Filmstill zu "Lotte in Weimar"

Die DEFA (Deutsche Film Aktiengesellschaft) 1946 - 1990

Fakten und Daten

von Günter Schulz, Berlin 2002

Gründung der DEFA

Nach Beratungen deutscher Emigranten am 25.9.1944 in Moskau über den Aufbau einer antifaschistischen Kultur im befreiten Deutschland und die Bildung einer Arbeitskommission der KPD zu ideologisch-kulturellen Aufgaben im Januar 1945 zielten Bemühungen der ab 9.6.1945 oberste Regierungsgewalt in der Sowjetisch Besetzten Zone (SBZ) ausübenden Sowjetischen Militäradministration (SMAD) in Zusammenarbeit mit der beratenden Körperschaft, der Deutschen Zentralverwaltung, darauf ab, auch eine neue Filmproduktion ins Leben zu rufen.[1]

Dem diente die vorbereitende Zusammenkunft von Filmschaffenden, Schriftstellern und Kulturfunktionären am 22.11.1945 in Berlin, Hotel „Adlon“, unter Leitung der Zentralverwaltung für Volksbildung, Unterabteilung Literatur und Kunst, und die Gründungsveranstaltung am 17.5.1946 in der großen Halle des Althoff-Ateliers in Potsdam-Babelsberg mit der Lizenzübergabe durch die SMAD für die Produktion, nicht den Verleih, von Filmen verschiedenster Gattungen im Bereich der SBZ. Die Vergabe nur für dieses Territorium erfolgte auf Grundlage der im Potsdamer Abkommen vom 2.8.1945, Abschnitt III.A., festgelegten Bestimmungen: „Entsprechend der Übereinkunft über das Kontrollsystem in Deutschland wird die höchste Regierungsgewalt in Deutschland durch die Oberbefehlshaber der Streitkräfte… nach den Weisungen ihrer entsprechenden Regierungen ausgeübt, und zwar von jedem in seiner Besatzungszone“.
Die Maßstäbe für ein Filmwesen in der SBZ basierten - wie schon beim Neubeginn in der Sowjetunion - auf Hinweisen von Lenin zum Film als wichtigste aller Künste, die er in Gesprächen mit Lunacarskij gegeben hatte. Dazu zählte:[2]

  1. Überführen der Filmproduktion in die Hände des Staates
  2. Herstellen einer breit angelegten Wochenchronik zur politischen Aufklärung und bildhafter Lektionen zu Fragen von Wissenschaft und Technik
  3. Vermitteln der neuen Ideen durch begeisternde Filme, die das Schöne, sich Entwickelnde und sich
  4. Festigende veranschaulichen und das Negative im In- und Ausland geißeln.

Diese Prinzipien durchzogen mehr oder weniger stark bis zur „Abwicklung“ der DDR ab 1990 die politische Ausrichtung des Filmschaffens - welches von „Tauwetter“ und von doktrinär-staatlichen Administrationen bestimmt war.

Logo der DEFA

Das DEFA-Logo wurde vom Mitglied des Filmaktivs und späteren Produktionsleiter für Spielfilme, Adolf Fischer, vorgeschlagen und vom Schauspieler, ersten Filmreferenten in der Abteilung Literatur und Kunst und Leiter des Filmaktivs, Hans Klering, grafisch gestaltet. Zwei - links weiß, rechts schwarz - stilisierte Filmbilder, die - im Gegensatz zur normalen Form mit vier Perforationslöchern - nur drei oben und unten aufwiesen, enthielten die Buchstaben DE (schwarz)! FA (weiß). Es kennzeichnete bis zur Privatisierung national und international das Filmschaffen der DDR.[3]

