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Vietnam 1 - Die Teufelsinsel

Director: Walter Heynowski, Gerhard Scheumann, 65 Min., Color, Documentary
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1976

Film/Video Format
35 mm
Length in m
1683
English Title
Devil's Island
Premiere Date
Release Date (for Cinema)
Premiere Air Date (for TV)
Film poster for "Vietnam 1 - Die Teufelsinsel"

(Dir.: Gerhard Scheumann, Walter Heynowski, 1976) Graphic Design: Horst Wessler

Short Summary (English)

Le Quang Vinh, a revolutionary student leader, was arrested in Saigon in August 1961. A show trial and death sentence followed. World-wide protests altered it to “life imprisonment” on Con Son, the Devil’s Island. The humiliating “Tiger-Cages” and the methods of torture are shown.

Film still for "Vietnam 1 - Die Teufelsinsel"

(Dir.: Gerhard Scheumann, Walter Heynowski, 1976) Photography: Peter Hellmich, Horst Donth, Winfried Goldner

Film still for "Vietnam 1 - Die Teufelsinsel"

(Dir.: Gerhard Scheumann, Walter Heynowski, 1976)

Film Crew

Director
  • Walter Heynowski
  • Gerhard Scheumann
Script
  • Walter Heynowski
  • Gerhard Scheumann
Camera
  • Peter Hellmich (Chefkamera und Dokumentation)
  • Horst Donth (u.a. Spezialaufnahmen)
  • Winfried Goldner (u.a. Spezialaufnahmen)
Film Editing
  • Ilse Radtke
  • Traute Wischnewski (Montage)
Music
  • Sergio Ortega
Sound
  • Manfred Berger
Production Management
  • Mathias Remmert
Content Editing
  • Robert Michel
  • Wolfgang von Polentz
Design
  • Walter Martsch (Grafik)
Dubbing (Director)
  • Wolfgang Krüger
Dubbing (Dubbing Actor)
  • Klaus Bergatt
  • Sonja Stokowy
Person, Primary
  • Le Quang Vinh
Person, Secondary
  • Chí Minh Hồ
  • Erich Honecker
  • Frank Emulous Walton
  • Wladimir Iljitsch Lenin
  • Karl Marx

Short Summary (German)

Spurensicherung auf Con Son, der Insel, die eine Hölle war. Wieder eingeflogen mit der ersten ausländischen Filmgruppe Le Quang Vinh.

Im August 1961 wurde er, revolutionärer Studentenführer, in Saigon verhaftet. Ein Schauprozess und im Jahr darauf das Todesurteil. Weltweiter Protest erreichte Revision: "Lebenslänglich", auf Con Son.

Con Son, auch Con Dao: die Berginsel. Auswuchs der Kolonialgeschichte ein anderer Name: Poulo Condor, in einem Atemzug gebraucht mit: die Teufelsinsel. Und aus jüngster Zeit traurig berühmt geworden wie Buchenwald: die Insel der Tigerkäfige. Aber auch so ein Kennwort: Universität Ho Chi Minhs. Und nun wieder nur die Berginsel, nach 113 Jahren,

Im Sommer 1975 steht vor dem Kameraauge ein unabsehbares Areal von Zellen, Bunkern, Grüften unter Gittern. Vielfach an den Wänden zornige Menetekel des gegewärtig gewordenen Siegs. Zu Haufen geworfen die Ketten, Standen, Fesseln. Im Bezirk der Kommandaten - sie kamen auf die Zahl 53 - hintergründige Hinterlassenschaften.

Der erste Film in neuen Vietnam-Zyklus; ein Erlebnisbericht und eine historische Beweisaufnahme, an einer Schandstätte des Imperialismus.

 

(Quelle: "Die Filme Heynowski & Scheumann, Peter Hellmich. 1965-1978")

Summary

0:00:00

Titeleinblendung "Vietnam 1". Umschnitt auf eine Flugaufnahme über dem Meer mit Blick auf eine grüne Insel (halbtotal). Titeleinblendung "L`ile du diable". Umschnitt. Rückwärtszoom von den Wellen des Meeres auf den Strandbereich der Insel (halbtotal). Schwenk von den Kokosnüssen am Strand auf eine Steinmauer und verrottete Boote auf dem Uferbereich (halbtotal). Titeleinblendung "Devil`s Island". Umschnitt. Schwenk von einer provisorischen Bootsanlegestelle über verrostete Eisenträger auf eine Mole (halbtotal). Titeleinblendung "Hòn dao dia nguc". Umschnitt. Rückwärtszoom von einer Zufahrtsstraße zum Meer mit Wachturm (halbtotal). Titeleinblendung "Die Teufelsinsel". Ein Film von Heynowski & Scheumann und Peter Hellmich. Umschnitt

0:01:40

Rückwärtszoom vom Gesicht eines erzählenden Vietnamesen Le Quang Vinh auf einer Steinbank (halbnah) (O-Ton mit deutscher Übersetzung) "Bevor man uns aufs Schiff brachte zur Überfahrt nach Con Dao (auch Con Son genannt), da wollten sie uns Revolutionäre noch demütigen. Sie raubten uns politischen Häftlingen unsere Kleidung und gaben uns dann was Kurzes zum anziehen, was ziemlich abgetragen war. Solche kurzen Hosen, so ein Hemd, kurzärmlig, ein Fetzen so verschlissen...(Zoom auf den Erzähler)...Wir wurden gezwungen das überzuziehen, wir wurden gefesselt und wurden dann auf Schiff geführt. Als wir alle auf das Schiff gebracht waren hat man uns dort auch noch an den Füßen gefesselt, dann zwangen sie uns hinzulegen, flach auf dem Boden ausgerichtet in einer Reihe. Jeder bekam eine Hand voll Reis, damit mußte er eben auskommen auf der Überfahrt von Saigon nach Can Dao. Der Transport kam früh am Morgen an, kam dort auf der Insel an. Das Schiff legte an am Hafen und man trieb uns über eine Mole dort an Land. Schon auf dieser Mole erwarteten uns solche Ganoven, Gangster, die in den Gefängnissen als Aufpasser für Ordnung unter den Gefangenen zu sorgen hatten...(Zoom auf einen ehemaligen Aufseher mit tätowiertem Oberkörper mit Schlange, Totenkopf und Schriftzug "Han Ban")...es handelte sich dabei um Diebe und Räuber, Mörder und andere Gewalttäter. Das Marionettenregime bediente sich ihrer um die politischen Gefangenen zu unterdrücken...(Aufseher dreht sich um und zeigt seinen tätowierten Rücken und Arme mit Totenköpfen)...Jeden von diesen Leuten sah man schon von weitem die Aggressivität und Grausamkeit an, sie gingen immer halbnackt. Sie waren leicht zu erkennen an den abstoßenden abscheulichen Tätowierungen mit denen ihr ganzer Körper bedeckt war. Ihre ganze Bekleidung bestand meistens nur aus einer Turnhose...(Schwenk zur Turnhose und den tätowierten Oberschenkeln)...und in der Hand hatte jeder eine Peitsche, eine Peitsche oder einfach nur einen Knüppel. Wenn wir an ihnen vorbei getrieben wurden, immer schlugen sie uns mit den Peitschen oder mit den Knüppeln, rücksichtslos auf den Kopf...". Umschnitt auf das Gesicht des Erzählers Le Quang Vinh (halbnah) (O-Ton) "...und jedes Mal wenn so ein Bandit auf uns einschlug bekamen wir politischen Gefangenen einen Satz zu hören den man uns öfters auf Con Dao um die Ohren schlug: "Hier ist Con Son mein Sohn, hier ist Con Son mein Sohn" bei jedem Schlag auf den Kopf dasselbe". Umschnitt

