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Demonstration gegen Arbeitspolitik der Regierung

20:39 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1990

Film-/Videoformat
Betacam SP
Sonstiger Titel
Demonstration vor dem Reichstag

Kurzinhalt (Deutsch)

Demonstration vor dem Reichstag gegen die Arbeitspolitik der Regierung. Es sind diverse Aufnahmen von den Demonstranten aus der Branche Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft zu sehen, verschiedene Transparente sowie Auszüge von Reden, in denen die derzeitige Politik der DDR-Regierung kritisiert wird. Die DDR-Bürger befürchten den Konkurs ihrer Betriebe und somit den Verlust ihrer Arbeitsplätze.

Filmstab

Kamera
  • Helga Behr-Schurter
Ton
  • Thomas Schmidt
Redaktion
  • Johannes Eglau
Person, sekundär
  • Lothar de Maizière
  • Peter Pollack

Langinhalt

Demonstration vor dem dem Reichstagsgebäude gegen die Arbeitspolitik der Regierung;

 

Redner auf Bühne;

 

Redner OT (Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft): "...mit einem sogenannten Übergangsgeld vorzeitig das Arbeitsleben zu beenden/ ein vorzeitiger Übergang in das Rentenalter/ wir werden alles daran setzen, dass dieses Angebot auch zur Realität wird/ ganz aktuell kann ich berichten, dass im zweiten Staatsvertrag die Rede davon ist, für die landwirtschaftlichen und bergmännischen Produktionsgenossenschaften sowie andere Unternehmen mit landwirtschaftlicher Produktion auch für die Forstwirtschaft eine Anpassungshife gezahlt werden soll/ Anpassungshilfe gilt für Männer, die 60 Jahre alt sind und für Frauen, die das 55. Lebensjahr erreicht haben/ dies steht so im zweiten Staatsvertrag/ hoffe, wir können euch das demnächst hier vortragen als Realität/ für die Jüngeren muss es Qualifizierungsmöglichkeiten geben, damit sie möglichst ohne finanzielle Härten zu erleiden in eine andere gleichwertige Arbeit einsteigen können/ Arbeitsförderungsgesetz schreibt vor, dass die Mittel hierzu von der Arbeitsverwaltung zur Verfügung gestellt werden müssen/ wir - die Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft- werden euch bei der Beratung und Antragsstellung behilflich sein/ unsere Organisation wird ab 01. Oktober mit fünf Landesbezirken und 19 Bezirken...auf dem Gebiet der DDR arbeiten/ wir stehen auf eurer Seite (Applaus)/ seit der Einführung der Währungsunion läuft alles aus dem Ruder/ Landwirtschaft steht vor dem Kollaps/ Produkte der DDR können nicht verkauft werden/ nach unseren Maßstäben ist der Großteil der DDR-Betriebe akut konkursgefährdet/ wir, die wir rechtzeitig gewarnt haben, alles übereilt und mit wenig Zeitverstand durchzupeitschen, fühlen uns beschädigt/ an die Stelle wohldurchdachter Wirtschaftspolitik tritt permanentes Krisenmanagement/ ist angesichts des Zeitdrucks kaum möglich, zuverlässig zwischen langfristig überlebensfähigen und unwiderruflich verlorenen Betrieben zu unterscheiden/ Kolleginnen und Kollegen, fest steht eines: Diese miserable Situation ist in erster Linie der absoluten Misswirtschaft der jahrzehntelangen Herrschaft, der unfähigen und unmenschlichen SED und ihrer Blockparteien CDU, Liberale und Bauernparteien zuzuschreiben (Applaus)/ nach dem 18. März sind sicherlich viele Fehler gemacht worden/ wir fordern von der Bundesregierung und von der Regierung der DDR schnellstmögliche und wirksame Hilfe für die Arbeitnehmer/