Leitungsstrukturen der DEFA

Zunächst verwaltete ein Filmaktiv nach dem 17.5.1946 das DEFA-Filmschaffen, beraten von Vertretern der SMAD. Es hatte seinen Sitz in den ehemaligen Verwaltungsräumen der UFA.[4] Schon vor der Lizenzübergabe waren Filmprojekte begonnen worden, wie etwa die Wochenschau Der Augenzeuge, der Spielfilm DIE MÖRDER SIND UNTER UNS sowie populärwissenschaftliche Filme und Dokumentarfilme.
Am 21.7.1947 etablierte sich in Potsdam-Babelsberg 5 die LINSA, eine sowjetische Aktiengesellschaft, der alle filmischen Vermögenswerte in der SBZ und Österreich gehörten. Da von westdeutscher Seite immer Ansprüche geltend gemacht wurden, die nicht dem Potsdamer Abkommen und den darin formulierten Enteignungen entsprachen und mit Ausplünderungsaktionen von Produktionsstätten einhergingen, wollte die LINSA in einem gemeinsam mit deutschen Vertretern der SBZ geleiteten Betrieb Sicherheit erreichen. So erfolgte am 11.11.1947 die Umwandlung der DEFA in eine deutsch-sowjetische Aktiengesellschaft - mit Sitz in Potsdam-Babelsberg.[5] Der Vertrag implizierte, dass von beiden Partnern die Existenz eines Sonderausschusses beim Zentralsekretariat der Sozialistischen Einheitspartei Deutschland (SED) gebilligt wurde, dem Produktionspläne, Rohschnitte und Endfassungen von Filmen angezeigt werden mussten. Am 10.11.1947 trat die so genannte DEFA-Kommission zusammen, die verstärkt Einfluss auf die Filmproduktion zu nehmen begann.
Die notwendig gewordene Währungsreform am 23.6.1948 - in westlichen Besatzungszonen bereits durchgeführt[6] - bereitete der DEFA ökonomisch und strukturell keine wesentlichen Probleme, da Verkaufsverträge erhebliche Gewinne brachten.
Die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) am 7.10.1949 führte ab Juli 1950 zu Übergaben an die neue Regierung, so die Rückgabe der Ateliers in Potsdam-Babelsberg und Berlin-Johannisthal. Sie gehörten zunächst zum Ministerium für Leichtindustrie, da sie der DEFA als privatrechtlicher Handelsgesellschaft nicht zugeordnet werden konnten. Am 7.8.1952 wurde auf Vorschlag des Politbüros der SED ein „Staatliches Komitee für Filmwesen“ gegründet, dem die Filmplanung, Zulassung und Kontrolle der Spielpläne oblag.[7]
Am 1.1.1953 kam es dann zu einem entscheidenden Schritt in der DEFA-Struktur, der Schaffung eigenständiger volkseigener Betriebe (siehe Abschnitt „Produktionszentren“), nachdem am 31.12.1952 die Deutsche Filmgesellschaft mit beschränkter Haftung, der die gesamte DEFA-Filmproduktion angehörte, aufgelöst worden war. Ihnen wurden die Ateliers zugeordnet. Sie unterstanden dem Staatlichen Komitee für Filmwesen. Dessen Funktion übernahm am 7.1.1954 die Unterabteilung des neuen Ministeriums für Kultur (MfK), die Hauptverwaltung Film (HV Film).
Eine Reorganisation des Ministeriums für Kultur am 1.7.1958 zog die Auflösung der HV Film nach sich. An ihre Stelle trat die VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe) Film, die sich mehr der ideologisch-künstlerischen und ökonomischen Leitung widmen sollte.
Die verstärkte Orientierung hin zu einem „demokratischen Zentralismus“ führte 1959/60 zur Bildung von Künstlerischen Arbeitsgruppen (KAG), um die Eigenverantwortung der Studios zu erhöhen (u.a. beim DEFA-Studio für Spielfilme: „Roter Kreis“, „Heinrich Greif‘, „Solidarität“, „Stacheltier“ etc. Die Gruppen setzten sich aus einem künstlerischen Leiter, Regisseuren, Kameramännern, Szenenbildnern, Chef-Dramaturg, Dramaturgen, Produktions- und Aufnahmeleitern zusammen). Vom 1.8.1962 bis zur Auflösung am 15.3.1990 übernahm wieder eine HV Film beim MfK die leitenden Aufgaben als übergeordnetes Organ.

Produktionszentren der DEFA

Dazu gehörten seit Gründung des VEB DEFA-Studio ab dem 1.1.1953:

  • VEB DEFA-Studio für Spielfilme (einschließlich eines VEB DEFA-Studios für Kinderfilme)[8]
  • VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme[9] (1969 mit dem populärwissenschaftlichen Studio zum VEB DEFA-Studio für Kurzfilme vereinigt)[10]
  • VEB DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme[11]
  • VEB DEFA-Studio für Trickfilme (ab 1955)[12]
  • DEFA Gruppe Siebenundsechzig (ab 1967)[13]
  • Studio H & S (ab 1968)[14]

Die letzten zwei Gruppen gingen aus dem VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme hervor und wurden 1983 in diesen wieder eingegliedert.
Zum DEFA-Pool zählten auch:[15]

  • VEB DEFA-Studio für Synchronisation
  • VEB DEFA-Kopierwerke Berlin-Johannisthal und Berlin-Köpenick
  • VEB DEFA-Gerätewerk

Der zum DEFA-Filmwesen gehörende VEB DEFA-Studio für Synchronisation führte vor allem Bearbeitungen ausländischer Spiel- und Nichtspielfilme durch und gehörte nur mittelbar in obige Gruppe. Die VEB DEFA-Kopierwerke Berlin-Johannisthal und Berlin-Köpenick sowie der VEB-Gerätewerk - ebenfalls im Juli 1950 an die DDR überführt - erbrachten Dienstleistungen im Produktionsprozess und sollen hier nur erwähnt werden.[16]

