Demonstration der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr
23:31 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1990
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Demonstration der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr auf dem Molkenmarkt in Ostberlin für Nettolohnausgleich und Arbeitsplatzsicherung. Bilder von den Demonstranten, Ausschnitte von der Kundgebung sowie ein Interview mit einem Mitarbeiter der Berliner Verkehrsbetriebe (BVB).
Filmstab
- Kamera
-
- Kühne
- Redaktion
-
- Engelkes
- Person, primär
-
- Lange
Langinhalt
Berlin, Warnstreik der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr:
Fotograf steht zwischen den Schienen der Straßenbahnen und fotografiert heranfahrende Tram (Nr.20);
stehende Tram Nr. 15 mit Schild an Scheibe "Heute Warnstreik- ÖTV";
Tram Nr. 20 fährt Straße herunter (von hinten) zum Endbahnhof; stehende Tram Nr.15 zur rechten Seite;
Tramführer stehen zwischen den stehenden Straßenbahnen;
Schwenk auf Tram mit Nr. 49; Abwärtsschwenk auf Tramführer WA;
stehende Straßenbahnen angeschnitten;
Schild GA an Scheibe "Heute Warnstreik"; Aufzieher auf Tramführer; Zoom auf Schild an Scheibe "Heute Warnstreik";
Stromabnehmer auf Dach der Tram wird heruntergefahren; Rad der Straßenbahn GA;
Leute laufen Bürgersteig entlang (auf Kamera zu), Straßenschild "Jüdenstraße";
Schild GA mit Schriftzug "Heute Warnstreik" an Frontscheibe von Bus; Aufzieher auf Bus "Sonderfahrt", Leute steigen aus Bus aus;
Zoom auf Schild GA mit Schriftzug "Heute Warnstreik" an Frontscheibe von Bus;
Aufzieher auf Passagiere;
Demonstration auf dem Molkenmarkt vor dem Alten Stadthaus/ Ministerratsgebäude: Leute sitzen und stehen auf Lastkraftwagen;
Froschperspektive, Leute auf Busdach; Blaulicht (ohne Sirene) und Megaphon auf Busdach;
Froschperspektive Berliner Fernsehturm (angeschnitten); Abwärtsschwenk auf Feuerwehr-Barkas;
Froschperspektive Berliner Fernsehturm (angeschnitten) und Schild mit Schriftzug "Heute Warnstreik!-ötv";
Männer sitzen und stehen auf Busdach; "ötv"-Fahne auf Busdach;
Gruppe von Demonstranten steht beisammen u.a. Mitarbeiter der Zentralklinik "Wilhelm Griesinger", Rote Rathaus im HG angeschnitten;
Männer nah mit Schild "Zentralklinik Wilhelm- Griesinger ist dabei"; Schwenk über Gruppe von Frauen; Frauen haben Aufkleber "Heute Warnstreik" an Kleidung; Frauen OH;
Männer sitzen auf Dach von blauem LKW, Mann hält Schild "Heute Warnstreik! ötv";
wartende Demonstranten; Schwenk über Demonstranten; Demonstranten OH mit Aufkleber "Heute Warnstreik" auf Kleidung;
Blick von oben auf Demonstranten; Demonstranten sitzen auf Fahrzeugen ihrer Berufsgruppe;
Blick von oben auf Menschenansammlung; BVG-Mitarbeiter;
kurzer Bildausfall mit Sirenengeheul;
die verschiedenen Fahrzeuge haben ihre Sirenen angestellt; Aufzieher auf Menschenansammlung; Schwenk über Demonstranten; Hup- und Sirenenkonzert;
Zoom auf Transparent mit Schriftzug "Schützt unsere Arbeitsplätze- Auch ihr werdet krank";
kurzer Bilddausfall;
Altes Stadthaus/ Ministerratsgebäude der DDR angeschnitten; Abwärtsschwenk auf Demonstranten auf dem Molkenmarkt;
Kundgebung:
Mann am Rednerpult OH auf Bühne; Mann mit Aufkleber "Heute Warnstreik" an Kopfbedeckung;
Mann OT: "...gilt zunächst unser herzlicher Gruß allen Beschäftigten der Berliner Verwaltung, des Roten Rathauses und der Ministerien, den Eigenbetrieben der Stadt u. a. BVB..., begrüßen die vielen Kollegen der Feuerwehr, der Justiz, die Kolleginnen und Kollegen der Berliner Polizei..."; Mann kündigt den ÖTV-Vorsitzenden Kurt Lange an;
Schwenk auf applaudierende Zuschauer;
Kurt Lange OT: "Liebe Kolleginnen und Kollegen, auf diesem Platz sind nach übereinstimmenden Einschätzungen mehr als 10.000 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes/ danke euch für diese Teilnahme/ um 11.15 h hat uns die Gewerkschaft ÖTV die erste Zwischenmeldung über die Beteiligung am zweiten Warnstreik in Berlin Ost erreicht/ insgesamt nehmen über die Hälfte der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Berlin Ost an diesem Warnstreik teil/ sind mehr als 50.000 Beschäftigte...";
Schwenk auf Demonstranten und zurück;
