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Einheitsfeier 3. Oktober 1991

61:13 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1991

Film-/Videoformat
Betacam SP

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieses Material zeigt Aufnahmen zum Tag der Deutschen Einheit. Im ersten Band ist die Umbennung des Bahnhofs "Dimitroffstraße" in "Eberswalder Straße" zu sehen. Im zweiten Teil wird der Schlossbrücke ihr Name zurück gegeben und Bausenator Nagel hält diesbezüglich eine Ansprache. Im letzten Teil ist eine PDS-Veranstaltung mit verschiedenen Aufnahmen von Hans Modrow und Gregor Gysi zu sehen. Zudem hält Gregor Gysi eine Ansprache auf dieser Kundgebung. Im zweiten Band sind weitere Aufnahmen von der PDS-Veranstaltung zu sehen. Ferner beinhaltet dieses Band Aufnahmen von der Straße "Unter den Linden" sowie Bilder von der Schlossbrücke. Es wird zudem eine Umfrage gezeigt, in der sich Bürger zum Tag der Deutschen Einheit äußern. Anschließend folgen Aufnahmen von Souvenirständen vor dem Brandenburger Tor. Die dritte Kassette beinhaltet eine Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit im Roten Rathaus. Neben diversen Aufnahmen von den Gästen und der Veranstaltung sind auch Bilder und Ausschnitte einer Ansprache von Eberhard Diepgen zu sehen. Der letzte Teil der dritten Kassette zeigt die Feier zum Tag der Deutschen Einheit am Abend vor dem Brandenburger Tor.

Filmstab

Kamera
  • Uwe Frenzel
Redaktion
  • Eglau
Person, primär
  • Hans Modrow
  • Gregor Gysi
  • Wolfgang Nagel
  • Eberhard Diepgen

Langinhalt

C1/2099:

 

Bahnhofsumbennung Eberswalder Straße; U-Bahnhof: Kamerateam im VG; Bank mit verhülltem Namen des Bahnhofs; Presse steht um Bank herum; Mann (Verkehrssenator Herwig Haase?) hält Rede; Mann OT: "...diese Kompetenz gehört den Bezirken, dort soll sie auch bleiben, aber ich möchte diese Gelegenheit doch nutzen die Bezirke aufzufordern möglichst rasch und möglichst zügig jetzt mit der Umbenennung fortzufahren und die Umbenennung zu einem Ende zu bringen. Es gibt nach meiner Auffassung immer noch zu viele Straßen, die in einem demokratischen Berlin mit ihrem Namen nichts zu suchen haben und das sollten die Bezirke jetzt zügig bis zum Jahresende absolvieren und abschließen. Ich möchte dann zu dem feierlichen Akt schreiten und für sie den Bahnhofnamen enthüllen der, weil verhüllt, ja noch eine Überraschung ist. Ich sage es ihnen 'Eberswalder Straße' wird dahinter sein.";

 

Mann entfernt Tuch vom Schild, enthüllt Bahnhofsnamen; klatschende Zuschauer und Journalisten; Bank im U-Bahnhof mit neuem Schild "Eberswalder Straße", Journalisten und Zuschauer im HG auf Bahnsteig; filmendes Kamerateam; Mann geht heran, posiert vor Schild für Presse (von hinten); Bahnsteig mit Presse T; altes Schild am U-Bahnhof mit Namen "Dimitroffstraße" , mit weißen Streifen überklebt, unkenntlich gemacht; Aufzieher auf neues Schild mit Schriftzug "Eberswalder Straße" über Sitzbank; Mann tätschelt Schild, Presse filmt, fotografiert; Mann von hinten am Schild (angeschnitten), Presse macht Fotos, filmt; U-Bahn fährt ein; Zuschauer GK; Mann im Gespräch; Froschperspektive, Mann im Gespräch, Schild "Eberswalder Straße" im VG; Bahnsteig T mit Fahrgästen, Zuschauern und Presse; Bahnsteig und Bahngleis T; Schwenk auf Sitzbank mit neuem Schild der Station "Eberswalder Straße", altes Schild mit Schriftzug "Dimitroffstrasse" durchgestrichen im HG (2x); altes Schild am U-Bahnhof mit Namen "Dimitroffstraße" , mit weißen Streifen überklebt, unkenntlich gemacht; Aufzieher auf neues Schild an Sitzbank mit Schriftzug "Eberswalder Straße", U-Bahn fährt ein im HG; U-Bahn fährt an, Zoom auf altes Schild am U-Bahnhof mit Namen "Dimitroffstraße" durchgestrichen; Blick auf Gleise, Zug fährt (von hinten); Blick auf Bahngleis, U-Bahn fährt heran (Richtung Pankow); Bahn (angeschnitten) kommt zum Stehen; Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen; Bahnhof Eberswalder Straße T mit anfahrendem Zug; Straßenschilder an Kreuzung mit Schriftzug "Schönhauser Allee" und "Dimitroffstraße"; U-Bahnhof im HG, Tram fährt vorbei; Pressetermin,

