Deutschland halt's Maul
50 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Wydoks, 1990
- Film-/Videoformat
- VHS
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material enthält den Beitrag "Deutschland halt’s Maul" zur gleichnamigen Demonstration auf dem Alexanderplatz am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober 1990. Zu sehen sind Demonstranten und Passanten, mit denen kurze Interviews geführt werden sowie Polizisten und Polizeieinsatzwagen.
Langinhalt
W 0035: Vorspann auf dem Band in französischer Sprache mit Nutzungshinweisen:
"CETTE VIDEOCASSETTE EST STRICTMENT DESTINEE A LA VISION DANS LE CADRE DU CERCLE FAMILIAL: TOUTE VISION PUBLIQUE; PAYANTE OU NON PAYANTE; EXPLOITATION DANS UN BUT COMMERCIAL OU PROMOTIONNEL; DIFFUSION EN TELEVISION HERTZIENNE; PAR SATELLITE OU PAR CABLE; INSERTION INTEGRALE OU PARTIELLE; DANS D’AUTRES PROGRAMMES; REPODUCTION INTEGRALE OU PARTIELLE; PAR QUELQUE MOYEN QUE CE SOIT; DIFFUSION DANS LES ETABLISSEMENTS PUBLICS; ECOLES; HOSPICES; HOPITAUX; CASERNES OU PLATEFORMES PETROLERES; AVIONS; TRAINS ET AUTOCARS; PRESENTATION DANS LE CADRE DES MISSIONS DIPLOMATIQUES OU COMMERCIALES; SONT FORMELLEMNT INTERDITES SANS L’ACCORD PRELABLE DU PRODUCTEUR : LES CONTREVENANTS S’EXPOSENT A DES POURSUITES CIVILES ET PENALES DANS LE CADRE DES LOIS NATIONALES ET INTERNATIONALES."
P Vision ; Schönhauser Allee 5, Berlin O-1054 2821316
bis min. 1:36
Musik zu Schwarzbild beginnt
Rolltitel: P Vision präsentiert:
Deutschland - halt’s Maul!
Die Mainzer Straße
Die besetzten Häuser in Kopenhagen '90
bis min. 2:40 im HG: s/w-Bild Straße Hausfassade
1. Beitrag "Deutschland halt’s Maul"
Schwarzes Transparent mit der Aufschrift: Deutschland halt’s Maul
Einblendung unten im BIld: Das Motto einer Demonstration am Tag der Deutschen Einheit
Einblendung unten im Bild: OST-BERLIN Alexanderplatz 3. Oktober 1990
sehr unruhige Kameraführung; großes Polizeiaufgebot; sehr kurze Interviews mit Passanten bzw. Kommentare von Passanten; Polizeieinsatzwagen und Polizisten rennen auf Demonstranten zu; unterschiedliche Meinungen und Kommentare zu dem, was passiert; dazu Musik eingespielt, deren Text sich am Deutschlandlied orientiert und von einer Helmut-Kohl-Imitation gesungen wird; dazu Bilder von Polizisten mit Schutzschilden; Polizeieinsatzwagen und am Rand stehende und guckende Menschen; tanzende Menschen; ein entzündetes Auto; Kamerateams; Polizei mit Blaulicht und Wasserwerfern; Bilder von der Demonstration am Abend des 3. Oktober
Einblendung: REALISATION: GRISU GERNOT POHL, ALJOSCHA, LARS MICHAEL
EINE PRODUKTION VON P-TV Berlin
IN ZUSAMENARBEIT MIT TV-STOP COPENHAGEN
bis min. 10:09
noch mal: EINE PRODUKTION VON P-TV Berlin
IN ZUSAMENARBEIT MIT TV-STOP COPENHAGEN
