Filmstill zu "Lotte in Weimar"

Der Bolschewist

Michael Tschesno-Hell und seine DEFA-Filme

Ralph Hammerthaler
176 Seiten, 32 Abbildungen
Paperback, 14,8 x 21 cm
Preis: 12,90 Euro (zzgl. Versand)
ISBN: 978-3-86505-409-8
zu beziehen über den Bertz+Fischer Verlag

Das Buch

Mit Filmen über Ernst Thälmann und Karl Liebknecht, für die er die Drehbücher schrieb, wurde  Michael Tschesno-Hell in der DDR bekannt. Noch dazu hatte er den Verlag Volk und Welt gegründet und trat als teils gefürchteter Kulturfunktionär auf. Sein Leben und Werk enthalten ein anregendes Stück Zeitgeschichte. Als überzeugter Kommunist schloss er sich in jungen Jahren der KPD an. Er emigrierte nach Paris, in die Schweiz, wo er mit Hans Mayer und Stephan Hermlin die Flüchtlingszeitschrift „Über die Grenzen“ herausgab.

Ideologisch war er außerstande, die einstmals erlangten Begriffe seiner Weltwahrnehmung neuen Realitäten anzupassen. Die Treue zur Partei, erst zur KPD, dann zur SED, stellte er über alles, was ihn künstlerisch behinderte. Leichtfertig werden seine Filme heute als pure Propaganda abgehakt, doch sie sind, genau betrachtet, politische Romanzen. Mit DER HAUPTMANN VON KÖLN in der Regie von Slatan Dudow gelang ihm außerdem eine bitterböse Satire auf militaristische Tendenzen in der jungen Bundesrepublik.

Leseprobe:

Der Autor

Ralph Hammerthaler, geboren am 2. Dezember 1965 in Wasserburg am Inn, lebt als Schriftsteller in Berlin. Er veröffentlichte die Romane „Alles bestens“ (2002), „Aber das ist ein anderes Kapitel“ (2007), „Der Sturz des Friedrich Voss“ (2010) und „Komplizen“ (2016), zudem - Stücke und Opernlibretti. 2006/2007 war er Gastdramaturg an der Berliner Schaubühne; er ist Socio Honorario des Teatro Sombrero Azul in Mexico City.

Rezensionen

Detlef Kannapin in der Jungen Welt vom 24.3.2016 über "Der Bolschewist": 

Hans Helmut Prinzler auf www.hhprinzler.de: "Ich hätte nicht gedacht, dass man über Tschesno-Hell ein so interessantes Buch schreiben kann."

 - Heinrich Gebauer in FF aktuell 232: "Wer hätte gedacht, dass eine Biographie nicht nur der Vervollständigung lückenhaften Wissens über einen Autor dienen, sondern auch unerwartetes Lesevergnügen bereiten kann?" 

Matthias Dell am 25.5.2016 im Freitag: Der Name, auf den der Apparat hört

- Hans-Dieter Schütt am 6.6.2016 im "Neuen Deutschland": 
"Es ist ein starkes und spannendes, ein bewegendes und berührendes Buch. Enthusiasmus und Entrückung, Mut- und Machtjahre eines deutschen Kommunisten. Geschrieben mit staunender Distanz und kritischem Verständnis. [...] Die Schriftenreihe der DEFA-Stiftung ist um einen bewegenden, einsichtsklugen Beitrag reicher".

Cristina Fischer in "unsere Zeit" vom 3.6.2016: "Ein Mann mit vielen Gesichtern"
"Hammerthaler umspielt seinen faszinierenden Protagonisten lieber nonchalant und zuweilen spöttisch mit Deutungen und Fragezeichen, als ihn 'festzunageln'. In seiner informativen, spannenden und gut lesbaren Abhandlung stellt er Widersprüche in den Raum, lässt sie effektvoll schillern und hält sich mit Urteilen zurück, obwohl sie nicht selten nahezuliegen scheinen. Damit weckt er Interesse, ja Neugier."

Günter Agde am 8.11.2016 auf H/SOZ/KULT: "Michael Tschesno-Hell und seine DEFA-Filme"

"In der zeitgenössischen filmhistorischen Literatur gibt es viele Darstellungen von Regie-persönlichkeiten, jedoch keine, die explizit einem Verfasser von literarischen Vorlagen für Filme gewidmet ist. Schon dies allein ist ein Grund, Hammerthalers Arbeit zu würdigen. (…)
Hammerthaler verschweigt an keiner Stelle seine Vorbehalte und Fragen und auch nicht sein Unverständnis gegenüber Tschesno-Hells Lebenshaltung und filmischem Credo. Aber er differenziert präzise, bleibt sachlich und will das fremdartige Leben und Werk verstehen.“

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