 

im Besonderen für die Arbeitnehmer der Land- und Forstwirtschaft/ helfen sie Arbeitsplätze zu erhalten und neue Arbeitsplätze zu erschaffen/ die Bürger der DDR haben nicht 56 Jahre faschistische und kommunistische Zwangsherrschaft ertragen und sich selbst davon befreit, um zwar jetzt Freiheit und Demokratie zu haben, aber keinen Arbeitsplatz mehr und damit kein finanzielles Einkommen, um ihre Familien ernähren zu können/ (Beifall)/ Bürger der DDR haben ein Anrecht auf Freiheit und Demokratie/ haben Anrecht auf einen zumutbaren Arbeitsplatz/ an die Herren der Politik gerichtet: Verhindern sie, dass diese Menschen der DDR unzufrieden und enttäuscht bei nächster Gelegenheit zu den Rattenfänger linker und rechtsextremistischer Parteien abwandern...";

 

Männer halten Transparent mit Schriftzug "Marienberger Forstarbeiter fordern..."; Aufzieher auf Demonstranten; Transparent mit Slogan "Gesund leben, Umwelt erhalten- deshalb: Mehr qualifiziertes Personal- Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft";

Demonstranten nah;

 

Froschperspektive Inschrift im Fries des Giebels vom Reichstagsportikus "Dem deutschen Volke";

Abwärtsschwenk auf Rednerin (steht auf Pritsche von LKW); Schild mit Forderung "Sachsen Anhalt fordert auf! Treten sie zurück Herr Pollack!";

 

Frau OT: "...Landwirtschaft der DDR steht vor einem Kollaps/ demokratisch gewählte Regierung hat es nicht verstanden, auf die dringenden Forderungen, Hinweise und Vorschläge der Gewerkschaften zu reagieren und dringend notwendige Schritte einzuleiten...";

 

Blick von oben auf Menschenansammlung vor dem Reichstag, diverse Fahrzeuge und Transparente (vom Reichstag aus gesehen);

Schwenk über den Platz mit versammelten Leuten; Lastkraftwagen mit Pritsche dient als Bühne für Redner (von hinten);

Schwenk über den Platz;

Männer GK stehen auf LKW-Dach (NiB) mit Transparent: "Marienberger Forstarbeiter fordern: Mehr Hilfe für den Wald und den Erhalt der Arbeitsplätze";

Aufzieher auf Demonstration T;

Demonstranten nah, von hinten;

Froschperspektive Demonstranten sitzen am Fahrzeug;

 

Reichstagsgebäude T sowie Platz der Republik; Zoom auf Demonstranten; Aufzieher auf Reichstag T; Zoom auf Demonstration vor de Reichstagsgebäude

Eckturm rechts (von vorne); Schwenk auf Eckturm links; Schwenk zurück auf Eckturm rechts; Aufzieher auf Reichstagsgebäude T; Zoom auf versammelte Demonstranten; grüne Fahne der "GGLF" angeschnitten, Lastkraftwagen und einzelne Demonstranten im HG;

 

grüner Lastkraftwagen von vorne mit Schriftzug "GGLF" sowie Transparent mit Schriftzug "Landtechnik" über LKW-Grill;

Demonstranten mit Transparent "Verhindert den Untergang der Forstwirtschaft"; Schwenk über Demonstranten mit diversen Transparenten; Schwenk auf Demonstranten mit Transparent "Verhindert den Untergang der Forstwirtschaft";

Männer sitzen auf Autodach, Schild mit Schriftzug "Wir fordern den Rücktritt von Minister Pollack!"; Demonstranten / Bauern sitzen auf Dach von Landwirtschaftsfahrzeug;

 

Blick von oben auf Demonstrant mit Schild mit Bäumen sowie Schriftzug "Wir leben alle davon";

Demonstranten ziehen mit Transparent an Kamera vorbei; Aufzieher auf Demonstranten und Transparent mit Schriftzug "Gesund leben, Umwelt erhalten- deshalb: Mehr qualifiziertes Personal- Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft";

 

blaues Transparent mit Schriftzug "Für die Sicherung unserer Arbeitsplätze zum Wohle unseres Volkes"; Transparent mit Schriftzug "In Sachsen der Bauer das Feld hat bestellt" wird hoch gehalten;

Aufzieher auf Demonstranten und Transparent "Gesund leben, Umwelt erhalten- deshalb: Mehr qualifiziertes Personal- Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft" von vorne;