Rechtslage bei den DEFA-Filmen

Die VEB DEFA-Studios waren Rechtsinhaber ihrer Produktionen - darin eingeschlossen die Rechte aller Rechtsvorgänger sowie die ihnen zugeordneten Produktionsgruppen. Das betraf auch alle Schnitt- und Restmaterialien, die nicht veröffentlicht wurden. Die Verwertungsrechte übertrugen sie für den nationalen Bereich an den Inlands-Verleih und weltweit dem VEB DEFA-Außenhandel.
Nach der „Wende“ beschloss der neue Ministerrat der DDR am 12.9.1990 unter der Registrier-Nummer 30/18/90 die Einrichtung einer DEFA-Stiftung für die Wahrung des Rechteumfangs des sich in Liquidation befindenden VEB’s DEFA-Außenhandel und seiner Immobilien.
Langwierige Verhandlungen zwischen dem Bundesministerium des Innern und der Treuhand bzw. Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) haben erst am 15.12.1998 zu Ergebnissen geführt. Die DEFA-Stiftung nahm jetzt ihre Tätigkeit als Verwalter der Rechte des gesamten DEFA-Stocks (einschließlich der synchronisierten DEFA-Fassungen im deutschen Sprachraum) und noch gültiger Verwertungsrechte an ausländischen Filmen für die neuen Bundesländer auf. Ein Vorstand wurde berufen. Die Verwertungsrechte - national und international - wurden der Progress Film-Verleih GmbH übertragen. Aus den Einnahmen wird u.a. die Erhaltung des DEFA-Materialstocks beim Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin, Fehrbelliner Platz 3, unterstützt.

Zulassung der DEFA-Filme

Mit dem Befehl Nr. 29 vom 18.08.1945 vollzog die Sektion für Propaganda und Zensur der Politischen Abteilung der SMAD die Zulassung in- und ausländischer Filme auf dem Territorium der SBZ.[17] Aus dem anfänglichen Meinungsaustausch zwischen den sowjetischen und deutschen Kollegen wurden allmählich heftige Diskussionen - wobei ab 1947 die zunehmende politische Einflussnahme von Seiten der SED eine gewichtige Rolle spielte. Die Vorabnahmen in den Filmgruppen, -abteilungen und schließlich Studios gerieten wiederholt in Widerspruch zu den administrativen Abnahmegremien, die sich nach der Übernahme dieser Aufgabe durch die Regierung der DDR 1949 in folgender Form ablösten:

  • 07.10.1949 - 06.08.1952 Amt für Information
  • 07.08.1952 - 06.01.1954 Staatliches Komitee für Filmwesen
  • 07.01.1954 - 30.06.1958 Hauptverwaltung Film beim Ministerium für Kultur, Filmabnahmekommissionen
  • 01.07.1958 - 31.07.1962 Ministerium für Kultur, Abteilung Staatliche Filmabnahme
  • 01.08.1962 - 15.03.1990 Hauptverwaltung Film beim MfK, Abteilung Filmzulassung
  • 18.03.1990 - 02.10.1990 Abteilung Film und Video beim neuen DDR Kulturministerium nach den Wahlen vom
  • 18.3.1990, Prüfgruppe „Unabhängige Filmprädikatisierung“ gemäß dem Muster der Freiwilligen Selbstkontrolle (FSK) der Bundesrepublik Deutschland.

Zensiert wurden Filme für den öffentlichen Einsatz in den Kinos, nicht Auftragsfilme für interne Vorführzwecke (dazu zählten eigene Gremien beim DDR-Fernsehen, verschiedene Auftraggeber).

Die Kommissionen setzen sich aus Vertretern der entsprechenden Verwaltungen, des Verleihs, des Außenhandels, von politischen Parteien, Organisationen bzw. in speziellen Fällen aus Fachleuten zusammen. Natürlich gab es berechtigte Ablehnungen (Schnittauflagen) und Verbote aus Qualitätsmängeln. Oft führten Zweifelsfälle je nach politischer „Wetterlage“ zu Auseinandersetzungen bis hin zu Meinungsäußerungen, die die schöpferische Aktivität der Filmschaffenden bremsten. In bestimmten Situationen wussten diese dann bereits, was möglich und was nicht möglich war. Sie konnten dadurch Probleme bei der Abnahme umgehen, mussten aber Zugeständnisse einkalkulieren.

Inlandsverleih der DEFA-Filme

Am 28.4.1945 erteilte der sowjetische Stadtkommandant von Berlin, Oberst Bersarin, die Erlaubnis zur Eröffnung von Theatern und Kinos. Bereits ab Mai 1945 übernahm der Verleih von Filmen „Sojusintorgkino“. Waren es anfänglich untertitelte Fassungen sowjetischer Filme, kamen seit dem Dokumentarfilm BERLIN (angelaufen am 20.7.1945) zunehmend synchronisierte Titel zum Einsatz, wie z.B. IWAN DER SCHRECKLICHE, der am 10.8.1945 in der deutschen Version von Wolfgang Staudte in den Kinos anlief.

Ab dem 1.1.1946 lag der Verleih mit kurzer Überlappung bei der Sovexport-Film GmbH. Betrug die Zahl der eingesetzten Spiel- und abendfüllenden Dokumentarfilme 1945 28 (alles sowjetische Filme), waren es 1946 schon 98 Filme (einschließlich der DEFA-Premieren und alten deutschen Filme).[18]

Für alle DEFA-Premieren zeichnete ab dem 1.11.1948 der DEFA-Filmvertrieb verantwortlich. Parallel dazu arbeitete die Sovexport-Film GmbH, die die ausländischen und alten deutschen Filme einsetzte.

