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Aschermittwoch

Regie: Lew (auch: Hans-Jürgen) Hohmann, 19 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1989

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
532
Sonstiger Titel
Kassiererin
Englischer Titel
Ash Wednesday
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Der Regisseur Lew Hohmann porträtiert 1989 eine Kaufhallen-Kassiererin.

Der Film erzählt die Geschichte Angelika Wettsteins, einer geschiedenen Frau und Mutter von sechs Kindern. Er zeichnet Skizzen aus ihrem Alltag sowie von ihrer Arbeit in der Kaufhalle "Pappelallee" im Prenzlauer Berg. Angelika hat keine materiellen Sorgen, zeigt kein Interesse für Politik: Sie führt ein unproblematisches, aber auch farbloses Durchschnittsdasein.

Der Film berichtet auch von den sich abzeichnenden politischen Umbrüchen. Der Titel "Aschermittwoch" steht als Metapher für diese Veränderungen.

Filmstill zu "Aschermittwoch"

(R: Lew Hohmann, 1989) Fotograf: Christian Lehmann

Filmstill zu "Aschermittwoch"

(R: Lew Hohmann, 1989) Fotograf: Christian Lehmann

Filmstab

Regie
  • Lew (auch: Hans-Jürgen) Hohmann
Drehbuch
  • Lew (auch: Hans-Jürgen) Hohmann
  • Jochen Wisotzki
Kamera
  • Christian Lehmann
Schnitt
  • Gudrun Plenert (geb. Steinbrück)
Dramaturgie
  • Jochen Wisotzki
Musik
  • Kurt Grottke
Ton
  • Dieter Maurer
  • Peter Dienst
Produktionsleitung
  • Stephan Röder
Person, primär
  • Angelika Wettstein

Auszeichnungen

  • 32. Internationale Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen (1989): Preis der Internationalen Demokratischen Frauenföderation

Kurzinhalt (Englisch)

Sketches from a store cashier's everyday life. She is a divorced mother of six. She has no financial worries and is not at all interested in politics. Hers is an average life - unproblematic but colorless.

 

(Quelle: Tell me the story of your life. East German Film Biographies)

 

Langinhalt

0:00:00

Vorspann: DEFA-Studio für Dokumentarfilme (Gruppe document) DDR 1989. Umschnitt auf ein beleuchtetes Fenster in einem Wohnhaus in den Morgenstunden (halbtotal) mit Titeleinblendung "Aschermittwoch". Umschnitt in die Küche der Wohnung und den eintreffenden sechs Kindern von Angelika Wettstein (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt auf die Mutter mit den Kindern am Frühstückstisch (halbnah) (O-Ton) "Das ist Stefan, der erste, das ist Beatrice, Nadine, Sebastian, Stefanie und Christine". Frage aus dem Off: "Wann haben Sie geheiratet"? Angelika "1973, ne, doch `73. Geschieden wurde ich 1988, und ich habe die ganze Zeit nicht gearbeitet. Dann habe ich mir eine Arbeit gesucht". Umschnitt