 

Umbenennung Schlossbrücke; Bausenator Nagel OT: "Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Berlinerinnen und Berliner, dies ist ein bedeutender Tag für Berlin und für Deutschland, aber er ist nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur wirklichen Einheit. Wir wollen dieser Brücke heute ihren alten Namen `Schlossbrücke´ zurückgeben. Wir überwinden damit aber nicht die Teilung. Um die Teilung zu überwinden liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor uns.";

 

Bausenator Nagel schiebt Mikrophonständer zur Seite; Nagel entfernt Tuch mit Aufdruck "Berlin Lebenswert bauen", Schild an Sockel mit Schriftzug "Schlossbrücke erbaut 1821-1824 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel" wird enthüllt; Schild mit Schriftzug "Schlossbrücke erbaut 1821-1824 nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel"GA; Bausenator Nagel posiert für Fotografen/Presse vor Schild; Schwenk auf Kamerateam; Bausenator Nagel posiert für Fotografen/Presse vor Schild; Kamerateam; Bausenator Nagel posiert für Fotografen/Presse vor Schild; Presse/Journalisten und Zuschauer seitlich; Schwenk auf Nagel vor Schild; Steinskulptur auf Schlossbrücke; Abwärtsschwenk auf Bausenator Nagel; Blick von Bühne auf Straße und Zuschauer, Blaskappelle spielt (von hinten); Bausenator Nagel an Schlossbrücke umringt von Zuschauern WA; Steinskulptur Froschperspektive, Fernsehturm angeschnitten im HG; Abwärtsschwenk auf Zuschauer und Bausenator Nagel und zurück; Blaskappelle beim Spielen, Schwenk auf klatschendes Publikum; Steinskulptur Froschperspektive, Fernsehturm angeschnitten im HG; Abwärtsschwenk auf Schlossbrücke mit Zuschauer und Nagel; diverse Einstellungen von Bausenator Nagel und Zuschauer; Menschentrauben am Straßenrand, Straße "Unter den Linden" im HG; Schlossbrücke mit Fernsehturm und Palast der Republik im HG; Berliner Dom mit Schlossbrücke im VG und Fernsehturm T; Schwenk auf Schlossbrücke mit Palast der Republik im HG (2x);

 

PDS Veranstaltung/ Kundgebung: Zuschauer; Presse; Modrow OH gibt Autogramm; Modrow und Gysi OH, drehen sich um; Modrow und Gysi OH in Gespräch vertieft; Modrow und Gysi OH im Gespräch, Steinschale vom Alten Museum im HG; Mann begrüßt Hans Modrow herzlich, schüttelt Hand; Attika der Lustgartenseite im HG; Menschen hinter Absperrzaun; Gregor Gysi steht am Zaun, kleiner Junge hält Buch hin, Gysi ruft nach Hans; Gregor Gysi gibt Autogramme; Hans Modrow gibt Autogramme (von hinten); kleine Hand hält Pass; Modrow schreibt Autogramme; Hans Modrow geht in die Hocke, gibt Autogramm; Gregor Gysi und Hans Modrow geben Autogramme am Zaun (GK, von hinten), Presse im VG; Ausschnitt Altes Museum; Abwärtsschwenk auf Zaun mit Menschen, die Autogramme wollen; Modrow und Gysi geben Autogramme (von hinten); Menschen am Zaum; Hans Modrow (seitlich, OH) gibt Autogramme; älterer Mann mit Brille P (durch Zaun gefilmt); Aufzieher auf Modrow beim Unterzeichnen; Modrow gibt Autogramm Froschperspektive;