Ab 1.8.1950 übernahm die Progress Film-Vertrieb GmbH mit Sovexport Film als Geschäftsinhaber den Inlandsverleih nationaler und internationaler Produktionen. Sovexport-Film schied am 30.6.1955 als Gesellschafter aus. So entstand der VEB Progress Film-Vertrieb am 1.7.1955, der am 1.1.1974 in den Progress Film-Verleih als staatliche Kultureinrichtung überging.

Die zunächst beim zentralen VEB Progress Film-Vertrieb angegliederten Bezirksdirektionen des Lichtspielwesens wurden am 1.1.1963 bei einer Reorganisation zu volkseigenen Lichtspielbetrieben und Räten für Kultur der Bezirke (bis zum Ende der DDR) unterstellt.

Der Progress Film-Verleih wurde am 30.6.1990 in eine GmbH umgewandelt.[19] Im Zuge der Privatisierung verkaufte die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) den Verleih am 01.10.1997 an die DREFA (Filmstudio GmbH Dresden) und die Tellux-Film GmbH München.[20] Dem Verleih übertrug die DEFA-Stiftung die Gesamtverwertung des DEFA-Stocks, über dessen Rechte sie verfügt.

Auslandsverleih der DEFA-Filme

1945 vollzog der sowjetische Verleih Sojusintorgkino primär den Verkauf von alten deutschen Filmen in westliche Länder. Erweiterte Aufgaben übernahm am 1.1.1946 die Sovexport- Film GmbH. Nach Gründung der DDR wurde am 1.10.1950 ein eigener Auslandsverleih mit dem DEFA Filmübernahme- und Außenhandelsbetrieb (ab 01.01.1953 VEB DEFA-Außenhandel - Berlin, Milastraße 2) geschaffen.

Enge Partnerverbindungen entwickelten sich zu den sozialistischen Ländern. Kontakte zu westlichen Ländern scheiterten anfänglich an der Nichtanerkennung der DDR, co- produzierte Filme kamen z.B. nur unter dem Partner-Namen zum Einsatz. Festivalbesuche litten unter selbigen Schwierigkeiten. Erst 1954 nahm die DEFA am Festival in Locarno teil. 1956 stieg mit Einladungen nach Cannes, Montevideo, Edinburgh, Damaskus diese Tendenz der internationalen Akzeptanz deutlich an. Insgesamt wurden in diesem Jahr 125 Exportabschlüsse an Spiel- und abendfüllenden Dokumentarfilmen getätigt.

Der Ankauf war aus ökonomischen Gründen eng an den Verkauf von DEFA-Filmen gekoppelt. Intensive Verbindungen gab es zu sozialistischen Ländern, wobei dort eintretende politische Probleme (China, Jugoslawien, Ungarn, Polen, CSSR) die Ankaufquote beeinflussten. Die jeweiligen politischen Situationen bestimmten auch die Beziehungen zu „westlichen“ Ländern, hier noch durch Devisenschwierigkeiten verstärkt, da oft bei besonders interessanten Filmen sehr hohe finanzielle Forderungen gestellt wurden.

Der VEB DEFA-Außenhandel bewegte sich in den jeweils gesteckten Grenzen der Zulassungskommission. DEFA-Filme konnten für den Auslandsverleih ein Verbot erhalten. Ausländische Filme bedurften der Abnahme, erst dann übernahm der Progress-Verleih die Auswertungsrechte für die DDR, d.h. veranlasste die Synchronisation der fremdsprachigen Filme und organisierte den Einsatz in den Kinos.

Die Lizenzen waren bei synchronisierten Filmen von sozialistischen Ländern zeitlich unbefristet, beim nichtsozialistischen Ausland währten sie rund fünf Jahre. Der Wiedereinsatz interessanter bzw. publikumswirksamer Titel war möglich und wurde mit Kauf neuer Rechte praktiziert.

Mit der 1990 beginnenden Liquidation des VEB’s DEFA-Außenhandel übernahm die Progress Film-Verleih GmbH auch die Weltrechte des DEFA-Stocks, die sie später, nach Gründung der DEFA-Stiftung am 15.12.1998, auch von dieser übertragen bekam.

Erhaltung des DEFA-Stocks

Am 1.10.1955 wurde das staatliche Filmarchiv (SFA) der DDR gegründet[21], dessen Aufgabe vor allem darin bestand - neben der Erhaltung von Altbeständen, die die UdSSR seit 1954 der Regierung der DDR übergeben hatte - die nationale Produktion zu sammeln, zu erhalten, zu erschließen und für eine weitere Nutzung zugänglich zu machen.[22] In Zusammenarbeit mit dem Verleih, den Studios und den Kopierwerken konnten Lücken bis zu diesem Zeitpunkt überwiegend geschlossen und aktuelle Produktionen mit einer festgelegten Kopienzahl - ebenso von den in den Kinos gezeigten ausländischen, synchronisierten Filmen - deponiert werden. Die Lagerung erfolgte ab 1966 in neuen Schwarzweiß- bzw. ab 1981 in Farbfilmbunkern.[23] Ein eigenes Kopierwerk ermöglichte Restaurierungsarbeiten. Seit dem 27.4.1979 sicherte eine Abgabeordnung des Ministeriums für Kultur die geregelte Zuführung von Kopien aus dem Filmwesen. Bewertungen des Materials im archivischen Vorfeld nahm eine Abteilung beim SFA vor.