0:01:40

Blick auf den Spielhof an einer Kindertagesstätte mit den hüpfenden Kindern (halbtotal). Im Off Mutter Angelika: "Das überlegt man sich mit 6 Kindern reichlich, ich wußte das ich arbeiten gehen muß und das alles irgendwie hinkriegen muß. Also das kam jetzt nicht so von heute auf morgen, ich laß mich jetzt scheiden, das hat wirklich über ein Jahr gedauert bis ich mich dazu durchgerungen habe...(Umschnitt auf den modernen Supermarkt "Kaufhalle" zwischen den Wohnhäusern)...Ja, und dann habe ich mir überlegt, erst mal was in der Nähe, damit ich keinen Anfahrtsweg habe, und dann bin ich eben auf die Idee gekommen mal in der Kaufhalle nachzufragen". Umschnitt auf Angelika und zwei weitere Kassiererinnen bei ihrem Gang zur Kasse (halbtotal). Kameraschwenk auf Angelika an der Kasse (halbnah) dazu erzählt sie im Off: "Ja, einige kannten mich als Kundin, ich kannte wiederum einige Verkäuferinnen. Ist nicht eintönig, ist immer was anderes...(Kameragang um die Kasse von Angelika)...jeden Tag was neues, das ist doch ganz interessant, obwohl es auch eine sehr stressige Arbeit ist...Freitagsabends in der Spätschicht ist man total fertig...(Blick auf Angelika bei ihren Weg an den gefüllten Regalen vorbei)...Als Verkäuferin könnte ich mir am besten im "Exquisit" eine Verkäuferin zu sein, das ist bestimmt das Beste was es gibt, obwohl ich mir im "Delikat-Laden" also nicht so besonders gut vorstelle...(Blick auf Angelika an der Kasse mit Kunden)...weil es da ewig voll ist. Kassieren ist im Prinzip das Letzte, wir müssen alles machen. Sauber machen, auspacken, kassieren, wir müssen alles machen. Die anderen die nur Fleisch oder Wurst verkaufen, oder Gemüse, die haben es doch bedeutend besser...(Blick auf die Eingaben in der Kasse durch Angelika)...kriegen aber auch nichts ab, wenn die irgend was falsch machen wird es nicht gleich abgezogen, wir müssen das Geld was weniger in der Kasse ist bezahlen, wenn wir Glück haben kriegen wir am Monatsende dafür was abgezogen wenn wir nen Haufen Differenzen hatten". Umschnitt. Kassiererin Angelika Wettstein beendet die Eingabe an der Kasse (halbtotal) (O-Ton) "65 Mark und 63 bitte. 70 Mark, danke". Umschnitt

0:03:50

Blick auf einen Kunden der gefüllte Bierflaschen kontrolliert und in seinen Einkaufswagen legt (halbnah). Umschnitt auf ein Ehepaar mit ihren Kindern zwischen Plastikboxen (halbtotal). Im Off Angelika: "Man hat auch Kunden die kennt man, die einen schon freundlich begrüßen wenn sie in die Kaufhalle kommen und nicken. Natürlich hat man mit Kunden auch schon Ärger gehabt, wenn es einige Sachen nicht gibt da hat man schon mal Ärger...(Blick auf einen Punker vor der Wurstabteilung)...Über was se sich ärgern ist dass es Abends keine H-Milch mehr gibt, das das Brot nicht mehr frisch genug ist. Wo wir großen Ärger hatten war als es vor Weihnachten keine Apfelsinen gab...(Blick auf Männer vor den Regalen mit Brot)...oder wenn es nicht genug Bier gibt im Sommer, weil die Brause vielleicht alle ist, es gibt Tage da hat man keine Brause oder keinen Selter, da gibt es schon manchmal Ärger...(Blick auf die Brot- und Backwaren in fahrbaren Regalen)...Dann kommen so Worte vor wie, scheiß Osten, es gibt Kunden die das machen. Ich habe Verständnis, beruhigen kann man sie nicht, wenn sie einmal im Brass sind dann bleiben sie es, am besten ist man sagt Garnichts...(Blick auf eine unbeschäftigte Kassiererin in ihrer Kassenbox)...Wir haben eine Kollegin, die regt sich über alles auf, aber über jedes bisschen, die eckt nur an...(Kameraschwenk von der unbeschäftigten Kassiererin zu Angelika mit Kunden)...ein Ton hat die. Ja, das regt mich auf, aber man kann doch die Verkäuferin nicht verantwortlich machen das es einige Sachen nicht gibt...(Schwenk von Angelika auf eine andere Kassiererin mit Kundschaft)...die kann auch nichts dafür. Ich finde man hat sich dran gewöhnt das es einige Sachen nicht gibt...(Blick auf Angelika an der Kasse)...was wir nicht haben kann ich nicht kaufen, kann auch kein Geld ausgeben. Mich persönlich stört es nicht...". Umschnitt

