DDR-Sparkonten
28:22 Min., Farbe
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1990
- Film-/Videoformat
- U-Matic
- Sonstiger Titel
- PK Meyer; Umfrage zu Gesprächen Kohl/ Modrow
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material zeigt im ersten Teil eine Pressekonferenz mit Wolfgang Meyer, in der er Aussagen zur Auswertung der Gespräche zwischen Modrow und Kohl macht. Der zweite Teil zeigt eine Bürgerumfrage, in der Ostberliner sich zum Ergebnis des Treffens von Modrow und Kohl in Bonn äußern.
Filmstab
- Kamera
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- Helga Behr-Schurter
- Ton
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- Marc Boultwood
- Person, primär
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- Wolfgang Meyer
- Schmidt
- Person, sekundär
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- Helmut Kohl
- Hans Modrow
Langinhalt
C1/0767:
Pressekonferenz mit Regierungssprecher Wolfgang Meyer; Meyer macht eine Zusammenfassung der Auswertung des Besuchs in Bonn; Meyer OT: "...was diese Regierung anbelangt so unterstrichen deren Vertreter in Bonn, dass die Selbstbestimmung der DDR-Bürger gewahrt bleiben müsse/ möchte die Worte von Hans Modrow am Ende der Gespräche mit Bundeskanzler Kohl wiederholen 'Niemand darf sich unter Zeitdruck bringen lassen, wenn Vernünftiges entstehen soll/ das Handeln beider Regierungen muss stets sichtbar machen, dass dies aus Verantwortung gegenüber der eigenen Nation, gegenüber den europäischen Staaten, gegenüber der Welt, gegenüber dem Frieden geschieht!'....";
Meyer OT zu den Gewerkschaften;
Meyer OT zur Arbeit der DDR-Delegation in Bonn;
Schnittbilder Pressekonferenz;
Meyer OT zum Kern des Gesetzes : "...alle Bürger haben das gleiche Recht auf aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und auf Verwirklichung ihrer Interessen/ Bildung von Vereinigungen ist deshalb frei...."; Schnittbilder Pressekonferenz (ohne Ton); Aufnahmen von den Journalisten; Meyer et ali. am Rednertisch seitlich ; diverse Bilder von den Journalisten;
Blick auf Gang; Aufwärtsschwenk auf Bühne mit Rednertisch; Meyer kündigt nächsten Punkt der Tagesordnung an;
Schmidt OT zur Arbeitskräftesituation: "In Berlin konzentrieren sich die Probleme, weil auch hier die meisten Werktätigen aus diesen Strukturen freigesetzt werden müssen/ Hauptproblem besteht darin Hochschul- und Fachkader qualifikationsgerecht zu vermitteln/ möchte sagen, dass wir das bisher nicht durchführen konnten/ vor allen Dingen die ehemaligen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit sind in der Regel unterhalb ihres Qualifikationsniveau zum Einsatz gekommen/ Aufgabe besteht darin, dass wir hier wirklich Möglichkeiten schaffen, kein Bildungsniveau zu verschenken...";
Schnittbilder Pressekonferenz;
Schmidt OT zu den Arbeitslosen und zur Höhe der Unterstützung: "500 Mark monatlich zahlt der Staat und bis zu 70%, höchstens aber 1000 Mark des bisherigen Nettoverdienstes, wird von dem Betrieb beigesteuert.";
Meyer OT: "...diese Aktivitäten sind bedauerlich/ bedauerlich deshalb, weil sie ausgelöst werden durch Gerüchte/ Gerüchte, die gestern und heute aus anderen Hauptstädten über Medien kommen/ die besagen, dass es schon Vereinbarungen und Absprachen gebe über den Umtausch von Sparkonten u.s.w./ darf hier versichern, die Expertengespräche über die Vorbereitung einer Währungsunion und einer Wirtschaftsgemeinschaft beginnen in der nächsten Woche.";
Meyer geht auf Fragen der Journalisten ein; Meyer OT zu den Gesprächen; Meyer OT zu Gerüchten;
Meyer OT zur Frage, was er mit seinem Sparbuch mach: "Wenn sie mich fragen ich lasse mein Sparkonto so wie es ist/ bitte die Bürger der DDR Vertrauen in die Arbeit und in die Haltung dieser Regierung zu haben.",
Meyer OT zum Änderungsgesetz/ Probleme: "Woran es gehapert hat?/ hier spielen viele Interessen hinein/ komplexes Änderungsgesetz/ sind an für sich klar gekommen/ die drei Minister haben den Auftrag die Endredaktion fertig zustellen/ Änderungsgesetz wird in Bälde verabschiedet Richtung VOlkskammer.../ Bankengesetz kenne ich nicht/ ist auch nicht besprochen/ gab Vorschläge zur Reform des Bankwesens in der DDR/ Vorschlägen ist zugestimmt worden/ sind der Volkskammer zur weiteren Beratung überwiesen worden.";
Meyer OT zur Frage, ob die Touristen aus Ostblockländern ihren Urlaub noch mit der DDR-Mark zahlen können: "Ich bin fest überzeugt davon.";
Meyer OT zur Verweigerung der Möglichkeit des Anschlusses der zukünftigen Länder der DDR an das Grundgesetz;