0:04:50

Schwenk von einer rostigen Kette auf dem Boden über eine steinige Inselstraße (halbtotal). Umschnitt auf das Gesicht des ehemaligen politischen Gefangenen Le Quang Vinh (nah) (O-Ton) "Ich war zum Tode verurteilt worden, als...an der Macht war da wurden die zum Tode verurteilten geköpft, während unter Nguy?n Van Thi?u sie erschossen wurden. Ich kam da ins Gefängnis für die zum Tode verurteilten". Umschnitt. Schwenk über eine im Boden eingelassene Eisenstange mit Eisenringen für das anketten der Gefangenen (halbnah). Umschnitt auf den Erzähler (nah) (O-Ton) "Einige erhielten Besuch, jeden Tag von Beamten der Marionettenregierung. Sie versuchten mit sämtlichen Mitteln auf uns Druck auszuüben, versuchten uns weich zu machen, uns soweit zu kriegen dass wir ein Gnadengesuch einreichen an...sie bekamen aber jedes Mal zur Antwort, wir werden um keinen Preis die bitten, um Gnade bitten, die es nicht Wert sind das man sie um irgendetwas bittet. Wir waren darauf vorbereitet, wir waren alle innerlich bereit und uns darin einig dass wir für die Revolution sterben würden". Umschnitt

0:06:35

Sprecher: "Sein Name Le Quang Vinh, Jahrgang 1936...(Zoom auf ein Foto mit Le Quang Vinh aus seiner Studentenzeit)...Berufsziel Mathematiklehrer, zugleich Berufsrevolutionär, Studentenführer der illegalen revolutionären Volksjugend Ho Chi Minh. Er wird im August 1961 in Saigon verhaftet, in Saigoner Zeitungen...(Einblendung)...des Jahres 1962 sein Gesicht. Bericht über einen Prozeß vor dem Sondergericht der Marionettenarmee. "12 V.C." soll heißen Vietcong waren angeklagt...(Schwenk über Zeitungsartikel)...zum Tode verurteilt auch Le Quang Vinh. Zum Tode, doch Le Quang Vinh soll leben. Im sozialistischen Norden, wo das Volk mit eigener Stimme spricht, erhebt sich ein Sturm des Protests...(Schwenk über Zeitungsartikel und Fotos)...die Bevölkerung des Nordens schließt dem im Süden verurteilten Sohn und Bruder in ihr Herz...(Schwenk über Zeitungsartikel)...der Sturm aus dem Norden fährt ihren amerikanischen Stadthaltern...(Einblendung von Karikaturen)...und Marionetten im Süden in die Glieder, der Angeklagte wird zum Kläger, der Verurteilte verurteilt. Du bist der Sieger...(Einblendung des Buchumschlags)...heißt ein Buch, Prosa und Gedichte über Le Quang Vinh, herangewachsen zur nationalen Heldengestalt. Aus dem Archiv des internationalen Studentenbundes in Prag...(Blick auf Telegramme aus dem Jahre 1962)...Telegramme die eingingen und Telegramme die abgeschickt wurden". Ein Telegramm vom 10.7.1962 an den Präsidenten Vietnams mit der Forderung der Annullierung der Todesurteile und Freilassung der Verurteilten wird Zeile für Zeile eingeblendet und vorgelesen (nah). Sprecher: "Die Bewegung für Le Quang Vinh führt zu einem ersten, einem wichtigen Erfolg".

0:09:00

Blick auf den erzählenden Le Quang Vinh auf der Steinbank (halbnah) (O-Ton) "Nachdem ich wohl 3 Jahre Haft in der Todeszelle verbracht hab, da hoben sie mein Todesurteil auf, ganz einfach auf, und wandelten es in Lebenslänglich Zuchthaus um. Dann wurde ich aus dem Bau für Todeskandidaten weg geschafft und kam in Bau Nummer 2, da mußten wir Zwangsarbeit leisten. Man verlangte das wir die Losung rufen "Nieder mit den Kommunisten Ho Chi Minh" und das wir ihre Fahne grüßen...(Zoom auf Le Quang Vinh)...doch niemand von uns war bereit so eine Losung zu rufen, sie widersprach unseren Idealen und der Liebe die wir empfinden für Ho Chi Minh. Es haben sich alle von uns entschieden geweigert das zu rufen". Umschnitt. Schwenk über den betonierten Boden vor dem ehemaligen Gefängnisgebäuden auf der Insel Con Son bis hin zum hohen Fahnenmast ohne Flagge im Innenhof (halbtotal). Umschnitt auf Le Quang Vinh (halbnah) (O-Ton) "Als wir sagten das wir uns, ihre Fahne da zu grüßen, weigern und die Losung zu rufen, da wurden wir gleich dort in die so genannte Fachabteilung überführt. Dieser Name war aber die Bezeichnung für einen Ort an dem die politischen Gefangenen geschlagen, gefoltert wurden um ihren Kampfeswillen zu brechen, und dort wurde ich an den Füßen aufgehängt und hoch gezogen, an die Decke nach oben. Sie schlugen mich mit ihren Peitschen hier auf den Arm, die Brust, den Rücken, und befahlen dabei dauernd, ruf die Losung und grüß unsere Fahne. Als mein Körper von ihren Schlägen schon überall geschwollen war und ich noch immer nicht bereit war das zu tun, warfen sie mich ins Verließ". Umschnitt

0:11:00

Schwenk über die Mauern und Decke im ehemaligen Steinverließ (halbtotal). Sprecher: "Während Le Quang Vinh in Steinverließ liegt entsteht im Norden Vietnams, wo der Sozialismus eine sichere Heimstadt hat, ein Lied. Schulkinder singen für den gemarterten, der ihr Vorbild, ihr Lehrer ist". Blick von unten auf das vergitterte Zellenfenster unter der Verließdecke (halbtotal) unterlegt mit dem Lied und deutscher Untertitelung "Am liebsten hab ich im Süden meinen Lehrer Le Quang Vinh...(Einblendung Zelle mit Eisenstangen zur Ankettung)...Ihn vergruben im Kerker die Yankeeteufel und Diem...(Einblendung von außen auf ein vergittertes Zellenfenster mit umwickeltem Stacheldraht)...Am Ufer des nördlichen Schwertsees lern ich nach seiner Lektion und des Südens Qual und Leiden füllt meine Seele mit Zorn...". Schwenk über den Gefängnisblock C von außen auf der Insel (halbtotal). Schwenk vom Verließboden auf das vergitterte Fenster an der Decke (halbtotal). Umschnitt. Schwenk vom Stacheldraht auf der Gefängnismauer auf den Innenhof mit den Türen der Einzelzellen (halbtotal) unterlegt mit dem Liedtext: "In der Schilfebene am Mekong sinken Yankee und Diem dahin. Tausend Lieder der Liebe grüßen meinen Vinh...". Schwenk von einer Eisenpritsche in einer Zelle auf die Zellenwand (halbtotal). Umschnitt.

