Alex Werner Olsen, eigentlich Werner Schmidt
63 Min.
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 1996
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Interview mit Alex Werner Olsen (eigentlich Werner Schmidt); über Gründe, den Namen Alex Olsen in der Emigraion anzunehmen; 1911 in Berlin geboren; Vater Buchdrucker; ein Großvater Küfer, der andere Werftarbeiter auf der Deutschen Werft Stettin; Mutter war Näherin bei Siemens; Sozialdemokraten; eine Schwester; Großmutter hasste die Kinder; Brotrationen; Einschulung in Kreuzberg, 32. Volksschule; Prügelstrafe und Ausbeutung durch die Lehrer; mit Wandervogelgruppe nach Rügen; Berufswahl: wollte zur Seefahren; Vater rät ab; Buchdruckerlehre; Erster Weltkrieg und Novemberrevolution; mit dem Freund Walter Schönstedt (Kommunist); Kapp-Putsch; 1930 Lehre beendet; Arbeit als Buchdrucker; Berührungen mit den Nazis: seit ca. 1930/31; Mitglied in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ); Austritt aus der SAJ; Demonstrationen und Prügeleien; 1931 wurde es ernster; Teilnahme an einer Nachtübung und Bericht geschrieben; Walter Schönstedt hat Buch darüber geschrieben: "Kampf in der Nostitzstraße"; Gefahr des Nationalsozialismus war nicht vorherzusehen; Fehleinschätzung der Situation, auch von den Kommunisten; 1932 Aufruf der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) zu Plünderaktionen "Kampf gegen Hunger und Frost"; eigene Aktionen im illegalen Roter Frontkämpferbund (RFB); 1931 Arbeitslosigkeit; über die Gewerkschaft nach Dänemark, Oslo, Stockholm; Filme "Es lebe die Freiheit" und "Unter den Dächern von Paris" (René Clair); Köln, Paris, Marseille, Rom; persönliches Erleben Mussolinis: Einweihung eines Denkmals für Garibaldi; Ancona, Venedig; Konsulat: Abschiebung an den Brenner; nach England, um englisch zu lernen; über Austausch nach Ostende und England; erst Anfang 1933 zurück nach Deutschland; Situation in Deutschland; zu den Trotzkisten, linke Opposition und jetzt erst bewusste politische Arbeit; zur damaligen Einschätzung des Antisemitismus von Hitler; Über Aufmärsche in der Skalitzer Straße; ist zusammengeschlagen worden, weil er die Sturmabteilung (SA)-Fahne nicht gegrüßt hatte; dabei hat er das linke Auge verloren; Beginn, Politik ernst zu nehmen; Schulungen, um die Entwicklung in Russland zu verstehen; Arbeit bei den Trotzkisten, zum Beispiel Verbreitung von Flugblättern; Versuch, sich zu konsolidieren und neue Opposition aufzubauen; keine Einheitsfront, viele Gruppen; über Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker"; kein Antisemitismus in der Arbeiterbewegung in Berlin um 1933 bis 1938; Arbeit der Trotzkisten: Vorbereitung auf die kommende Revolution und Aufgabe als "subjektiver Faktor"; gefährliche Arbeit, Verhaftungen; Grund für Emigration: Gestapo hatte 1936 bereits Daten über Trotzkisten; durch zufällige Warnung konnte er fliehen; Flucht über Bernau nach England; Warnung an seine spätere Frau Hilde; aber Verhaftung und 3 Jahre Haft für Hilde und nur durch Zufall Freilassung; über seine erste Frau, deren ersten Mann und andere; mit Hilfe von Scotland Yard nach Frankreich/Paris; durch Trotzkistische Partei hier Arbeit als Helfer (Fiseleur); Leiter der Parteigruppe (der Emigranten?) in Paris; Herbst 1937 Brief von Trotzki: Analyse der internationalen Situation: mit Hitler wird es Krieg geben; durch befreundete Engländerin Flucht nach Mexiko (angeregt durch Travens Bücher); Anmeldung und Aufenthalte in Coyoacan bei Trotzki; Unterhaltungen mit Trotzki; Trotzkis Reaktion auf die Ermordung seines Lieblingssohnes; Vorbereitung der Vierten Internationale; Übersetzung der Texte vom Englischen ins Deutsche; Bedenken von Olsen dazu; Änderung des Konzeptes (Frühjahr 1938); über Trotzki: Unterhaltung auf deutsch; er war witzig und liebenswürdig; Beschluss, in die USA zu gehen; auf Trotzkis Rat offizielles Durchreisevisum durch die USA.
Schnittbilder (Nachtaufnahmen): New York, Skyline.