Mann auf LKW-Dach sitzend und Transparent der Gebietsgeschäftsstelle Schwerin im VG;

Aufzieher auf Demonstranten und Transparente von vorne; diverse Einstellungen von den vor dem Reichstag versammelten Demonstranten;

Schild inmitten der Demonstranten mit Bild einer Pute und Schriftzug "Märkische Puten GmbH Neuglienicke";

applaudierende Demonstranten;

 

Mann OH, seitlich am Mikrophon; Mann begrüßt Demonstranten; Schwenk auf Demonstranten mit Transparenten;

Redner OH, seitlich; Redner OT: "...23. Juli dieses Jahres ihren Wirkungs- und Organisationsbereich auf das Gebiet der DDR ausgedehnt hat und am ersten Oktober dieses Jahres die alleinige Gewerkschaftsorganisation für den Agrarbereich in einem vereinigten Deutschland sein wird, ist entschlossen, alles menschenmögliche zu tun, dass die Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft in der DDR aus ihrer miserablen Lage herauskommen/ (Beifall)/ wir haben Erfahrung, denn auch in der Bundesrepublik Deutschland ist ja nicht alles so, dass man sagen könnte, den Arbeitnehmern gehe es ausnahmslos gut/ auch in der Bundesrepublik Deutschland stehen noch große Aufgaben bevor/ gemeinsam bewältigen müssen/ Probleme sind aber nicht so groß, wie in der DDR/ de Maizière streitet sich um den Wahltermin/ dem Herren muss doch mal aufgefallen sein, dass die Bürger der DDR ganz andere Sorgen haben/ Bürger wollen wissen, ob sie morgen noch einen Arbeitsplatz haben/ (Applaus)/ was machen die verantwortlichen Politiker?/ de Maizière pendelt zwischen Berlin, Bonn...umher/ der Landwirtschaftsminister fährt in den Urlaub (Pfeifkonzert und Buhrufe)/ alle anderen Minister agieren doch mehr oder weniger dilettantisch/ (Beifall)/ Landwirtschaft der DDR stirbt vor sich hin/ ich möchte Herrn de Maizière zurufen: Packen sie ihre Koffer für sich und ihre Minister- fahren sie nicht in den Urlaub, gehen sie in die Wüste, da können sie weniger kaputt machen/ (Applaus)..."

 

Demonstranten und Transparent "Wir lassen uns nicht in den Abgrund zwingen"; Aufzieher auf Demonstranten; diverse Aufnahmen von Demonstranten und Transparenten;

Redner nah, seitlich;

 

Redner OT: "...die westdeutsches Niveau erreicht und teilweise überschritten haben/ mit Löhnen, die für die Land- und Forstwirtschaft noch dieselben sind, wie vor einem Jahr/ zum Preisanstieg kommen die gestiegenen Sozialabgaben....";

 

Froschperspektive Redner auf LKW-Pritsche von vorne;

Transparente am LKW "Sachsen Anhalt fordert auf! Treten Sie zurück Herr Pollack" sowie "Ja zur EG- aber Pollack geh!";

 

Redner OT: "...Autonomie der Gewerkschaften sowie die Tarifautonomie für Beamte- wenn sie demnächst kommt- müssen verfassungsrechtlich garantiert werden/ jede Form des staatlichen Eingriffs insbesondere die Aussetzung von Arbeitskampfmaßnahmen und jede Form der Zwangsschlichtung sind auszuschließen/ Streikrecht muss gewährleistet sein und darf nicht eingeschränkt werden/ Aussperrung muss verboten werden (Applaus)/

 

wir fordern: Die Arbeits- Lebens- und Umweltbedingungen müssen in allen Teilen Deutschlands möglichst schnell angeglichen werden/ Schutz der Umwelt muss den Rang eines zwingenden Auftrages der Verfassung haben.../ Betriebe brauchen jetzt -allein schon um die Löhne zahlen zu können- ausreichende Mittel/ Menschen auf dem Lande brauchen kurzfristig eine Perspektive und nicht Versprechungen..."

 

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