Filmdatenbank

Zurück

Berlin Document Center. David Marwell.

Regie: Veronika Hass, 72 Min., Dokumentarfilm
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 1994

Film-/Videoformat
Betacam SP

Kurzinhalt (Deutsch)

Interwies mit Dr. David Marwell über unterschiedliche Zugangsregelungen zu den Akten im National Archive und im Bundesarchiv.

Filmstab

Regie
  • Veronika Hass
Kamera
  • Klaus Niedergesäß
Interview
  • Veronika Hass
Person, primär
  • David Marwell
Person, sekundär
  • Adolf Eichmann
  • Josef Mengele
  • Tom Landhus

Langinhalt

12:13:00 Interview mit Dr. David Marwell: National Archive in Washington mit gesonderten Zugangsregelungen: Privatschutz stirbt mit der Person, in Deutschland erlischt der Schutz erst nach 30 Jahren;

12:15:40 z.B. Informationen über Josef Mengele

12:16:20 Unterschiedliche Regelungen im Bundesarchivgesetz und im National Archive: in den USA werden alle Nutzer gleich behandelt, in Deutschland werden Unterschiede gemacht zwischen Privatnutzern und Wissenschaftlern oder Journalisten

12:17:22 es gibt kein "Geheimabkommen", das besagt, dass deutsche Anfragen in den USA genauso behandelt werden, wie in Deutschland

12:18:37 amerikanische Dienstakten des BDC werden nicht an das Bundesarchiv Deutschland übergeben; auch Akten über die Nürnberger Prozesse, die von amerikanischer Provenienz sind

12:19:57 über die Zerstörung von Originalprovenienzen bei der Gründung des BDC

12:21:18 Bundesarchiv wird einzelne Provenienzen wiederherstellen

12:22:52 Hauptnutzer des BDC: amtliche Benutzer und Privatbenutzer; z.B. Bundesversicherungsanstalt für Rentenansprüche oder Staatsangehörigkeitsstelle zur Klärung von Staatsangehörigkeiten (1993 27 000 Anfragen bearbeitet) Wissenschaftler und Privatanfragen (1993 13 000 Anfragen, dazu waren 23 000 Namen zu prüfen)

12:24:49 Trend der privaten Nutzung geht eher nach oben; das sind Personen, die familiengeschichtliche Forschung treiben oder die sich aus Neugier über die Zeit des Nationalsozialismus informieren wollen

12:25:40 Gefühle darüber, dass die heutige Bundesrepublik Deutschland auf Bürokratie des Nationalsozialismus zurückgreift; BDC übergibt nicht als erstes Archiv NSDAP-Akten

12:26:46 es ist die letzte große Sammlung beschlagnahmter Akten, die zurückgegeben wird

12:27:23 zur Zeit eher junge Nutzer der zweiten und dritten Generation von Tätern oder Beteiligten

12:28:00 viele Anfragen vor der Übergabe des BDC; zwei Missverständnisse: 1. Zugangsregelungen unter den Amerikanern seien unbeschränkt und 2. die Zugangsregelungen des Bundesarchivs werden problematischer sein; seit 1988 müssen deutsche Staatsbürger Anfragen an des BDC über das Bundesarchiv stellen; Statstik seit September 1990: 2 500 Anfragen über das Bundesarchiv Potsdam; Befürchtungen sind unbegründet

12:30:51 Bericht in den USA über die Übergabe des BDC: Bedauern über diesen Artikel; unvollständige Information, um bestimmte Befürchtung zu schüren; z.B. alle Probleme, die es mit Deutschland gab, lagen vor der Verabschiedung des Bundesarchivgesetzes; es gibt in den USA ein komplettes Dublikat des Archivs microverfisht

12:33:40 Zeitverschiebung von 2 oder 3 bis 4 Jahren, bis diese Unterlagen zur Verfügung stehen, es ist ein technisches Problem und innerhalb von ein paar Monaten könnten die wichtigsten Unterlagen zur Verfügung stehen

 

13:00:00 kurze Absprache zwischen Veronika Hass und David Marwell (englisch)

13:00:53 Interview (deutsch): am 28. April 1994 in Washington Anhörung (gefordert von Tom Landhus ???), an der Vertreter des National Archive, des State Department, jüdischer Organisationen und Privatwissenschaftler teilnahmen; Grund: Artikel in der New Yorker zur Übergabe der Akten des BDC an das Bundesarchiv; versteht Befürchtungen, aber sie sind grundlos

13:03:25 90% der Anfragen beziehen sich auf 20% der Akten; die am häufigsten gefragten Inhalte sind SS, NSDAP und Reichskulturkammer

