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Es kommt alles aus mir selbst

Director: Walter Heynowski, 16 Min., Color, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1990

Film/Video Format
35 mm
Length in m
452
Other Title
Holzschnitzer
English Title
IT'S ALL FROM WITHIN ME

Short Summary (English)

Nine peasant woodcarvers from Poland, their works, their thoughts, and the unexpected elements in each personal view. They draw their themes from biblical characters, the day-to-day pleasures and labours of village life, their historical heritage, but also Auschwitz and the devil next-door. Existential difficulties pose challenges. Lending them

form is a way to master them, to constrain them within an image.

This film seeks to bring nations closer together by communicating through the senses.

 

Film Crew

Director
  • Walter Heynowski
Script
  • Hans-Joachim Schauß
  • Walter Heynowski
Camera
  • Horst Donth
  • Winfried Goldner
Film Editing
  • Traute Wischnewski
Assistant Director
  • Traute Wischnewski
Music
  • Reiner Bredemeyer
Sound
  • Eberhard Schwarz
Production Management
  • Mathias Remmert
Content Editing
  • Wolfgang von Polentz
Text
  • Zitat (Zitate polnischer Schnitzer)
Narrator
  • Arno Wyzniewski
Person, Primary
  • Szczepan Mucha
  • Adam Zegadlo
  • Jósef Chajec
  • Stanislaw Denkiewicz
  • Waclaw Czerwinski
  • Jan Madej
  • Józef Lurka
  • Waclaw Suska
  • Wladyslaw Chajec

Short Summary (German)

Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über neun ausgewählte Holzschnitzer aus Polen. Mit ihren naiven Kunstwerken, die Themen religiöser Art, Freuden und Mühen des Dorflebens sowie die Gräueltaten des KZ Auschwitz zeigen, versuchen sie ihre Empfindungen und Erlebnisse in Holz umzusetzen. Beeindruckende Holzplastiken, mal farblich abgestimmt, mal im Rohzustand, zeigen was die Geschichte und die politischen Gegebenheiten in den Köpfen der polnischen Künstler durch die Schnitzkunst ihrer Hände zu einem lebendigen und aussagekräftigen Werk werden ließ.

Summary

0:00:00

Schwenk (im Gegenlicht) über die geschnitzten Gesichter an den Holzlatten eines Gartenzaunes (halbnah). Zoom auf das Holzgesicht auf einem Pfosten (nah). Umschnitt mit Schrifteinblendung auf schwarzem Hintergrund: "Szczepan Mucha 1908-1983". Umschnitt. Überblendung eines geschnitzten Holzgesichtes auf ein Porträt des Holzschnitzers Szczepan Mucha (nah). Sprecher: "Ich schnitze seit 8 Jahren, no, eigentlich sind es 40, aber früher haben die Leute nichts gekauft und mich ausgelacht. Der hat nichts zu tun und schnitzt nur aus Langeweile, dann kam eine Frau vom Museum, die wollte nur mal sehen was ich so mache, aber dann hat sie gekauft...". Rückwärtszoom von den Händen einer Holzfigur auf eine Holzschnitzgruppe (nah). Umschnitt. Gesichter von Holzfiguren (Detail). Sprecher: "Im Krieg mußte ich 5 1/2 Jahre lang bei Bauern arbeiten, Bleicherode, Nordhausen, alles Scheiße". Drei Holzfiguren, einer mit Akkordeon und zwei mit Mistgabeln (nah). Sprecher: "Die da heißen Rokita, sind Teufel die den Leuten Angst einjagen". Rückwärtsfahrt von der Holzfigur auf einem Drehteller mit Aufschrift "Pani Papuga" (Frau Papagei) (nah). Umschnitt

0:01:58

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Adam Zegadlo 1910-1989". Porträt des Holzschnitzers vor seinem Haus mit Hund (nah). Sprecher: "Ich hatte etwas Land, aber es reichte nicht um die Familie zu ernähren und so kam ich darauf Spielzeug herzustellen um uns durchzubringen. Das Spielzeug war Serienarbeit. Einmal kam ein Herr aus dem Museum zu mir, der sammelte Spielzeug, er schlug mir vor Plastiken zu machen...". Blick auf ein geschnitztes Brautpaar auf einem Drehteller (nah). Bunt bemalter Vogel aus Holz (nah). Geschnitzter Engel mit Violine (nah). Verschiedene bemalte Holzfiguren (nah). Schwenk über eine Ensemble von Figuren mit Musikinstrumenten (nah). Detailaufnahmen der Holzfigur des "Heiligen Martin" auf weißem Pferd (nah). Sprecher dazu: "...ich bin ein ganz einfacher Mensch, Arbeiter, Bauer. Moderne Stoffe gehen mich nichts an, was ich mache, ich laß mir die Geschichte durch den Kopf gehen, viele Maler und Plastiker denken nicht an so etwas. Na, und dann meine Entdeckungen, zum Beispiel dieser heilige Martin. Bei uns sagten noch die Omas und Opas, oh, der Winter kommt, Martin reitet auf weißem Pferd aus dem Osten heran und bringt den Winter...". Bemalte Holzfiguren "Hochzeitskutsche mit Brautpaar" (nah). Detailaufnahmen der Hochzeitskutsche (nah). Abblendung