0:12:30

Blick auf das Gesicht von Le Quang Vinh (nah) (O-Ton) "Dieses Verließ war ein Steinverließ, und wer dahin kam galt als sehr widerspenstig. Man fesselte uns dort an den Füßen und unsere Hände band man manchmal auch. Weil uns nur nackter Stein umgab war es im Winter furchtbar kalt, und im Sommer dann glühend heiß. Von dem Eimer im Verließ für die Exkremente hatten sie einfach den Deckel entfernt, so war die Luft voll Gestank und wir mußten sie atmen, schlimm war das. Bei diesem entsetzlichen Gestank bekam man natürlich kaum einen Biss runter, von der Luft da waren die Sinnesorgane ganz gelähmt da unten. Was da rumflog, Schwärme von Fliegen, man wollte sich nur übergeben, immerzu. So nach ungefähr 2 Wochen waren dann diese Schwellungen etwas abgeklungen und ich wurde wieder zurück gebracht zur so genannten Fachabteilung. Man versuchte da wieder mich zu zwingen durch Schläge die Fahne...(Blick auf den Fahnenmast im Innenhof)...zu grüßen und die Losung zu rufen. Wie schon vorher war ich auch jetzt, wirklich, um keinen Preis der Welt war ich dazu bereit. Da schlugen sie so lange auf mich ein bis ich zusammenbrach. Wieder kam ich ins Verließ, vier Monate. Die Bewährungsprobe war bestanden, nun, sie dachten vielleicht dass sich mich Dickkopf bändigen können, und vielleicht kam ich auch deshalb von da weg und zu einer Haftart die für länger gedacht war, aber ebenso grausam und teuflisch war wie das Verließ, der bekannten Tigerkäfige". Umschnitt

0:14:20

Schwenk von einem vergitterten Fenster auf die Eisengitter der Gefängnis-"Tigerkäfige" im Boden (halbtotal). Langsamer Kameragang über die Eisengitter über den Käfigen (halbnah). Umschnitt auf den erzählenden Le Quang Vinh (nah) (O-Ton) "Sie bestanden aus mehreren Zellen, darüber war ein Gitter was als Weg diente, dort machten die Wachen bei Tag und Nacht ihren Kontrollgang. Sie blickten von dort hinunter und konnten so gut beobachten was die Häftlinge auf dem Boden, wo sie lagen, taten. Den in den Käfig eingesperrten war nichts gestattet, der Häftling durfte nicht mal sich aufsetzen. Miteinander sprechen war auch verboten. Man wurde da unten...(Blick von oben in einen dieser Käfige)...immer beobachtet, das heißt, es gab da keine Minute in der sie uns nicht überwachten...(Schwenk über den langen Gang mit den eingelassenen Eisengittern rechts und links des Ganges)...jeder unserer Bewegungen, nur eines gabs, das war selbst da nicht verboten...(ab hier Le Quang Vinh wieder im Bild)...es war erlaubt sich zu bewegen wenn sie uns was zum Essen gaben und wenn einer austreten mußte, dann auch, das war erlaubt. Doch wer sich aus irgendeinem Grund nur mal so aufgerichtet hat, da haben sie dann durch das Gitter von oben mit einer Bambusstange auf ihn eingeprügelt, man kann einem so das Rückgrat brechen. Wenn einer laut sprach...(Blick auf einen Tonkrug neben einem Jutesack auf den Gittern)...oder schrie, dann streuten sie sofort durch das Gitterrost von oben herab...(Blick durch das Gitter)...Kalk, der zu dem Zweck oben am Rand...(Blick von unten durch das Gitter auf die Jutesäcke )...des Käfigs in Säcken immer bereit stand. Atmete man den Staub ein führte es oft dazu dass man Blut spuckte. Wenn sie dich zum zweiten Mal erwischten...(Blick auf den Kalksack auf dem Gitter)...beim Übertreten ihrer Verbote, dann legten sie jemand auf dich drauf...(Blick in den leeren Tonkrug)...sie nannten diese schlimme...(ab hier Le Quang Vinh wider im Bild)...Tortur "Gefangene aufeinander", sie schichten, sie stapeln, das bedeutet das sie auf einer Fläche die sonst kaum für vier ausreichte bis zu acht Gefangene pferchten sodaß vier jeweils auf den anderen Gefangenen liegen mußten...(Blick auf die Hände des Erzählers)...Das hielt man nicht lange aus oder man wäre erstickt, darum wurde nach ner Zeit, 10-15 Minuten, von unten nach oben gewechselt, und so immer so weiter, denn diese furchtbare Methode des übereinander Stapelns, sie konnte bei dem der unten liegt sehr schnell und leicht zum Tod führen". Umschnitt

0:17:45

Blick auf Ketten, Haken und Verschlußglieder aus Stahl auf einer Pritsche (halbnah). Le Quang Vinh (halbnah) O-Ton) "Dazu muß man sagen das die Behandlung nicht ungewöhnlich war sondern diese unmenschliche Behandlung war normal, tagtäglich praktiziert. Außerdem gabs sehr oft in gewissen Abständen, Jahraus, Jahrein, diese Erpressungs- und Unterdrückungskampagnen um die Gefangenen weich zu machen, sie dahin zu bringen ihre Fahne zu grüßen und ihre Parolen zu rufen...(Zoom über den Gang mit den "Tigerkäfigen"...während dieser Kampagnen schütteten sie Kübelweise kaltes Wasser in den Käfigen auf uns, und das wiederholte sich, jede Stunde floß Wasser auf die da am Boden des Käfigs liegenden Gefangenen die völlig durchnäßt dann da lagen und dazu wählte sie vor allem kalte Tage aus um die Gefangenen mit Wasser zu übergießen. War es besonders kalt dann begann einem die Glieder, der gesamte Körper zu erstarren, und so mancher konnte sich nicht mehr bewegen, lag schon da im Todeskampf. Doch sie wollten uns nicht damit umbringen, sie hatten nur vor uns auf die Knie zu zwingen, unseren politischen Willen zu brechen. Tot waren wir für ihre Propaganda ohne Wert, sie wollten uns darum nicht immer physisch, sofort physisch vernichten das haben sie nicht gewollt, sie wollten unser politisches Leben töten, so wie zu sehen glaubten dass unser Leben in Gefahr war hörten sie auf uns zu begießen, doch wenn nach kurzer Erholung der Gefangene wieder ein bißchen bei Kräften war setzten sie diese Kaltwasserbehandlung wieder fort. Einige der da eingesperrten Genossen wurden schwach, sie hielten diese furchtbaren Foltermetoden nicht aus die die Marionettenregierung nur anwandte um soum die Menschen geistig, psychisch zu vernichten, sie zu zwingen das Marionettenregime zu akzeptieren und sich ihm zu beugen. Diese Strafen konnten eben manche nicht länger ertragen und gaben deswegen auf, im Allgemeinen jedoch hat diese Behandlung die Mehrheit mit noch größerem Hass erfüllt. Die Empörung die bei den Gefangenen herrschte über diese teuflischen Foltermethoden, sie trug dazu bei das der Kampfgeist noch wuchs und sie erkannten als einzigen Weg die Revolution weiter zu führen bis zum Sieg". Umschnitt