 

Blick von Bühne auf Zuschauer, Rednerin von hinten; diverse Fahnen und Plakate im Publikum (Fahne der Deutschen Demokratischen Republik, PDS-Transparent; Transparent der SRMP); Schwenk über Zuschauer; Zuschauer GA; Fahne der Deutschen Demokratischen Republik GA im Publikum; diverse Transparente und Plakate im Publikum; Plakat mit Schriftzug "Arbeitslose fordern 35 jetzt- Arbeit statt Almosen"; Publikum GA, Aufzieher auf Publikum mit Blick von Bühne; Plakat mit Schriftzug "Arbeitslose fordern 35 jetzt- PDS- ABM und danach?"; klatschendes Publikum GA; Publikum mit Transparenten WA; löchriges Netz mit Schild "Das `soziale´ Netz?" im Publikum; Schild mit Schriftzug "Das `soziale´ Netz?" GA; klatschendes Publikum; Publikum GA; Transparent "KPD"; klatschendes Publikum; Publikum nah; Frauen im Publikum GA, nicken zustimmend; Transparent im Publikum mit Schriftzug "500 + 2000 - Pferde + Arbeitslose- Spitze in ganz Deutschland"; Plakat der PDS; Publikum nah; Rednerin auf Bühne (OH, seitlich), Schwenk auf Zuschauer und zurück; Schwenk auf klatschendes Publikum; verschiedene Einstellungen von Zuschauern; Gregor Gysi auf Bühne, geht an das Mikrophon; Gysi stellt Höhe des Mikrophons ein (OH, seitlich);

 

Rede/Ansprache Gysi OT: "Einen schönen guten Tag, ich gehe davon aus, dass das Wetter die Antwort höherer Kräfte nicht auf die Deutsche Einheit, sondern hier auf unsere Kundgebung ist...; Schnitt; ...Ost und West sich vor einem Jahr schon einmal näher waren als heute. Sie sind sich fremder geworden und wenigstens das sollte Politikerinnen und Politiker veranlassen über das, was sie so anrichten einmal nachzudenken. Das Leben in den neuen Bundesländern ist gekennzeichnet durch Massenarbeitslosigkeit, durch Sozial- und Demokratieabbau, durch Rentenungerechtigkeit, durch Ausländerfeindlichkeit und die Welt sieht auf diesen Teil Deutschlands mit Entsetzen, aber sie sieht so kurz, denn in den alten Bundesländern sieht es nicht viel anders aus. Und wir brauchen die Solidarität der Menschen in beiden Teilen Deutschlands, denn die Massenarbeitslosigkeit hier wird auch dort zu großen sozialen Problemen führen. Und Ausländerfeindlichkeit ist kein spezifisches Problem im Osten Deutschlands, es ist ein gesamtdeutsches Problem. Und wenn man sieht, mit welch großem Erfolg eine Partei wie die DVU in Bremen abschneidet, dann kann einem kalt werden in diesem Deutschland. Und wenn man sieht, wie in Hoyerswerda mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern umgegangen wird, dann kann einem kalt werden in diesem Deutschland. Und es sind wieder einmal die schwächsten, auf die sich viele versuchen zu einigen in ihrer Aggression...; Schnitt; ...und zwar gegen jene, denen es wirklich sehr gut geht und zwar völlig ungerechtfertigt sehr gut geht, auch in dieser Bundesrepublik Deutschland. Und wir haben auch konkrete Forderungen, es ist ja nicht so, dass alles so bleiben muss, wie es ist und es gibt keinen Grund tägliche neue Lethargie und Verzweiflung in Depression oder Hoffnungslosigkeit zu fallen. Letztlich geschieht in diesem Land nur das, was die Menschen zulassen, dass es geschieht. Unsere Aufgabe ist es, diesen Menschen wieder mehr Selbstvertrauen, mehr Mut zu geben, den Widerstandsgeist bei ihnen zu wecken, damit wir verändern diese Welt. Das war schon immer das Ziel von den Linken, nicht Status Quo, sondern Veränderung dieser Welt. Wir wollen eine solidarische, eine gerechte Gesellschaft. Wir wollen, dass endlich die Gleichstellung der Geschlechter verwirklicht wird und der mittelalterliche Paragraph 218 für immer aus der Rechtsgeschichte verschwindet. Und ich bin es auch satt, diese verlogenen Beiträge mittelälterer Herren zu hören, die für ihre Frauen und für ihre Freundinnen immer noch eine Lösung gefunden haben, wenn es darauf ankam. Und auch dieses sogenannte Rechtsproblem wieder auf den Rücken jener Frauen vor allem austragen, die zu den unteren sozialen Schichten gehören, deshalb ist das auch wieder eine soziale Frage...; Schnitt; ...wir fordern bei Wahlen künftig eine dritte Stimme. Mit der ersten Stimme soll man eine Person wählen, mit der zweiten Stimme soll meinetwegen eine Partei, ich weiß sogar schon eine (Gelächter), und mit der dritten Stimme, da soll man eine politische Entscheidung, eine Schwerpunktentscheidung treffen und an diese Entscheidung müssen dann die regierenden Parteien gebunden sein, unabhängig von wem diese Stimme gegeben wurde, Hauptsache sie hat eine Mehrheit gefunden. Die Menschen müssen sich in die Politik einmischen, nicht sich ausgrenzen lassen....wir fordern degressive Subventionen für sanierungsfähige Betriebe, wir fordern die Förderung des Handels mit Osteuropa und mit der sogenannten dritten Welt. Wir wollen Arbeitsplätze schaffen in allen Regionen Deutschlands...(Schnitt) ...und das ist nicht nur eine wirtschaftliche, das ist nicht nur eine soziale Frage, sondern das ist auch eine humane Frage. Es ist unerträglich Millionen Menschen zu sagen, dass sie eigentlich nicht gebraucht werden, dass sie überflüssig sind, dass sie nur auf Kosten der anderen leben, wer will denn so leben? Die Menschen in diesen neuen Bundesländern auf jeden Fall nicht, die sind es noch nicht gewohnt. Und dazu ist auch eine andere Maßnahme erforderlich, nämlich die vorhandene Arbeit auf alle zu verteilen und das bedeutet, wir fordern Arbeitszeitverkürzung 35....(Schnitt) ...und ich sage, wir fordern auch die Integration unserer ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger und wir werden uns zum Schutz vor sie stellen...";