0:04:37

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Jósef Chajec 1919". Zoom auf das Porträt von Jósef Chajec (nah). Sprecher: "Ausländische Touristen kaufen ebenfalls bei mir. Einmal, am späten Abend, kamen welche aus Frankfurt am Main, 3 Frauen. ich zeigte ihnen Plastiken, sie freuten sich sehr und kauften 5 Stück.. Aber meinen Hitler übersahen sie, ich zeigte extra auf ihn...". Gesicht der Holzfigur "Adolf Hitler" (nah). Schwenk im Detail vom Gesicht zu den schwarzen Stiefeln Hitlers (nah). Rückwärtszoom von den Stiefeln auf die rote Teufelsfigur in den Armen Hitlers, der Künstler nannte sie Plastik "Kumpane" (nah). Abblendung

0:05:41

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Stanislaw Denkiewicz 1913". Zoom auf das Porträt des Künstlers (nah). Sprecher: "Ich arbeite auch jetzt noch in der Landwirtschaft, doch die Plastik interessiert mich am meisten, mein Problem ist beides unter einem Hut zu bekommen. Meistens schnitze ich Abends oder Nachts, wenn die anderen sich schlafen legen schließe ich mich ein, da kann ich mich am besten auf die Arbeit konzentrieren...". Geschnitzter Essenstisch mit Blumen, Speisen und Getränken (nah). Rückwärtszoom vom Esstisch auf das Gesamtkunstwerk mit umgebenden Menschen Arm in Arm um den Tisch (nah). Rückwärtszoom von der Taube auf einem Apfelbaum auf die Darstellung des Sündenfalls von Adam und Eva (nah). Rückseite der Darstellung mit Adam und Eva und dem schwarzen Teufel in der Mitte (nah). Zoom auf die Feigenblätter von Adam und Eva (Detail). Abblendung

0:06:52

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Waclaw Czerwinski 1911". Zoom auf das Porträt des Künstlers (nah). Sprecher: "Es befriedigt und erleichtert mich ungemein das ich eine Möglichkeit habe meine Empfindungen wieder zu geben, mögen auch die Plastiken aus Holz sein und ich aus Fleisch und Blut, aber sie sind dennoch ein Teil von mir, ein Stück meines selbst". Gang durch einen Waldstück mit Laubbäumen im Gegenlicht (halbtotal). Sprecher: "...die Juden wurden als erste weggebracht, sie freuten sich, doch dann stellte sich heraus das sie in die Öfen fuhren...auch in diesem Wald unfassbares Grauen. Ich muß im Holz ausdrücken was mich im Innersten bewegt, deshalb habe ich auch eine Plastik aus dem Holz des Waldes gemacht". Rückwärtszoom von einer Plastik von einem Paar in inniger Umarmung von hinten (nah). Umschnitt auf einen Schwenk über den Wald (halbtotal). Schwenk von den Füßen der Holzplastik auf die ängstlichen Gesichter des Paares (nah). Rückwärtszoom von der Plastik (nah). Abblendung

0:08:59

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Jan Madej 1905". Zoom auf das Porträt des Künstlers (nah). Sprecher: "Ich schnitze Weltliches und Religiöses. Mit meinen Sinnen nehme ich Bilder auf, schnitze sie aber nicht wie ich sie sehe, ich verändere sie durch meine Phantasie". Blick auf eine farbig angemalte Holzschnittarbeit "Adam und Eva im Paradies" mit Bäumen, Blumen, Tieren und Menschen auf einem Drehteller (nah). Über der Arbeit schwebt Gott, eingerahmt von Sonne, Mond und Sternen (nah). Umschnitt auf "Die Vertreibung aus dem Paradies" (nah). Ein Engel steht hinter Adam und Eva, vor ihnen ein Zebra, Hirsch und Giraffe (nah). Abblendung

