Ernst Höfner. Minister für Finanzen (DDR, 1981-1990). Interview
66 Min.
Deutschland
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 2003
- Film/Video Format
- Digital Betacam
Film Crew
- Camera
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- James-Anthony Wehse
- Sound
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- James-Anthony Wehse
- Interview
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- Thomas Grimm
- Person, Primary
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- Ernst Höfner
- Person, Secondary
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- Erich Honecker
- Horst Kaminsky
- Robert Gabriel Mugabe
- Hans Modrow
- Werner Felfe
- Margot Honecker (geb. Feist)
- Arno Donda
- Günter Mittag
- Gerhard Stoltenberg
- Walter Ulbricht
- Walter Halbritter
- Salvador Allende Gossens
- Luis Alberto Corvalán Castillo
- Werner Walde
- Gerhard Schürer
- Gerhard Beil
- Joaquim Alberto Chissanó
- Franz Josef Strauß
- Willi Stoph
- Egon Krenz
- Werner Eberlein
- Alexander Schalck-Golodkowski
Summary
1. Teil: Vorlage von Vorschlägen zur Verbesserung der ökonomischen Situation/Lage der DDR (Deutsche Demokratische Republik) durch Vorsitzenden der Plankommission Gerhard Schürer und deren diskussionslose Ablehnung durch simple Stellungnahme Günter Mittags, Bestätigung durch Erich Honecker und Willi Stoph mit Begründung des Widerspruchs gegen Sozial- und Wirtschaftspolitik der Partei; Behandlung von Vorschlägen im Ministerrat und während Beratungen/Sitzungen des Politbüros nach gleichem Schema; Bestimmung der grundlegenden ökonomischen Richtung durch Honecker; Berichterstattung über Aufstellung und Durchführung des Staatshaushaltes sowie des Haushalts einzelner ökonomischer Zweige in Zusammenarbeit mit Schürer; Einmischung und Durchsetzungsvermögen Mittags in Verantwortungsbereichen anderer Sekretäre/Minister (u.a. komplette Überarbeitung der von Höfner vorzulegenden Jahresabrechnung des Staatshaushaltsplanes) und damit verbundene Hinwegsetzung über staatliche Ordnung; Strikte, zum Teil beleidigende Ablehnungshaltung Mittags gegenüber allem, "das nicht in die Landschaft passte" (u.a. Totschweigen einer von Höfner und Horst Kaminsky vorgelegten Einschätzung/Analyse zur desolaten Lage der Volkswirtschaft/des Staatshaushaltes Mitte der 80er Jahre mit Bitte auf Einreichung im Politbüro); Abwicklung seperater West-Kredite und Aufbau einer Schattenwirtschaft durch Günter Mittag, Fluss bedeutender Mittel von BRD (Bundesrepublik Deutschland) an DDR (Deutsche Demokratische Republik) im Form von Devisen (u.a. für Freikauf politischer Gefangener, Erwerb ostdeutscher Fahrzeuge von Westdeutschen für Verwandte in der DDR); Demonstration Erich Honeckers Macht und willkürlicher Entscheidungsgewalt (Festlegung der Ausgaben für Militär und Innere Sicherheit der DDR); Krankhaftes Misstrauen und ungerechtfertigte Mutmaßungen Mittags bzgl. Belastungen der Staatskasse (u.a. Bootskorso in Neuruppin, Kupferdach für Kirche); Unterschlagung der Sonderjagdgebiete/Staatsjagdgebiete Honeckers und Mittags im Staatshaushalt, Absicherung durch Ministerium für Staatssicherheit (MfS) (Finanzierung durch Militärausgaben); Durchsetzungsvermögen Margot Honeckers bzgl. Ausgaben im Bereich Volksbildung (Neubau von bzw. Investitionen für Schulen und Kindergärten, kostenlose Altersversorgung für Lehrer); Trotz Verschlechterung der Zahlungsbilanz ab Mitte der 80er Jahre Gewährleistung der Liquidität der DDR durch Guthaben bei Banken des kapitalistischen Auslandes, weitere Entspannung der Lage durch Milliarden-Kredit von Franz Josef Strauss und entsprechende Gegenleistungen (Unkompliziertere Abwicklung an den Grenzen, Abbau von Selbstschussanlagen); Abgeschmetterter Versuch der Antragsstellung auf Streichung bestimmter Luxusgüter (große Segelboote, qualitativ hochwertige Ferngläser) von Stützungen des Grundbedarfs
2. Teil: Volkswirtschaftlich unsinnige Ausweitungen der Stützungen des Grundbedarfs (u.a. gesetzlich vorgeschriebener Aufkauf von verfaultem Obst, Kostenübernahme für Verkehrsmittel/Verkehrsmitteltarife, Transportleistungen); Teilnahme an jährlicher Staatsjagd im Oderbruch; Teilweise zu einseitig orientierte Beschlüsse des Politbüros bzgl. Entwicklungsrichtung bestimmter Wirtschafts-/Industriezweige zu Lasten anderer (u.a. Verteilung von Lehrlingen zu 90 Prozent an Mikroelektronik und zu 10 Prozent an Bauindustrie); Erhebliche Verschuldung des Staatshaushaltes gegenüber dem Kreditsystem zum Ende der DDR (Deutsche Demokratische Republik), Notwendigkeit der differenzierten Betrachtungsweise des Großteils der aufgenommenen Schulden für Wohnungsbau gegenüber den Schulden "die verfressen worden sind"; Persönlich eingeschätzter Ausschluss der Existenzbedrohung für die DDR; Werdegang Höfners vom gelernten Industriekaufmann bis zum letzten Minister der Finanzen unter der Regierung Hans Modrow; Besondere Beeinflussung durch Auslandsaufenthalte als Berater der "Unidad Popular" (UD) in Chile und der "Frente da Libertação de Moçambique" (Mosambikische Befreiungsfront) (FRELIMO) in Mosambik sowie als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses der DDR in Simbabwe, Mithilfe bei Finanzierung des Trassenaufbaus in der Sowjetunion; Guter Kontakt mit Sekretären des Zentralkomitees (ZK) und Bezirkssekretären; Einschränkung der Rohstoffimporte der Sowjetunion an die DDR durch Kalten Krieg (resultierende Kürzung des Erdöls u.a.); Lieferrückstände der DDR an z.B. CSSR (Tschechoslowakische Sozialistische Republik)