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Ein Vertrauensmann

Regie: Jürgen Böttcher, 19 Min., Schwarz-Weiß, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1968

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
528
Sonstiger Titel
Vertrauensmann Hans Schmidt, VEB WBK Rostock; Lütten Klein

Kurzinhalt (Deutsch)

Ein schwarz-weiß-Dokumentarfilm über den Großsiedlungsbau "Lütten Klein" im Nordwesten von Rostock im Juni 1968. Anhand des Bauarbeiters und Vertrauensmannes Hans Schmidt werden die Bemühungen deutlich den Plan zu erfüllen, auch wenn die Zulieferungen und Witterungsverhältnisse nicht optimal sind. Die gezeigte Gruppenversammlung der Baubrigade schildert unter anderem die Nöte und Enttäuschungen manchen Arbeiters auf der Baustelle, hingegen versuchen Baubetriebsleitung und Vertrauensmann Schmidt mit Wettbewerbs- und Verpflichtungsforderungen die Arbeiter für noch höheren Leistungen zu motivieren.

 

Filmstill zu "Ein Vertrauensmann"

(R: Jürgen Böttcher, 1968) Fotograf: Werner Kohlert

Filmstill zu "Ein Vertrauensmann"

(R: Jürgen Böttcher, 1968) Fotograf: Werner Kohlert

Filmstab

Regie
  • Jürgen Böttcher
Drehbuch
  • Jürgen Böttcher
Kamera
  • Werner Kohlert
Schnitt
  • Ilse Radtke
Musik
  • Kurt Zander (Musikbearbeitung)
Ton
  • Heinz Dinter
  • Karl-Heinz Schmischke
Produktionsleitung
  • Gerhard Abraham
Aufnahmeleitung
  • Anita Schöpke
Text
  • Jürgen Hartmann
Person, primär
  • Hans Schmidt
  • Paul Strauss

Langinhalt

0:00:00

Bauarbeiter mit Schutzhelm kommt Treppe rauf (halbnah) und hebt den Helm zum Gruß. Einblendung: "Ein Vertrauensmann, Notizen aufgezeichnet im VE Wohnungskombinat Rostock. Ein Film des DEFA-Studios für Wochenschau und Dokumentarfilme". Arbeiter auf einer Großbaustelle kommen frontal auf die Kamera zu (halbnah und Schwenk). Fahraufnahme an entstehenden 5- Etagen-Plattenbau-Wohnblocks vorbei, dazwischen Baukräne und Sandberge (halbtotal). Vereinzelte Arbeiter zwischen den Hausreihen (halbtotal). Großbaustelle mit Feldern davor (Gesamtansicht). Blick von der Baustelle auf den Rostocker Hafen am Horizont (Gesamtansicht). Felder, auf denen der Ortsteil "Lütten Klein" entstehen soll (Gesamtansicht). Möwen fliegen vor den schon bewohnten Häusern (halbtotal). Blick (von oben) auf die eingefriedeten Landwirtschaftlichen Flächen mit entstehenden Verbindungsstraßen (Gesamtansicht). Kommentar: "Man muß schnell bauen, gut und billig".

0:02:05

Maurer und Schweißer arbeiten an der Beton-Bodenplatte eines neuen Wohnhauses (halbtotal). Betonwand mit Glastür und Doppelfenster wird per Kran an seinen Platz gebracht, im Vordergrund ein Elektroschweißer (halbnah). Hans Schmidt auf dem Baugerüst und bei Verfugungsarbeiten an den Betonplatten (nah). Hans Schmidt und Ehefrau und Tochter auf dem Balkon ihrer fertig gestellten Wohnung in Lütten Klein (halbnah). Kinder in der Schule von Lütten Klein (nah). Lehrerin Schmidt inmitten der Kinder mit Ehemann (halbnah). Blick aus dem Wohnzimmer zum Balkon der Schmidts mit Aussicht auf die gesamte Wohnanlage (halbnah). Familie Schmidt mit den beiden Töchtern auf dem Balkon (nah). Hans Schmidt auf dem Gerüst (nah). Betonwände mit Fenstern und Türen schweben am Kranhaken über der Baustelle (halbnah). Betonwand wird passend eingesetzt in der 5. Etage durch 3 Bauarbeiter (halbnah). Weitere Betonbodenplatten und Wände finden ihren Platz (halbnah). Schweißer verbindet die einzelnen Betonwände (halbnah).

