DDR-Magazin 1966/28
Regie: Hans Müller, 15 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1966
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 412
- Sonstiger Titel
- Verjährung; DDR-Magazin Nr. 28
Kurzinhalt (Deutsch)
1. In Weimar treffen sich Schriftsteller und erinnern an den Schwur von Buchenwald; Feierliche Einweihung Buchenwalds als Mahn- und Gedenkstätte
2. In der BRD sind Faschisten und Verbrecher in verantwortungsvollen Positionen in Politik und Wirtschaft.
3. Ein Prozess gegen einen Arzt in Auschwitz zeigt, dass die Verbrechen in der DDR geahndet werden.
Filmstab
- Regie
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- Hans Müller
- Drehbuch
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- Hans Müller
- Kamera
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- Archivmaterial
- Schnitt
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- Ilse Radtke
- Musik
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- Kurt Zander (Musikbearbeitung)
- Ton
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- Hans-Jürgen Mittag
- Produktionsleitung
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- Gerhard Radam
- Aufnahmeleitung
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- Herbert Lasarzewski
- Redaktion
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- Renate Wekwerth
- Text
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- Hans Müller
- Sprecher
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- Werner Fink
- Person, primär
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- Otto Grotewohl
- Adolf Hitler
- Walter Ulbricht
- Pablo Neruda
- Anna Seghers
- Karl Heinrich Lübke
Langinhalt
1. Kameraschwenk über die Dächer von Weimar. In Weimar trafen sich Schriftsteller aus 52 Ländern. Autoren, unter ihnen Anna Seghers und Pablo Neruda, sprechen am Pult im Nationaltheater. Sie erinnern an den Schwur von Buchenwald. Die Gruppe besucht das Mahnmal des Konzentrationslagers Buchenwald. Das Mahnmal wurde feierlich eingeweiht von Otto Grotewohl. Auch Walter Ulbricht war anwesend. Die Glocken des Glockenturmes erklingen. Einzelne Stationen der Gedenkstätte werden gezeigt. (Länge: 1:32)
2. In der Bundesrepublik wird die Beerdigung von Sepp Dietrich, dem Führer der Leibstandarte Adolf Hitlers, feierlich begangen. Archivaufnahmen aus Wochenschaumaterial zeigen Hitler mit Dietrich. Auf dem Begräbnis werden Fahnen und Wappen gezeigt, die an den Nationalsozialismus erinnern sollen. Verschiedene Mitglieder der Regierung werden gezeigt, die der Beerdigung beiwohnten. Kundgebungen in der Bundesrepublik werden gezeigt, die an Veranstaltungen der NS-Zeit erinnern sollen. Bundespräsident Heinrich Lübke toleriert laut Off-Kommentar die Faschisten in wichtigen Positionen des Landes. Lübke wird im Beitrag überführt, auch für Hitler gearbeitet zu haben. Seine Unterschrift wird auf Plänen für den Bau von Konzentrationslagern gezeigt. Bei den Kriegsverbrecherprozessen in Frankfurt am Main sitzen laut Kommentar die Hauptschuldigen nicht auf der Anklagebank. Großbetriebe werden aufgezählt, die am Krieg verdient und profitiert haben sollen, wie IG Farben. Angeprangert wird, dass alte Direktoren wieder auf gleichen Posten sitzen. Bilder vom Prozess in Frankfurt werden gezeigt. Ein älterer Angeklagter musste seine Strafe krankheitsbedingt nicht antreten. Er wird bei der Arbeit im Garten gezeigt. Der westdeutsche Bundestag beschloss die Verjährung der Naziverbrechen ab 1969. (Länge: 2:25)
3. In der DDR gibt es keine Verjährung. Der Generalstaatsanwalt Josef Streit spricht im Originalton über die Unverjährbarkeit dieser Verbrechen. Vor dem Obersten Gericht der DDR wird der ehemalige SS-Standortarzt in Auschwitz Horst Fischer angeklagt. Er tauchte unter in dem Sorf Spreenhagen bei Berlin, mit gefälschten Papieren. In einer ansässigen Kneipe tauscht man sich aus. Das Wohnhaus Fischers wird gezeigt, im Off sind werden seine Verbrechen erläutert. Er war weiterhin als Arzt tätig, bis er erkannt wurde. Im Originalton wird Fischers Stellungnahme vor Gericht präsentiert. Die Aussagen Fischers werden mit Archivaufnahmen aus Konzentrationslagern und Gaskammern bebildert. Anwälte befragen Fischer, auch die Aussagen von Zeugen sind dokumentiert. Im Prozess wird auch die Schuld des Konzerns IG-Farben belegt. Zwischen der IG-Farben und er SS bestand ein Vertrag über die Bereitstellung von Häftlingen. Beim Prozess wird darauf hingewiesen, dass Prozesse in der BRD nicht die Rolle der Konzerne aufarbeiten wollen. Die Urteilsverkündung des Prozesses gegen Fischer wird im Originalton gezeigt. Fischer wird zum Tode verurteilt. Der Beitrag endet mit Bildern vom Konzentrationslager Buchenwald und dem Mahnmal. (Länge: 10:07)