Die Kumpel von Döhlen
Regie: Wolfgang Bartsch, 16 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme, 1960
- Film-/Videoformat
- 35 mm
- Länge in m
- 448
- Sonstiger Titel
- Edelstahlwerk "8. Mai"
- Anlaufdatum
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieser schwarz-weiß Dokumentarfilm berichtet über die schwere körperliche Arbeit im Edelstahlwerk Döhlen. Nach dem Beschluss des V. Parteitages der SED im Jahre 1958, die Verdoppelung der Produktion bis zum Jahre 1965 zu erreichen, sind nun die Werksleitung und Arbeiter angehalten durch Eingabe und Umsetzung von Vorschlägen zur Verwirklichung der Vorgaben beizutragen. Bei der Einführung neuer Techniken und Maschinen im Edelstahlwerk ergeben sich Schwierigkeiten. Die Arbeiter bemühen sich, diese Probleme gemeinsam zu lösen im VEB "Karl Liebknecht" Magdeburg.
Filmstab
- Regie
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- Wolfgang Bartsch
- Drehbuch
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- Wolfgang Bartsch
- Kamera
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- Georg Kilian
- Schnitt
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- Manfred Porsche
- Dramaturgie
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- Kurt Eifert
- Musik
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- Joachim-Dietrich Link
- Produktionsleitung
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- Dieter Kraatz
- Beratung
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- Karl-Heinz Thiele
- Sprecher
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- Helmut Müller-Lankow
- Helmut Müller-Lankow
- Person, primär
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- Freimut Helm
- Johannes Schreiter
- Person, sekundär
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- Karl Liebknecht
Langinhalt
0:00:00
Schrifteinblendungen: VEB Progress Film-Vertrieb zeigt einen Film des Studio für populärwissenschaftliche Filme "Die Kumpel von Döhlen". Kamera: Georg Kilian. Schnitt: Manfred Porsche. Musik: Joachim-Dietrich Link. Produktionsleitung: Dieter Kraatz. Buch und Regie: Wolfgang Bartsch. Überblendung
0:01:20
Verschiedene Einstellungen per Überblendung von einer auf Hochglanz polierten Turbinenschaufel aus Edelstahl (halbnah). Fahraufnahme um eine Turbinenschaufel (halbnah). Fahraufnahme über einer Sammelstelle für Altmetall (halbtotal). Magnetplatte hebt Altmetall an (halbnah). Kommentar: "Es scheint unglaublich, dass dieses Ausgangsmaterial für Turbinenschaufeln ist, für edle, hochlegierte Stähle, die im Stahlwerk "8. Mai 1945" erzeugt werden...erbaut auf den Trümmern einer Eisenhütte des Flick-Konzerns". Schwenk (von oben) über die gesamte Anlage des Edelstahlwerks in Döhlen (total). Blick in die Ofenhalle (halbtotal). Abdeckung am Hochofen öffnet sich und Altmetall wird in die glühende Masse eingelassen (halbnah). Blick auf Stromverbrauchs-Instrumente (nah). Funken sprühen aus dem Hochofen (halbtotal). Rückwärtszoom von der wabernden Stahlmasse auf den Hochofen in der Halle (halbtotal). Stahlarbeiter entnehmen eine Probe des flüssigen Stahls (halbnah). Flüssige Stahlprobe wird in einen Behälter geschüttet (halbnah). Arbeiter schreibt an eine Tafel mit Aufschrift "Vorprobe" (halbnah).
0:03:50
Stahlarbeiter fügen dem Hochofen Erze mit Schaufeln zu (halbtotal). Schaufeln voller Erze (halbnah). Arbeiter nimmt am Ofen ein Getränk zu sich (halbnah). Kommentar: "...im Ofen gibt es keinen Sauerstoff, also muss er hinein in die Schmelze in Form von Erzen...das dauert bis die chemische Analyse den Stahl als fertig ausweist, bis der Kohlenstoff verbrannt ist und Chrom und Nickel im richtigen Verhältnis eingeschmolzen sind und die Charge abgestochen werden kann". Eine weitere Probe wird entnommen (halbnah). Abstich am Ofen, der flüssige Stahl fließt in einen Behälter (halbtotal). Blick (von oben) in den Behälter mit flüssigem Edelstahl (halbtotal). Tiegel wird per Kran hochgehoben und über die Gussformen platziert (halbtotal). Blick (von oben) auf die Gussformen für Turbinenschaufeln (halbtotal). Flüssiger Edelstahl wird aus dem Tiegel in die Formen abgelassen (halbtotal). Im Funkenflug läuft der flüssige Stahl in die Formen (halbnah). Glühende Edelstahlschlange gleitet aus der Gussform zur Weiterverarbeitung über Rollen (halbtotal).
