Dialog mit einem Grenzsoldaten
Regie: Götz Oelschlägel, 17 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1967
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 462
- Sonstiger Titel
- Grenzsoldat; Porträt eine Grenzsoldaten
Kurzinhalt (Deutsch)
Deutsche Demokratische Republik; Ost-Berlin:
In dem Dokumentarfilm von 1967 wird Reinhard Laske (Grenzsoldat der Nationalen Volksarmee (NVA), der an der Grenze zu Westberlin seinen Dienst leistet, interviewt und vorgestellt.
Das Interview erfolgt in einem lockeren Gespräch. Weiterhin werden auch seine Eltern/seine Mutter, seine Freundin, seine Abteilungsleiterin und der Laborleiter des Volkseigenen Betriebes (VEB) Büromaschinenwerk Sömmerda in Thüringen (ab 1. Januar 1978 VEB Kombinat Robotron) interviewt.
Gezeigt werden das Großstadtleben in Ost-Berlin-Mitte, im Umkreis Friedrichstraße/Alexanderplatz/Unter den Linden, Grenzanlagen u. a. mit Panzersperren, Szenen vom Dienst der NVA-Soldaten an der Grenze sowie Touristen, GI’s und Bundesgrenzschutz (BGS) auf der westlichen Seite.
Den Abschluss des Films bildet die Vereidigung/der Fahneneid der Grenzsoldaten sowie das friedliche Leben der Menschen in den Straßen Ost-Berlins.
Filmstab
- Regie
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- Götz Oelschlägel
- Drehbuch
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- Götz Oelschlägel
- Kamera
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- Franz Thoms
- Schnitt
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- Lilo Weiße
- Dramaturgie
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- Wolfgang Wesenberg
- Musik
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- Joachim-Dietrich Link
- Ton
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- Fred Linde
- Produktionsleitung
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- Walter Prestin
- Oskar Meyer
- Interview
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- Götz Oelschlägel
- Götz Oelschlägel
- Beratung
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- Wolfgang Mühle (Oberstleutnant)
- Person, primär
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- Reinhard Laske
- Kurt Höfer
- Person, sekundär
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- Paul von Hindenburg
- Wilhelm von Humboldt
- Axel Springer
Langinhalt
0:00:00
Kurze Einstellungen im Wechsel:
Zwei Grenzsoldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) laufen bei sommerlichem Wetter an Grenzanlage entlang (Wald im Hintergrund); zwei NVA-Grenzsoldaten begrüßen sich per Handschlag;
Totale von oben aus einem Wachturm auf einen an Grenzanlage vorbeifahrenden offenen Trabant Kübel 601 mit NVA-Grenzsoldaten und einem Funker darin, der interviewte NVA-Grenzsoldat Reinhard Laske setzt sich seine Uniformmütze auf;
verschiedene Fotos von Reinhard Laske während des Interviews u. a. Foto von Reinhard Laske bei sommerlichem Wetter mit nacktem Oberkörper im Gras liegend;
Totale und Zoom auf Mauerstreifen, dahinter Westberliner Hochhäuser;
weitere Totale auf Mauerstreifen mit Panzersperren davor und mit Reichstag und
Teilansicht vom Brandenburger Tor dahinter;
Totale und Zoom auf Quadriga auf dem Brandenburger Tor mit wehender DDR-Fahne,
Totale auf Straßenschild „Platz v. d. Brandenburger Tor“ mit NVA-Grenzsoldaten und
Zoom auf hinter dem Mauerstreifen stehendes Westberliner Straßenschild
„Hindenburgplatz“ (Wiederholung);
Bundesgrenzschutz (BGS) sieht durch Stacheldraht der Grenzanlage in die Kamera;
Zoom auf die Aussichtsplattform auf Westberliner Seite mit über die Mauer schauenden und fotografierenden Touristen sowie Naheinstellungen von fotografierenden Touristen; verschiedene Einstellungen im Wechsel:
