DDR-Magazin 1980/13
Regie: Willi Urbanek, 20 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1980
- Film-/Videoformat
- 16 mm; 35 mm
- Länge in m
- 540
Kurzinhalt (Deutsch)
Am Beispiel der Bergakademie Freiberg wird gezeigt, wie Studenten in der DDR leben und arbeiten und welche Zukunftsperspektiven sie haben. Die enge Verbindung von Forschung und Lehre, von Studium und Praxis ermöglicht eine Ausbildung der Studenten für ihren späteren Einsatz in der volkseigenen Industrie.
Filmstab
- Regie
-
- Willi Urbanek
- Kamera
-
- Hans Kracht
Kurzinhalt (Englisch)
Students.
Using the example of the Mining Academy of Freiberg, this film shows how students live and work in the GDR and what they expect from the future. The close interrelation between research and teaching, studies and practical work ensures that the students prepare themselves systematically for their future employment in nationally-owned enterprises in industry and the economy.
Langinhalt
Im Süden der DDR liegt das Erzgebirge, hier wurde Silber gefunden und abgebaut. So entstand die Bergbaustadt Freiberg. Seit 300 Jahren gibt es eine Lehr- und Forschungsstelle in Freiberg. Hier studierte schon Alexander von Humboldt. Verzierungen an historischen Fachwerkhäusern der Stadt sind zu sehen. Die Bergakademie Freiberg ist die älteste Montanwissenschaftliche Hochschule der Welt. Sie ist eine von 53 Hochschulen und Universitäten der DDR. Auf dem Campus befindet sich der Karl-Kegel-Bau. 2500 Studenten sind immatrikuliert.
Texteinblendung: Studenten. Studenten sitzen in einem vollen Vorlesungssaal. Wer studieren will muss entweder das Abitur gemacht haben, eine Fachschule besucht haben oder während der Ausbildung das Abitur nachgeholt haben. Die meisten Studenten sind Kinder von Arbeitern und Bauern. 40% davon sind junge Frauen. Ein Seminar über Marxismus-Leninismus wird in der Bibliothek abgehalten. An der Bergakademie können über 20 Fachrichtungen studiert werden. Studenten der Geotechnik bedienen komplizierte Gerätschaften in einem Labor. Sie werden später Bergbauingenieure. Zum Ausbildungsprogramm gehört auch die Aufgabe mit modernen Hilfsmitteln, wie sie in der Industrie eingesetzt werden. Zwischen der Schule und der Industrie besteht eine enge Verbindung.
In einem Interview werden Theorie und Praxis als Leitmotive der Universität vorgestellt. Die Studenten müssen mindestens 4 praktische Phasen während seiner Studienzeit absolvieren. Studenten auf dem Weg zu einer Lehrgrube. Hier können die Studenten sich alles aneignen, was zum Bergbau gehört. Studenten (hier auch internationale Studenten gezeigt) üben hier die Arbeit unter Tage.
Der Geotechniker Prof. Dr. Förster spricht im Originalton über die Zeit der Ausbildung. Der Industrie muss ein fähiger Absolvent zur Verfügung gestellt werden und die Studenten müssen langfristig etwas von der Ausbildung haben. Eine vertiefte Grundlagenausbildung soll dabei helfen. Alle Hochschulen haben eine solche praxisnahe Ausbildung zum Ziel. Das Forschungsstudium als neue Form soll hierbei helfen. Ein Student erläutert im Interview das Forschungsstudium. Die Forschungszeit ist 3 Jahre und soll dazu dienen, dass die Studenten ihre Promotion bearbeiten. Um Aufträge von der Industrie bearbeiten zu können gibt es ein Rationalisierungs- und Konstruktionsbüro für die Studenten, wo sie selbständig arbeiten.
Der Rektor der Akademie spricht über die Grundprinzipien der Universität, die forschende Lehre. Die Bergakademie ist die einzige montanwissenschaftliche Universität der DDR.
Braunkohle ist für die DDR der wichtigste Energieträger, Kali ist das bedeutendste Mineralvorkommen. Die Studenten müssen sich in der Ausbildung um die Gewinnung und Verarbeitung beider Rohstoffe kümmern. Komplizierte Messgeräte werden gezeigt.
Als Vertreter der FDJ sind Studenten bei Prüfungen dabei und besitzen bei der Prüfung Mitspracherecht. Dieser Vertreter erläutert seine Funktion bei der Prüfung im Originalton. Studenten engagieren sich in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Sie können kostenlos und in sozialer Sicherheit studieren. Bilder aus der Mensa der Hochschule. Ein Student erläutert, dass jeder Studierende ein Stipendium erhält, dessen Höhe abhängig vom Verdienst der Eltern ist und Leistungszulagen möglich sind. Ein weiterer Student rechnet die minimalen Ausgaben zusammen.
Die Freizeitgestaltung der Studenten wird thematisiert. Jugendliche werden auf einer Kegelbahn und in einer Disko gezeigt. Sehenswürdigkeiten der 800-jährigen Stadt Freiberg werden angesprochen. Die Studenten verbringen 4 bis 5 Jahre in dieser Stadt.
Der Bürgermeister spricht über die enge Verbindung der Stadt zu den Studenten und der Hochschule. Er sagt, dass die Stadt ohne Studenten nicht denkbar wäre. Studenten übernehmen politische Ämter der Stadt und arbeiten in Ausschüssen mit.
Der Dom und dessen Orgel werden vorgestellt. Die Silbermannorgel ist zu hören. Hierbei werden Kanzel und die goldene Pforte der Kirche herausgehoben.
Die Sammlungen des mineralogischen Museums gehen bis ins 18. Jahrhundert zurück. Die mehr als 60 000 Steine stammen aus aller Welt.
Seit Gründung der DDR haben über 800 Ausländer an der Bergakademie studiert. Farbige Studenten in einer Kneipe. Ein ausländischer Studierender wird in einem Interview befragt. Er weist darauf hin, dass es in seinem Land wenig Geologen gibt. Die ausländischen Studenten wohnen mit DDR-Studierenden gemeinsam in einem Wohnheim.
Jeder 5. Student in Freiberg ist verheiratet. Eine Studentin spricht über ihre Ehe und Kinder. Mit Kind kann das Studium trotzdem weitergeführt werden. Die Hochschule schafft günstige Bedingungen für Familien, dies erläutert ein weiterer Student. Ein Kindergarten wird eingeblendet.
Die DDR gewährleistet eine gesicherte Zukunft. Schon ein bis zwei Jahre vor Abschluss des Studiums weiß jeder Student wo er arbeiten wird und was ihn dort erwarten wird. Eine Studentin erläutert dies an ihrem Beispiel.
Am Ende des Studiums feiern die Studenten, hier in historischen Kostümen, ihre letzte Vorlesung. Sie stoßen mit dem Rektor an. Die Absolventen ziehen zum Rathaus, um sich vom Bürgermeister zu verabschieden.