Die Bestände beliefen sich im März 1989 auf etwa 15.000 Spielfilme und 45.000 Nichtspielfilme (nationale und internationale Produktionen von 1895 bis zur Gegenwart). Von anfänglich 20 stieg die Zahl der Mitarbeiter auf 170, um die wachsenden Aufgaben erfüllen zu können, u. a. den Verleih von Archivkopien an Filmclubs, der - neben dem aktuellen Angebot - zur Verbreitung von Filmkultur beitragen sollte. Am 3.10.1990 übernahm das Bundesarchiv des SFA der DDR und setzt dessen Bemühungen fort, auch das DEFA-Material zu erhalten.

Nachwuchsausbildung für die DEFA

Am 1.3.1948 begann eine DEFA-Nachwuchs-Ausbildung „Schauspiel“ in Berlin, Unter den Linden 11, die sehr schnell um das Fach Regie ergänzt wurde. Wegen begrenzter Räumlichkeiten erfolgte 1950 die Umsiedlung in die Filmstadt Potsdam-Babelsberg. Die Lehrgänge von jeweils 2 Jahren unterstanden dem Chefdramaturgen der Spielfilm-Abteilung.

Persönlichkeiten des Filmschaffens, darunter Ilja Trauberg, Kurt Maetzig, Albert Wilkening, vermittelten dem Nachwuchs ihre Erfahrungen. Unter den Studierenden befanden sich Regisseure wie Heiner Carow, Günter Reisch, Egon Monk, János Veiczi, Bertold Beissert, die SchauspielerInnen Babara Adolph, Karla Runkehl, Reimar Johann Baur sowie die Autoren Claus Küchenmeister und Manfred Richter. Mitte 1951 wurde das Nachwuchsstudio geschlossen. Seine Funktion übernahm am 1.11.1954 mit erweitertem Programm die Deutsche Hochschule für Filmkunst, Potsdam-Babelsberg, an der bis heute gelehrt wird.[24]

Filmproduktionen außerhalb der DEFA

Nicht für alle Produktionen war die DEFA zuständig. Insgesamt gab es sechs verschiedene Produktionsgruppen, die Filme außerhalb der DEFA-Betriebe herstellten.

  1. Bei der Nationalen Volksarmee der DDR existierte seit Mitte 1960 ein eigenes Filmstudio in Berlin-Biesdorf, Frankenholzer Weg 4. Produziert wurde für den Dienstgebrauch vorgesehene Titel- Dokumentar-, Lehr- und Informationsfilme sowie eine „Armeefilmschau“. Nach einer Umstrukturierung im Mai 1990 in „Projektfilm Berlin“ erfolgte am 31.12.1991 die Auflösung. Die Bestände gingen in den Besitz der Bundeswehr über.
  2. Unabhängig von den Werbefilm-Produktionen der DEFA-Studios und anderer Filmproduzenten in der DDR existierte die DEWAG (Deutsche Werbe- und Anzeigengesellschaft). Sie arbeitete ab 1.10.1945, mit Lizenz der SMAD, als eine von der KPD in Dresden gegründete Einrichtung und ging später an die SED als zentraler, parteieigener Betrieb über. Die DEWAG erteilte zunächst Aufträge für Werbefilme an die DEFA. In den 50er Jahren entstand bei ihr ein Studio und eine eigene Produktion. Ab 1990 begann die Liquidation.
  3. Ab den 60er Jahren entwickelten sich in den Bereichen der Industrie, in Ministerien und Hochschulen Filmstudios, die Informations-, Lehr- und Werbefilme herstellten (Baufilmstudio der Bauakademie der DDR, Berlin; Filmstudio „Aktuell“ der SDAG Wismut, Schlema; Filmstudio der Leichtindustrie beim Modeinstitut der DDR, Berlin; Filmstudio des VEB Kombinat „Landmaschinen“/Neustadt, etc.).[25] Mit beginnender Liquidation der verantwortlichen Einrichtungen ab 1990 stellte der größte Teil der Studios seine Tätigkeit ein.
  4. Private Produktionslizenzträger (u. a. Peter Blümel, Berlin; Jan Hempel, Dresden; Erich Lustermann, Erfurt; Gerhard R. Treblegar, Leipzig) beschäftigten sich mit der Herstellung von Informations- und Werbefilmen. Die Genehmigung musste bei der HV Film eingeholt werden.
  5. Auch das Amateurfilmschaffen - unter anderem Betriebsstudios bzw. bei politischen Organisationen - das zunächst vom Deutschen Kulturbund, später durch eine Zentrale Arbeitsgemeinschaft (November 1959), durch Häuser für Volkskunst bzw. dem Zentralen Haus für Volkskunst Leipzig, ab 1960 auch durch das Nationale Zentrum Amateurfilm der DDR sowie durch die DEFA-Studios gefördert wurde, veranschaulichte Produktionsvorgänge, Neuerermethoden, verbesserte Produktionsabläufe und übernahm somit gesamtgesellschaftliche Aufgaben.
  6. Am 3.6.1971 drehte eine Gruppe Aufnahmen in der Wohnung des Schriftstellers Bruno Apitz und begann damit eine Produktion von Personen- und Sachdokumenten, die - auf der Basis 16 mm, Magnetton, zweistreifig - überwiegend nicht dramaturgisch gestaltet und als Ausgangsmaterial für weitergehende Bearbeitungen konzipiert waren. Diese staatliche Filmdokumentation[26] unterstand dem SFA der DDR. Am 31.12.1986 beendete die Gruppe ihre Arbeit.