0:05:35

Kameragang an gefüllten Einkaufswagen mit Bananen in der Kaufhalle vorbei (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf Angelika mit ihrem Einkaufwagen vor der Personalkasse (halbtotal) (O-Ton) "Wenn man schon hier arbeitet muß man auch Vorteile haben". Frage aus dem Off: "Kann man denn mit dem was man hier so Raritäten nennt, woanders wiederum andere Raritäten bekommen"? Angelika (halbtotal) (O-Ton) "Das weiß ich nicht, da wird es sicherlich welche geben die das machen, ich mache es nicht. Wenn man einmal anfängt mitzubringen hört man nicht mehr auf mitzubringen...Doch, für meine Familie bringe ich schon mal was mit". Angelika geht zu ihrem Fach an der Wand (halbnah). Frage aus dem Off: "Ist es ihnen anfangs schwer gefallen mit Raritäten die es vorne nicht gibt hinten raus zu gehen"? Angelika (O-Ton) "Ja, das schon komisch, wenn man Birnen kauft und es gab nirgendwo welche, oder man geht mit 3-4 Paketen Windeln raus und wird angesprochen, natürlich ist das schon peinlich jedenfalls...(Im Off: Immer noch?)...Nein, jetzt nicht mehr, man hat sich dran gewöhnt...das was ich hier gekauft habe ist nur für heute Abend für die Kinder und holen das ab". Umschnitt

0:06:55

Blick auf die Wohnungsfenster in Parterre von Angelika bei Tageslicht (halbtotal). Umschnitt auf Angelika im Zimmer (halbnah). Frage aus dem Off: "Können Sie was sagen wie sich Ihre Einkünfte zusammensetzen"? Angelika (halbnah) (O-Ton) "Na, ich kriege, verdiene zwischen, sagen wir mal zwischen 800 und 900 Mark, dann kommen dazu 750 Mark Kindergeld und 570 Mark Alimente...damit komme ich gut hin, doch, muß ich sagen...Sparen tu ich nicht, komme ich auch nicht zu, vorläufig jedenfalls nicht. Wir haben im April Jugendweihe und wird nichts...(Im Off: Haben Sie noch Wünsche die Sie sich mal so erfüllen wollen?)...Doch, Wünschen haben wir schon noch...(nimmt eine "Alf"-Puppe in die Hand auf der Schlafcouch eines ihrer Kinder)...wir wollen uns zwei neue Kinderzimmer kaufen, dann brauchen wir mal wieder eine neue Couchgarnitur. Der Alf war mein Schuhschrank, von Rechtswegen war diesen Monat ein Schuhschrank geplant, wir planen immer zusammen was wir so brauchen, und dann komme ich zur Kaufhalle, das sitzt im Wagen meines Arbeitskollegen dieses Tier. Wo hast du das denn her? Bei uns um die Ecke ist so ein Schreibwarenladen der hat noch welche...ich habe dafür 106 Mark bezahlt". Umschnitt