0:20:15

Kameragang auf ein Guckloch in einer Zellentür zu (halbnah). Umschnitt auf eine Eisenstange mit Ringen zum anketten von Häftlingen (halbnah). Umschnitt auf das Gesicht des erzählenden Le Quang Vinh (halbnah) (O-Ton) "Ich war in dem Tigerkäfig sechs Jahre eingesperrt, in all diesen vielen Jahren die ich da war hat es ein Erlebnis gegeben dass ich wohl kaum je vergessen werde, und das war als der Reporter Do Luhs in die Tigerkäfige kam. Wir durften also besichtigt werden, doch als er kam wußte natürlich niemand, kein einziger, wer er war, nur eins wußten wir, die bereiten sich auf einen Empfang von einigen Amerikanern vor. Auch wir, die Genossen im Tigerkäfig, waren zu ihrem Empfang bereit um öffentlich die Himmel schreienden Verbrechen des Marionettenregimes anzuprangern...(Zoom auf ein Foto des noch überdachten Bereichs mit den Tigerkäfigen mit drei Besuchern)...Wir sahen eine nicht zu große Gruppe Amerikaner, es waren nur vielleicht 3 Mann, oder vier. Vorne weg ging noch ein ziemlich junger mit einem Fotoapparat. Wir sahen sie schon am Meer und sie betraten den Betonweg, da schrien wir schon alle die im Tigerkäfig waren sofort auf Englisch...(Umschnitt auf den Mund des englisch sprechenden Le Quang Vinh)..."Wir haben Hunger, wir haben Durst, wir werden geschlagen". Darauf sind gleich die Wachen voller Wut zu jedem Käfig gelaufen und haben getobt und gebrüllt, wie verrückt "Los, halt das Maul. Wenn die Delegation wieder weg ist dann könnt ihr was erleben". Wir aber, alle in den Käfigen, schrien weiter...(Schwenk über ein Foto der Delegation auf den Käfigen)...und der Reporter Don Luhs, seinen Namen erfuhr ich erst später, achte dann auch viele Aufnahmen von den Tigerkäfigen". Überblendungen mit schwarz-weiß Fotos der Gefangenen in den Tigerkäfigen (nah). Le Quang Vinh berichtet weiter (nah) (O-Ton) "Darunter war auch ein Foto von einem buddhistischen Priester...(Fotoeinblendung)...Ehrwürden ?? der viele Jahre dort eingesperrt war im Käfig, er schrie besonders oft und laut unsere Anklagen zu den Amerikanern hinauf...(Fotoeinblendung)...Als die Amerikaner dann weg waren haben unsere Peiniger sich gleich an ihm bitter gerächt. Man holte ihn oft zur Behandlung, zu schlimmsten Folter und hat Ehrwürden ?? zu Tode gequält". Zoom auf das Foto des buddhistischen Priesters im Käfig (nah). Umschnitt

0:23:20

Le Quang Vinh erzählt weiter (nah) (O-Ton) "Als ich mich dort befand, befanden sich auch dort Amerikaner die für das Marionettenregime in den Gefängnissen tätig waren, als Berater. Sie waren auf Con Dao stationiert. Der Zufall wollte dass ich mit diesen Amerikanern öfter mal sprach, und zwar dreimal, das war sehr viel. Das 1. Mal kam es so, einer von ihnen suchte mich auf, meinte er wollte mich nur behandeln, er käm zu mir nur als Arzt. Als er die Spuren sah von den Stockschlägen, mein ganzer Körper war voll davon, hat er gefragt warum ich so verprügelt worden sei. Ich antwortete ihm, man hat von mir verlangt die Fahne des Regimes zu grüßen, aber ich habe mich geweigert. Er fragte weiter, warum weigern Sie sich die Fahne zu grüßen...(Einblendung des Fahnenmastes)...das ist doch die Nationalflagge des ganzen Landes, warum sind Sie dagegen? Ich antwortete ihm, daß ist die Fahne ihrer Marionetten, das ist nicht die Fahne unseres Vaterlandes. Ich hatte das kaum ausgesprochen, da drehte er sich um und ging. Er verschwand und konnte mich nicht mehr behandeln...(Kameragang an den Verließtüren vorbei)...Das zweite Gespräch war mit einem Oberst der das Gefängnis inspizierte. Zu der Zeit lag ich gerade da wieder im Verließ, da hörte ich von draußen auf dem Gang leise Stimmen, ich gleich auf Englisch geschrien "Ich möchte mit Ihnen sprechen", ich hatte die Absicht gegen die Verbrechen des Marionettenregimes hier in diesem Verließ zu protestieren. Ich hörte den Oberst dann sagen, das heißt er befahl sofort die Tür zu öffnen zum Verließ. Und dann hat einer aus seiner Begleitung, es war der Direktor des Gefängnisses, den hat er dann gleich gefragt, warum ist dieser Häftling gefesselt? Der Direktor gab zur Antwort ich sei sehr aufsässig und leiste heftigen Widerstand. Er hat wohl angenommen ich würde jetzt schweigen, ich rief dazwischen "Nein, ich will nur meine Überzeugung verteidigen" kein Mensch kann von mir verlangen oder mich dazu zwingen mein Vaterland und meine Ideale für die ich kämpfe selbst in den Schmutz zu ziehen. Der Oberst sah mich verwundert an dann lachte er spöttisch auf und schloß selbst die Tür, sagte nur noch, so nannten uns die Amis,...und ist weiter gegangen". Umschnitt

0:26:00

Blick durch die geöffnete Verließtür auf die Eisenstange zu Ankettung von Gefangenen (halbnah). Umschnitt auf das Gesicht von Le Quang Vinh (nah) (O-Ton) "Das dritte Mal war als man uns aufs Festland rüber nahm, es war auf einem amerikanischem Kriegsschiff 1968...(Rückwärtszoom von Fotos amerikanischer Kriegsgefangener)...offenbar wollte man uns da austauschen gegen die über Nordvietnam abgeschossener Amipiloten. Aus diesem Austausch ist dann aber nichts geworden. Als wir auf der Rückfahrt waren nach Saigon hatte ich ein Erlebnis, das werde ich wohl niemals vergessen. Ich hatte auf diesem Schiff mit einem Amerikaner eine Begegnung. Als wir gefesselt zu dieser Fahrt auf das Schiff gebracht wurden war es natürlich den Amis, von ihren Chefs streng verboten mit uns, den Gefangenen, Kontakt aufzunehmen, so wagte sich auch keiner von ihnen an uns näher ran. Sie zeigten auf und riefen aus der Entfernung...da kam aber in der Nacht ein Amerikaner, noch ziemlich jung, in der Hand einen Schraubenschlüssel, er trug eine blaue Schlosserhose. Er tat so als ob er ein paar Schrauben da, oder Bolzen die auf dem Deck waren, festzuziehen, und nachdem er sich vergewissert hat das niemand da ist nimmt er aus der Tasche eine Packung Zigaretten und warf sie uns zu. Alle waren verblüfft und meine Genossen und Freunde die das mitbekommen hatten fanden dass der junge Amerikaner nicht so einer war wie die anderen, und ich sollte versuchen mit ihm zu reden. Ich sprach ihn also an, fragte ihn, Sie haben keine Angst vor uns? Wir sind doch Kommunisten, und er sieht mich an, und plötzlich hob er seine Hand mit diesem Schraubenschlüssel hoch über dem Kopf...(Le Quang Vinh macht es vor)...und sagt zu mir, ich bin ein Arbeiter. Ja, er steht noch hoch erhobener Faust da, da hört er ein Geräusch auf dem Schiff, für ihn war das der Anlaß möglichst schnell weg zu kommen. Er verschwand wieder unter dem Deck". Umschnitt

0:28:05

Zoom über die grüne Insellandschaft auf die Gebäude und den Wachturm des Gefängnisses (halbtotal). Rückwärtszoom vom Gefängnis auf die im Wind sich biegenden Kiefern (halbtotal). Umschnitt auf den erzählenden Le Quang Vinh (halbnah) (O-Ton) "In Con Dao wurden Tausende Revolutionäre und Kämpfer, Tausende Patrioten vom Marionettenregime ermordet. Sowie wieder ein Revolutionär von ihnen umgebracht war vergruben sie dessen Körper in einem Gelände das ganz dicht mit Kiefern bewachsen war, darum nannten wir den Wald auf dem Friedhof den Kiefernwäldchen...(Schwenk über das sandige Gelände mit den Kiefernbäumen und Gräbern)...Sie wollten ganz einfach die Leichen restlos verschwinden lassen damit nichts davon bleibt, und um alle Spuren zu verwischen wurde auf den Gräbern nicht vermerkt. Auf keinem Grab war eine Gedenktafel damit man sie nicht mehr wiederfindet...(Blick auf eines der Gräber mit Holzstab und kleinem Schild)...aber wir, die wir noch auf der Insel waren, versuchten alles um den Ermordeten eine Grabstätte zu geben. Ein Stück Holz in das wir ein paar Zeichen ritzten, oder mit einem Stein haben wir versucht an jedes Grab unsere Genossen, die dort ermordet wurden, zu kennzeichnen um so die Erinnerung an sie, die für uns ihr Leben gaben, bei den Lebenden wach zu halten". Zwischenschnitte von Gräbern im sandigen Gelände (halbtotal). Zoom auf ein Holzstück mit Namensschild (halbnah). Umschnitt auf den erzählenden Le Quang Vinh (halbnah) (O-Ton) "Wenn Sie mal im Käfig, im Tigerkäfig, die Wände sich ganz genau ansehen überall, entdecken Sie viele Verse die von dem Siegeswillen und von dem Mut berichten, eingeritzt von den Gefangenen. Mich hat besonders ein Gedicht damals tief beeindruckt, der unbekannte Autor gab ihm den Namen "Wünsche für ein langes Leben im Grab". Le Quang Vinh zitiert das Gedicht mit deutschen Untertiteln (halbnah) (O-Ton) "Nie werde ich vergessen. Das Wort meines alten Vaters: Am Ende wird sein der Sieg. Wenn der Mond auch steigt und sinkt. Über einem frischen Grab...". Umschnitt