So etablierte sich neben der DEFA eine Filmproduktion, die oft aufgrund ihrer Spezialisierung für Informations-, Lehr- bzw. Werbezwecke vergessen wird, aber das Profil des Filmschaffens in der DDR mitbestimmt hat.

Fußnoten

[1] Siehe: Filmmuseum Potsdam (Hg.), Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg 1946-92, Berlin 1994.

[2] Siehe: Günther Dahlke, Lilli Kaufmann (Hg.), ...wichtigste aller Künste / Lenin über den Film, Berlin 1970, S. 172.

[3] Die aus der DEFA-Studio für Spielfilme GmbH am 23.7.1992 hervorgegangene und am 11.1.1994 umbenannte Studio Babelsberg GmbH behielt sich trotz Namensänderung die Rechte darüber vor. Nach längeren Verhandlungen durch die Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) zusammen mit der DEFA-Stiftung wird wahrscheinlich das Studio noch im Jahr 2000 darauf verzichten und das Logo der am 28.1.1999 gegründeten DEFA-Stiftung überantworten.

[4] Diese befanden sich am Berliner Dönhoffplatz in der Krausenstraße 38/39.

[5] Dieser AG standen vor: Ein Vorstand, das Filmaktiv, ein Aufsichtsrat und ein zusätzlich berufener künstlerischer Beirat.

[6] Der Umtauschsatz wurde festgelegt mit 10 Reichsmark: 1 DM (Deutsche Mark).

[7] Siehe: Heinz Kersten, Das Filmwesen in der sowjetischen Besatzungszone Deutschland, in: Bonner Berichte aus Mittel- und Ostdeutschland, Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen, Bonn/Berlin 1963.

[8] Der VEB DEFA-Studio für Spielfilme (Potsdam-Babelberg, August-Bebel-Str. 26/53) war zuständig für die Produktion von Spielfilmen und zwischen 1955-64 in der Gruppe "Stacheltier" auch für die Produktion von Kurzspielfilm-Folgen, Film-Magazinen usw. sowie Werbefilmen, -magazinen und vereinzelt Dokumentarfilmen für den Kino-Filmverleih. Hinzu kamen noch Auftragsfilme für das DDR- Fernsehen. Produktion (im ersten Jahr / im letzten Jahr): 1953 - 5 Spielfilme; 1989-14 Spielfilme für Verleih; 15 TV-Auftragsfilme und eine TV-Serie mit 7 Folgen. Mitarbeiterzahl: 1989 - ca. 2400. Umwandlung: Am 01.07.1990 in DEFA Studio Babelsberg GmbH mit Tochtergesellschaften Musterkopierwerk und DEFA-Filmpark. Privatisierung: Am 23.7.1992 Abschluss eines Vertrages der Treuhand mit der Compagnie Immobiliere Phenix Deutschland GmbH (CIP) und wirtschaftliche Übergabe an zwei Geschäftsführer am 25.8.1992. Am 11.1.1994 Satzungsänderung des Studios mit Namensänderung in "Studio Babelsberg GmbH" (im Handelsregister HRB 400 seit 9.8.1994).

[9] Der VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme (Berlin, Otto-Nuschke-Str. 32) produzierte Dokumentar- und Informationsfilme; 1953/54 in der Gruppe "Satirischer Kurzfilm" auch Kurzspielfilm-Folgen: Kinder-Kurzspielfilme; Dokumentarfilm-Serien sowie Periodika (Wochenschau Der Augenzeuge - angelaufen am 19.2.1946; zeitweilig gab es in diesem Bereich auch eine Pioniermonatsschau, Sportmonatsschau, Kulturmonatsschau etc.) für den Kino-Verleih; Auftragsfilme für das DDR-Fernsehen und verschiedene Auftraggeber. Produktion (im ersten Jahr / im letzten Jahr): 1953 - 17 Dok-Filme, 52 Wochenschauen; 1968 - 15 Filme für den Verleih; 8 Filme fürs TV; 23 Filme fürs Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten; 6 Filme für verschiedene Auftraggeber; 52 Wochenschauen Der Augenzeuge. Der VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme wurde gemeinsam mit dem VEB DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme am 1.1.1969 im VEB DEFA-Studio für Kurzfilme zusammengefasst.