13:03:50 wichtigste und wertvollste Akten des BDC: Reichskulturkammersammlung, SS, einige Teile der Sammlung zur NSDAP; es sind noch einige 1000 Dissertationen ungeschrieben; BDC ist ein geschlossenes Archiv (keine Neuzugänge), aber es werden immer neue Entdeckungen gemacht; durch den Einsatz von Computern ergeben sich neue Möglichkeiten, z.B. besser erschlossene und zugänglichere Akten

13:05:55 seit Dezember 1988 im BDC; komplizierte Zeit des Archivs, Prozess um den Diebstahl der Akten aus dem BDC; seine Aufgabe damals, BDC in einen Zustand zu bringen, um es übergeben zu können: vollständige Mikroverfilmung der Unterlagen, vernünftige Umorganisierung des Hauses, Erneuerung der Archivausstattung, Computer-Datenbank als Findmittel, neue Konservierungswerkstatt

13:09:06 zu dem Diebstahl: glücklicherweise wurde das meiste Material bereits 1968-1972 bereits verfilmt; der Bewegungsgrund des Diebstahls war kommerziell (Militaria), nicht politisch oder historisch; kein Versust einmaliger Informationen

13: 11:35 über die Verhandlungen zwischen Bonn und Washington: Übergabe hatte nichts mit der Wende zu tun; BDC sollte innerhalb von 5 Jahren verfilmt und dann zurückgegeben werden; die Deutschen wollten das BDC lange Zeit nicht haben und haben sie verschleppt

13:13:27 der "Giftschrank" des BDC existiert nicht; aber der Vorgänger Marwells hatte in seinem Büro einen Panzerschrank und ein Journalist hat da wohl Vermutungen angestellt; aber, es gibt nur eine Zugangsregelung im BDC

13:14:46 Akten über führende deutsche Politiker, die heute noch brisant sein könnten

13:15:59 Rolle des BDC für die USA: kein Machtfaktor; war für Marwell kein Thema

13:16:54 heutiger Wert des Archivs liegt im historischen Wert; Geschichte eines Landes und der von millionen Einzelschicksalen

13:18:55 Herausgabe von Originalmaterialien bisher nur in (4) Ausnahmefällen (Eichmann-Prozess, Identifizierung von Mengele); nur für Prozesse und kriminaltechnische Untersuchungen

13: 21:00 deutsches Archivrecht gibt Archivaren einen größeren Ermessensspielraum, über die Herausgabe von Akten zu entscheiden; komplizierte Frage

13:23:00 heutige Nutzer, jüngeres Publikum; dem BDC soll der Mythos genommen werden; Einladung verschiedener Schulklassen und Gruppen und Führungen durch das BDC 13:25:48 BDC ist jetzt zugänglich für alle; es gibt Ausstellungen im Hause; auch Politiker können hier Einsicht nehmen

13:27:18 über die NSDAP und Parteisperre nach der Machtergreifung; über Parteizugehörigkeit und Schuldigkeit, auch von Nichtmitgliedern; man soll keine Pauschalurteile fällen

13:31:09 Einschätzung der sogenannten "biologische Lösung": Übernahme des Archivs erst, wenn es nicht mehr aktiven Politikern schaden könnte; jüngste Akten über 67/69jährige, die heute nicht mehr im Berufsleben stehen; aber Gründe sind manchmal banaler, z.B. allein Unlust vor dem physischen Ballast des Archivs

13:33:15 Bleistift- und Farbspuren auf den Karteikarten gehen auf Mikrofiches verloren; Befürchtungen sind unbegründet, im Gegenteil, manchmal ist Mikrofiche besser; aber sw-Film kann keine Farben wiedergeben, z.B. bei Karten sind Kampflinien sind schwer Farbe zuzuordnen

 

14:00:00 Interview mit Dr. David Marwell: zeigt Beispiele für Bleistift und Farbstift auf Mikrofiche

14:01:33 Welche Frage hätte Frau Hass nicht stellen dürfen? (lachend) er ist bereit alle Fragen zu beantworten

14:01:55 Abschluss der Mikroverfilmung wird innerhalb der nächsten 2 Wochen beendet sein; über 55 Millionen Aufnahmen

14:03:04 persönliche Gefühle bei der Übergabe des BDC: Mischung aus Nostalgie und Zufriedenheit

14:03:26 Foto (sein Sohn ???)

14:03:42 Suchabfrage, Schnittbilder

14:21:59 Erläuterungen zur Heiratsakte (Heiratsgesuch eines SS-Mannes)

menu arrow-external arrow-internal camera tv print arrow-down arrow-left arrow-right arrow-top arrow-link sound display date facebook facebook-full range framing download filmrole cleaning Person retouching scan search audio cancel youtube instagram