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Acht Groschen (West)

Regie: Peter Ulbrich, 36 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1968

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
979
Sonstiger Titel
Lübke
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Der Film nimmt sich, des Falles Albin Teichmann an. Albin Teichmann arbeitete wie Heinrich Lübke im Jahre 1943 im Raketenversuchszentrum Peenemünde bei der Baugruppe Schlempp. Nach dem Angriff vom 17. zum 18. August 1943 brachte Albin Teichmann einem Evakuierungsbefehl entsprechend seine Familie mit ordnungsgemäßen Papieren versehen in Sicherheit.

Als er nach Peenemünde zurückkehrte, wurde er von dem inzwischen dort eingetroffenen Lübke, der offenbar den Feind in den eigenen Reihen suchte, als Fahnenflüchtiger behandelt. Ohne, dass Teichmann eine Gelegenheit bekam, sich zur rechtfertigen bzw. seine Papiere zur Kenntnis zu geben, wurde er von Lübke vor die Wahl gestellt: Entweder freiwillige Frontmeldung oder Überstellung an die GESTAPO.

Teichmann meldete sich noch am gleichen Tage "freiwillig" zur Front. Bei der Wehrmacht hielt man besondere Repressalien für ihn bereit. Der Fahnenflüchtige von Peenemünde durfte bis Kriegsende weder seiner Familie schreiben, noch durfte er Post erhalten.

Als auch Teichmann im Jahre 1959 sicher war, dass der neue Bonner Lübke mit jenem Peenemünder Lübke identisch sei, schrieb er Heinrich Lübke einen Brief, in dem er ihn zur Stellungnahme zu seiner damaligen Handlung aufforderte.

Diesen Brief veröffentlichte er im September 1959 in der in Hof erscheinenden Zeitung "Frankenpost", dies war der Beginn einer organisierten Einschüchterungskampagne gegen Teichmann.

 

Der Film stellt die Geschichte Albin Teichmanns in den politischen Zusammenhang zu den Aktivitäten des KZ-Baumeisters Lübke im Dritten Reich und zu jenen Kräften, die Heinrich Lücke im Jahre 1959 zum Politiker machten.

Der Film behandelt zwar den persönlichen Fall Teichmann, aber er zielt auch auf ein System, das mit brutalen Mitteln die Verbreitung der Wahrheit verhinderte. Das Eingreifen der "Freunde" Lübkes zur Verhinderung eines Interviews mit Teichmann zum Thema wird im Schlusskapitel des Films behandelt.

Der in der Bundesrepublik unterdrückte Fall Teichmann wird hier zum ersten Mal in der DDR öffentlich thematisiert.

Filmstab

Regie
  • Peter Ulbrich
Drehbuch
  • Peter Ulbrich
Kamera
  • Artur (auch: Arthur) Killus
  • Nico (auch: Niko; Nicola; Nikola) Pawloff
  • Claus Mühle
Schnitt
  • Petra Frenzel
Dramaturgie
  • Richard Ritterbusch
Musik
  • Karl-Ernst Sasse (Musikbearbeitung)
Ton
  • Gerhard Gartenbach
  • Elmar Blimke
  • Wassil Filipow
  • Horst Philipp
Produktionsleitung
  • Achim Wehner
  • Klaus-Dieter Dörrer
Beratung
  • Günther Döring
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