Einblendung DIE MAINZER STRAßE (10’26’’) - Lied "DER TRAUM IST AUS" von der Band Ton Steine Scherben wird eingespielt; dazu Aufnahmen von Polizisten in der Pfarrstraße in Berlin-Friedrichshain, neonfarbene und bunte Häuser in Hintergrund; Polizisten mit Körperschutzausstattung kommen aus einem Haus; Männer in Arbeitssachen stapeln Ziegelsteine; Haus vor dem viele Sachen stehen; Interview mit Menschen, die ein Haus verlassen mussten; anderer Besetzer spricht mit Polizisten und erklärt wie er die Situation und das Geschehen sieht; ein andere erzählt, dass auch die Cotheniusstraße geräumt wurde; Straßenbarrikade in der Mainzer Straße wird weiter aufgebaut; eine Frau ruft, dass sie bald die Polizei rufen wird; dazu Punk-Musik im Hintergrund; Aufnahmen von der Straße; viele junge Menschen auf der Straße; Lied "DIE LETZTE SCHLACHT GEWINNEN WIR" von Ton Steine Scherben wird eingespielt; Menschen die Pflastersteine aus der Straße lösen; Straßenschlachtszenen (verschiedene Einstellungen): Wasserwerfer; Tränengas; "Hausbesetzer" laufen davon; viele Polizeieinsatzwagen rücken an, setzen Wasserwerfer ein; Musik endet und O-Ton beginnt; Besetzer laufen davon; Straße sieht verwüstet aus; Räumfahrzeug der Polizei beseitigt Reste der Barrikade; im HG Trommeln, Rufe eingespielt;
Eine Passantin erzählt was sie gesehen hat, dass eine Barrikade gebaut wurde; Streitgespräche und Diskussionen zwischen Passanten und Besetzern; ihre Kinder seien hier friedlich aufgewachsen und dass es nicht in Ordnung sei; die Besetzer sehen sich im Recht; chaotische Gespräche und Diskussionen über den Polizeieinsatz und die gesamte Situation;
Ein junger Mann regt sich über die Besetzer auf, dass sie nicht arbeiten gehen würden und lieber wie er arbeiten gehen sollten und Miete zahlen; dass sie nicht Kellertüren anderer stehlen sollten; außerdem würde die Skinheads angezogen werden, weil eins das andere anzieht;
Polizeieinsatzwagen fahren hin und her (das Lied "Menschenjäger" von Ton Steine Scherben wird eingespielt); verschiedene Aufnahmen von der Situation: Straßenschild: Mainzer Straße; Häuserfassaden; Menschen, die Pflastersteine aus der Straße holen; jemand sprüht an eine Wand: PFARRSTR. BLEIBT AUCH BASTA. (Musik endet)
Im Dunkeln: Ein Passant wird zu seiner Meinung befragt; er versteht das nicht, es sei sicherer geworden seit dem die Hausbesetzer da sind; Bagger beginnt die Barrikade wegzuräumen; viele Menschen stehen herum und sehen zu was passiert; einige graben weiter in der Straße und schütten mehr Sand auf die Barrikade;
Einblendung: "Mainzer Straße / Dienstag" am Tag: eine Passantin auf die Frage was sie gesehen hat: sie hat in der Zeitung gelesen, dass es 113 verletzte Polizisten gibt; eine andere Passantin steigt aus ihrem kaputten Trabant; sie ist erst später nach Hause gekommen (23-24 Uhr) und hat dann aus dem Fenster beobachtet, gegen halb drei sei die Polizei dann abgezogen;
Bilder der Verwüstung, aufgebuddelte Straße und Tonnen, Steine die zu Barrikaden aufgebaut wurden (Musik wird eingespielt, endet schnell wieder); ein junger Mann mit blauer Mütze und Brille berichtet was er gesehen hat: ein ganzer Schwarm Abgeordneter oder ähnliches aus Friedrichshain von der PDS, der SPD und Bündnis 90/Die Grünen ist gekommen um mit den Besetzern zu reden und zu verhandeln, in diesem Moment ist die Polizei wieder mit Tränengasgranaten und Wasserwerfern gekommen;