0:08:30

Blick auf Angelika bei Frühschichtbeginn an ihrer Kasse (halbnah). Im Off berichtet sie dazu: "In der Frühschicht stehe ich alleine morgens um fünf Uhr auf, und um halb sieben wecke ich die Kinder, paß noch auf das sie alle ordentliche Sachen haben...und dann gehe ich so um zehn nach halb sieben los. Dann machen sie sich alleine fertig, Frühstücken, waschen ab und gehen in die Schule...(Angelika winkt einer Kollegin zu und streckt ihr die Zunge raus)...Der bringt die Kleine zum Kindergarten, komme nach Hause nach drei, oder halb vier. Na, meistens haben sie schon aufgeräumt...(Blick auf Eltern mit ihren Kindern in der Kaufhalle)...weil sie um zwei schon aus der Schule kommen. Na dann Schularbeiten mal gucken, was los war erzählen sie mir dann, manchmal gehe ich noch einkaufen. Mit der Kleinen gehe nach der Frühschicht immer noch raus, von ihr habe ich sowieso sehr wenig...(eine Tochter von Angelika begrüßt sie an der Kasse)...dann essen wir um sechse Abendbrot, dann gucken sie ihre Filme, Krimis aber meistens. Dann waschen sie sich und um acht gehen sie ins Bett...(Blick auf Angelika mit ihren ersten Kunden)...In der Spätschicht da mache ich dann alles so fertig, schreibe ihnen auch immer einen Zettel was sie noch alles Nachmittags machen müssen, und dann kommen sie in die Kaufhalle. Kollegin meinte, Deine Kinder kommen, das können doch nicht alles Deine Kinder sein...die liefen alle hintereinander her, das kann doch nicht wahr sein. Nicht jedes Kind was in die Kaufhalle kommt ist meins...". Angelika unterhält sich mit ihrer Tochter an der Kasse (halbnah) (O-Ton) "Habt ihr die rin gelassen? Was wollte denn die". Tochter "Die wollten mit uns über Dich sprechen und über die Familie". Angelika "Die haben doch ein Rad ab, oder wat". Angelika kassiert die Kundin ab während die Tochter hinter der Kasse wartet (halbnah) (O-Ton) "Laß ja keine Leute in die Wohnung rin. Bis nachher". Umschnitt

0:10:15

Blick auf das Wohnhaus von Angelika (halbtotal). Umschnitt auf Angelika neben der "Alf"-Puppe (halbnah). Im Off die Frage: "Sie haben da so ein Kollektiv...und was sind die Punkte in dem Kollektiv"? Angelika (O-Ton) "Ja, müssen wir alle machen. Was war das noch? Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz, die Differenzen so gering wie möglich halten...(Zoom auf das Gesicht)...sauber und ordentlich angezogen zu gehen, wat war noch? An den gesellschaftlichen Veranstaltungen im ...teilzunehmen...(Kameraschwenk zum Sohn auf der Schlafcouch (halbnah). Frage aus dem Off: "Haben Sie sich überlegt"? Angelika (O-Ton) "Dat haben wir abgeschrieben, ich habe mir nischt überlegt weil ich es gemacht habe. Ich habe erst einmal gefragt, was heißt persönliche Verpflichtung? Ich komme mir vor wie im Kindergarten oder in der Schule...(Kameraschwenk vom Jungen auf Angelika)...verspreche immer lieb zu sein...als Hausfrau mußte ich mich nicht verpflichten. Ne, dat haben wir gemacht, mußten wir alle machen". Frage aus dem Off: "Und verfolgen Sie so neue und aktuelle Ereignisse im Fernsehen oder in der Zeitung"? Angelika (O-Ton) "Weniger, weniger". Blick auf die zuhörenden Kinder von Angelika an der Tür (halbnah). Frage aus dem Off: "Sehen Sie manchmal Nachrichten"? Angelika (O-Ton) "Ja, die Kurznachrichten. Die Kinder gucken auch manchmal Fernsehen, die müssen vielleicht manchmal mehr lesen, die Zeitung, weil sie das für die Schule brauchen. Gerade die Große für Staatsbürgerkunde, da möchten sie schon manchmal mitreden...(Im Off: Gibt es auch manchmal Fragen an Sie?)...Wat war das noch heute, was habt ihr mich gefragt? Du hast mich doch heute früh etwas über die Verfassung gefragt, was war denn das? Ach so, was ein DDR-Bürger für persönliche Pflichten hat, ab dem Tag an dem er 18 wird...(Im Off: Wußte keiner?)...Doch, ik habe das was ich meinte gesagt...(Im Off: Und was war das?)...Das man regelmäßig arbeiten geht...das Wichtigste ist arbeiten zu gehen um vernünftig und ordentlich zu leben. Das ist für mich zumindest das Wichtigste". Umschnitt

