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Hoffen auf ein Wunder. Eine Begegnung mit Ossip K. und Lily Flechtheim

Director: Uta Kolano, 47 Min.
Deutschland
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 1994

Film/Video Format
Betacam SP; Zoll

Film Crew

Director
  • Uta Kolano
Camera
  • Klaus Niedergesäß
  • Thomas Hartmann
Film Editing
  • Thomas Hartmann
Interview
  • Uta Kolano
Person, Primary
  • Lily Flechtheim
  • Ossip K. Flechtheim
Person, Secondary
  • Konrad Hermann Joseph Adenauer
  • Rosa Luxemburg
  • Karl Liebknecht
  • Max Horkheimer
  • Carola Stern
  • Willy Brandt
  • Gustav Noske
  • Josef W. Stalin
  • Friedrich Ebert
  • Theodor W. Adorno
  • Robert Jungk
  • Ernst Bloch
  • Michail Gorbatschow
  • Otto Suhr
  • Bertolt Brecht

Short Summary (German)

Zu Beginn Ossip K. Flechtheim: "Die wichtigste Maxime [...], vielleicht die Wahrheit." Biographischer Rückblick: geboren 1909 in Nikolajew, die Eltern ziehen 1910 nach Deutschland. 1927 wurde Flechtheim Mitglied der KPD. Im selben Jahr begann er das Studium der Staats- und Rechtswissenschaften, das er 1931 abschließt. Hoffnung, es würde auch in Deutschland eine sozialistisch-kommunistische Revolution geben. Allmähliche Distanzierung vom Kommunismus im Zuge der "Sozialfaschismus"-Debatte. Mitgliedschaft in der Miles-Gruppe ("Der Neubeginn"). 1934 Verteidigung seiner Dissertation über die Hegelsche Strafrechtstheorie. 1935 wird Flechtheim in Düsseldorf verhaftet. Nach ca. 3 Wochen wird er entlassen. Noch am Tage seiner Entlassung flieht er zunächst nach Genf und geht schließlich in die Vereinigten Staaten. Mitarbeit bei Adorno und Horkheimer. 1945 erschien der Aufsatz "Teaching the future". Begegnung mit Ernst Bloch. In Atlanta lernt Flechtheim seine spätere Frau Lily kennen.Sie hatte aus Deutschland fliehen können, ihre Familie wurde deportiert und ermordet. 1946 ist Ossip Flechtheim wieder in Deutschland, als Oberstleutnant der US Army bei den Nürnberger Prozessen ("Wilhelmstraßenprozeß"). 1951 kehrt Flechtheim endgültig nach Deutschland zurück. Von 1951 bis 1974 arbeitet er als Professor für Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Nach Unvereinbarkeitsbeschluß von SPD und SDS tritt Flechtheim aus der SPD aus. Seine Beziehung zur Studentenbewegung bezeichnet Flechtheim als anfänglich positiv, doch hatte er sich aufgrund einer zunehmenden Gewaltbereitschaft allmählich distanziert. Er ist u.a. Vizepräsident der "Internationalen Liga für Menschenrechte", Mitarbeit auch bei der "Humanistischen Union". 1980 wird Flechtheim Mitglied der Partei "Die Grünen" und läßt sich als Kandidat für die Alternative Liste aufstellen. 1989 verleiht ihm die Freie Universität Berlin die Ehrendoktorwürde. Seit den 1980er Jahren beschäftigt sich Flechtheim zunehmend mit der Geschichte der Arbeiterbewegung, veröffentlicht Biographien über Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. 1987 erscheint sein Buch "Ist die Zukunft noch zu retten?" Gefragt, welche Verantwortung der Politikwissenschaftler für die praktische Politik trage, antwortet Flechtheim, daß es um die Bekanntmachung theoretischer Gesichtspunkte gehe. Zudem habe der Politikwissenschaftler einen Beitrag zur politischen Bildung der Allgemeinheit beizutragen. Bemerkungen zu Veränderungen in Osteuropa. Flechtheim sieht sich ziemlich ratlos. Wenngleich er das Ende der Diktaturen positiv fände, so gäbe es doch Hunger in der Sowjetunion. Auch in Rumänien, Polen, Bulgarien und anderen Ländern sei es zu Verschlechterungen gekommen. Er sieht Gorbatschow nicht als großen Politiker, aber als großen Denker. Kurze Bemerkungen zu Glasnost und Perestroika sowie die Wende in Deutschland und das Motto: "Wir sind das Volk." Seiner Ansicht nach steuere die Menschheit auf eine Katastrophe zu. Flechtheim befürchtet den Untergang der Menschheit aufgrund einer atomaren oder klimatischen Katastrophe bzw. den Rückfall in ein barbarisches, mittelalterliches Zeitalter. Danach gefragt, ob und welche Chancen Gleichheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Gesellschaft hätten, erörtert Flechtheim seine Idee, daß man sich innerhalb kleinerer Einheiten annähern müsse, so wie beispielsweise in Dänemark. Erläuterung seines Verhältnisses zu Robert Jungk. Zu ihm habe er eine sehr gute Beziehung. Anläßlich des 80. Geburtstages von Ossip K. Flechtheim sagte Robert Jungk: "Daß er nie resignierte und jedem Konformismus gegenüber kritisch blieb, daß er seinen Schülern und Freunden ein Beispiel vernünftiger und friedlicher Tapferkeit war und immer noch ist, soll ihm gedankt werden."

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