0:05:27
Arbeiter mit Hitzeschutz schiebt einen großen und glühenden Stahlblock aus der Form (halbtotal). Maschine dreht den Block und schiebt ihn zur Walzmaschine (halbtotal). Schwenk von der Walzmaschine zu den Arbeitern die alles steuern (halbtotal). Kommentar: "Sie fühlen mit dem Stahl als wäre er ein Stück von ihnen, am Licht was er aussendet erkennen sie die Temperatur". Glühender Stahlblock wird mit Kran von den Arbeitern zum Hammerwerk gebracht (halbtotal). Hämmer schlagen auf den glühenden Stahl ein, kontrollierend gedreht durch die Arbeiter (O-Ton) (halbtotal). Gesichter von schwitzenden Arbeitern am Hammer (O-Ton) (halbnah). Hammerschläge auf dem glühenden Stahlblock (nah). Fahraufnahme vom glühenden Stahl auf die Arbeiter in der Walzwerkhalle (halbtotal). Kommentar: "Die Schmieden können die zahlreichen Aufträge und Anfragen kaum erfüllen, die Industrie ruft nach Edelstahl, wo würde er nicht gebraucht, für Schiffe, für Autos, für Flugzeuge, für tausende Dinge des täglichen Bedarfs. Das Werk war ausgelastet und dieser Situation fiel der Beschluss des V. Parteitages der SED, die Produktion bis 1965 zu verdoppeln". Kommentar unterlegt mit Anstich am Hochofen (halbtotal) und flüssiger Stahl fließt durch eine Rinne (halbtotal).
0:07:00
Kommentar: "War das hier noch möglich, waren Maschinen und Menschen nicht schon bis zum Äußersten angespannt? Die Produktion verdoppeln bei der gleichen Anzahl Stahlwerker, Walzwerker, Hammerwerker, bei der zum Teil noch handwerklichen Arbeitsweise?". Arbeiter schaufeln Erze in den Hochofen (halbnah). Schwenk über die Ofenhalle mit den 6 Schmelzöfen (halbtotal). Im Rahmen der "Rekonstruktion" wird Sauerstoff in die Hochöfen geblasen (halbtotal). Fahraufnahme an einem Sauerstofftankwagen vor der Werkhalle vorbei (halbtotal). Schlauch verbindet Tankwagen mit der Ofenhalle (halbtotal). Kommentar: "Wunschtraum aller Stahlwerker mit reinem Sauerstoff das Bad zu frischen, für die Kumpel in Freital ging er in Erfüllung, für sie ist das Schaufeln der Erze vorbei und die Frischzeit ist um eine ganze Stunde gekürzt, ein Riesenschritt vorwärts zur Verdoppelung der Produktion". Eingeblendet zum Kommentar: Sauerstoff wird in den Hochofen geleitet (halbtotal), Arbeiter neben den überflüssigen Schaufeln (halbnah), Manometer an einem Überprüfungspult (halbnah), flüssiger Stahl im Ofen (halbtotal). Arbeiter hinter Hitzeschutz kontrolliert durch Sichtfenster den flüssigen Stahl (halbnah). Schwenk vom Arbeiter hinter dem Hitzeschutz auf die aufsteigenden Rauchwolken aus dem Hochofen (halbtotal).
0:08:22
Kommentar: "Aber das gab es vorher nicht das die Kranfahrer ihren Arbeitsplatz verlassen mussten, das sogar die Bevölkerung zu spüren bekam wenn der Stahl gefrischt wurde". Qualmwolken am Hochofen (halbnah). Arbeiter verlässt seinen Kran (halbnah). Rückwärtszoom von der im Qualm eingehüllten Ortschaft Döhlen auf das Edelstahlwerk (halbtotal). Blick in ein Konstruktionsbüro mit Zeichentischen und technischen Zeichnern und Konstrukteuren (halbtotal). Kommentar: "Die Erfahrungen anderer Betriebe nutzen, den Rauch vernichten, eine Anlage bauen, die den einzigen Nachteil des Sauerstoff-Frischens beseitigt". Arbeiter schieben eine große Rauchabzugshaube über die Ofenöffnung im Stahlwerk (halbtotal). Schwenk von der Haube auf die Rohre zur Weiterleitung und Filterung des Rauchs (halbtotal). Ofenklappe öffnet sich (halbnah). Zoom auf die glühende Stahlmasse im Ofen (halbnah).