0:12:15

Blick auf eine schwach beleuchtete S-Bahn-Station in den Abendstunden (halbtotal). Eine Straßenbahn fährt durch das Bild (halbtotal). Umschnitt. Blick in einen Veranstaltungssaal mit kostümierten Personen (halbtotal). Frauen mit Pelzmänteln drehen sich nach der Musik dem Publikum zu (halbnah). Eine Frau öffnet tanzend ihren Pelzmantel und präsentiert sich in feiner und knapper Unterwäsche (halbnah) (O-Ton). Umschnitt auf die kostümierte Angelika mit ihren Kolleginnen an einem Tisch (halbnah). Umschnitt. Blick von hinten auf die tanzenden Frauen in Pelzmänteln (halbnah). Umschnitt auf die tanzenden Paare auf dem Parkett (halbtotal) (O-Ton) "...scheiß egal, scheiß egal, ob du jung bist oder alt...". Blick auf die tanzende Angelika (halbnah). Umschnitt. Angelika zieht ihre torkelnde Kollegin über den Gehweg in den Abendstunden (halbtotal). Umschnitt. Blick auf eine vorbei fahrende S-Bahn in der Dunkelheit (halbtotal). Umschnitt

0:14:00

Blick auf die Neonreklame der "Kaufhalle" in den frühen Morgenstunden (halbtotal). Umschnitt auf den Kassenbereich zwischen 2. und 4. Kasse bei Öffnung am frühen Morgen (halbtotal). Kameraschwenk über die ersten Kunden bis zum Kassenbereich zwischen 5 und 8 (halbtotal). Angelika an Kasse 6 (halbtotal) (O-Ton) "Da kommen jeden Morgen dieselben rein, wa". Umschnitt auf die eintreffenden Kunden am Eingangsbereich (halbtotal). Ein Volkspolizist nimmt einen Einkaufswagen und geht zum Eingangsbereich (halbtotal). Umschnitt auf die noch unbeschäftigte Angelika an der Kasse (halbnah) dazu erzählt sie im Off: "...und da war er im Ferienlager, und dann habe ich ihn abgeholt, und dann kam der Erzieher zu mir und sagte, wissen Sie eigentlich das ihr Sohn ein Riesenfußballtalent ist?...(Die erste Kundin an Angelikas Kasse trifft ein)...Und dann kam er auch in die Kaufhalle ganz aufgeregt...(Blick auf den Sohn in der Kaufhalle)...Mutti, Mutti, weißt Du was, ich glaube ich fahr nach China. Meine Gruppenleiterin die neben mir stand sagte, Du spinnst aber, weißt Du wo Du hinfährst?...(Kameraschwenk vom Jungen auf die Einkaufwagen der Kunden)...das hat ja auch garkeiner geglaubt. Da haben sie 12 Berliner Kinder ausgesucht, und da ist er eben mit bei und die fliegen in den Sommerferien für 10 Tage nach China...(Kameraschwenk von einem Einkaufswagen auf Angelika an der Kasse)...Ja, und dann sagte ich, fahr los, und dann kam er auch zurück. Er war erst einmal schön von sich eingenommen, er war eben was besseres, und auch nervlich möchte ich sagen, hat er immer mit den Augen gezwinkt...(Angelika kassiert bei Kunden ab)...hat mit dem Kopf gewackelt, der hat mich wahnsinnig gemacht...(Blick auf einen kleinen maskierten Jungen in einem Einkaufswagen)...ich hab gesagt wenn das nicht aufhört müssen wir zum Arzt gehen. Das ist zu aufregend, das kann ein kleines Kind gar nicht verarbeiten, der konnte uns in der ersten Zeit überhaupt nichts erzählen". Umschnitt