 

Bühne der PDS WA mit Zuschauern im VG; Berliner Dom T, Abwärtsschwenk auf PDS Bühne, Gysi hält Rede; Totale Demo-Kundgebung, Blick auf Zuschauermenge, Zelt der PDS angeschnitten, Palast der Republik im HG; Totale Demo-Kundgebung mit Fahne der Deutschen Demokratischen Republik im VG

 

 

 

C1/2100:

 

PDS Kundgebung: Gregor Gysi im Gespräch mit Frau; Gregor Gysi gibt Autogramm; Blick von der Bühne auf Zuschauer/Publikum; Publikum singt Lied "Völker hört die Signale", Zoom auf ältere Frau; Aufzieher auf singende Zuschauer; Zoom auf ältere singende Frau; Schwenk auf ältere Frau, streckt Faust gen Himmel; Hans Modrow und Gregor Gysi posieren mit vermutlich türkischer Musikgruppe für Fotografen; Gregor Gysi P; Gruppe löst sich auf; Interviews mit Bürgern:

 

ältere Frau OT zum dritten Oktober (spricht durch Zaun): "Sehr gemischte Gefühle, es ist mir vor einem Jahr schon so gegangen und es hat sich also nicht geändert. Also Freude in dem Sinne nicht."; ältere Frau OT zur Frage, ob sie die DDR (Deutsche Demokratische Republik) gerne wieder hätte: "Ach, es ist auch schwer zu beantworten. Sagen wir mal in der Form wie sie war sicher nicht. Also ich meine, es ist ja nun nicht so, dass unbedingt alles gut war. Es gab ja nun wirklich sehr vieles, aber es ist eben...dieses... es wird ja häufig gesagt, dieses Zusammengehen von Ost und West und irgendwie wird es auch, ich bin nun schon älter, ich empfinde es nun auch mehr, es ist doch, es tritt eine gewisse Vereinsamung ein nachher dann, irgendwie, es ist schwierig ja. Ich weiß, ich kann mich erinnern, ich bin im vergangenen Jahr, es war am 02., das war also vor dem Tag der Einheit, da bin ich auch hier gewesen, da habe ich so einen Rundgang gemacht und ich habe dann da an der Brücke gestanden vor dem Zeughaus und habe geweint, weil ich das alles, im Moment alles ganz furchtbar empfand. Das war so ein, na ja so ein, weiß nicht, man hat 40 Jahre in dem Land gearbeitet und gelebt, über 40 Jahre. Es war für mich irgendwie ein Abschied, es sah dann schon alles so, es war alles so leer überall und so, alles zog aus, also ich habe weder im vorigen Jahr jubelnde Freude empfunden und nun heute auch nicht. Ich meine, na schön ich kann persönlich nicht klagen, bin Rentnerin, habe auch eine Rente mit der ich gut leben kann, es geht mir nun nicht schlecht. Das ist es nicht, aber es ist etwas was, es geht zu viel verloren, es geht einfach zu viel verloren. Wenn ich auch alleine an die Medien denke und so, ich habe heute morgen auch so, ich habe den Berliner Rundfunk gehört, es war wirklich eine nette Sendung heute früh gemacht ja, ich habe es ja überhaupt nur über den Rundfunk erfahren, dass heute hier eine Veranstaltung ist und wenn ich also daran denke, dass es ab dem ersten nun nichts mehr gibt, weder Fernsehen noch Rundfunk speziell jetzt eben für uns oder so, das macht mich schon traurig.";