[10] Der VEB DEFA-Studio für Kurzfilme (Berlin, Otto-Nuschke-Str. 32, Potsdam-Babelsberg, Alt-Nowawes 116/118) setzte ab 1969 die Produktion des VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme (siehe Endnote 9) fort. Produktion (im ersten Jahr / im letzten Jahr): 1969 - 27 Filme für den Verleih; 31 Filme und 13 Werbespots für verschiedene Auftraggeber; 22 Filme und 75 Werbespots fürs TV; 19 Filme fürs Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten; 4 Filme fürs Deutsche Pädagogische Zentralinstitut; 7 Filme fürs Ministerium für Gesundheitswesen; 53 Wochenschauen Der Augenzeuge (diese produzierte man bis zur 2006. und letzten 51. Folge/ 1980 - die am 19.12.1980 in den Kinos gezeigt wurde); 1989 - 49 Filme für den Verleih; 64 Filme fürs TV; 87 Filme für verschiedene Auftraggeber. Mitarbeiter 1989 ca. 900. Umbenennung: Am 1.1.1974 in VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme. Umwandlung: Am 1.7.1990 in DEFA-Studio für Dokumentarfilme GmbH. Der Potsdamer Betriebsteil wurde am 1.1.1992 nochmals umbenannt in Dokfilm-Gesellschaft für Film-, Video- und Fernsehproduktionen mbH. Privatisierung: Verkauf des Berliner Betriebsteils am 1.4.1992 durch die Treuhandanstalt an die TAURUS Verwaltungsgesellschaft mbH für Beteiligung & Co. KG, ein Unternehmen der Leo-Kirch-Gruppe, zum Ausbau des Berliner Standorts für den Fernsehsender SAT. 1 - 1999 abgeschlossen. Der Potsdamer Betriebsteil wurde durch die Treuhand im Juni 1992 an das Filmhaus München verkauft. Nach dessen fehlender finanziellen Liquidität kam es zur Zurücknahme des Kaufvertrages im Sommer 1993. Mit Wirkung zum 1.1.1995 übernahm die durch Rudolf Steiner gegründete Dokfilm-Fernsehproduktion GmbH - eine Produktionsgesellschaft des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburgs (ORB) - einen Teil der schon vorher reduzierten Zahl an Mitarbeitern und Technik. Auch die Studio Babelsberg GmbH übernahm einen Teil des Personals. Der Verkauf der Immobilien erfolgte am 17.6.1997 an die Weiland GbR als Besitzer. Betreiber ist die Parkstudios GmbH.

[11] Der VEB DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme (Potsdam-Babelsberg, Alt Nowawes 116/118) produzierte populärwissenschaftliche Dokumentar-, Lehr-, Informations-, Werbe-, Medizin- und Hygienefilme. Produktion (im ersten Jahr / im letzten Jahr): 1953-19 Filme für den Verleih; 15 Filme für verschiedene Auftraggeber; 48 Filme für das Zentralinstitut für Bild und Ton in Unterricht, Erziehung und Wissenschaft; 19 Filme für das Ministerium für Gesundheitswesen. 1968 - 23 Filme für den Verleih; 18 Filme und 5 Werbespots für verschiedene Auftraggeber; 6 Filme (einschließlich fünf Serien) und 87 Werbespots fürs TV; 2 Filme für das Deutsche Pädagogische Zentralinstitut; 9 Filme für das Ministerium für Gesundheitswesen. Das Studio wurde am 01.01.1969 mit dem Dokumentarfilmstudio (siehe Fußnote 9) zum VEB DEFA-Studio für Kurzfilme zusammengelegt (siehe Fußnote 10). Die Produktionsstätte blieb erhalten.

[12] Der VEB DEFA-Studio für Trickfilme (Dresden, Kesseldorfer Str. 208) ist hervorgegangen aus einer Gruppe von Trickfilmern im VEB DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme - als selbständiger Betrieb am 1.4.1955 in den ehemaligen Boehner-Ateliers gegründet, die ab 1.6.1946 der - jetzt aufgelösten - DEFA Produktion Dresden als Studios dienten. Angeschlossen war ab 1980 die im selben Jahr gebildete Produktionsgruppe "Sorbischer Film". Hergestellt wurden Trickfilme aller Art für den Progress-Verleih, das Fernsehen und verschiedene Auftraggeber sowie Dokumentar- und Informationsfilme bzw. Werbespots fürs TV und diverse Auftraggeber. Produktion (im ersten / im letzten Jahr): 1955 - 4 Filme für den Verleih; 1989 - 31 Filme für den Verleih; 15 Filme fürs TV; 6 Filme für verschiedene Auftraggeber; 3 Filme für die Sorbische Produktionsgruppe. Mitarbeiterzahl: 1989 - ca. 250. Umwandlung: Am 1.7.1990 in DEFA Dresden GmbH; die Sorbische Produktionsgruppe am 1.1.1992 in das selbständige Sorabia-Film-Studio in Bautzen, zunächst Ortenburg, ab Oktober 1992 Postplatz 2. Privatisierung: Die Studios wurden durch die Treuhand am 1.12.1992 an den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) verkauft - seitdem Tochtergesellschaft der DREFA (Filmatelier GmbH Dresden).