0:31.10

Blick von unten auf das vergitterte Fenster eines Verließes (halbnah). Umschnitt. Blick aus der Froschperspektive auf die Gewölbedecke des Verließes (halbtotal). Le Quang Vinh berichtet weiter (halbnah) (O-Ton) "Von Januar bis Mai hatte man mich wieder ins Verließ, sie nannten es auch den Steinkeller, eingekerkert damit ich zur Außenwelt keine Verbindung mehr hatte...(Schwenk vom Verließfenster auf die Eisentür)...Am 30. April war ich so von Kräften dass ich im Verließ zwar noch Luft bekam, noch atmete, doch eigentlich nur noch ein lebender Leichnam war. Ich wußte überhaupt nichts von draußen, von all den Veränderungen, die gewaltigen, stürmischen Veränderungen die dort vor sich gingen. Am 1. Mai, es war am Morgen um 7 Uhr, ich war dabei mit letzter Kraft frische Luft zu erwischen um den Rest Leben von mir zu bewahren, dieser Luftzug der manchmal durchs Gitterloch drang, da hörte ich etwas kommen. Ganz plötzlich waren auf dem Flur auch Stimmen und ich hörte wie draußen Schritte auf mich zukamen auf meine Zelle zu...(Blick auf die Zellentür von außen mit Namen "Vinh")...und dann ein Klopfen an meine Zellentür. Jemand rief laut, bist du hier Genosse Vinh? Ich war so überrascht weil die Stimme so anders, so freundlich klang, nicht so wie die Stimmen von dem Wärter die wir bis dahin in dem Verließ nur gehört haben. Ich rief sofort, Genosse Vinh, ja, hier bin ich. Danach dann wieder die Stimme, los, schließ sofort die Tür auf...(Türeinblendung)...Tempo, wirds nun bald. Danach eine andere Stimme dann, ich hatte die Stimme sofort erkannt die der ersten antwortete, denn es war die eines Wärters, er führte gewöhnlich im Verließ die Aufsicht, er antwortete aber sehr höflich: Ja werter Herr, leider hat der Gefängnisdirektor die Schlüssel aber gestern Abend schon mitgenommen. Dann wieder die Stimme, die erste, aber diesmal laut, mehr im Befehlston: Mach die Tür auf, und wenn nicht anders dann brich sie auf. Nach ner Weile hörte ich dann Schläge auf das Schloß, mit nem Hammer schlug jemand kräftig drauf bis das Schloß eben kaputt war. Die Tür sprang auf und ich lief gleich nach draußen. Kaum war ich draußen kam ein Genosse mir entgegen, ein Freund aus dem Gefängnis. Er war wie ich hier eingesperrt gewesen im Käfig, und ich sah, er hatte bereits am Gürtel an der Hüfte eine Pistole. Er sah mich und lief sofort auf mich zu und wir haben uns umarmt. Als wir uns umarmten sagte er zu mir mit einer Stimme, ich weiß noch gar nicht mehr wie, klang sie lustig oder traurig, oder klang sie glücklich, ich weiß nur was er sagte. Vinh, Saigon ist befreit worden, ganz Südvietnam ist befreit. Wir haben auch die Insel Con Dao in der Hand. In dem Moment kamen noch 10 Genossen die mit mir im Tigerkäfig eingesperrt waren zu mir gelaufen, und sie alle hatten auch schon Waffen in der Hand. Sie umarmten mich. Was mir an allen sofort auffiel waren die Armbinden in den Farben der Revolution an den Oberarmen. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen, diese Armbinden waren für mich die Farben der Befreiung, das Letzte was ich wahrnahm, dann wurde ich Ohnmächtig und ich fiel um". Rückwärtszoom vom Erzähler Le Quang Vinh (halbtotal). Umschnitt

0:34:50

Schwenk über den Landeanflug eines "CH-47 Chinook"-Hubschraubers mit zwei Triebwerken der vietnamesischen Revolutionäre auf der Insel Con Son (halbtotal) (O-Ton). Sprecher: "So waren wir auf Con Son gelandet, auch Con Dao die Berginsel genannt, in Hubschraubern denen einmal den USA gehörten und heute dem Sieger, dem Volk von Vietnam...(Hubschrauber landet neben einem Propellerflugzeug der Amerikaner)...mit uns Genosse Le Quang Vinh...(Blickt während des Fluges aus dem Cockpit über die Insellandschaft)...für ihn ein Flug zurück ins Gestern vor dem es schon ein Vorgestern gab von dem die Zeitung "Die illustrierte Kolonialwelt"...(Zoom auf einen Artikel mit Foto)...Jahrgang 1924, berichtete: Hier eine Gruppe von zu Zwangsarbeit verurteilten, fotografiert wenige Augenblicke vor ihrer Einschiffung auf dem Dampfer "Maurice Long", der Order hat sie nach Poulo Condor zu bringen, der Teufelsinsel von Indochina...(Illustriertenfoto der am Hals angebundenen Vietnamesen)...denn seit 1858 hatten französische Kolonialherren...(Foto eines posierenden Kolonialherren in weißer Uniform auf einer Rikscha, gezogen von einem Vietnamesen)...begonnen sich in Vietnam breit zu machen, das Land auszuplündern und seine Bevölkerung zu versklaven...(Foto einer Gruppe von weiß uniformierten Offizieren)...dabei wußten diese weißen Riesen freilich genau, das sie genau nur so lange auf vietnamesischen Boden stehen durften als es ihnen gelingen würde den Freiheitskampf...(Fotoeinblendung von gefangenen Vietnamesen mit Hals- und Fußfesseln)...des Volkes mit allen nur möglichen Mitteln zu brechen. So wurde seit 1862 die knapp 100 Kilometer vor dem südvietnamesischen Festland...(Flugaufnahme über die Insel Con Son)...im Haifisch reichen Gewässer liegende Berginsel, von den Franzosen "Poul Condor" genannt, zur Strafkolonie ausgebaut...(Flugaufnahmen mit Blick auf die Gefängnisgebäude)...Was da Block an Block unter uns liegt sind Gefängnisse, und ihre Erbauer werden gewußt haben warum sie das Ganze schließlich nannten "Die Teufelsinsel". Umschnitt