Frau OT: "Es ist...nicht das ich irgendetwas, ich kann das schwer sagen ja. Ich meine, nicht das ich nun alles gerne wieder und wieder eine Mauer haben will um Gottes Willen, so ist es nicht gemeint, aber es ist eben diese gewisse Empfindlichkeit, wo ich doch eben den Eindruck habe...das Zusammenwachsen, das wird noch sehr lange dauern. Ich glaube, ich werde es nicht mehr erleben. Ich werde es wohl nicht mehr erleben.";

 

Mann OT zur Frage, was er vermisst (spricht durch Absperrzaun): "Na ja vermissen tut man eigentlich sehr viel. Erst mal die Arbeit. Wir sind es eigentlich gewöhnt zu arbeiten und das tun einige sehr viele vermissen. Ich habe nie gedacht, dass ich eines Tages von Sozialhilfe lebe oder sonst was, was ich jetzt angewiesen bin. Ich habe eigentlich vorher besser gelebt, ich habe halt meine gute Wohnung gehabt, habe ich jetzt alles nicht mehr...ja...ich habe besser gelebt und jetzt stehe ich auf Straße und habe keine Arbeit, kriege keine Arbeit und das böse ist ja nun, dass die Wessis alle rüber kommen, vorn drüben in andere Betriebe und die Ossis schmeißen sie raus, weil sie angeblich nicht arbeiten können, obwohl wir müssen hart arbeiten für 800 Mark. Das war sehr viel Geld bei uns im Osten, da mussten wir hart schuften dafür. Ich war 15 Jahre im Betrieb gearbeitet...ja...und jetzt auf einmal wurden wir rausgeschmissen." ;

 

Mann OT zur Frage, ob er die DDR (Deutsche Demokratische Republik) wieder zurück möchte: "Äh...na ja...ich hätte vielleicht schon...weil ich würde sagen, dass die DDR-Grenze (Deutsche Demokratische Republik) wieder geben würde, außer die Mauer nicht, weil wir haben, muss ich mal sagen, vorher besser gelebt als jetzt, auch die Rentner, gut die Rentner haben ein bisschen weniger Geld, aber wir hatten doch alles zum größten Teil, Lebensmittel ja und alles gehabt. Und jetzt auf einmal ist es für uns...viel zu teuer hier. Ich wäre schon ...viele schreien müssen, dass die Mauer wieder her soll, weil die Leute haben die Nase voll. Ich weiß noch die Worte von Kohl, der voriges Jahr 1989 gesprochen hat hier am Brandenburger Tor `Es wird nicht besser, es wird nicht schlechter´, dass sehe ich so, drüben im Westen werden sie reicher und hier im Osten werden sie ärmer, das ist nun die Tatsache. Da bin ich, habe ich einfach die Nase voll und da sage ich auch, dass lieber die DDR wieder zurück zu haben. Ich meine die Grenzen können auf bleiben und das wir unsere Arbeit wieder kriegen. Ich habe keine Lust ewig hier zu leben von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe, das kotzt mich ehrlich an und ich verfluche auch den Kohl und sonst was. Das ist eigentlich meine große Meinung, also ich bin sehr wütend auf die drüben Politiker, weil die uns alles kaputt machen.";