fahrender mit Touristen besetzter Bus mit der Aufschrift „Urlaubsreisen GmbH Berlin“, an Mauerstreifen entlang fahrender US-Militärjeep mit GI am Maschinengewehr;
fahrender mit Touristen besetzter Bus mit der Aufschrift „Stadtrundfahrt“;
US-Militärjeep mit GI’s und Maschinengewehr fährt an amerikanischem Sektorenschild und an Bus mit Touristen vorbei; Touristen steigen aus Bus aus; Totale von vorn auf US-Militärjeep mit GI’s und Maschinengewehr;
0:01:19
kurze Einstellungen:
zwei NVA-Soldaten während der Wachablösungszeremonie vor der Neue Wache Unter
den Linden mit Zuschauern;
Straßenverkehr mit Straßenschildern „Unter den Linden“ und „Friedrichstraße“;
verschiedene kurze Straßenszenen:
junges Liebespaar beim Bummel, Kleinkind/Junge sitzt im Kinderwagen/Sportwagen;
Denkmal Wilhelm von Humboldt vor Humboldt-Universität;
Student vor der Humboldt-Universität auf der Straße sitzend und ein Buch lesend; Menschen im Straßencafé, Zoom auf Fernsehturm;
Kellnerinnen/Serviererinnen eines Straßencafés;
zwei Passanten schauen von der Westberliner Seite über die Mauer;
Ehepaar Händchen haltend beim Bummel;
junges Liebespaar am Springbrunnen sitzend,
Touristen auf Westberliner Seite schauen mit Fernglas über die Mauer;
zwei junge Männer im NVA-Trainingsanzug mit DDR-Staatswappen an der Brustseite fröhlich auf Straße gehend und dabei Milch aus Glasflaschen trinkend;
verschiedene Einstellungen im Wechsel von BGS und GI’s, die mit Fernglas über die Grenzanlage sehen,
Totale auf Schild auf Westberliner Seite: „Wir bleiben dabei – SIE sind Landsleute!“;
wieder GI’s mit Maschinengewehr im fahrenden US-Militärjeep;
Totale auf Grenzanlage mit Panzersperren;
0:02:29
Beginn des Interviews (OT) und Nahaufnahme vom NVA-Grenzsoldaten Reinhard Laske
in Uniform:
Frage des Regisseurs (OT): „Wie alt bist Du?“,
Antwort Reinhard Laske (OT): 26 Jahre und, dass er studiert hat und er noch 7 Monate bei der Armee abzuleisten hat, erklärt seine persönliche Sicht zum Unterschied zwischen dem Dienst an der Grenze z. B. zur befreundeten CSSR und Westberlin und zu den Begriffen Nation, Klassenkampf, Arbeiterbewegung, Freund und Feind, Trennung zweier deutscher Staaten und zweier Weltsysteme, teilweise unterlegt mit Filmaufnahmen vom Dienst an der Grenze:
NVA-Grenzsoldat mit Fernglas auf Wachturm;
Zoom auf Hochhaus mit Namenszug „Axel Springer Verlag“;
GI’s und BGS vor der Grenzanlage;
Westberliner/Tourist sieht über Mauer und zeigt Zigarettenschachtel;
GI’s im US-Militärjeep Patrouille fahrend;
NVA-Grenzsoldaten beim Reinigen der Waffe;
zwei NVA-Grenzsoldaten patrouillieren an Grenzanlage,
0:04:53
der Regisseur möchte wissen, was für ein Mensch Reinhard Laske ist und woher er
kommt und interviewt dazu seine Eltern/Mutter (OT) zu Hause:
Totale auf Porträtfotografie von ihrem Sohn an der Wohnzimmerwand hängend;
Schwenk auf den Vater mit Fotoalbum; Totale auf Kinderfotos von Reinhard Laske;
Mutter (OT) erzählt über ihre Erziehung ihres Sohnes zu einem anständigen Menschen; Schulzeit auf der Polytechnischen Oberschule (POS) Sömmerda (Thüringen); Studium an der Technischen Universität (TU) Dresden (Sachsen) und nach einem halben Jahr zuhause erhielt er den Stellungsbefehl;
Totale auf in Fotoalbum blätternden Vater;
Totale auf Reinhard Laske während einer Patrouille und beim Fußbodenwischen in der Kaserne;
Mutter erzählt weiter über die Hilfsbereitschaft ihres Sohnes im Haushalt und dass er aber auch eine Freundin hat, die sie noch nicht kennen gelernt hat, möchte aber eine Tochter gewinnen und den Sohn nicht verlieren;
0:06:26
Freundin von Reinhard Laske wird an ihrem Arbeitsplatz in einem Büro im Volkseigenen