Lange OT: "...nur mit dieser Unterstützung wird es uns gelingen die Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass die Einigung nur Erfolg haben kann, wenn auch den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, die ihnen zustehenden Rechte im Einkommen, im Schutz der Arbeitsplätze zugestanden werden/ dafür werden wir weiterhin kämpfen.../ ein Lohnverzicht hat noch niemals und nirgends zur Absicherung der Arbeitsplätze beigetragen/ wollen gerechte Bezahlung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes erreichen.../ kämpfen für unsere Forderung nach 350 Mark mehr plus 50 Mark Kindergeld für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes (Beifall)/ viele werden sich fragen, woher das Geld für diese erforderlichen Mehraufwendungen herkommen soll?/ selbstverständlich kann das aus der Haushaltskasse der DDR nicht finanziert werden/ es muss- und dafür haben wir gesorgt- indem wird die Arbeitgeber des Bundes mit an den Verhandlungstisch gezwungen haben, aus dem Haushalt des Bundes finanziert werden/ ...wenn für ein Bomber so viel Geld da ist, dann muss auch dafür Geld da sein, den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Berlin Ost und in der DDR den Nettolohn zu sichern/ (Beifall)...";
Schnittbilder;
Mann OH am Rednerpult;
Mann OT: "...wir beginnen hier in dieser Stunde, dessen sollten wir uns bewusst sein, den ersten Tarifkampf der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes seit Bestehen der DDR/ könnt stolz sein/ ich stehe hier für den Hauptvorstand der Gewerkschaft der ötv und damit für 1,2 Millionen Mitglieder in der Bundesrepublik Deutschland/ versichere euch unsere Solidarität/ wir sind in der Lage, einen Arbeitskampf zu führen...";
Mann mit ötv-Fahne sowie Weste mit Schriftzug "Wir streiken für die Durchsetzung unserer berechtigten Forderungen - ötv";
klatschende Männer auf LKW-Dach;
Mann OH am Rednerpult auf Bühne; Schwenk auf pfeifende Demonstranten und zurück;
Mann OH am Rednerpult; Mann OT: "...haben sich auf dieses Versprechen verlassen/ Wirklichkeit sieht anders aus/ Preise sind drastisch gestiegen/ die Nettoeinkommen nach den 01. Juli drastisch gesunken...";
Blick über Schulter von Redner auf Zuschauer; Demonstranten auf dem Molkenmarkt; Schwenk auf Altes Stadthaus (angeschnitten) mit Menschenansammlung auf Platz T;
Schwenk über Demonstranten und zurück;
Straßenverkehr;
Busse und Demonstranten; Aufzieher auf Demonstration vor dem Alten Stadthaus/ Ministerratsgebäude;
Mann steht auf LKW-Dach mit Transparent "Wir fordern + 350,- Netto", Berliner Fernsehturm im HG angeschnitten;
Interview mit Herrn Stehner von der BVB;
Stehner OT zum Arbeitsplatz "Busfahrer": "Busfahrer werden immer gebraucht/ natürlich, aber wie sieht es denn mit unsrem Einkommen aus?/ der Arbeitsplatz Busfahrer ist an sich nicht gefährdet, aber wenn man jetzt an die Linienüberschreitung denken, die wir fahren/ wir sehen, wie unsere Betriebe zusammenwachsen/ ist für uns wichtig, dass wir einheitliche Tarife kriegen, d.h. Tarife der Bundesrepublik Deutschland/ sind nicht so vermessen zu sagen von heute auf morgen/ schrittweise abgestimmt die Angleichung im Tarifrecht bis wir ein gemeinsames Tarifrecht haben/ sind unsere Ziele/ fordern Nettolohnausgleich/ fordern Arbeitsplatzsicherung/ Arbeitgeber ist gefordert/ uns wurde bisher kein Angebot gemacht, sondern wir wurden von allen Seiten beschimpft/ von der Bundesrepublik Deutschland und von unseren Politikern in unserem Land/ wir haben das gleiche Recht das zu fordern, was die anderen bereits bekommen haben/ denken an die Metaller, an die Arbeitgeber im Chemiebereich.../ wir lassen uns das nicht länger gefallen, dass man uns immer vorhält, wir sollen endlich arbeiten/ wir arbeiten/ arbeiten genauso wie die Kollegen dort...mit entschieden schlechteren Mitteln/ denken sie an unsere Omnibusse, wir haben kein automatisches Getriebe/ wir müssen schalten.";
Stehner OT zur Stimmung bei der BVB: "Stimmung sehr angespannt/ Kollegen sehen die ötv verhandelt und macht und tut und von der Seite des Arbeitgeberverbandes passiert nichts/ das ist Unruhe/ Frust.";
Stehner OT zur Frage, was passieren wird, sollte es am 03. September nicht zu einer Einigung kommen: "Werden sehen, was wir machen/ mit der ötv dann beraten/
wollen nicht gleich sagen, alle Räder bleiben stehen/ wollen sondieren/ Arbeitgeber hat das Wort.../ wir sind ein Dienstleistungsbetrieb und müssen auch
an unsere Bürger denken/ Arbeitsplätze vieler Bereiche in dieser Stadt sind gefährdet/ was bringt uns das, wenn wir als Verkehrsarbeiter diese Kollegen auch in Schwierigkeiten bringen/ daher gab es die Diskussionen, wann wir streiken/ wollten Berufsverkehr nicht kaputt machen/ wir wollen, dass die Bürger hinter dem öffentlichen Dienst stehen."