Filmstab
- Interview
-
- Thomas Grimm
- Person, primär
-
- Alex Werner Olsen
- Person, sekundär
-
- Hilde Olsen
- Leo Trotzki
- René Clair
- Daniel Goldhagen
- Benito Mussolini
- B. Traven
- Adolf Hitler
- Walter Schönstedt
Langinhalt
03:00:00 Schnittbilder (Nachtaufnahmen): New York, Skyline (Vogelperspektive)
03:09:17 Interview mit Alex Werner Olsen (eigtl. Werner Schmidt);
03:10:33 über Gründe, den Namen Alex Olsen in der Emigraion anzunehmen
03:12:20 1911 in Berlin geboren; Vater Buchdrucker; ein Großvater Küfer, der andere Werftarbeiter auf der Deutschen Werft Stettin; Mutter war Näherin bei Siemens; Sozialdemokraten; eine Schwester
03:13:57 Großmutter hasste die Kinder; Brotrationen
03:14:24 Einschulung in Kreuzberg, 32. Volksschule (?); Prügelstrafe und Ausbeutung durch die Lehrer
03:16:40 mit Wandervogelgruppe nach Rügen; Berufswahl: wollte zur Seefahren; Vater rät ab 03:18:47 Buchdruckerlehre
03:19:06 Erster Weltkrieg und Novemberrevolution; mit dem Freund Walter Schönstedt (Kommunist)
03:20:07 Kapp-Putsch
03:20:38 1930 Lehre beendet; Arbeit als Buchdrucker
03:21:24 "Berührungen" mit den Nazis: seit ca. 1930/31; Mitglied in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ); Austritt aus der SAJ; Demonstrationen und Prügeleien
03:23:16 1931 wurde es ernster; Teilnahme an einer Nachtübung und Bericht geschrieben; Walter Schönstedt hat Buch darüber geschrieben: "Kampf in der Nostitzstraße"
03:25:30 Gefahr des Nationalsozialismus war nicht vorherzusehen; Fehleinschätzung der Situation, auch von den Kommunisten; 1932 Aufruf der KPD zu Plünderaktionen "Kampf gegen Hunger und Frost"; eigene Aktionen im illegalen RFB (Roter Frontkämpferbund)
03:28:50 1931 Arbeitslosigkeit; über die Gewerkschaft nach Dänemark, Oslo, Stockholm
03:29:38 Filme "Es lebe die Freiheit" und "Unter den Dächern von Paris" (René Clair); Köln, Paris, Marseille, Rom; persönliches Erleben Mussolinis: Einweihung eines Denkmals für Garibaldi
03:31:00 Ancona, Venedig; Konsulat: Abschiebung an den Brenner
03:31:30 nach England, um englisch zu lernen; über Austausch nach Ostende und England; erst Anfang 1933 zurück nach Deutschland
03:32:55 Situation in Deutschland; zu den Trotzkisten, linke Opposition und jetzt erst bewusste politische Arbeit
03:34:30 zur damaligen Einschätzung des Antisemitismus von Hitler; Über Aufmärsche in der Skalitzer Straße; ist zusammengeschlagen worden, weil er die SA-Fahne nicht gegrüßt hatte; dabei hat er das linke Auge verloren
03:36:54 Beginn, Politik ernst zu nehmen; Schulungen, um die Entwicklung in Russland zu verstehen, Arbeit bei den Trotzkisten, z.B. Verbreitung von Flugblättern; Versuch, sich zu konsolidieren und neue Opposition aufzubauen; keine Einheitsfront, viele Gruppen
03:40:10 über Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker"
03:41:25 kein Antisemitismus in der Arbeiterbewegung in Berlin um 1933 bis 1938; Arbeit der Trotzkisten: Vorbereitung auf die kommende Revolution und Aufgabe als "subjektiver Faktor"; gefährliche Arbeit, Verhaftungen
03:46:00 Grund für Emigration: Gestapo hatte 1936 bereits Daten über Trotzkisten; durch zufällige Warnung konnte er fliehen; Flucht über Bernau nach England
03:47:24 Warnung an seine spätere Frau Hilde; aber Verhaftung und 3 Jahre Haft für Hilde und nur durch Zufall Freilassung; über seine erste Frau, deren ersten Mann und andere
03:49:26 mit "Hilfe" von Scotland Yard nach Frankreich/Paris; durch Trotzkistische Partei hier Arbeit als Helfer (Fiseleur); Leiter der Parteigruppe (der Emigranten ?) in Paris
03:53:53 Herbst 1937 Brief von Trotzki: Analyse der internationalen Situation: mit Hitler wird es Krieg geben
03:54 26 durch befreundete Engländerin Flucht nach Mexiko (angeregt durch Travens Bücher) 03:55:08 Anmeldung und Aufenthalte in Coyoacan bei Trotzki
03:55:30 Unterhaltungen mit Trotzki
03:56:09 Trotzkis Reaktion auf die Ermordung seines Lieblingssohnes
03:56:52 Vorbereitung der Vierten Internationale; Übersetzung der Texte vom Englischen ins Deutsche
03:57:33 Bedenken von Olsen dazu; Änderung des Konzeptes (Frühjahr 1938)
03:58:34 über Trotzki: Unterhaltung auf deutsch; er war witzig und liebenswürdig