ein Herr befragt die Besetzer woher sie kommen und warum sie hier sind; er sagt, dass man so nichts lösen könne; dass andere extreme Gruppen mitgemischt hätten, Rechts- und Linksextreme; ein anderer Mann befragt ihn welche Weltanschauung er denn habe, er sagt: die Demokratische; daraufhin entgegnet der zuvor fragende Mann, dass man es gar nicht Demokratie nennen dürfe, er fordert den Leuten (den Hausbesetzern) die Häuser zu lassen, Geld dazu zu geben um die Häuser wieder in Stand zu setzen, so dass wieder Wohnraum geschaffen wird. Er fragt: wer die Polizei hierher geschickt hat? Warum die Häuser erst geräumt werden sollen? Und wer das eigentlich als Lösung heraufbeschworen hat? Er wird gefragt, ob er nicht vor drei Jahren als er von der Szene in Kreuzberg gehört hat nicht auch anders reagiert hätte und dass es genauso wäre wie in Hamburg in der Hafenstraße. Plötzlich würde alles als Sozialproblem dargestellt werden; die Menschen sollten friedlich demonstrieren können; Gelder aus den Parteikassen sollten bereitgestellt werden; die Diskussionen eskalieren;
Zwei Jungen werden gefragt, ob sie gestern dabei gewesen sind. Trotzdem sie nicht dabei waren, haben sie davon gehört und sagen, dass sie es von der Polizei nicht in Ordnung fänden so zu reagieren; es wäre die einzige Möglichkeit noch Wohnraum zu finden; als Problem sehen sie die Reaktionen der Besetzer, wenn Passanten etwas sagen; sie selbst wollen nicht in den Häusern wohnen; die Mutter von einem der Jungen wurde von einem Wasserstrahler getroffen.
vor einem Waffenladen werden von Handwerkern Scherben weggeräumt; der Besitzer des Ladens kommentiert kurz was passiert ist und die "Unfähigkeit" der Polizei, er sieht für seinen Laden keine Zukunft mehr; 32 Jahre DDR haben wir überstanden aber 8-9 Monate Kapitalismus nicht;
(das Lied "Der Kampf geht weiter" von Ton Steine Scherben wird eingespielt) Aufnahmen von der Straße, wo viel Polizei und Menschen unterwegs sind; Musik endet.
Frage an einen Passanten zum massiven Polizeieinsatz; er meint, dass ihnen wohl jedes Mittel recht sei; jetzt sei ja ein ganzes Viertel abgesperrt; zunächst wurde noch zugesichert, dass sie nicht geräumt werden und nun wurden sie geräumt; es sei ein Witz, dass tausende Polizisten im Einsatz seien; Musik beginnt wieder: Bilder der Verwüstung: Straße aufgewühlt; Polizisten in Schutzkleidung laufen Straße entlang; Musik endet; Menschenmassen auf der Straße, Polizisten sperren weiträumig ab;
Interview in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung mit einem hinter Gittern festgehaltenen Mann aus Kalifornien über die Räumung eines Hauses; er erzählt was passiert ist, dass sie nur in da gesessen haben und etwas gegessen haben, sie hätten der Polizei nichts getan; die Polizisten begannen die Häuser zu räumen; er meint die Menschen bemühen sich die Häuser behalten zu können und tun alles mögliche dafür; er weiß nicht wann er wieder frei kommt; Abschlussbild: der junge Mann aus Kalifornien hinter Gittern
Pfeifen beginnt mit Pippilangstrumpfmelodie Text: Hei rote Zora ...
Einblendung: Ein Film von Grisu, Aljoscha, M-M-M
Vielen Dank für die Unterstützung von DIE 5 TV
Bis min. 48:53
Rolltitel von rechts nach links:
P Vision präsentiert: Die besetzen Häuser in Kopenhagen '90 - zeigen wir auf der nächsten Kassette
W 0090 enthält die Beiträge:
Deutschland halt's Maul (mit Musik hinterlegt); Die Mainzer; Krawalle