0:09:05
Kommentar: Inzwischen setzten die Kumpel eine alte Idee in die Tat um, eine Idee die sie von schwerster gefahrvoller Arbeit befreit und die trotzdem mehr Stahl bringen wird, verfolgen wir wie sie entstand". Arbeiter mit Sicht- und Hitzeschutz und Preßlufthämmern in der Hand steigen auf ein Gerüst (halbtotal). Preßlufthämmer werden für das ausmobben der Öfen nach 40 bis 50 Schmelzen eingesetzt (halbtotal). Kommentar: Stahl, Schlacke, Lichtbögen der Kohleelektroden, haben die Wände zerfressen und an dem noch Rotglühenden Ofen musste die Reparatur begonnen werden". Schlacke und Stahl bröckelt ab, dahinter glüht der Ofen noch (halbtotal). Blick (von oben) auf einen Arbeiter mit Schutzkleidung (halbnah). Arbeiter wechseln sich nach jeweils 2 bis 3 Minuten ab (halbtotal). Arbeiter trinken nach ihrem schweißtreibenden Einsatz (halbnah). Kommentar: "Jeweils 12 Stunden dauerte die Reparatur, bis der Ofen neu gemauert und bereit war zur neuen Schmelze, für den Betrieb ein spürbarer Produktionsausfall, für die Kumpel eine Quälerei...". Männer bei ihrer schweren Arbeit am heißen Ofen (halbnah). Preßlufthammer bricht die verkrustete Wand des Ofens auf und glühende Funken schlagen aus dem Loch (halbnah). Überblendung auf die gute und einfache Idee: Kran hebt die alten Ofenteile weg (halbtotal). Arbeiter mauern einen Ersatzofen (halbtotal) und das Gefäß wird ausgetauscht (halbtotal). Kommentar: "Die Schinderei am heißen Ofen gehört der Vergangenheit an, die Reparaturzeit wurde auf ein Minimum gesenkt...das war der zweite Schritt zur Steigerung der Produktion".
0:11:10
Arbeiter schaufeln edle Metalle in den geöffneten Ofen (halbtotal). Schaufel voller Edelmetalle (halbnah). Kommentar: "Auch der dritte Schritt ist schon gegangen, wieder eine Idee der Kumpel vom Ofen, das war bisher immer so, mitten im modernen Produktionsablauf dieser Bruch, das primitive Werkzeug und die Muskelkraft um die edlen Metalle in den Ofen zu bringen". Stahlwerker Bai und Mitzlaff bei ihren Beratungen um dieses Problem zu lösen (halbnah). Blick (von oben) auf die Vorschlagszeichnung einer Mulde mit motorbetriebenem Schieber, der die Edelmetallzuschläge in den Ofen drücken soll (halbnah). Kranführer Freimut Helm bei seiner Ausarbeitung eines Lösungsvorschlages (halbnah). Blick auf seine Zeichnung einer Rutsche, bei der durch Hochziehen eines Doppelbodens das Schmelzgut in den Ofen rutscht (halbnah). Konstrukteur Johannes Schreiter bei seinen Lösungsvorschlägen (halbnah). Blick auf seinen Vorschlag auf Papier (nah). Tür mit Aufschrift "BfE" (Büro für Erfindungs- und Vorschlagswesen) (halbnah). Im Prüfungszimmer werden alle Vorschläge begutachtet (halbtotal). Angestellter gibt Unterlagen an den Vorschlagenden zurück (halbnah). Stahlarbeiter verlässt enttäuscht das Büro (halbnah). Kommentar: "Einige Vorschläge wurden verworfen, andere zurück gestellt, die Gründe waren berechtigt, nicht richtig aber war, dass man oft dem Kollegen die Gründe nicht erklärte, so gab es Ärger".