0:09:56

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Józef Lurka 1927-1981". Zoom auf den Künstler im Eingang seines Holzschuppens (nah). Sprecher: "Alles schöpfe ich aus der Seele bis zur Neige, das tote Holz zu beleben bis es zu reden beginnt". Zoom auf eine Gesicht "Christus im Elend" auf einem rohen Holzstück (nah). Detailaufnahme des Christusgesichtes (nah). Porträt von Lurka (nah). Sprecher: "Ich erhielt 1942 eine Aufforderung zur Zwangsarbeit nach Deutschland, ich wurde festgenommen und an ein paar andere Leute gefesselt nach Makow gebracht zu so einem Arbeitsamt. Am Morgen kam meine Mutter und brachte mir Essen und Kleidung, die Begegnung mit meiner Mutter auf dem Arbeitsamt ist bis heute eine große Quelle der Inspiration...". Schnitzarbeit "Ich bin bei Dir" eines knieenden Menschen mit auf dem Rücken gefesselten Händen in gebückter Haltung von vorne (nah). Überblendung auf die gefesselten Hände (Detail). Schnitzarbeit eines Mädchens welches sich an die Beine der Mutter klammert (nah). Holzschnitzarbeit aus der "Kreuzwegarbeit" des Künstlers, Jesus trägt das Kreuz (nah). Grobe Schnitzarbeit einer Mutter mit Kind (nah). Rückwärtszoom von einer sitzenden Figur in Denkerpose auf einem Drehteller (nah). Sprecher: "Dem Menschen kommen oft Zweifel und dann ist es vor allem wichtig in Übereinstimmung mit dem Gewissen zu handeln". Abblendung

0:11:22

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Waclaw Suska 1922". Zoom auf den Künstler vor einem Pferdestall (nah). Sprecher: "Ich mache gerne Sakrales, kirchliches, Heilige, den heiligen Petrus, heiligen Josef, die heilige Familie". Bemalte Holzschnitzarbeit von Maria mit dem Jesuskind (nah). Detailaufnahmen der umgrenzenden Krippenfiguren (nah). Geschnitzte Gesichter eines Brautpaares (nah). Zwei Musikanten vor dem Brautpaar (nah). Detailaufnahme des Brautgesichtes. Rückwärtszoom von 2 Brautpaar-Plastiken auf 2 Plastiken zur Geburt von Jesus (nah). Abblendung

0:12:20

Schrift auf schwarzem Hintergrund "Wladyslaw Chajec 1904-1987". Zoom auf den Künstler neben einer seiner Schnitzarbeiten (nah). Sprecher: "Ja, meine Themen, ich schnitze Adam und Eva, Sintflut, Flucht nach Ägypten, Juden, Zigeuner, aber auch anderes". Schwenk über den Stacheldraht und die Gebäude in der Gedenkstätte Auschwitz im Gegenlicht (halbtotal). Sprecher: "Wir fuhren vor einiger Zeit mit dem Autobus nach Auschwitz zur Besichtigung des ehemaligen KZ-Lagers, es hat sich ein fremder Mensch zu uns gesetzt und dieser Mann war nicht aus unserer Gemeinde. Er ist nicht mit uns zur Besichtigung gegangen, er sagte zu mir, warum soll ich mitgehen, ich war 4 Jahre hier im Lager...". Blick auf die Gebäude der Gedenkstätte (halbtotal). Umschnitt auf eine Schnitzarbeit "Häftling wird wegen gestohlener Kartoffelschalen getötet" von der Erschießung eines Juden (nah). Detailaufnahmen des schießenden Wachmannes (nah). Blick auf eine Plastik "Razzia zur Zwangsarbeit nach Deutschland" mit zwei Schäferhunden die einen Mann mit erhobenen Händen anfallen (nah). Detailaufnahme: Hund mit Hakenkreuz beißt den Häftling ins Bein (nah). Überblendung auf geschnitzte Gesichter von Männern (nah). Detailaufnahme eines Sägeblattes. Rückwärtszoom auf das Gesamtwerk "Zusammenarbeit des Kommunisten mit dem Kapitalisten": Zwei Männer sägen eine Ast vom Baum auf dem einer der Männer sitzt (nah). Umschnitt auf das Porträt von Chajec (nah). Sprecher: "Ich habe niemals jemanden schnitzen gesehen, also nichts abgeschaut, es kommt alles aus einer inneren Notwendigkeit, es kommt alles aus mir selbst". Eingeblendet in das Porträt von Wladyslaw Chajec wird der Filmtitel "Es kommt alles aus mir selbst". Umschnitt

0:15:20

Einblendung von 9 Porträts mit Schrifteinblendung "Polnische Schnitzer". Rüchwärtsfahraufnahme von allen in dieser Dokumentation gezeigten Kunstwerken (halbnah) mit eingeblendeten Stabangaben: Ein Film von Hans-Joachim Schauß; Walter Heynowski; Horst Donth; Traute Wischnewski; Winfried Goldner; Eberhard Schwarz; Arno Wyzniewski; Wolfgang von Polenz; Reiner Bredemeyer; Mathias Remmert. Abblendung. DEFA-Studio für Dokumentarfilme © 1990 DDR

0:16:05 ENDE

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