitt auf einen Doppeldeckerbus der Linie "24" auf den nächtlichen Straßen (halbtotal). Umschnitt auf Farbmaterial der heutigen Breslauer Straße (halbtotal). Sprecher: "Es ist kurz nach 22 Uhr, im Schankraum des Zunftlokals (Foto "Engelhardt-Special-Ausschank") Naubuhr, in der Breslauer Straße 1, sitzen nur wenige Gäste, meist Zimmerleute. Muskeladolf und seine Vereinsbrüder gehen in das Lokal...(Filmeinblendung)...zum Messerstecher Schulwies und fordern ihn auf mitzukommen. Schulwies, die Männer für Polizei haltend, folgt ihnen, merkt aber in der Tür die Falle, will zurück und wird niedergeschlagen...(Filmeinblendung)...Jetzt springen die anderen Zimmerleute auf, stürzen sich auf Immertreu. Im Vereinszimmer...(Kameragang in das Zimmer)...sitzen noch 30 weitere Zimmermänner, kräftige Kerle vom Bau. Sie greifen nach ihren Beilen, Hämmern, Winkeln und innen, in der Kneipe von Naubuhr beginnt eine Schlacht. Der Straßenhändler Hede gerät zwischen die Fronten...(Filmeinblendung)...und erhält einen Stuhl über den Schädel...(Blick auf ein aufschreckendes Paar Ehepaar in ihre Betten nachdem ein Stein die Fensterscheibe zerbrach)...Nach wenigen Minuten zieht sich Immertreu von der Übermacht zurück...(Filmeinblendung)...nicht ohne kurzfristige Vergeltung anzudrohen. Die Polizei trifft ein...(Blick auf einen anrückenden Polizeimannschaftswagen)...schließt das Lokal, gestattet aber den Zimmerleuten den weiteren Aufenthalt für den Abend, und das ist der entscheidende Fehler". Blick auf die aussteigenden Polizeikräfte in der dunklen Straße (halbtotal). Umschnitt

0:09:35

Fotoeinblendung der zerstörten Gaststätteneinrichtung (nah). Umschnitt auf abfahrende Taxidroschken in der Dunkelheit (halbtotal). Fahraufnahme mit einem Taxi und Blick auf die Scheinwerfer eines folgenden Wagens (halbtotal). Sprecher: "Im Lauf der nächsten Stunde fahren circa 30 Taxidroschken, vollbesetzt mit schweren Jungs von den Ringvereinen in Richtung Breslauer Straße". Blick von oben auf vorbeifahrende Taxen (halbtotal). Blick auf die Fahrzeuge an einem Straßeneck (halbtotal). Umschnitt auf eine Fahraufnahme über die Straßen von Berlin bei Tag (halbtotal). Sprecher: "Das Viertel um den Schlesischen Bahnhof war eine Gegend in der der gut statuierte Bürger nicht gerne besuchte, ein fast unbekanntes Terrain...(Fahraufnahmen durch das Viertel)...Hier war ein Ghetto der Abgestiegenen, der Arbeitslosen und Arbeitsscheuen...(Blick von oben auf einen Leierkastenmann im Innenhof einer Wohnanlage)...der Stadtarmut. Hier herrschten die erbärmlichsten Bedingungen". Kameraschwenk von oben über den Leikastenmann (halbtotal. Umschnitt. Kameraschwenk auf die zuschauenden Kinder im Hinterhof (halbtotal). Umschnitt auf Ball spielende Kinder im Hinterhof (halbtotal). Blick von unten mit Kameraschwenk über die zuschauenden Mieter an den Fenstern im Hinterhof (halbtotal). Kameraschwenk über einen Geiger im Hinterhof (halbtotal). Kameraschwenk über die zuschauenden Kinder hinter den Gardinen (halbnah). Umschnitt. Blick aus einer Kellerwohnung auf die vorbei gehenden Passanten vor dem Fenster (halbtotal). Sprecher: "Sozialer Abstieg, das Trauma des Kleinbürgers, besonders in den Jahren der Wirtschaftskrise...(Frauen waschen Wäsche und schmieren Brote in der Küche)...Wer sozial abstieg geriet außerhalb der bürgerlichen Gesellschaft...(Blick auf eine Frau mit Waschbrett in einer Zinkwanne)...und konnte sich nur noch verstecken, das verlangte die Kleinbürgerehre". Blick auf ein schlafendes Kleinkind in Margarine-Kisten (halbnah). Umschnitt

