DDR-Magazin 1972/16

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Am 1. Mai 1972 fand in Moskau eine Demonstration der Werktätigen zum 50. Jahrestag der Gründung der UDSSR statt. Breschnew nahm die Parade auf dem Roten Platz ab. Die DDR beglückwünschte die UDSSR zu diesem Jubiläum. Auf vielen Bildern und Plakaten der Parade ist Lenin abgebildet. In der gesamten UDSSR wird laut Off-Kommentar die Lehre Lenins verwirklicht. Über 100 Nationalitäten haben sich vor 50 Jahren zur UDSSR zusammengeschlossen. Verschiedene Landschaften, Arbeiter und Industrieanlagen werden gezeigt.

1922 war die Sowjetunion der einzige sozialistische Staat. 1972 tagt der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) zum 26. Mal in Moskau. Alle Mitgliederstaaten waren vertreten. Kuba wurde einstimmig als Mitglied in den RGW aufgenommen. Die sozialistische ökonomische Integration steht auf der Tagesordnung. Willi Stoph unterschreibt einen Vertrag.

Frachtschiffe der bulgarischen Handelsflotte, auf Werften der DDR gebaut, befördern Stückgut aus der Sowjetunion. Dieses Beispiel soll die engen Kooperationsbeziehungen des RGW verdeutlichen. Russische Container werden auf ein Schiff verladen. Der DDR-Bürger Leister beschreibt seine Arbeit in der Forschungsstelle Physik in der Sowjetunion unter Leitung des Nationalpreisträgers Ladius. Er studierte in Leningrad und forscht nun an Elementarteilchen. Die Beziehungen der Länder sind frei von Konkurrenz. Die DDR stellt Bergbaugeräte her, die den Witterungsbedingungen der UDSSR angepasst sind. Die Eisenerze dafür werden von der UDSSR importiert. In Schwedt gibt es 35 Arbeitskollektive der deutsch-sowjetischen Freundschaft. Diese Brigaden tauschen Erfahrungen aus, um selbst Verbesserungen zu machen. In Schwedt wird eine neue Klebetechnik angewandt.

Vor 50 Jahren gab Lenin den Impuls zur Gründung der UDSSR. Deutsche Arbeiter fuhren damals nach Moskau um dies zu unterstützen. Archivaufnahmen zeigen Lenin bei einer Rede. Von Gründung bis heute helfen deutsche Kommunisten der Sowjetunion. Hans Klemm spricht in Moskau über seinen Arbeitseinsatz als deutscher Arbeiter in der UDSSR, um den ersten 5-Jahresplan zu erfüllen. Eine deutsche Reisegruppe besucht die Sehenswürdigkeiten Moskaus.

Erich Honecker leitete eine deutsche Regierungsdelegation, der Willi Stoph, Kurt Hager und Horst Sindermann angehörten. Breschnew begrüßt die Gruppe am Flughafen in Moskau. Die sozialistischen Länder halten sich an die leninischen Grundsätze zur Außenpolitik. Das geistig-kulturelle Leben beider Länder bereichert sich gegenseitig. Kulturelle Festivals des einen Landes finden im anderen Land statt. Werke von Künstlern der DDR werden in Moskau ausgestellt. Die Werke sind inhaltlich durch Besuche in der UDSSR geprägt. Verschiedene Exponate werden gezeigt. Alljährlich finden Filmfestivals der DDR in der Sowjetunion statt. Ein ständiger Filmaustausch hilft beim Kennenlernen der anderen Kultur. Auch sportlich gibt es viele Partnerschaften beider Länder. Die Erfolge der DDR-Sportler werden ohne die Unterstützung der UDSSR und deren Organisationen nicht denkbar, so der Off-Kommentar. DDR-Sportler stehen oft mit russischen Sportlern auf einem Siegerpodest. Weiterer kultureller Austausch erfolgt über Gastspiele von Kulturensembles. Breschnew besucht ein solches Gastspiel.

Ein Schwenkt über die Berliner Innenstadt. Die Warschauer-Pakt-Staaten sind militärisch vereint. Die Armeen halten zusammen. Gemeinsame Interessen werden zuverlässig durch das Militär behütet. Panzer fahren auf einem Feld für eine Übung umher. Soldaten springen auf einem tieffliegenden Hubschrauber am Strand. Typische Gefechtssituationen werden geübt. Die Soldaten tauschen sich aus.

Überall in der DDR finden Veranstaltungen zu den Feierlichkeiten der Gründung der UDSSR vor 50 Jahren statt. In Halle werden sowjetische Tänze aufgeführt.

Am 1. Mai 1972 findet eine Friedensparade in Berlin statt. Tausende Menschen nehmen teil. Sie schwenken Fahnen oder tragen Plakate mit dem Bild Lenins. Kinder schenken Honecker und Stoph Blumen. Die Gründung der UDSSR hat, laut Off-Kommentar, auch das Leben in der DDR verbessert.