0:15:30

Blick auf die Kasse mit Angelika und ihrem Sohn (halbtotal) (O-Ton) "Weißt Du was, Wiko soll mal den Anorak einweichen, Waschpulver habe ich schon mitgebracht. Hast Du gehört? Ich wasch den mal heute Abend aus, der sieht aus wie ne Sau". Dazu Angelika im Off: "Dann hatten sie Empfang gehabt in der Deutschen Botschaft, da hat jedes Kind einen Pandabär gekriegt, nen großen, und eine chinesische Badestola, drei chinesische Handtücher, dann hat er auch noch Taschengeld gekriegt. Dann hat er sich so ne Matchbox geholt...(Blick auf die Kasse mit Kunden und Angelika)...und ein paar Maschinenpistolen, die hat er dann hier mit ran gebracht. Zu meiner Freude die sind Gott sei Dank alle kaputt, ach, und nen halben Dollar hat er geschenkt gekriegt von einem Chinesen der ihn fotografiert hat. Ach, dann hat er von einem amerikanischen Jungen, das war ja so ein Turnier, es waren auch mehrere Länder dabei, hat er noch nen großen Plüschhund gekriegt...(Angelika kassiert einen Kunden ab)...Die haben ja Videofilme gedreht dort, und da haben sie uns die Filme gezeigt wie unsere Kinder da Fußball gespielt haben. Das war natürlich ganz schön interessant, auch das Hotel und das Hotelzimmer, das war ja alles wirklich ein Gedicht. Alles mit dicken Teppichen ausgelegt, jeder ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad...(Zoom auf müde Angelika an der Kasse)...konnten europäisch und chinesisch essen, Pommes Frites und Breuler essen, wir hätten auch chinesisch essen können...eine Freundschaft von mir die fährt jetzt nach der Tschechei ins Riesengebirge, ja, da möchte ich auch schon mal ganz gerne hinfahren. Ich darf nur auf den Hund aufpassen...". Blick auf eine wartende Tochter an Angelikas Kasse (halbnah). Umschnitt

0:17:15

Blick auf Angelika im Gespräch mit einer Kundin und Kollegin (halbtotal) im Off dazu: "Mir würde auch schon reichen in der Republik mal schön zu verreisen. Vielleicht mal ohne Kinder, oder mit einem Kind, wo man Essen mal vorgesetzt kriegt, nichts kochen braucht, nur den ganzen Tag faulenzen. Eine Traumreise, ja als Traumreise würde ich gerne einmal eine Schiffsreise machen, vielleicht mit nem Traumschiff. Ja mit der "Arkona" würde ich das gerne mal machen...(Blick auf Angelika an der Kasse im Gespräch mit einer Kollegin)...aber die fährt ja nur nach Kuba, mal sehen ob wir uns das leisten können". Blick auf den Kassenbereich mit Angelika und einem Kunden (halbtotal) (O-Ton) "Oh, Frau Breuta, ich hab eine Fehlbuchung, der Kunde hat kein Geld". Angelika faßt sich an den Kopf und der Kunde setzt sich auf einen Stuhl (halbtotal). Umschnitt. Blick auf das Schließen der Kaufhalle und das zuziehen der Vorhänge vor der Eingangstür (halbtotal) dazu Angelika im Off: "Ha, ha, ha, also ne, ik, ab morgen komme ik nicht mehr, das steht fest. Aus, Ende, ich kündige". Umschnitt auf die beleuchtete Kaufhalle nach der Schließung in den Abendstunden (halbtotal). Schrifteinblendungen: "Wir danken Angelika Wettstein, den Kindern Stefan, Beatrice, Nadine, Sebastian, Christine und Stefanie und den Kolleginnen und Kollegen der Kaufhalle "Pappelallee" für ihre freundliche Unterstützung". Überblendung zu den Stabangaben: Gudrun Plenert; Stephan Roder; Dieter Mauerer; Peter Dienst; Bernd Fischer; Michael Löwenberg; Christian Lehmann; Jochen Wisotzki; Lew Hohmann. Abblendung

0:18:50 ENDE

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