Betrieb (VEB) Büromaschinenwerk Sömmerda in Thüringen (ab 1. Januar 1978 VEB
Kombinat Robotron) interviewt (OT):
Haben sich auf dem Pfingsttreffen 1967 in Karl-Marx-Stadt kennen gelernt, es war erst Freundschaft, haben sich dann lieben gelernt, sie möchte nicht über das Heiraten sprechen, da sie noch große berufliche Pläne hat und ein Ingenieursstudium beginnen möchte und Zeit dafür braucht, dazwischen Reinhard Laske als NVA-Grenzsoldat während des Mittagessens in der Kantine der NVA-Grenztruppeneinheit, mit NVA-Grenzsoldaten im offenen Trabant Kübel 601 Grenze patrouillierend; Totale auf Reinhard Laske während einer Patrouille an Grenzanlage/Mauer durch Fernglas schauend, schlafend im Bett der NVA-Grenztruppenkaserne;
0:07:30
im VEB Büromaschinenwerk Sömmerda:
Totale auf Sekretärin auf der „Erika“-Reiseschreibmaschine tippend, daneben stehend diktiert ein Sekretär der Freien Deutschen Jugend (FDJ) der NVA von Reinhard Laske (FDJ-Fahne im Hintergrund) den Beginn eines Briefes an den VEB Büromaschinenwerk Sömmerda über die Auszeichnung als bester Soldat innerhalb des sozialistischen Wettbewerbes während seines Dienstes zur Sicherung der Staatsgrenze zu Westberlin;
der Brief wird von Reinhard Laskes Abteilungsleiterin im VEB Büromaschinenwerkes Sömmerda, Frau Dorfmann, vor zuhörenden Kolleginnen und Kollegen zu Ende gelesen und zur Tür herein tritt die Freundin von Reinhard Laske;
0:08:09
Reinhard Laskes Abteilungsleiterin im VEB Büromaschinenwerk Sömmerda, Frau
Dorfmann, im Interview (OT) über Tätigkeit von Reinhard Laske im Betrieb vor seiner
NVA-Zeit:
Reinhard Laske war Stellvertreter des Abteilungsleiters des Testlabors;
Interview mit Abteilungsleiter des Testlabors (OT) im Labor: Er beschreibt Reinhard
Laske als gewissenhaft, fleißig und bescheiden und dass er in einigen Jahren seine
Nachfolge antreten wird;
Fortsetzung des Interviews mit der Abteilungsleiterin, Frau Dorfmann (OT):
Um als Abteilungsleiter des Testlabors eingesetzt werden zu können, muss Reinhard
Laske sich noch Kenntnisse und Erfahrungen in der sozialistischer Menschenführung und
wissenschaftlicher Leitungstätigkeit aneignen, dazwischen Impressionen von Reinhard
Laske im Dienst an der Grenze:
Patrouille zusammen mit einem weiteren NVA-Soldaten; Begegnungen und im Gespräch mit Ost-Berliner Mauer-Anwohnern und Spielzeug/Bollerwagen von Kindern reparierend;
0:09:07
Fortsetzung Interview der Eltern/Mutter zu Hause (OT):
Mutter erzählt (OT), dass sich Reinhard Fachliteratur für seine Weiterbildung gekauft hat;
Regisseur liest Brief des Regimentskommandeurs an die Eltern vor; Totale auf Brief, in
dem über die guten Leistungen ihres Sohnes berichtet wird und in dem den Eltern zu
ihrem Sohn gratuliert wird;
Totale auf die gerührten Gesichter von Vater und Mutter, die Mutter hat sich sehr über den Brief gefreut (OT);
0:09:50
VEB Büromaschinenwerk Sömmerda:
die Abteilungsleiterin, Frau Dorfmann, diktiert ihrer Sekretärin in die elektrische Schreibmaschine einen Antwortbrief an den Kommandeur mit der Bitte, als Anerkennung seiner Leistungen eine Prämie vom VEB Büromaschinenwerk zu überreichen … (Beginn des Briefes), dazwischen Einstellungen vom Leiter des Testlabors auf dem Betriebsgelände sowie Soldaten auf der Sturmbahn;
0:10:21
Fahnenappel der NVA-Grenzeinheit:
Der Brief der Abteilungsleiterin, Frau Dorfmann, an den Kommandeur wird Reinhard Laske und anderen Soldaten vom Fahnenappel während eines Fahnenappels zu Ende gelesen, in dem vorgeschlagen wird, Reinhard Laske zum Zwecke der Weiterbildung Sonderurlaub für die Teilnahme an der Leipziger Herbstmesse (Sachsen) zu gewähren; Kommandeur bestätigt den Vorschlag des Betriebes;