Herr Schmidt OT zum Stand der Ämter der Arbeit: "Kann von Berlin ausgehen/ wir haben in der DDR in den Ämtern für Arbeit 3500 Mitarbeiter /geringe Zahl/ in Berlin haben wir knapp 300....";
Wolfgang Meyer am Rednertisch seitlich; Schwenk auf Presse; Diktiergerät steht auf Boden; Aufwärtsschwenk auf Presse;
Interview mit Wolfgang Meyer; Meyer OT zur Frage, ob sich Modrow von der Bundesregierung billig abspeisen lassen habe: "Würde die Frage nicht so stellen und nicht so sehen/ Besuch war wichtig/ Dialog auf verschiedensten Ebenen und Gebieten/ Dinge gehen weiter / Dinge muss man mit Besonnenheit, Vernunft und Realismus betreiben und gerade weil wir Realisten sind, kann ich ihre Frage nicht so beantworten.";
Meyer OT zur Reaktion des Runden Tisches und der Regierung auf die Schuldzuweisungen aus Bonn: "Gab heute dazu eine Aussprache/ gab gestern eine Verständigung/ Schuldzuweisung, dass es nicht zum Abschluss einer Währungsunion und einer Wirtschaftsgemeinschaft in Bonn kommen konnte, kann es nicht geben, weil es erstens noch überhaupt gar keinen offiziellen Vorschlag von Seiten der BRD-Regierung an die DDR-Regierung gab zu diesem Thema/ wir haben davon gehört über die Medien/ nicht die feine Art/ kann zweitens keine Schuldzuweisung geben, wenn man mit Besonnenheit und Realitätssinn and die Dinge herangeht muss man sehen und verstehen, dass für eine so komplexe Angelegenheit Zeit gebraucht wird/ das das mit Verantwortung g
etragen werden muss sowohl in Verantwortung gegenüber der eigenen Nation als auch gegenüber der Völker Europas.";
Meyer OT zur Frage, wie die DDR-Regierung weiter verhandeln wird: "Wir beginnen ja erst nächste Woche/ kann ihnen jetzt kein exaktes Konzept vorlegen/ haben unsere Vorstellungen/ wird intensiv daran gearbeitet/ hier kann es nur gehen um ein aufeinander Zugehen/ verantwortungsbewusste Aushandlung..."
C1/0768:
Bürgerumfrage zum Ergebnis der Gespräche von Kohl und Modrow in Bonn;
Mann OT: "Eigentlich bin ich zufrieden/ wenn wir das alle wollen/ und wir wollen alle die Mark und die freie Marktwirtschaft, dann müssen wir halt in den saueren Apfel beißen und das es überstürzt werden kann, dass kann auf keinen Fall sein.";
Mann OT zur Frage, ob er sich von der Bundesregierung bevormundet fühle/ Deutscher zweiter Klasse: "Nein, auf keinen Fall/ im Gegenteil ich fühle mich voll vertreten.";
Mann OT zum Ergebnis der Gespräche Kohl-Modrow: "Finde wenig für mich enthalten/ mehr soziale Maßnahmen, soziale Sicherheit finde ich ist gar nicht zum Tragen gekommen in dieser Weise/ etwas unzufrieden/ befinde mich fast im Vorrentenalter/ möchte wissen, was mit meiner Rente ist/ was wird mit meinen Ersparnissen?/warte auf ein Auto/ was wird mit dem Geld- Umtausch?/ Fragen, die mich bewegen.";
Mann OT zur Frage, ob er sich von der Bundesregierung bevormundet fühle/ Deutscher zweiter Klasse: "Möchte ich nicht direkt sagen/ ich hege keine Sympathien für den Bundeskanzler Kohl... tendiere mehr für die SPD...";
Mann OT zum Ergebnis der Gespräche: "Ergebnisse ein bisschen dürftig/ man hätte schon erwartet, dass ein bisschen konkretere Aussagen dabei herauskommen.";
Mann OT zur Frage, ob er sich von der Bundesregierung bevormundet fühle: "Ein bisschen schon/ man versucht die DDR nur anzugliedern anstatt wirklich zu versuchen, dass, was in der DDR geschaffen wurde, mit einzubringen.";
Mann OT zu Deutscher zweiter Klasse: "Ich glaube schon.",
Frau OT zu den Ergebnissen: "Fand ich empörend/ finde die Überheblichkeit von Bonn fand ich derart ekelhaft/ mit welcher Arroganz../ hat mich zutiefst verletzt...";
Mann OT: "Das was Kohl gegen Vogel gesagt hat war vernünftig/ fühl mich nicht bevormundet/ sollten eins werden/ ein bisschen abgespeist hat er ihn schon...";
diverse Personen kommen aus der Sparkasse heraus; junger Mann OT zu den Gesprächen zwischen Kohl und Modrow;
Frau OT: "Viel gehört habe ich noch nicht/ muss man abwarten...";
älterer Mann OT: "An und für sich bin ich enttäuscht/ Kohl sagt seit November "Man muss der DDR sofort helfen", aber konkrete Hilfe bis heute haben wir eigentlich vermisst...",
Frau OT: "Irgendwie machen die mir Sorgen/ man hat ja ein bisschen was gespart und man weiß jetzt nicht, was wird/ man war fleißig...ich sehe die Gefahr, dass auf uns eine Arbeitslosigkeit zukommt nicht gebannt/ sehe für uns nicht viel herauskommen/ herabwürdigend...";
Froschperspektive Platz vor der Sparkasse; Sparkasse T