0:04:06

Hans Schmidt, lächelnd, in Baukleidung (nah). Schmidt mit seinen Kollegen in der Baubude beim Kassieren des monatlichen Gewerkschaftsbeitrages (halbnah) (O-Ton ist unterlegt). Kollegen zücken bereitwillig ihre Geldbörse und erfragen ihre Beitragshöhe (nah). Schmidt und Kollegen auf der Baustelle in der 5. Etage, sie diskutieren über die Arbeitsleistungen (halbnah). (O-Ton Schmidt) "...von Versammlung zu Versammlung wurde es versprochen und nix hamse drangekriegt", ein anderer Arbeiter (O-Ton) "...der Hauptgrund war die technologische Vorbereitung, übern Winter und Frühjahr war das sehr mangelhaft....wir hatten jeden Tag bloß die Hälfte der gebrauchten Platten an den Block rangekriegt...konnten wir nicht voll ausarbeiten, die Folge war, wir haben schlecht verdient und der Plan wurde auch nicht geschafft, das wird jetzt erst einmal wieder rausgearbeitet bei dem guten Wetter" (nah). Sitzender Arbeiter (O-Ton) "Jetzt ist nix mehr drin, kein Geld mehr da für den Bus und so weiter, das wir auch irgendwo auch mal hinkommen und sehen wie sie woanders bauen. Halle, Leipzig, Dresden, wir sehen immer nur Rostock, schwarz und grau...". (nah).

0:06:18

Schmidt und Kollegen bei Bauarbeiten (nah). Bauleiter kontrolliert die Arbeiten (nah). Schmidt und Bauleiter sitzen auf dem Dach des im Bau befindlichen Hauses (halbnah) Schmidt (O-Ton) "Die Kollegen im Kollektiv sagen ich hab was kritisiert, ich hab einen Verbesserungsvorschlag, oder Verbesserungen eingereicht, da verändert sich nichts, nun brauche ich das nächste mal denn auch nichts mehr sagen, dann bin ich still, det läuft ja doch seinen Gang so weiter". Der Bauleiter antwortet (nah) (O-Ton) "Das ist natürlich nicht der richtige Weg, Kritik muß angebracht werden wenn sie angetan ist muß die Kritik kommen...". Blick von oben auf halbfertige Wohnhäuser (halbtotal), und Schwenk zu Schmidt, der mit Arbeitern die Abläufe bespricht (nah). Bauarbeiter in verschiedenen Baubereichen (nah). Wirtschaftsfunktionäre im lebhaften Gespräch mit Schmidt auf der Baustelle (nah, halbnah und halbtotal).

0:08:11

Vertrauensmann Schmidt kommt zur Gruppenversammlung (nah). Die Kollegen Egon, der Kranführer, Max, der Schweißer und Fietje, der Schichtleiter, und andere Kollegen aus dem Ausbaugewerke kommen in den Raum (nah). Bauleiter der Montageabteilung Paul Strauss, der auch Mitglied des Staatsrates ist, betritt den Raum (nah). Meister Bollo, Ingenieur Biedenberg und der BBL-Vorsitzende Keil nehmen teil (nah). Schmidt (nah) eröffnet die Versammlung (O-Ton) "Ruhe bitte, ich möchte die Gewerkschafts-Gruppenversammlung für den Monat Juni eröffnen". Zwischenschnitte (nah) der Teilnehmer. (O-Ton) "Ja Kollegen, wir haben uns schon den Kopf darüber zerbrochen wie wir am besten...". Schwenk über die Gruppenteilnehmer (nah). Kommentar: "Es geht um den Plan und den Plan erfüllen heißt, jeder muß wissen was er zu tun hat". Gruppe im Raum vor einer großen Kreidetafel (halbtotal). Paul Strauss (O-Ton) "...in unserem Plan etwas aufholen. Ich halte diese Information die wir gegenwärtig durchführen, hier in unserer Gewerkschaftsgruppe für außerordentlich wichtig, das spielte eine sehr sehr große Rolle, auf dem 7. FDGB-Kongreß und eh, wir haben das auch, wenn ich das mal aus der Vergangenheit sagen kann, wir haben das bewiese, wenn wir unsere Kollektive auf den Plan, auf das orientieren was wir eh im Monat erreichen wollen, dann werden wir auch dieses gesteckte Ziel erreichen". (Eingeschnitten werden Schwenks über die Gruppe, nah und halbnah). Strauss (nah) (O-Ton) "Wir sprechen und sind gegenwärtig Schrittmacher, Schrittmacher haben auch weiterhin große Verpflichtungen". Zuhörer (nah). Schmidt (nah) (O-Ton) "...und wir werden, wenn die Gewerkschaftsgruppe beim nächsten mal vollständig zusammen ist einen Vorschlag unterbreiten für wieviel Stunden wir uns verpflichten. Wenn die Elektriker sich für 1.000 Stunden verpflichtet haben....Wir haben große Sorgen mit dem Essen, da ist schon viel Stunk gemacht worden, und verändert hat sich bis jetzt noch fast garnichts".