0:11:20

Fotoeinblendung von zwei Hausfrauen im feuchten und maroden Waschraum (nah). Sprecher: "Der Toilettenstandort, ob in der Wohnung, auf der Treppe oder im Hof (Foto: Mann an Mülltonnen im Hof)...bestimmte das...kühl. Solche sozialen Unterschiede, Vorderhaus oder Hinterhaus, wurden tief empfunden...(Filmeinspielung von Bier trinkenden Männern und Frauen in einer Kneipe)...man verhielt sich danach und grenzte sich ab. Schlips und Kragen wurden Standessymbol, oder eine Uniform mit Schlips und Kragen...(Filmeinspielung von einem fahrenden Lastwagen voller uniformierter Sturmabteilung (SA)-Männer mit Hakenkreuzfahne)...sie zeigte Zugehörigkeit, geistige parallelen und Aufstiegschancen". Blick auf die fahrende Fahrzeugkolonne mit den SA-Männern (halbtotal). Sprecher: "Überleben lernen, das war die Aufgabe (Foto einer posierenden Gruppe von SA-Männern vor einer Kneipe) in einer Gemeinschaft diszipliniert und untergeordnet um nicht unterzugehen". Blick auf eine Schar von Arbeitslosen und Gestrandeten vor einem Männerasyl (halbtotal). Umschnitt auf die Schlafhalle des Männerasyls (halbtotal). Beamter prüft die Ausweise der hier schlafenden Männer (halbtotal). Blick auf das Schild "Das Asyl ist belegt" (nah). Umschnitt auf einen im sitzen schlafenden Mann an einer Hauswand (halbnah). Umschnitt auf vier liegende Männer auf dem Erdboden (halbtotal). Gegenschnitt auf ein Foto "Herrenpartie 1928 "Immertreu" (nah). Sprecher: "Auch die Ringvereine waren eine Gemeinschaft". Umschnitt

0:12:30

Foto einer Straßenkreuzung mit Wohnhäusern (nah). Sprecher: "Zwei der von den Zimmerleuten zu Unterstützung herbeigerufenen Maurer werden von "Immertreu" noch vor der Tür...(Filmeinblendung)...der Kneipe abgefangen und zusammengeschlagen. Darauf verlassen die Zimmerleute den sicheren Unterschlupf...(Filmeinblendung)...und nun folgt die bisher größte Massenschlägerei Berlins...(Filmeinblendung)...darin sind etwa 200 Personen beteiligt. Es wird geschlagen, gestochen und zuletzt geschossen...(Filmeinblendung)..."Immertreu" ist in der Überzahl und nach zwanzig Minuten ist die Schlacht beendet. Als die Polizei eintrifft...(Filmeinblendung)...müssen sieben Schwerverletzte abtransportiert werden, ein Maurergeselle stirbt auf der Fahrt ins Krankenhaus (Foto: Polizei und Männer vor der Kneipe) Muskeladolf, Klamottenemil und die anderen werden später verhaftet und vor das Schwurgericht (Fotoeinblendung) in Moabit gestellt. Die Urteile bleiben mit 10 Monaten für Muskeladolf und 5 Monaten für Mollenalbert verhältnismäßig gering. Die anderen sechs werden freigesprochen". Foto der Angeklagten (nah). Umschnitt auf die Breslauer Straße heute (halbtotal). Kameraschwenk von der Straße auf die vorbei fahrende S-Bahn vor Wohnhäusern und Fabrikschornstein (halbtotal). Sprecher: "Die Lange-, die Madei-, Frucht- und Andreasstraße, das war ein richtiges Bahnhofsviertel, der Bombenkrieg zerstreute diesen Berliner Slum, die neue Ordnung nach `45 ließ ihn verschwinden. Nur, es war nicht Geschichtslos, das Viertel um den Bahnhof, auch wenn es so aussieht". Kameraschwenk über Mauen und Häuser bis zu den parkenden Trabbis auf der Straße vor dem Bahnhof am Ende der Straße (halbtotal). Umschnitt auf den "Berliner Hauptbahnhof" (halbtotal) mit eingeblendeten Stabangaben: Ein Film von Christian Klemke und Udo Bress, Dr. Laurenz Demps, Martin Engelhardt, Holger Jancke, Peter Mansee, Kristina Schrandt, Brigitte Unterdörfer. DEFA-Studio für Dokumentarfilme, Gruppe kinobox DDR 1988. Abblendung

0:14:20 ENDE

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