0:36:40

Fotos von nackten Gefangenen in einem Gefängnisraum (nah). Foto von abgemagerten und nackten Gefangenen (nah). Foto von essenden Gefangenen (nah). Foto eines damit Fußfesseln versehenen Gefangenen (nah). Umschnitt. Schwenk von den drehenden Rotorblättern des Hubschraubers auf den lächelnden Le Quang Vinh vor dem Hubschrauber (halbnah). Sprecher: "Wir sind also auf Con Son, hier aus einer amerikanischen Militärkarte heraus geschnitten...(Filmeinblendung)...und liebevoll unter Plexiglas gebracht. 610 Meter so erfahren wir...(Zoom auf den Bereich der Karte)...erreicht der höchste Gipfel über dem Meeresspiegel. Das Ganze hergerichtet wie ein Kleinod, gefunden im Nachlaß des letzten Oberaufsehers der Teufelsinsel. Wo jetzt die Hubschrauber...(Filmeinblendung)...mit den neuen Hoheitszeichen landen unterhielten die USA-Besatzer Vietnams so etwas wie einen Privatflugplatz. "Aia America"...(Filmeinblendung)...das klingt nach einer zivilen Charterfirma, handelt sich aber um nichts anderes als eine der getarnten Fluggesellschaften des Geheimdienstes CIA. Hier noch ein "Willkommen"...(Filmeinblendung eines Schildes "Welcome all Passengers")...für die CIA-Passagiere, während die eigentlichen Gäste der Teufelsinsel...(Fotoeinblendung eines schlagenden Wächters an nackten Gefangenen)...gewöhnlich in dieser Weise begrüßt wurden. Willkommen Le Quang Vinh...(Schwenk über das Schild auf den lächelnden Vinh daneben)...im ersten Jahr der Freiheit". Umschnitt. Schwenk von der Verließtür mit Beschriftung "Vinh" auf den befreiten Vinh in der Zelle (halbnah). Umschnitt. Schwenk vom Namen "Vinh" an der Zellentür auf die an Eisenstangen gebundenen Füße von Vinh (halbnah). Vinh in seiner ehemaligen Zelle (halbtotal). Blick von oben durch das Gitter des Tigerkäfigs auf Vinh (halbtotal). Blick auf den eingeritzten Namen "L Q Vinh 75" an der Zellenwand (nah). Umschnitt

0:39:00

Blick auf eiserne Fußfesseln und Stöcke auf dem Boden (halbnah). Sprecher: "Eiserne Fesseln und Prügelstöcke, wer blutig geschlagen war und halb bewußtlos wurde hernach zum Erfrischungsbad geführt...(Schwenk über den Raum)...in diese Loch geworfen in dem Jauche und Kot aus einem nahen Kuhstall zusammenflossen. Nur wenige Minuten entfernt...(Zoom auf die Residenz)...die Residenz der Inselkommandanten, deren stolze Ahnentafel wir aus dem Innern des Hauses eigens an das Tageslicht geholt haben um sie in ihrer ganzen bornierten Größe...(Blick auf die Ahnentafel)...zu zeigen, denn hier hat sich jeder verewigt der seit 1862 das Insel-KZ befehligte...(Rückwärtszoom von den Eintragungen auf der Tafel)...Akribisch genau die Eintragungen der Namen...(Schwenk über die Namen)...der Titelei und der geleisteten Dienstjahre. Polizeikommissare, Offiziere, Marineinfanterie, der Fremdenlegion, der Kolonialinfanterie, Oberaufseher, Verwaltungsräte und Administratoren. Bis 1955 französische Namen, zuletzt ein Monsieur Blanck...(Zoom auf den Namen)...danach Vietnamesen, genauer Südvietnamesen. Aber sie stehen da eigentlich nur als Staffage und zwar für die Nachfolger der französischen Kolonialherren in Südvietnam, die Neokolonisten aus den USA...(Zoom auf die Namen zwischen 1965 bis 1974)...die es geflissentlich vermieden sich auf dieser Tafel einzutragen, die lieber Marionetten vorschickten, sich selbst aber diskret im Hintergrund hielten...(Foto)...In diesem Haus saßen sie...(Filmeinblendungen)...in diesem Zimmer tafelten sie, die Herren Berater von der Abteilung Straf- und Haftanstalten des US-Wirtschaftshilfsprogramms für Vietnam. Am Tisch der ehemaligen Herren...(Fotoeinblendung)...ehemalige Häftlinge. Genosse Le Quang Vinh...(Schwenk über die anwesenden Männer am Tisch der ehemaligen Herren)...14 Jahre Haft, Genosse Bui Ho Ha 20 1/2, Genosse Tri Enh 6, Genosse Tong 5, Genosse Tu Kang 5, Genosse Hu Oung 10, Genosse Tai 13 1/2, Genosse Hu Ong 5, Genosse Bien 6 Jahre. Zusammen 85 Jahre Menschenleben. Noch längst nicht 85 Jahre alt der letzte Chefberater der USA...(Schwenk über das Foto des Chefberaters)...auf der Teufelsinsel, wo mag dieses Bild entstanden sein". Es gibt ein Indiz, einen Buchstaben und eine Zahl...(Fotoeinblendung: Chefberater an der Tür mit Beschriftung "P. 7" (nah)...P.7, hier schon die abgebildete Realität. Die eiserne Tür zum Tigerkäfig P7...(Filmeinblendung)...die wir suchten und fanden um mit Hilfe von 4 Klebestreifen nachzuweisen wo sich dieser Mann in stolzer Pose ablichten ließ (Rückwärtszoom vom angeklebten Foto an der Tür P7)...die Tigerkäfige also, nun mit Händen zu greifen...(Schwenk von oben in die Tigerkäfige)...Die nackten Böden auf denen die Häftlinge lagen, die eisernen Fesseln (Einblendung) die die Gelenke wund scheuerten und die Muskeln verkümmerten ließen. Die Gitter, gesehen mit den Augen der Gefangenen (Filmeinblendung). Von dort oben streuten sie also den ungelöschten Kalk, gossen sie das Wasser, eine Wirklichkeit die nach Buchenwald und Bergen-Belsen niemand mehr für möglich gehalten hätte...(Blick durch einen Sehschlitz an einer Zellentür)...die aber noch heute bestehen würde, hätte die Kraft des Sozialismus sie nicht ausgetilgt. Dabei übersahen wir nicht die verfluchten Gemäuer...(Filmeinblendung)...obwohl erst 1940 und 1941 erbaut, befanden sich offenkundig schon vor dem Tag der Befreiung im Abriss. Was war hier vorgegangen!?

0:42:45

Schwenk auf eine eingerissene Mauer innerhalb eines Gefängnisses (halbnah). Sprecher: "Hatten die Berater aus den USA geraten die Teufelsinsel zu humanisieren? Wer immer Con Son auf dem Luftweg erreicht…(Flugaufnahmen vom Gefängniskomplex)…der sieht von oben, noch dazu bei Sonnenschein und blauem Meer, ein idyllisches einladendes Plätzchen. Es könnte nach Fischernetzen und frischen Krabben riechen, wir sehen diesem Landungssteg (Flugaufnahme) nicht an was wir wissen, dass da politische Häftlinge Spießruten gelaufen sind und selbst zu Tode geprügelt wurden. Erscheinung und Wesen, ein Widerspruch, denn der amerikanische Chefberater einmal zu der Erklärung mißbrauchte, Con Son sei keineswegs eine Teufelsinsel (Flugaufnahmen der Gefängnisbauten) sondern gleiche eher einem Freizeitlager der Pfadfinder. Aber nachdem diese Bilder (Foto des gefangenen Priesters im Tigerkäfig) aus Con Son seit 1970 die Welt bewegten und die Tigerkäfige in den Rang eines schrecklichen Symbols erhoben hatten, sollten sie vom Erdboden verschwinden...(Schwenk über eingerissene Mauern und Schutt)...ihre Spuren verwischt werden. Doch dem Berater aus der Führungsmacht (Fotoeinblendung) der freien Welt ging es nicht um die Öffnung dieser Käfige, sondern um deren Perfektionierung. Der Mann auf dem Foto war nicht nur Abbruchsbevollmächtigter sondern auch ein erfolgreicher Baumeister...(Kameragang an den Türen der Tigerkäfige vorbei)...Dies ist ein Neubau des US-Wirtschaftsprogramms für Vietnam, am 7. Januar 1971 vergab das US-Department of Navy einen 400.000 Dollar-Auftrag an 5 amerikanische Firmen, die Herren der Unternehmen werden sich noch dankbar erinnern um auf Con Son 384 neue Isolierungszellen zu errichten...(Schwenk über die Zellennummern über den Türen der Neubauten)...Hier nur die Zellen 1 bis 48 des großzügigen Programms, ein US-Spezialist für Gefängnisbauten gutachtete so: Diese neuen Isolierungszellen (Filmeinblendung) messen 6 mal 8 Fuß und sin so um 2 Quadratfuß kleiner als die alten Tigerkäfige...(Blick auf moderne Handschellen auf dem Zellenboden)...In den neuen Käfigen liegt der amerikanische Fortschritt...(Filmeinblendung der alten Eisenfesseln)...Von der Teufelsinsel mitgebracht, die handgeschmiedete Fußfessel des Kolonialismus, die perfektionierte Fessel des Neokolonialismus (Filmeinblendung), beide greifen ineinander". Umschnitt

