Wiedersehen mit einer Mitwirkenden in La Moya
Die Begrüßung in La Moya kann freundlicher nicht sein. Die Frau auf dem Foto ist die Frau von einem der Träger aus Humboldts Karawane, sie selbst arbeitete in unserem Team als Küchenfrau. Es freut mich, dass die meisten von damals noch leben, auch Juán Guamán, der Flötenspieler, kommt angetippelt. Der kleine Junge, der bei Humboldts Einzug ins Dorf der Karawane voransprang, ist jetzt Gemeindevorsteher.
Man sieht den Gesichtern der Älteren an, dass ihr Leben ein ewiger Kampf ums Überleben war. Ich finde sie lebendiger und schöner als das dressierte westliche Wohlstandslächeln.
Unsere Freunde führen mich stolz zu einem oberhalb der Gemeinde neu angelegten Wasserbecken, das die Bewässerung der Terrassenfelder und die Trinkwasserversorgung garantieren soll. Auch ein Museum soll eingerichtet werden, Webstühle stehen schon bereit, indigenes Kunstgewerbe soll ausgestellt und zum Verkauf angeboten werden. Auch an unseren Film soll erinnert werden.
Aller Armut zum Trotz tun sie etwas, um Schrittchen für Schrittchen ihre Lage zu verbessern. Sie reden darüber oft in langen Debatten, ich habe so etwas oft erlebt.
Von staatlicher Unterstützung kann nur in seltenen Fällen die Rede sein.
Aber Bewohner solcher Länder kommen im Gegensatz zu westeuropäischen Wohlstandskindern nicht auf die Idee, ihr Leben mit Jammern zu verbringen.
Sie haben gar keine Zeit dazu.
Wenn es zu schlimm wird, wie zurzeit im Herbst 2025 unter dem neoliberalen Regime des Präsidenten Noboa und im Griff der Kriminalität der Drogen-Mafia, wehren sie sich.