Vorstellung der Mitwirkenden nach der Filmvorführung

Am späten Nachmittag strömen alle herbei, um den Film zu sehen, auch Babys an den Brüsten ihrer Mütter werden mitgebracht. Kinder sind ganz selbstverständlich ins Leben der Gemeinde einbezogen. Doch es stellt sich heraus, dass an diesem Tag in La Moya der Strom abgeschaltet wird. Von den Veranstaltern wird ein Generator besorgt, der aber erst repariert werden muss. Da er zu nahe am Haus steht, wo der Film gezeigt wird und keine längeren Kabel zu besorgen sind, übertönt der Generatorenlärm alles. Die deutschsprachigen Szenen sind zwar spanisch untertitelt, die meisten Zuschauer werden dem aber nicht folgen können. Von einem Labtop eingespielt, gelingt das Einblenden der Untertitel jedoch gar nicht. Ein von Generatorenlärm übertönter Film, die Hälfte davon in einer fremden Sprache, prasselt auf die Zuschauer ein. Die Leute fügen sich den „Segnungen“ der modernen Technik und nehmen es stoisch hin. Niemand geht. Für mich ist es zum Verzweifeln. Wie oft schon habe ich bei solchen Veranstaltungen gelitten wegen falschen Bildformats oder unverständlichen Tons, aber nicht nur in den Anden und im Urwald passiert so etwas, ebenso in Deutschland oder an hochdotierten Unis und Colleges in den USA.

Hinterher werden alle Mitwirkenden, die vor und die neben der Kamera, auf die kleine Bühne gebeten. Es ist schwer zu sagen, wie sie sich fühlen. Es ist schön, sie wieder zu sehen, aber auch traurig, wenn ich mir vorstelle, unter welchen Lebensumständen sie gealtert sind.

Für die Kinder sind wir, die am Film mitwirkten, so etwas wie Sagengestalten, beinahe wie Humboldt. Danach kommen sie zu mir und bedanken sich, dass sie noch einmal ihre Großväterchen lebendig sehen konnten. „Aber warum hast du den Umbold nicht mitgebracht?“

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