DDR-Magazin 1976/04
Regie: Kurt Plickat, 26 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1976
- Film-/Videoformat
- 16 mm; 35 mm
- Länge in m
- 656
- Sonstiger Titel
- Bildungswesen auf dem Lande; Vom Lernen auf dem Lande; Magazin F 4
Kurzinhalt (Deutsch)
Am Beispiel einer 10-klassigen Polytechnischen Oberschule in einem Dorf in Mecklenburg wird das Bildungssystem der DDR erläutert. In einem historischen Abriss wird der Aufbau des Systems von 1945 bis in die 70er Jahre erörtert.
Filmstab
- Regie
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- Kurt Plickat
- Drehbuch
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- Kurt Plickat
- Kamera
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- Horst Orgel
- Manfred Köhler
- Schnitt
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- Rita Blach
- Sprecher
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- Werner Höhne
Kurzinhalt (Englisch)
Teachers in the countryside.
In a small village in the north of the GDR teachers belonging to vaious generations talk about the complicated, but successful work of building up the socialist educational system. The democratic school reform carried out after 1945 was the precondition for converting an ordinary village school into a modern socialist school.
Langinhalt
Schüler sitzen im Schulunterricht und führen im Chemieunterricht Experimente durch. Die Lernmöglichkeiten für die Kinder wurden laut Off-Kommentar hart erarbeitet. Der Weg bis zum sozialistischen Bildungswesen war nicht einfach. Alle Kinder der DDR haben gleiche Bildungschancen. Text: Vom Lernen auf dem Lande. Glockow ist ein Mecklenburgisches Dorf im Norden der DDR. Im Dorf gibt es eine 10-klassige Oberschule, wo 230 Schüler von 17 Fachlehrern unterrichtet werden. Die Schüler verbringen die Pause auf dem Hof. Die Schüler kommen aus 5 Gemeinden. Die Gegend in der Glockow liegt wird als eine der rückständigsten bis zum Kriegsende bezeichnet. Ansichten des Dorfes, mit Kirche, Brunnen und Neubauten werden präsentiert. Der ehemalige Dorflehrer Kurt Werdermann spricht in einem Interview über die frühere Schulsituation vor dem alten Schulhaus. Seine Aussagen über die Vergangenheit im Dorf werden mit Archivaufnahmen über harte Feldarbeiten bebildert. Archivaufnahmen von einer Stadt nach Kriegsende, die hauptsächlich in Trümmern liegt und wieder Bauern, die mit Pferdegespannen ihr Feld bestellen, sind zu sehen. Der Off-Kommentar rekapituliert die Geschichte der Machtergreifung der Arbeiterklasse und der Bodenreform. Arbeiter und Bauern verbündeten sich zum Aufbau eines freien Lebens. Bauern reparieren alte Traktoren. Das Feld wird nun mit technischen Hilfsmitteln, mit Traktoren bearbeitet. Den Kindern wurde im neuen Staat besondere Aufmerksamkeit geschenkt. 1945 wurde ein neues Bildungssystem aufgebaut. Die neue geistige Grundlage des Bildungssystems war eine antifaschistisch-demokratische. 