0:12:35
Blick (von oben) in die Ofenhalle mit den schaufelnden Arbeitern an den Öfen (halbtotal). Schaufel für Schaufel landet in den Öfen (halbtotal). Schwenk von Arbeiterschuhen auf Treppenstufen auf einen Gesprächsraum (halbtotal). Arbeiter kommen zu einem "Roten Treff" auf Geheiß der Parteileitung zusammen (halbtotal). Kommentar: "Da griff die Parteileitung des Werkes ein, sie organisierte "Rote Treffs", freimütigen Meinungsaustausch zwischen den Kollegen". Blick (von unten) auf die diskutieren Männer (halbnah). Gesicht eines redenden Stahlarbeiters (nah). Schwenk über die Diskutierenden Stahlarbeiter (halbnah). Lösungsvorschläge zur Produktionssteigerung werden an eine Schultafel geschrieben (halbnah). Kommentar: "...die Erkenntnis setzte sich durch, Rekonstruktion ist gut, sozialistische Rekonstruktion ist besser, das ist der Weg der neben den großen Investitionen an moderner Technik die inneren Reserven aufspürt und nutzbar macht". Arbeiter diskutieren vor der Schultafel (halbnah). Die Changiervorrichtung wird an der Tafel gezeichnet, diskutiert und die brauchbare Lösung gefunden (halbnah). Langer Stahlarm mit Ablageschaufel wird mit Schlacken befüllt (halbtotal). Motorwagen mit Hitzeschutz und vorne angebrachtem Greifarm schiebt Edelmetalle in den geöffneten Ofen (halbtotal).
0:14:02
Blick auf die Gießgruben (halbtotal). Schwenk über die mit flüssigem Stahl gefüllten und dampfenden Gießgruben (halbtotal). Kommentar: "Aber nun waren die Gießgruben überlastet, ihre Anzahl...war berechnet für die alte Produktionsweise...wohin mit dem Stahl? Hier hilft nur eine grundlegende Veränderung des technologischen Prozesses. Strangguß an dem Techniker und Ingenieure der ganzen Welt seit Jahren arbeiten, hier in Erprobung". Unterlegt wird der Kommentar mit: Blick (von unten) auf den offenen Stahlofen (halbtotal), Schwenk (von unten nach oben) auf einen Behälter voller flüssigem Stahl am Kran (halbtotal), flüssiger Stahl wird Funken sprühend in die Formen abgelassen (halbnah). Schaltpulte und Überprüfungsinstrumente für die Stromverteilung im Stahlwerk (halbnah). Blick auf die Einrichtung des Straggusses während der Erprobungsphase (halbtotal). Arbeiter mit Schutzkleidung an den Stranggußgerätschaften (halbnah). Kommentar: "Die Einsparung an Zeit, Arbeitskraft und Platz ist außerordentlich groß, der Stahl kann im langen Strang vergossen werden, statt in zahlreiche unhandliche Blöcke".
0:15:10
Stahlblöcke werden langsam in und durch den Ofen geschoben um vorzuglühen (halbnah). Kommentar: "...acht Stunden dauert das Vorglühen immer, bis vor kurzer Zeit, da kamen Freunde zu Besuch... (Einblendung von Fotos sowjetischer Ingenieure) ...das Werk dankt den sowjetischen Ingenieuren viel, auch an dieser Stelle wo seit dem Besuch die Blöcke schon nach drei Stunden, statt nach acht, dem Ofen entnommen werden von einer neuen Maschine". Fahrbare Maschine "Manipulator" mit Greifarm dreht die glühenden Stahlblöcke und transportiert diese zur nächsten Station in der Werkhalle (halbtotal). Fahrer auf dem Hochsitz des "Manipulators" (halbnah). Greifarm des "Manipulators" schiebt den glühenden Stahlblock in die Hammermaschine (halbnah). Hammer schlägt pausenlos auf den sich drehenden Stahlbock ein, bedient von Männern am Hammerwerk (halbnah). Verschiedene Einstellungen des Hammerwerkes und des "Manipulators" (halbtotal). Kommentar: "Die sozialistische Rekonstruktion unserer Betriebe hat erst begonnen, die ersten Ergebnisse im Edelstahlwerk beweisen, dass der Weg richtig ist, die guten schöpferischen Ideen der Werktätigen nutzen, die Technik von Morgen erfinden, konstruieren, anwenden. Die Arbeit erleichtern und mehr produzieren, das ist kein Widerspruch, das ist ein Teil unseres Siebenjahrplans, das ist der Weg zum Sozialismus". Der "Manipulator" fährt mit glühendem Stahlblock auf die Kamera zu (halbnah). Abblendung.
0:16:40 ENDE