0:45:15

Schwenk über auf dem Boden rutschende Gefangene (halbtotal). Kameragang mit den Gefangenen (halbnah). Blick auf rutschen Gefangene im Innenhof des Gefängnisses (halbtotal). Schwenk zu einem kleinen Holzbock unter ihrem Gesäß (halbnah). Sprecher: "Häftlinge von Con Son, aufgenommen im Jahre 1973 als Vertragliche Abkommen die Freilassung von 104 Gefangenen erzwangen. So kamen sie aus den Käfigen die im Zuge des US-Wirtschaftsprogramms errichtet waren...(Schwenk über die Gefängnisgebäude neben einem Wachturm)..."Con Son ist das größte Gefängnis der freien Welt, 10.000 Insassen und es wächst weiter"...(Schwenk über das Gefängnisgelände)...hatte der Chefberater aus den USA die Baumaßnahmen seines Landes auf der Teufelsinsel gerühmt, bis der ganze Bauplatz mit Wirkung vom 1. Mai 1975...(Zoom auf das geplante Baugelände)...zur Investruine erklärt wurde". Schwenk von modernen Handschellen auf dem Zellenboden zu einem Mauerdurchbruch in der Zellenwand (halbnah). Blick auf Löcher in den Zellwänden und abgerissenen Türrahmen (halbtotal). Blick auf einen Zellenbereich "Phong 8" mit entfernter Tür und Rahmen (halbtotal). Schwenk auf die herausgerissene Zellentür auf dem Boden (halbnah). Zwischenschnitte von Wandlöchern und heraus gerissenen Türen im Zellenbereich (halbnah). Umschnitt. Blick auf den erstellten Zellenneubau mit den Wandlöchern von außen (halbtotal). Umschnitt. Schwenk auf eine Zellenwandkritzelei "Ho Chi Minh muon nam" (halbnah). Sprecher: "Es lebe Ho Chi Minh, die Freiheit trägt seinen Namen..." Umschnitt

0:47:45

Ehemalige Häftlinge von Con Son tragen ihre Staatsflagge und ein Bild Ho Chi Minh`s nach der Befreiung (halbtotal). Sprecher: "Die politischen Häftlinge von Con Son, die schließlichen Sieger über das Saigoner Marionettenregime...(Rückwärtszoom von Wachsoldaten vor dem ehemaligen Palast mit Schrifttafel "Uy - Ban Quan Quan. Thanh-Pho. Saigon-Giadinh")...dessen ehemaliger Palast der neuen Macht, der Volksmacht gehört...(Blick klatschende ehemalige Häftlinge bei einer Versammlung im Palast)...in den Räumen des Palastes, wenige Tage nach dem Sieg, eine denkwürdige Begegnung. Genosse Tôn Ð?c Th?ng (Ton Duc Thang )...(Filmeinblendung)...der Präsident des sozialistischen Nordens, Nachfolger im Amte Ho Chi Minh`s, besucht nach Jahrzehntelanger Trennung seine Landsleute im Süden, und er umarmt...(Filmeinblendung)...ehemalige Häftlinge der Teufelsinsel". Umschnitt auf einen Zellenbau aus dem Jahre 1925 auf Con Son in dem Tôn Ð?c Th?ng zwanzig Jahre einsaß (halbtotal). Sprecher: "1929 bis 1936, sieben Jahre Gefangener auf Con Son, Genosse Ph?m Van Ð?ng (Filmeinblendung), Vorsitzender des Ministerrates. Acht Jahre Con Son (Fotoeinblendung) in Haft genommen für seinen Widerstand gegen imperialistische Kolonialpolitik, Polizeifoto...(Einblendung)...10 Jahre Zuchthaus, in Haft genommen für seinen Widerstand gegen den deutschen Imperialismus, Polizeifoto (von Erich Honecker)". Umschnitt auf Erich Honecker mit dem vietnamesischen Politiker Le Duan? (halbnah). Sprecher: "Der 1. Sekretär der Werktätigen Vietnams erfüllt das Vermächtnis Ho Chi Minh`s...(Filmeinblendung von Le Duan während seines DDR-Besuches)...um den Bruderländern Dank zu sagen für erwiesene Solidarität. Erich Honecker bekräftigt: Solidarität jetzt erst recht". Honecker und Le Duan auf dem Flugplatz (halbnah). Umschnitt

0:49:25

Schwenk über eine mit Blut verschmierte Wand mit aufgemalter Parole im Gefängnis von Con Son (halbnah). Sprecher: "Blut ist kostbarer als Gold, wir sind bereit es zu opfern wenn das Vaterland es braucht", sie schrieben es mit ihrem eigenen Blut. Die Füße in Ketten (Fotoeinblendung) aber aufrecht der Gang, so geht keiner der sich aufgegeben hat. Kostbare Dokumente (Foto eine an Händen hängenden nackten Vietnamesen im Gefängnis) aufgenommen vor 60 oder 70 Jahren von den Kerkermeistern selbst. (Zoom auf ein Foto mit nackten Männern die Prügel beziehen) Die Geschichte des Terrors ist immer auch die Geschichte der Auflehnung. Bilder ganz jungen Datums, Hinterlassenschaft des Feindes...(Einblendung von gefangenen Frauen und Männern in Con Son)...ungebrochen die Tradition der Würde, der Selbstbehauptung, des Widerstands. Die KZ-Kommandanten (Blick auf die Tafel vor der Residenz der früheren Lagerkommandanten) auf dieser Tafel hatten wir keinen amerikanischen Namen gefunden...(Fotoeinblendung des Amerikaners Frank Walton)...aber Frank Emulous Walton, früher Polizeioffizier in Los Angeles, war der eigentliche Boss der Teufelsinsel, während hier (Zoom auf den Namen Ve auf der Tafel) ein Major Namens "Ve" (Oberst Nguyen Van Ve) ausgewiesen wird, beide Herren leben heute in den USA (Foto der beiden Männer). In ihrer gemeinsamen Verantwortung wurde auf Con Son eine kombinierte Operation zwischen südvietnamesischen Marionettensoldaten (Fotoeinblendung) und amerikanischen Spezialisten (Fotoeinblendung der Spezialisten mit Gasmasken) durchgeführt. Diese gefangenen Frauen (Fotoeinblendung) hatten an die Lagerleitung Forderungen gestellt, Ziel ist ihre gewaltsame Verlegung in ein Strafblock des Lagers. Einsatz von Schlagstöcken (Fotoeinblendung) im Zusammenwirken mit Betäubungsgas (Foto). Die Schergen belagern ihre Opfer, die Gasmasken sind angelegt, die Wirkung des Gases wird abgewartet...(Schwenk über Fotos von zusammengebrochenen Frauen auf der Straße)...Die Frauen sind überwältigt, die Helden müde (Fotoeinblendung), Zigarettenpause. Auswertung der bisherigen Aktion durch einen amerikanischen Spezialisten (Foto) derselbe Mann stellt sich zu einem Erinnerungsfoto (Einblendung) und daraus wird die Freiheitsstatue des 20. Jahrhunderts...(Fotos: Frauen werden von Soldaten abgeführt bzw. weggetragen)...Die überwältigten Frauen werden verladen (Fotos).