0:10:36
Fortsetzung des Interviews (OT) mit Reinhard Laske:
Reinhard Laske näht während dessen an seiner Uniformjacke und antwortet auf die Frage des Regisseurs wie es ist, 18 Monate lang Befehlsempfänger zu sein:
Reinhard Laske erzählt von den falschen Vorstellungen von der Armee, über Befehl, Gehorsam, Disziplin und dass gerade an der Grenze der Soldat mitdenken, selbständig denken und handeln können muss, dazwischen weitere Impressionen vom Dienst an der Grenze:
Reinhard Laske mit nacktem Oberkörper im Gras liegend;
Soldaten nehmen Aufstellung vor ihrem Zimmer in der Kaserne;
NVA-Soldaten auf einem Wachturm;
NVA-Soldaten im offenen Trabant Kübel 601 fahrend;
Totale auf Schild auf Westberliner Seite: „wir gehören zusammen – nichts kann uns trennen“; NVA-Soldaten im offenen Trabant Kübel 601 und auf Motorrad Patrouille fahrend;
Fortsetzung Interview mit Reinhard Laske und seinem Patrouillen-Kameraden (OT) über den Alltag in der Kaserne, über die Beziehungen zwischen Offizieren und Soldaten, über den ersten Grundsatz: „Befehl ist Befehl“, dazwischen Einstellungen von einem Appell mit Schwenk über Soldaten mit Gewehr auf dem Rücken: Offizier (OT): „Ich befehle, Kompanie eingesetzt für die Zeit von 14.00 bis 22 Uhr zur Sicherung der Staatsgrenze der Deutschen Demokratischen Republik im Abschnitt des Grenzregiments mit der Aufgabe Grenzdurchbrüche nicht zuzulassen“,
Fortsetzung Interview über die menschlichen Beziehungen zwischen Soldaten und
Offizieren, über die gegenseitige Achtung der Persönlichkeiten, über die gemeinsame
Freizeitgestaltung unabhängig vom Dienstgrad sowie über Disziplin, dazwischen
Einstellungen vom Offizier/Oberst Kurt Höfer im lockeren Gespräch mit den
Soldaten; Soldaten in ihrer Freizeit im Aufenthaltsraum beim Schachspielen, Zeitung
lesen, Billard spielen und Karten spielen sowie Reinhard Laske mit Offizier/Oberst Kurt
Höfer im Aufenthaltsraum Schach spielend;
0:13:12
Vortrag über den Spanischen Bürgerkrieg/Spanienkrieg (1936 – 1939) in einem
Museumsraum der Kaserne:
der vorher Schach spielende Offizier/Oberst Kurt Höfer war Spanienkämpfer und erzählt
(OT) von der Front bei Madrid und Barcelona anhand einer Spanienkarte „Kämpfe der
Internationalen Brigaden“ und anhand einer Skizze der „Schlacht am Jarama im Februar
1937“ mit Medaille „Voluntarios Internacionales De La Libertad 1936
1939“, er erzählt von seiner Kompanie und dass Deutsche gegen Deutsche kämpften,
gezeigt werden Fotos von ihm und weiteren Spanienkämpfern;
0:14:34
Vereidigung/Fahneneid der NVA-Soldaten in der Gedenkstätte im Konzentrationslager
(KZ) Sachsenhausen (Land Brandenburg):
Totale von der Seite auf Denkmal mit ewiger Flamme;
Totale auf NVA-Soldaten;
angekündigt (OT) wird Kurt Höfer (NVA-Offizier/Oberst und Spanienkämpfer) als ehemaliger Insassen im KZ Sachsenhausen, der die Vereidigung/den Fahneneid vornehmen wird;
Totale auf Offizier/Oberst Kurt Höfer am Mikrofon und Fahneneid in voller Länge
sprechend (OT);
Soldaten sprechen Fahneneid in voller Länge nach (OT), dazwischen Aufnahmen von der
Vereidigungszeremonie und Nahaufnahmen von den
Soldaten;
0:15:29
Impressionen aus Berlin:
Totale von der Quadriga auf Straße Unter den Linden, im Hintergrund das Rote Rathaus;
zwei NVA-Soldaten während der Wachablösungszeremonie vor der Neuen Wache Unter
den Linden mit Zuschauern;
Totale auf junge Familie mit Kind auf einer Bank sitzend;
Totale auf Kleinkinder beim Spazierengehen;
Kellnerin serviert Paar Eisbecher in einem Straßencafé;
zwei junge Frauen beim Einkaufsbummel;
Soldaten der Wachablösung;
Kleinkind im Kinderwagen sitzend;
junges
0:17:00
Ende