DDR-Magazin 1974/04
Regie: Hans Müller, 27 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1974
- Film-/Videoformat
- 16 mm; 35 mm
- Länge in m
- 746
- Sonstiger Titel
- Die Berliner Museen; Museum der Hauptstadt Berlin; Magazin D 4
Kurzinhalt (Deutsch)
Im Beitrag werden ausführlich eine Auswahl der Berliner Museen, ihre Standorte und bedeutende Exponate vorgestellt.
Filmstab
- Regie
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- Hans Müller
- Kamera
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- Horst Orgel
- Manfred Köhler
- Schnitt
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- Charlotte Peters
- Sigrid Hohmann
- Musik
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- Hans-Hendrik Wehding
- Produktionsleitung
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- Fritz Seidel
- Redaktion
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- Hans Müller
- Text
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- Hans Müller
- Sprecher
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- Werner Höhne
- Person, sekundär
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- Gerhart Hauptmann
- Heinrich Zille
- Hanns Eisler
- Heinrich Mann
- Alexander von Humboldt
- Käthe Kollwitz
- Otto Nagel
- Bertolt Brecht
- Rembrandt van Rijn (Pseudonym: Rembrandt)
- Max Planck
- Albrecht Dürer
- Georg Friedrich Wilhelm Hegel
- Johannes R. Becher
- Albert Einstein
Kurzinhalt (Englisch)
A reportage on the museums of Berlin, the capital of the GDR.
Several museums are presented: the Museum of Arts and Crafts, Märkisches Museum, Otto Nagel House, Huguenot Museum, Museum for Natural Sciences, Pergamum Museum with the Islamic Museum and the Near Eastern Museum, the Bode Museum with the Egyptian Museum.
Langinhalt
Text: Von Archeopterix bis Zille. Reportage über die Museen der DDR-Hauptstadt-Berlin. Ansichten vom Strausberger Platz, vom Alexanderplatz und vom Fernsehturm. Millionen Menschen besuchen jährlich Berlin, das politische und kulturelle Zentrum des Staates. Museen spielen eine bedeutende Rolle im kulturellen Leben. Fassaden verschiedener Berliner Museen werden gezeigt. Die Museen machen vertraut mit der Menschheitskultur aus verschiedenen Epochen und Erdteilen und geben Einblick in kulturelle und biologische Entwicklungen. Bebildert werden diese Aussagen mit einzelnen Exponaten der Museen, wie einer Skulptur oder einem Fossil. Museen zeigen Leistungen menschlicher Schöpferkraft, dies verdeutlichen Aufnahmen einer Kette mit bearbeiteten Edelsteinen. Einige der 16 Museen in Berlin werden im Folgenden vorgestellt.
1. Die Staatlichen Kunstgewerbesammlungen, die in einem Berliner Schloss untergebracht sind, zeigen europäisches Kunsthandwerk aus neun Jahrhunderten. Das Museum wird kurz von außen und dann architektonische Besonderheiten im Inneren gezeigt. Die Schlösser und Kunstschätze sind Eigentum des Volkes. Exponate, die hier ausgestellt werden, sind zu sehen. Durch Beschäftigung mit der Kunst kann die Persönlichkeit geformt werden und es schafft Freude und Genuss, es bildet sich Schönheitsempfinden. Der Festsaal des Köpenicker Schlosses wird präsentiert. Die Museen werden staatlich gefördert, so dass Neuerwerbungen möglich sind.
2. Das Märkische Museum nutzt den Park vor seiner Tür als Freilichtmuseum. Kinder spielen an einem Brunnen. In der Parkanlage werden Blumen angebaut und einige Exponate ausgestellt. Das Märkische Museum zeigt die Stadtgeschichte von der Urbesiedelung Berlins bis zur Gegenwart. Exponate, wie automatische Musikinstrumente, ein Modell Berliner Hinterhöfe und das Arbeitszimmer Gerhardt Hauptmanns werden gezeigt. Käthe Kollwitz widmete dem Stück "Die Weber" von Hauptmann ihren ersten graphischen Zyklus. Die Arbeiten werden neben Zeichnungen Zilles präsentiert. Zille ist ein ganzes Kabinett gewidmet. Eine Figur, die den Künstler Zille abbildet steht in Bronze gegossen vor dem Museum.
3. Unweit des Märkischen Museums befindet sich das Otto-Nagel-Haus. Nagel ist ein Weggefährte Zilles. Er wird als Meister des sozialistischen Realismus bezeichnet. Seine Werke werden gezeigt. Er war lange Zeit Präsident der Akademie der Künste und setzte sich für die Verwirklichung der Kulturkonzepte ein. Unter dem Dach befindet sich ein Atelier, das jedem offen steht, der malen möchte. Kinder zeichnen Bilder in diesem Atelier. Neubauten in der Nähe des Museums werden präsentiert. Der Eingang der Zentralbibliothek dient als Beispiel, dass in Berlin Altes mit Neuem harmoniert.
3. Auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof liegen viele Persönlichkeiten, wie Brecht, Fichte, Hegel, Becher, Eisler und Heinrich Mann. Unter ihnen ist auch der Schauspieler Ludwig Devrient. Er wirkte am Schauspielhaus. Er zeichnete auch Bilder, die im kleinsten Museum Berlins, dem Hugenottenmuseum im Französischen Dom ausgestellt sind. Die Hugenotten wurden aus ihrer Heimat vertrieben und wurden in Berlin sesshaft.
5. Die Straße Unter den Linden ist Schauplatz deutscher Geschichte und Beispiel für deutsche Baukunst. Zu sehen sind die Humboldt-Universität und die Neue Wache. Die ehemalige Waffenkammer des Königs ist zum Museum für deutsche Geschichte geworden. Die Figuren, die sich an der Fassade des Gebäudes befinden, werden als Exponate der Ausstellung bezeichnet. laut Off-Kommentar kann sich den Menschen die Bedeutung der Gegenwart nur erschließen, wenn er sich auch mit der Vergangenheit beschäftigt. Das Museum zeugt von den Anfängen der Arbeiterbewegung, bis zu ihrer sogenannten Erfüllung. In Zusammenarbeit mit der Sowjetunion werden die ältesten und bedeuteten Exponate des Uraltertums ausgestellt. Schule und Museum arbeiten für Lehrpläne und Unterrichtsmaterial eng zusammen. Eine Gruppe junger Pioniere besucht die Ausstellung. Sie interessieren sich besonders für die Zeit des Hitlerfaschismus. Im Hof des Museums spielt ein Orchester ein Stück Mozarts.
6. Wilhelm von Humboldt gestaltete das Museum für Naturkunde zu einer Universitätseinrichtung für Forschung und Schausammlungen. Den Besuchern soll hier Einblick in die Zusammenhänge der Natur gegeben werden. Verschiedene Gesteinsarten werden gezeigt. Prominente Wissenschaftler, wie Einstein und Planck, wirkten in diesen Räumen. Das Museum unterhält Beziehungen zu über 100 Instituten. Besonders interessant ist die Fossiliensammlung. Ein Fossil des Urvogels, der Archäopterix ist zu sehen. In einer Halle ist ein Originalskelett eines Dinosauriers aufgestellt. Wissenschaftler geben in den Räumen des Museums Weiterbildungskurse für Biologielehrer. Im Park des Museums werden seltene Pflanzen angebaut. In der zoologischen Abteilung werden Tiere lebensecht nachgebildet. Schaukästen verdeutlichen die Evolutionstheorie. Im Berliner Tierpark können die Tiere lebendig beobachtet werden. 5000 Tierarten leben hier. Demnächst wird ein Tierparkmuseum gebaut.
7. Die Staatlichen Museen auf der Museumsinsel sind ein Publikumsmagnet. Gezeigt werden die Fassaden der Nationalgalerie und des Alten Museums. Die Museen verfügen über Shops, wo Literatur oder Reproduktionen erworben werden können. In Berlin stiegen die Besucher der Museen auf das dreifache der Einwohnerzahl. Im Gästebuch eines Museums werden Beiträge in verschiedenen Sprachen gezeigt. Die Museen sind Schatzkammern des Altertums. Das Islamische Museum, das Münzkabinett und das ostasiatische Museum werden kurz mit wichtigen Exponaten vorgestellt. In Studiensäalen werden Interessierten und Wissenschaftlern gewünschte Originale präsentiert. Zeichnungen Rembrandts und Dürers sind in diesem Archiv vorhanden. Auch frühe sozialistische Kunst ist vertreten. Die Sammlungen beherbergen außerdem Meisterwerke Cézannes und der niederländischen Gotik. In der Skulpturensammlung befinden sich Holz- und Steinbildwerke aus sechs Jahrhunderten. Angemerkt wird an dieser Stelle, dass sowjetische Soldaten mehr als eine Millionen Kunstwerke retteten und restaurierten. Eine Besuchergruppe betrachtet die Mosaikwand von Ravenna. Exponate des Ägyptischen Museums werden vorgestellt. Sie stammen aus einer Zeit vor 5000 Jahren. Eine Frau besichtigt Sarkophage, Mumien und Totenmasken. Die Museen in der DDR sind Forschungszentren und zugleich wissenschaftliche Arbeitsstätten. Ein Professor lehrt die Kunst des Restaurierens von Papyrusrollen. Kultur und Kunst aus Vorderasien werden auch auf der Museumsinsel ausgestellt. Im Pergamonmuseum ist das berühmte Ischtartor aus Babylon aufgestellt. Ein Modell verdeutlicht die Ausmaße der Anlage Babylons. Gedanken Brechts, der nachdenkt über die Sklaven als Erbauer der Monumente, werden vorgestellt. Der Besuch solcher Museen erweitert den Betrachtern, laut Off-Kommentar, die Grenzen des Wissens und Erweitern die Tiefe des Denkens. Der 2200-jährige Pergamonaltar wird erst im Detail, dann in einem Schwenk und schließlich in der Totalen präsentiert. Die Museen haben Anteil am neuen Verhältnis der Kunst, Volks- und Lebenserkenntnis hat sich herausgebildet, laut Off-Kommentar.