0:52:40

Frauen auf der Teufelsinsel, Kämpferinnen. Die die Hölle überlebten gingen schließlich als Siegerinnen von Bord des Schiffes...(Filmeinblendung)...das die Freiheit brachte. Eine sprach für alle, die Leiterin der illegalen Parteizelle der weiblichen Häftlinge (Filmeinblendung bei einer Kundgebung), Genossin...Than, seit ihrer Befreiung verantwortlich für den Aufbau der Frauenorganisation in der Ho Chi Minh-Stadt nach 15 Jahren Teufelsinsel". Umschnitt auf die Genossin...Than (halbnah) (O-Ton mit deutscher Übersetzung) "Ich wurde im Jahre 1960 zusammen mit 6 Familienangehörigen verhaftet, darunter meine Mutter und meine Schwester, und zwar weil ich in der Ho Chi Minh-Stadt als Kommunistin illegal gearbeitet habe. Ich war bis zum 1. Mai 1975 bei den Amis und ihren Marionetten im Gefängnis...(Umschnitt auf ihr Gesicht)...zuerst hat man mit grausamen Methoden versucht unsere Basis zu erfahren, erfolglos. Dann wandten sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel an...(Fotoeinblendung gefangener Frauen)...sie dachten damit könnten sie uns vernichten, physisch und auch politisch. Immer wieder haben sie ganz offen von uns zu hören bekommen, wir haben keinerlei Verbrechen begangen, wir kämpfen gegen die imperialistischen USA-Aggressoren und Marionetten, und wir kämpfen für ein freies und unabhängiges Vaterland und für den Aufbau des Sozialismus". Umschnitt

0:54:00

Schwenk von gesprengten Eisenfesseln auf zwei Friedenstauben auf einer Zeichnung (nah) Sprecher: "Die Fesseln gesprengt der Friede ist da, hier noch als Hoffnung ausgedrückt in einer Häftlingszeichnung. Xay dung (Zoom auf die Titelseite "Der Aufbau") prophetischer Name einer illegalen Lagerzeitschrift aus dem Jahre 1973. Warten auf das Schiff das die richtige Fahne, die Fahne der Befreiung am Mast tragen würde (Schwenk über die Zeichnung), Zuversicht die sich zwei Jahre später erfüllen sollte". Umschnitt auf die Hände von Hüng Nog Than, des ehemaligen Häftlings mit dem kleinen Schreibzeug und Beutel (nah) (O-Ton mit deutscher Übersetzung) "Die Nordamerikaner und ihre Marionetten versuchten mit allen Mitteln Kontakte zwischen uns politischen Gefangenen zu verhindern, darum benutzen wir solch kleines Schreibzeug um Nachrichten und anderes auszutauschen, dazu solch kleine Beutel um darin das was wir brauchten verstecken zu können". Umschnitt auf ein kleine illegale Schrift (nah). Sprecher: "Die wichtige Nachricht, die lebensnotwendige Botschaft, die Lehre Lenins (Zoom auf den Namen Lenins) des Fortsetzers des Werkes von Marx. Die diese Worte überleben und die Lehre Lenins aus dem Gedächtnis aufschrieben, sie so weitergaben an den Zellengenossen, gaben damit Kraft weiter, die Kraft zu überleben. "Dong chi Lenin", Genosse Lenin". Umschnitt auf die erzählende Überlebende...Than (halbnah) (O-Ton) "Das ist das Kleid was ich da trug als sie uns befreit haben, und das der Stern den uns unsere Regierung verlieh, jedem Genossen der siegreich den Kampf in den Gefängnissen der USA und des Marionettenregimes überstand". Zoom auf den roten Stern auf dem Kleidungsstück (nah). Umschnitt

0:55:45

Blick auf Grabhügel mit beschrifteten Steinplatten auf der Insel Con Son (halbtotal). Zoom auf den Grabstein mit rotem Stern (halbnah). Schwenk über einen Holzstab mit rotem Stern auf einem Grab (nah). Rückwärtszoom auf einen Grabstein mit rotem Stern (halbnah). Sprecher: "Es sind viele denen der rote Stern nicht an ihr Ehrenkleid geheftet werden konnte, so schmückt er denn diese Male schon nach der Befreiung aufgesetzt, aufgenommen in die Reihen der Sieger, aber kein Erschlagener steigt am Tage des Sieges wieder ans Licht. Dieser hat den Sieg noch erlebt (Zoom auf einen Grabstein) aber er war schon zu schwach um von der Insel gebracht zu werden. Verstorben am 10. Mai 1975, am 10. Tag der Freiheit. Ein ganz frisches Grab (Filmeinblendung) noch ohne Tafel oder Stein. Es brennen viele rote Sterne (Zoom auf den Stern auf dem Grab) auf Con Son. Auch sein Leben (Foto von Le Quang Vinh) sollte auf der Teufelsinsel verlöschen, denn der Spruch lautete auf Lebenslänglich (Zoom auf das Gesicht von Vinh). Lebenslänglich, die das Urteil fällten hatten nicht mehr die Macht es zu vollstrecken (Überblendung von jungen auf den älteren Vinh). Er ist älter geworden, vierzehn Jahre älter, aber er hat Leben noch vor sich, und er fand schon kurz nach seiner Befreiung die Kraft ein Lied zu schreiben und auch zu singen (Zoom auf ein Foto von Vinh), zum Lobe des goldenen Sterns über dem freien Vietnam". Blick auf Vinh bei seinem Gang an den geöffneten Zellentüren vorbei (halbtotal) unterlegt mit seinem Lied (O-Ton) und deutscher Untertitelung: "Freiheit, Freiheit, Freiheit! Frei sind wir sind frei! Siegreiche Hoffnung steigt unser Lied. Ein Vogel zum Himmel, ein Klang in das Blau. Tigerkäfig und Grabstatt- der Haß auf den Yankee lebendig! Unabhängig und frei sein- der Traum unseres Lebens erkämpft! Singt, singt, jubelt laut, singt es: Gefängnis und Trennung zu Ende! Singt, singt, jubelt laut, singt es: Es strahlt unser Stern in der Fahne"! Umschnitt

0:58:25

Flugaufnahme über das ehemalige Gefängnisgelände und die Insel mit Titeleinblendung "Die Teufelsinsel 1862-1975". Stabangaben: Dieser Film verdankt sein Entstehen der brüderlichen Unterstützung vieler vietnamesischer Genossen. Buch und Regie Heynowski & Scheumann. Chefkameramann und Dokumentation Peter Hellmich. Kamera und Spezialaufnahmen Horst Donth und Winfried Goldner. Mitarbeit in Vietnam und sprachliche Übertragung Jürgen Fritz und Klaus Matzke. Montage Traute Wischnewski. Filmgrafische Gestaltung Walter Martsch. Redaktion Robert Michel und Wolfgang von Polentz. Synchronisation Wolfgang Krüger. Deutsche Sprecher Klaus Bergatt und Sonja Stokowy. Schnitt Ilse Radtke. Ton Manfred Berger. Musik Sergio Ortega. Produktionsleitung Matthias Remmert. Abblendung. Studio H & S © 76

0:59:20 ENDE

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