0:10:05

Schwenk über die interessiert zuhörenden Gruppenteilnehmer und über den Vorstandstisch (halbnah und nah). Ein Teilnehmer meldet sich zu Wort (nah) (O-Ton) "...man muß immer bedenken die Kollegen.....können doch nicht mit einem leeren Maul nach Hause kommen, dat geht nicht so weiter, das steht fest". BGL-Vorsitzende (nah) antwortet (O-Ton) "...wir können doch nicht nur über das Mittagessen diskutieren, wir diskutieren noch nicht über die Kosten, das brennt uns doch unter den Nägeln...". Strauss (halbnah) (O-Ton) "...da hängt nämlich auch sehr vieles von ab wie wir die Grundfonds usw. ausrüsten um dort zu einer höheren Qualität zu kommen...,..der Spätschichtarbeiter und der Nachtschichtarbeiter muß sich genauso wohl fühlen wie der normale Schichtarbeiter und garnichts anderes." Strauss neben Schmidt am Vorstandstisch (nah). Teilnehmer (nah) ereifert sich wegen des laufenden Wettbewerbs der Baubrigaden (O-Ton) "Ja, sollen wir den immer mehr Verpflichtungen abschließen und maulen immer so vor uns her, wie stört sie das Herr BBL-Vorsitzender, das möchte ich mal wissen".

0:11:48

BBL-Vorsitzender (Schwenk zum Vorstandstisch) (O-Ton) "Da hat aber einer eine schlechte Meinung". Strauss (nah) geht dazwischen (O-Ton) "Nein, diese Frage Klaus, diese Frage wurde bei der letzten vertrauenslösenden Vollversammlung klipp und klar geantwortet". Zwischenrufer (O-Ton) "Da wurde aber nichts gemacht". Strauss (nah) weiter (O-Ton) "...der Walter hat nochmal angesprochen, das wir auch im Monat Juli einen Erfahrungsaustausch mit Stralsund durchführen...wir haben nicht mehrere Wettbewerbe, wir haben nur einen Wettbewerb zum 20. Jahrestag". Die O-Töne von Strauss wurden unterlegt mit Aufnahmen der Baubrigade auf der Großbaustelle (halbnah). Betonteile werden ausgerichtet und von Schweißern befestigt (halbnah und nah). Deckenarbeiten und Fensterarbeiten (halbnah).

0:12:48

Großbaustelle in der Dämmerung (Total). Funken sprühen bei Schweißarbeiten (nah). Drehender Kran und Kabine (halbnah). Nächtliche Schweißarbeiten und sich drehender Kran (halbtotal). Essenszeit in der Baubude (halbnah). Arbeiter bei Kaffee- und Rauchpause sowie beim Skatspiel (nah). Geselliges Beisammensein auf einem Brigadeabend (halbtotal). Entspannung bei einem Spaziergang am Sandstrand in der Freizeit (halbnah). Junge Paare (halbnah und nah). Fröhliches Plaudern mit Kollegen und Nachbarn bei Wein und Bier in einem Restaurant (halbnah), dabei Hans Schmidt mit Ehefrau (nah). Kletteraktion und Absprung eines Kollegen auf einem Gerüst am Strand nach dem Restaurantbesuch (halbnah). Schwenk über die ganze Gruppe am Strand (halbnah).

0:15:30

Betonwand schwebt drehend am Haken in großer Höhe, Bauarbeiter passen sie ein (halbtotal mit Blick auf die gesamte Großbaustelle von oben). Schweißer (halbnah) und Kranführer in seiner Kabine (nah). Verbindungsbolzen werden angeschweißt (nah). Fugen werden durch Maurer mit Mörtel geschlossen (nah). Maler mit Quast weißt die Betonwände von außen (nah). Kleine Pause in der 5. Etage an einem geöffneten Fenster eines Wandteiles, Arbeiter mit Radio hören Nachrichten (halbnah und nah). Kommentar: "...das war in Lütten Klein, einem kleinen Ort in unserer Welt, der gerade erst eine richtige Stadt wird, während anderswo auf der Welt diesen Mai (1968) folgendes passierte: In Frankreich streikten 10 Millionen, aus Westdeutschland wurden Protestaktionen gegen die Notstandsgesetze gemeldet, 6 amerikanische Soldaten, geflohen von ihrer Truppe in Vietnam, baten um Asyl in Schweden, RGW-Beratung (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) in Rostock, Geologen erörtern gemeinsame Aufgaben, in Warschau ging die 21. internationale Friedensfahrt zu Ende. Lütten Klein hat einige Häuser mehr". Der Kommentar wird unterlegt mit: Schwenk von den Betonwänden auf den Kran (halbtotal), Gesichter der Radiohörer (nah), pfeifender Bauarbeiter raucht (nah).

0:17:55

Blick von oben auf die fertig gestellten Häuser (halbtotal). Hans Schmidt kommt grüßend in Besprechungsraum (halbnah). Fahraufnahme an Lütten Klein vorbei (Gesamtansicht und halbtotal).

0:19:00 (Ende)

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