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DDR-Magazin 1979/06

Regie: Klaus Schulze, 21 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1979

Film-/Videoformat
16 mm; 35 mm
Länge in m
540

Kurzinhalt (Deutsch)

Drei Handwerker mit seltenen Handwerksberufen werden vorgestellt. Ein Glockengießer aus Erfurt, ein Drechsler aus Schwerin und ein Drehorgelbauer aus Berlin zeigen, dass sich die Stellung des privaten Handwerks in Verbindung mit den Betrieben verbessert hat. Der Staat fördert das Handwerk und erleichtert die Gründung eigener Existenzen. Dennoch hat das seltene Handwerk Probleme beim Nachwuchs.

Filmstab

Regie
  • Klaus Schulze
Kamera
  • Klaus Schulze

Kurzinhalt (Englisch)

Rare trades.

This film portrays three master craftsmen with rare trades: ornamental metal casting, wood turning, organ building. It informs the viewer on the position and future opportunities of private craftsmen in the GDR, on their special encouragement by the socialist state and their equal participation in political life.

Langinhalt

Text: Seltenes Handwerk. Fotos zeigen verschiedene Arbeiter an ihren Arbeitsplätzen. Viele Handwerker haben sich in Genossenschaften zusammengeschlossen, andere arbeiten privat. Einige Arbeiter, die ein seltenes Handwerk ausüben, sollen vorgestellt werden.

1. Text: Erfurter Glocken. Stadtansichten von der Bezirkshauptstadt Erfurt. Aus einem Turm erklingt ein Glockenspiel. Menschen auf der Straße bleiben stehen und hören zu. Die Handwerker helfen die Stadt wieder im alten Antlitz erscheinen zu lassen und restaurieren historische Gebäude. Im Haus der Handwerker probt der Männerchor des Handwerkes. Manfred Widrin singt seit 25 Jahren im Chor mit. Er ist Meister im Formen-, Metall,- und Glockengießen. Er wird bei seiner Tätigkeit beobachtet, während er Metall schmilzt und dies dann in Formen gießt. Er erbte die Werkstatt und viele Erfahrungen von seinem Vater. Der Betrieb besteht seit 1886. Widrin hat Verträge mit volkseigenen Betrieben, die seine Auftragslage stabil halten. Außerdem gibt es Gesetze in der DDR, die das Handwerk fördern. Widrin äußert sich in einem Interview über seine gesicherte Zukunft. Er holt eine Glocke aus der Gussform und bearbeitet diese. Die Handwerker sind dazu angehalten eine politische Haltung auszubilden und Solidarität zu üben. Die Erfurter Handwerker stifteten Geld für Werkstätten in Vietnam, bauten diese auf und Übernahmen die Ausbildung. Fotos dokumentieren die Arbeiten in Vietnam. Die Gießerei von Widrin stimmt seine Produktionspläne mit der volkseigenen Gießerei an und gemeinsam legen sie Spezialisierungen fest. Alle Schiffe, die in den Werften der DDR gebaut werden, sind mit Glocken aus Widrins Werkstatt ausgerüstet. Eine Glocke wird verziert und der Klang getestet.

2. Text: Vom Spinnrad zum Steuerrad. Die Bezirkshauptstadt Schwerin wird in Ansichten präsentiert. Der Off-Kommentar weist darauf hin, dass die Region zu den rückständigsten Agrarregionen zählte und sich seit Gründung der DDR viel entwickelt hat. In Schwerin ist der Name Zettler seit 120 Jahren bekannt für Holzverarbeitung. In der Werkstatt wird Holz verarbeitet. Die Firma Zettler stellt Lampen, Schiffssteuerräder und Essbestecke für Körperbehinderte her und restauriert alte Möbel. Karl-Heinz Zettler ist Meister im Kunstdrechseln. Im Betrieb arbeiten auch die Tochter und der Schwiegersohn, die die Werkstatt übernehmen werden. Der Meister spricht in einem Interview über den Auftrag der Werft Steuerräder herzustellen. In den letzten 30 Jahren verdreifachten die Handwerker im Bezirk ihre Dienstleistungen, was sie durch neue Maschinen und Staatsprämien erreichen konnten. Eine Ausstellung zeigt auch Exponate des Kunsthandwerks, darunter auch aus Holz hergestellte Möbel und Gebrauchsgegenstände. Zettler spricht über die Förderungsmaßnahmen und Nachwuchsbildung für Handwerksbetriebe. Zettler zeigt Auszubildenden sein Handwerk an einem Spinnrad. Die Drechsler organisierten sich in einer Berufsgruppe, die von Zettler geleitet wird. Die Berufsgruppe trifft sich regelmäßig und bespricht Probleme und Werkstücke. Verschiedene Probleme werden an die Handwerkskammer weitergegeben. Ein ehemaliger Lehrling von Zettler wird demnächst eine eigene Werkstatt aufmachen. Dieser Arbeiter spricht über Schwierigkeiten und Unterstützungsmöglichkeiten bei der Existenzgründung. Zettler wurde gebeten eine Holztür des Schweriner Schlosses zu restaurieren. Er besucht mit seinem ehemaligen Lehrling die Tür und erläutert Feinheiten. Das Schloss wird im Nebel von Außen präsentiert.

3. Text: "Träumen müssen...?". Ein Drehorgelspieler wird auf einem Platz von Kindern umringt. Der Drehorgelspieler ist Ewinghard Fiebig. Er ist unterwegs auf einem Volksfest in Berlin. Impressionen des Festes zeigen bastelnde Kinder und Karussells. Fiebig ist ausgebildeter Tischler, Boots- und Modellbauer. Im Märkischen Museum werden verschiedene Musikinstrumente vorgestellt. die interessiert von vielen Besuchern betrachtet werden. Fiebig restaurierte einige dieser Instrumente. Er arbeitet in seiner Werkstatt. 10 Jahre Lehrzeit dauerte es, bis Fiebig eine Drehorgel reparieren konnte. In der Werkstatt finden sich verschiedene Instrumente, von denen einige angespielt werden. Fiebig stimmt Orgelpfeifen. Er spricht in einem Interview über das anhaltende Interesse am Drehorgelspiel. Der Nachwuchs bereitet dem Instrumentenbauer sorgen. Der Bau einer Drehorgel dauert ca. 1 Jahr. Er testet einen Neubau. Fiebig äußert seine Freude, dass diese Instrumente weiterhin bestehen können. Er steht vor einer Kaufhalle eines Neubaugebietes und spielt. Zahlreiche Menschen hören ihm zu. Er zieht für die Kamera durch Arbeiterviertel und restaurierte Altbauten werden präsentiert. Seine Kunden sind Museen und Privatleute, wenn er auf Hochzeiten und Feierlichkeiten spielt. Er hält mit seinem Spiel auf Volksfesten eine alte Berliner Tradition lebendig.

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