 

Mann OT zum Vorteil, wenn die DDR wieder existieren würde: "...die Betriebe wieder aufgebaut werden/ okay, der Staat war nicht ganz in Ordnung. Sagen wir vor allem die alten SED-Bosse (Sozialistische Einheitspartei). Hätten die alten SED-Bosse nicht das ganze Geld eingesteckt, was sie gemacht haben, hätten wir besser gelebt als die Bundesrepublik...ja...aber dadurch, dass sie das ganze Geld eingesteckt haben, ging es mit uns immer weiter runter. Wir haben es zwar innerlich nicht mitgekriegt, ich meine, ich habe selber sieben Jahre gesessen in den Strafvollzügen bei der Stasi und so was ...und das war auch nicht leicht gewesen, aber vor allen Dingen hätten auch die Grenzen auf bleiben können... ja, dann wäre es für die Leute auch besser gewesen, dann hätten sie besser reisen können, so doll war es ja nicht. Man hat die Mauer dicht gemacht, man hat uns ausrotten lassen, es wäre noch schlimmer gewesen..ja..., wenn der Gorbi (Gorbatschow) nicht wäre. Ich glaube dem haben wir sehr viel zu verdanken, dass dadurch auch die Mauer gefallen ist, weil der Mielke wollte es ja so machen, dass die DDR-Leute genauso werden wie in Rumänien, also man wollte uns praktisch ausrotten.";

 

Mann OT zur Frage, ob der Tag kein Grund zum Feiern sei: "Nein. Es ist vielleicht für die im Westen ein Grund zum Feiern, für uns ist es keine Zukunft zum Feiern. Wir können es uns auch gar nicht leisten, wir haben kein Geld dafür. Wenn man die Preise sieht, hier auf dem Ku-Damm (Kurfürstendamm), da wird einem schlecht werden und da bin auch ich der gleichen Meinung wie Gysi es gesagt hat, man sollte es wenigstens so einheitlich machen, aber nicht, dass der Westen groß wird, reich wird und wir werden arm. Das geht nicht. Und wenn der Westen nicht und die Politiker nicht irgendwas unternehmen, wird es wahrscheinlich wieder so kommen, dass es wieder so eine Revolution gibt. Viele Leute warten da schon drauf, dass es wahrscheinlich mächtig im Osten geknallt wird...genau wie mit den Aussiedler..."; Abbruch Interview;

 

Modrow geht durch Absperrzaun, spricht mit Frau; Modrow Profil im Gespräch mit Frau; Interview Bürger; Mann OT zur Frage, ob der 03. Oktober ein Grund zum Feiern sei: "An für sich nicht. Ich meine, ach lassen wir es lieber. Ne ist gut, kein Kommentar.";

 

Hand schreibend GA, Aufzieher auf Modrow; `Unter den Linden´ T mit Schlossbrücke, parkenden Autos und Verkehr im VG (leicht von oben gefilmt); Denkmal König Friedrich II. von Preußen; Unter den Linden mit Brandenburger Tor und Siegessäule im HG, Aufzieher auf `Unter den Linden´ T (2x); Denkmal König Friedrich II. von Preußen; Unter den Linden ; Steinskulpturen an Schlossbrücke; Steinskulpturen auf Gebäude mit wehender Deutschlandfahne; Aufzieher auf `Unter den Linden´; Berliner Dom angeschnitten, Schwenk auf Lustgarten mit PDS-Fest im VG (2x); Steinskulpturen auf Schlossbrücke; Mann verkauft bunte Heliumluftballons WA; bunte Heliumluftballons im VG, Berliner Dom und Fernsehturm im HG; Abwärtsschwenk auf an Ständer befestigte Heliumluftballons und zurück; Ballonverkäufer reißt Schnur ab, Kinder im VG; Steinskulptur/Statue auf Schlossbrücke; Abwärtsschwenk auf Passanten, die Brücke überqueren; Aufwärtsschwenk auf Steinskulptur; Abwärtsschwenk auf Passanten, die Brücke überqueren; Passanten/Fußgänger bummeln;