72% aller Lehrer wurden aus dem Schuldienst entlassen und durch Neulehrer ersetzt. Die Neulehrer wurden in kurzen Lehrgängen ausgebildet. Am 1.10.1945 nahmen die Schulen den Lehrbetrieb wieder auf. Erstklässler erhalten Geschenke bei ihrer Einschulung. Vieles an Ausrüstung für den Lehrbetrieb fehlte zu diesem Zeitpunkt noch. 1946 wurde das Gesetz zur Demokratisierung des Schulwesens verabschiedet. Gleiche Bildungschancen, besondere Förderung der Kinder von Arbeitern und Bauern und die antifaschistische Erziehung wurden im Gesetz verankert. Vereinheitliche Schulbücher wurden gedruckt. Die Schüler bekommen ihre neuen Bücher ausgehändigt. Die Kinder erhielten eine eigene Jugendorganisation, die jungen Pioniere. Die Pioniere treffen sich zu einer Versammlung. Auch hier steht die Erziehung und Bildung im Vordergrund. Mit Gründung der DDR wurde eine neue Stufe des Bildungswesens erreicht. Die Schulen auf dem Lande mussten denen in der Stadt gleichgestellt werden, dafür mussten neue Räume gefunden werden und Gemeinden zusammengelegt werden. In Glockow wurde 1953 in einem Raum vier Klassen unterrichtet. Der Direktor der Oberschule Glockow ist Karl-Heinz Reuter. Werdermann wird im Interview gefragt, wie er Reuter kennenlernte. Werdermann übergab sein Amt an Reuter. Beide treffen sich am Schulgelände. Reuter ist Parteimitglied. An seinem Schreibtisch spricht er in einem Interview über seine Aufgaben bei Amtsantritt. Bebildert werden seine Aussagen mit Aufnahmen von Schülern und dem alten Schulgebäude. Das neue Schulgebäude wird gezeigt. In Kabinetten führen Schüler Experimente durch. In den 50er Jahren wurden die Schulen in den Dörfern zentralisiert, was die Qualität der Erziehung verbesserte, so der Off-Kommentar. Die Lehrpläne und Unterrichtsmittel wurden ständig angepasst. Die Schule soll die Kinder allseitig bilden und den Drang zur Bildung vermitteln. Schüler werden in verschiedensten Unterrichtsfächern gezeigt. Die Polytechnische Ausbildung der Schüler wird in Verbindung mit Fortschritt in Landwirtschaft und Industrie notwendig. Einige Schüler besuchen einmal in der Woche Betriebe der Industrie oder Landwirtschaft und werden dort von Facharbeitern betreut. In einem Interview erläutert der Direktor, dass die Schüler in Glockow hauptsächlich in der LPG der produktiven Arbeit nachgehen. Die Schüler erhalten eine Ausbildung am Traktor, sodass Sie selbst aktiv mitarbeiten können. Durch diese Maßnahmen wird der Nachwuchs in der Landwirtschaft gesichert. Ein Schülerchor singt beim alljährlichen Dorffest zweier Dörfer. Kinder tanzen auf der Bühne. Die Zuschauer applaudieren. Eltern nehmen in Positionen der gewählten Beiräte aktiv Einfluss auf Erziehungsarbeit. Sie treffen sich zu einer Versammlung und besprechen das Problem der fehlenden Sporthalle. Fotos zeigen Sportunterricht im Speisesaal eines alten Schlosses. Der Direktor bespricht mit dem Gemeinderat den Bau einer neuen Turnhalle. Die Kinder müssen im Geiste der Völkerverständigung und Völkerfreundschaft aufwachsen. Hierfür ist die Arbeite der Organisationen wertvoll. Kinder gehen Handarbeitstätigkeiten nach. Ein Kind wird befragt für wen er ein Bild malt. Er erläutert, dass er sein Bild an Eltern verkauft, um einen Solidaritätsbeitrag zu erhalten. Andere Kinder erläutern, was mit dem Geld passieren wird. Auf einem Basar werden die gefertigten Bilder und Handarbeiten verkauft. Kinder machen Sportspiele und werden dabei angefeuert. Der Off-Kommentar resümiert, dass die DDR bereits 30 Jahre erfolgreiche Bildungspolitik absolviert hat. Bildung und Erziehung sind von der Kindergrippe bis zur Hochschulausbildung konkret aufeinander abgestimmt. Alle Kinder haben überall in der DDR die gleichen Möglichkeiten einer hohen Bildung. Ein Bus bringt auswärtige Kinder nach Haus. In einer Kamerafahrt werden nochmals Gegend, Neubauten und Landwirtschaftsbetriebe gezeigt.