Retrospektive „Bilder von Drüben“

Auf der einen Seite: Arbeitslosigkeit, Drogensucht, alte und neue Nazis, Prostitution, perspektivlose Jugendliche, falscher Schein von Wohlstand und Prosperität, dahinter krasse soziale Gegensätze und viel Elend. Auf der anderen Seite: Überwachung und Unterdrückung, Fanatiker, verfallene Städte, Straßen und Fabriken, bescheidene Lebens­verhältnisse, allgegenwärtige Angst und ein fin­ste­­res System, aus dem man flüchten möchte. – Waren dies wirklich die Versatzstücke, mit denen in der Spielfilmproduktion des geteilten Deutschlands der Osten den Westen und der Westen den Osten zeigte? Die von Jan Gympel kuratierte Retrospektive „Bilder von drüben“ versucht anhand von jeweils acht Beispielen aus Ost und West Antworten auf diese Frage zu finden.

Eröffnet wird die Reihe am 17. Mai mit dem DEFA-Film SPIELBANK-AFFÄRE (1957) von  Arthur Pohl, der ostdeutsch-schwedischen (in Wahrheit deutsch-deutschen) Koproduktion, in der die Verhältnisse im Westen angeprangert werden sollten. Die Darstellung geriet aber so attraktiv, dass der in Farbe und Scope (Totalvision) gedrehte Film in der DDR nur gekürzt, in Schwarzweiß und mit normal breiten Bildern gezeigt werden durfte. Das Zeughauskino präsentiert die ungekürzte, 2016 restaurierte Fassung in Farbe und Totalvision.

Termine der DEFA-Filme

• 17. Mai 20:00 Uhr: SPIELBANK-AFFÄRE (R: Arthur Pohl, 1957)
• 19. Mai 17:30 Uhr: DAS VERURTEILTE DORF (R: Martin Hellberg, 1951)
• 24. Mai 18:30 Uhr: DER HAUPTMANN VON KÖLN (R: Slatan Dudow, 1956)
• 1. Juni 19:00 Uhr: ZWISCHENFALL IN BENDERATH (R: János Veiczi, 1956)
• 6. Juni 20:00 Uhr: ZWISCHENFALL IN BENDERATH (R: János Veiczi, 1956)
• 13. Juni 20:00 Uhr: JETZT UND IN DER STUNDE MEINES TODES (R: Konrad Petzold, 1963)
• 22. Juni 19:00 Uhr: ÄRZTINNEN (R: Horst Seemann, 1983)
• 28. Juni 21:00 Uhr: ÄRZTINNEN (R: Horst Seemann, 1983)

Weitere Informationen und das vollständige Programm finden Sie auf der Webseite des Zeughauskino: www.dhm.de .