[13] Die DEFA Gruppe Siebenundsechzig (Potsdam-Babelsberg, Stahnsdorfer Str. 107/111) ist aus dem Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme 1967 hervorgegangen. Die Gründung erfolgte durch die Dokumentaristen Annelie und Andrew Thorndike mit dem Ziel, das 70 mm Projekt "Die Deutschen" zu realisieren, welches nicht zustande kam. Als reduziertes Ergebnis entstand 1969 der Dokumentarfilm DU BIST MIN. EIN DEUTSCHES TAGEBUCH. Produziert wurden aber auch Dokumentar- und Informationsfilme für Progress-Verleih, für das Fernsehen der DDR und für verschiedene Auftraggeber. Produktion (im ersten Jahr / im letzten Jahr): 1968 - Zwei Filme fürs TV; ein Film für den Verleih; 1981 - ein Film für den Verleih; ein Film für den Auftraggeber (für 1982 ist kein vollständiger Produktionsnachweis vorhanden). Die Gruppe wurde mit Wirkung vom 01.04.1983 dem VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme angegliedert.

[14] Das Studio H & S (Berlin, Otto-Nuschke-Str. 32; ab November 1969 Kronenstr. 10) wurde 1968 als eine vom Staat finanzierte gesellschaftliche Einrichtung gegründet und ist aus dem VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme hervorgegangen. Benannt nach den Leitern Walter Heynowski und Gerhard Scheumann. Produziert wurden Dokumentarfilme für das Fernsehen der DDR und für den Progress-Verleih, u.a. Zyklen über den Vietnamkrieg (PILOTEN IM PYJAMA, 1968), Ereignisse in Südamerika (DER KRIEG DER MUMIEN, 1973) etc. Das Studio wurde am 01.01.1983 als Gruppe Kronenstraße dem VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme angeschlossen.

[15] Des weiteren waren eingegliedert: der DEFA-Filmvertrieb (1948-1951), das DEFA-Nachwuchsstudio (1948-1951) und ab 1950 der DEFA- Filmübernahme- und Außenhandelsbetrieb - ab 1.1.1953 VEB DEFA-Außenhandel.

[16] Siehe: Betriebsparteiorganisation der SED im: VEB DEFA Studio für Spielfilme (Hg.); Betriebsgeschichte des VEB DEFA Studio für Spielfilme, Teile 1-3, Potsdam-Babelsberg 1981-1984.

[17] Daran änderte sich nichts mit Übergabe der Produktions-Lizenz am 17.5.1946.

[18] Von diesen 98 Filmen waren drei von der DEFA, 36 aus der Sowjetunion, 61 waren alte deutsche Filme und schließlich stammte ein alter Film aus Österreich.

[19] Eintrag ins Handelsregister am 6.9.1990.

[20] Die DREFA ist eine Tochtergesellschaft des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Inzwischen hat auch die Kino-Welt Anteile erworben. In diesem Jahr erklärte die DREFA ihre Absicht, ihre Anteile an der Progress Film-Verleih GmbH abzugeben.

[21] Zuerst war das SFA in einem Luftschutzbunker, genannt "Ostseebunker", in Berlin-Weißensee, Goethestraße 7, untergebracht. Ab August 1959 siedelte man in die Kronenstr. 10 um und ab November 1969 auf den Hausvogteiplatz 3-4. Eine Nebenstelle existierte in Potsdam-Babelsberg, Breites Gestell 1 (der ehemalige Reichsfilmarchiv-Bunker).

[22] Siehe: Ines Belger, Die Geschichte und die Aufgaben des Staatlichen Filmarchivs der DDR in den ersten zwanzig Jahren seines Bestehens (1955-1975), Diplomarbeit, Potsdam 1997.

[23] Diese befanden sich in Berlin-Wilhelmshagen, Fürstenwalder Allee 401.

[24] Auch hier erfolgte im Laufe der Jahre ein Namenswechsel. Ab 13.10.1969 hieß diese Ausbildungsstätte Hochschule für Film und Fernsehen, was ab 18.10.1985 durch den Zusatz "Konrad Wolf" ergänzt wurde.

[25] Ihre Arbeit wurde von der am 3.12.1975 gegründeten Kooperationsgemeinschaft Film (das Sekretariat befand sich in Berlin, Große Hamburger Str. 19 a) in Ratstagungen koordiniert (Themenpläne, technische Ausrüstungen, Herausgabe von Katalogen ab 1982).

[26] Sie hatte ihren Sitz in Berlin: zunächst in der Otto-Nuschke-Straße 32, später dann am Rosenthaler Platz.

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