 

Ausschnitt Brandenburger Tor mit Quadriga (Ostseite); Aufzieher auf Menschenmenge vor dem Brandenburger Tor; Zoom auf Quadriga; Aufzieher auf Brandenburger Tor T mit Menschen im VG; bedruckte Tüten/Papierbeutel mit Foto Brandenburger Tor und Deutschlandkarte mit Wappen, gestapelt; Aufwärtsschwenk auf Vater mit zwei Kindern, stehen vor Auto (NiB) mit Tüten auf Motorhauben; Tüte mit Foto vom Brandenburger Tor hinter Autoscheibe; Schwenk auf Passanten, Passanten betrachten Auto mit Brandenburger Tor- Tüten auf Motorhaube; Schwenk auf Tüte hinter Autoscheibe; Markt mit Andenken aus der DDR (Deutschen Demokratischen Republik) ; Menschen schauen sich Marktstände an; Ausschnitt Fahne DDR; Aufwärtsschwenk auf Marktstände/Souvenirstände vor dem Brandenburger Tor; Ausschnitt DDR Fahne; DDR Fahne GA; Schwenk auf Marktstände/Souvenirstände vor dem Brandenburger Tor; Menschen OH betrachten Andenken; Abwärtsschwenk auf Marktstand mit Schulterklappen, Embleme, Mützen etc.; diverse Einstellungen von Menschen am Marktstand; Fahne der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auf Erde (Froschperspektive), Marktstand im HG; ausländischer Mann OH mit russischer Kopfbedeckung; Brandenburger Tor T (leicht seitlich) in Abenddämmerung mit Souvenirmarkt im VG; Mann und Frau OH betrachten Uhren; Uhren GA; Aufwärtsschwenk auf Paar am Stand mit Uhren; Matroschka-Figuren am Marktstand mit Gorbatschowgesicht (siehe Foto); Matroschka-Figuren seitlich auf Standtisch; Aufwärtsschwenk auf Menschen am Marktstand; wehende Deutschlandfahne auf Reichstagsgebäude (angeschnitten); Aufzieher auf Pariser Platz mit vielen Menschen im VG; Zoom auf wehende Deutschlandfahne auf Reichstagsgebäude; Brandenburger Tor; Schwenk auf Pariser Platz mit Reichstagsgebäude im HG; Schwenk auf Brandenburger Tor; Schwenk auf Pariser Platz mit Reichstagsgebäude im HG; Menschen flanieren/bummeln über Pariser Platz; Unter den Linden mit Fernsehturm im HG, Menschen im VG; ausländisch aussehender Mann hält Panflöte, streicht Frau Haare aus Gesicht OH; ausländisch aussehender Mann küsst Frau; ausländisch aussehender Mann und Frau unterhalten sich, küssen sich mehrmals; Brandenburger Tor angeschnitten mit Souvenirstand im VG (Gorbatschow-Pappfigur); Plakat mit Schriftzug "The East Berliner", Aufwärtsschwenk auf Pappfigur an Souvenirstand, Brandenburger Tor im HG; Abwärtsschwenk auf Plakat mit Schriftzug "The East Berliner"; Mann auf Hochrad fährt heran, grüßt; Menschen am Brandenburger Tor

 

 

C1/2101:

 

Rotes Rathaus, außen: Turm Rotes Rathaus; Abwärtsschwenk auf Eingang zum Roten Rathaus mit Menschenmenge im VG; Aufwärtsschwenk auf Turm und zurück; Balkon über Eingang des Roten Rathauses mit Presse; Eingang Rotes Rathaus mit Menschenschlange; Zuschauer seitlich, OH; wartende Menschen am Absperrzaun; Schwenk auf Eingang Rotes Rathaus; Schwenk auf wartende Menschen am Absperrzaun; Rotes Rathaus, innen: Festveranstaltung; ältere Damen (Senioren/Rentner) trinken Kaffee; Bühneprogramm, Bühne mit Sängerin T; Schwenk auf Frauen OH am Kaffeetisch; Schwenk auf Sängerin auf Bühne, Kaffeegäste im VG; Schwenk auf Frauen am Tisch, Frau zeigt Mann Berliner Bären-Figur (?); Saal/Gang Rotes Rathaus mit Gästen, Bühne im HG; Berliner Bär (Süßigkeit) auf Teller GA; Aufwärtsschwenk auf Frau, Abwärtsschwenk auf Teller mit Berliner Bär; ältere Menschen am Kaffeetisch; Aufwärtsschwenk, Pianist auf Bühne im HG (von hinten); Gäste an Tischen; Treppe im Roten Rathaus, diverse Menschen gehen Treppe hinauf und herunter; Kamera auf Treppe (Froschperspektive), Beine UH steigen Treppe hinauf; Froschperspektive Beine UH auf Treppe (Kamera geht mit); zwei junge Männer OH; Abwärtsschwenk auf Berliner Bären- Süßigkeiten auf Teller; Berliner Bären GA auf Teller; Aufzieher auf junge Männer OH; Abwärtsschwenk auf Teller mit Süßigkeiten; Band auf Bühne T;

 

Blick von Bühne auf Saal, Musiker angeschnitten im VG (von hinten); Blick von Bühne auf Musiker seitlich; Blick von Bar auf Gäste, Bardame schenkt Sekt ein; Gäste im Saal; Plakat mit Schriftzug "Berliner Leben"; Schwenk über Bühne auf Zuschauer; Schwenk auf Plakat mit Schriftzug "Berliner Leben"; Saal mit Stuhlreihen und Zuschauern; Zuschauer OH; festlich gekleidete Damen OH; Bühne WA mit Plakat mit Schriftzug "Berliner Leben"; junger Mann OH am Getränkestand; junge Dame dreht Wasserflasche zu; Abwärtsschwenk auf Getränketisch mit Spreequellflaschen; junge Dame dreht Flasche auf, schenkt Getränk ein; Pantomime Profil lässt sich von Frau Fliege zurecht rücken; Pantomime fordert Wangenkuss von Frau; Frau küsst Pantomime auf Wange; Pantomime wackelt schnell los, läuft auf Kamera zu; Eberhard Diepgen (Regierender Bürgermeister) im Interview; Blick vom Balkon auf Eingang (Vogelperspektive); abends; Blick vom Balkon des Roten Rathaus, Berliner Dom und Palast der Republik im HG; Rotes Rathaus, innen;

 

Eberhard Diepgen gibt Autogramme; diverse Einstellungen von Diepgen beim Schreiben der Autogramme; Diepgen im Saal vor Bühne (von vorne); Diepgen betritt Bühne; Diepgen auf Bühne; Ausschnitte Statement Diepgen; Diepgen P;

 

Quadriga abends; angeleuchtetes Brandenburger Tor T mit Ständen und Eiswagen im VG (Einheitsfeier), große Menschenmenge; Zoom auf angeleuchtete Quadriga, Aufzieher auf Brandenburger Tor mit Torhäusern T; Menschen vor Brandenburger Tor (Säulen angeschnitten); Aufzieher auf Brandenburger Tor mit Menschen im VG; Ausschnitt angeleuchtetes Reichstagsgebäude; Schwenk auf Brandenburger Tor; Menschen gehen durch Brandenburger Tor; diverse Einstellungen von Menschen am Brandenburger Tor; Schild mit Schriftzug "Guten Morgen Deutschland", Abwärtsschwenk auf Trabant, Trabant mit Schildern und Fahnen geschmückt/Schilder stehen auf Mauerstücken; Zoom auf Schild des Trabanten mit Schriftzug "Guten Morgen Deutschland" sowie Schild mit Schriftzug "D", "BRD" und "DDR" (durchgestrichen), Schilder stehen auf Mauerstücken auf Autodach; Froschperspektive Schild mit Schriftzug "Guten Morgen Deutschland" sowie Schild mit Schriftzug "D", "BRD" und "DDR" (DDR durchgestrichen), Brandenburger Tor im HG angeschnitten; Trabant angeschnitten mit Schildern auf Dach, Brandenburger Tor im HG angeschnitten, Froschperspektive; Schild GA mit Schriftzug "Guten Morgen Deutschland" sowie Schilder (Autoschilder) mit Schriftzug "D", "BRD" und "DDR" (durchgestrichen), Aufzieher auf bemalten Trabanten (Mauer) mit Schildern auf Autodach und Fahnen T; Mann vor Trabant (angeschnitten)

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