Gerichtsprozesse Honecker und Mielke
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1993
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Am 04. Januar 1993 findet im Landgericht Berlin der Prozess gegen Erich Honecker und gegen Erich Mielke statt. Es werden Szenen der Prozesstage gezeigt. Ankläger und Staatsanwalt im Verfahren gegen Honecker, Hanns-Ekkehard Plöger, äußert sich zum Gesundheitszustand Honeckers. Der Rechtsanwalt Mielkes, Dr. Stefan König, beantwortet Fragen zu dem Verfahren gegen Mielke.
Filmstab
- Kamera
-
- Uwe Frenzel
- Person, primär
-
- Erich Honecker
- Erich Mielke
Langinhalt
ab 00:00:14
Innen: Einlasskontrolle im Gerichtsgebäude, mehrere Besucher und ein Justizbeamter gehen durch das Bild, durch Glas gefilmt; Besucher stehen in Schlange vor Saal
ab 00:00:58
Vor Saaleingang, Gespräch zwischen einem Juristen und einem Besucher, im HG diverse Personen; Jurist geht durch Glastür in Richtung Gerichtssaal
ab 00:01:22
Rechtsanwalt Friedrich Wolff kommt heran und begrüßt einen Besucher/Kollegen, Schwenk mit Wolff, der durch Glastür in Richtung Gerichtssaal geht
ab 00:01:51
Foyer des Gerichtsgebäudes Alt-Moabit Innen (Totale), Zoom auf Besucherschlange vor Eingang zum Gerichtssaal
ab 00:02:28
Staatsanwalt Hanns-Ekkehard Plöger kommt heran und erhält Unterlagen; Schwenk mit Plöger, der durch Glastür geht, Tür wird geschlossen
ab 00:02:45
Rechtsanwalt Friedrich Wolff kommt, sich mit Kollegen/Besuchern unterhaltend, nach Verhandlung heran
ab 00:02:57
Hanns-Ekkehard Plöger OT zu Honeckers Fuchsbandwurm: "(...) Dieser Fuchsbandwurm (...) nimmt man auf durch die Nahrung, durch frische Pilze im Wald, natürlich auch durch Fleisch. Das sind Wurmeier und die entwickeln sich dann, insbesondere in der Leber, weiter. Und das Erstaunliche daran ist, dass, wenn Sie sich CT-Bilder angucken, dann haben diese Fuchsbandwurmgebilde die ähnlichen Gebilde wie bei einem Tumor, sodass die Schulmedizin sagt, man kann das kaum unterscheiden. Und wir haben diese Bilder eingereicht und das Gericht wird darüber nachzudenken haben. Man kann jetzt durch Blutuntersuchungen feststellen, ob Antikörper dieses Fuchsbandwurmes sich im Blut befinden des Herrn Honecker und wenn dem so wäre, was wir ihm wünschen, ist er auch behandelbar und dann würde er auch überleben. Es wäre tödlich, würde ich sagen, wenn man einfach weiter auf dieser Schiene reitet, dass er einen Tumor hat, denn auch Ärzte können sich irren und das wissen sie alle im persönlichen Bereich am Besten."
ab 00:04:25
Plöger OT zum weiteren Vorgehen im Prozess: "Wir haben momentan natürlich noch das Ablehnungsgesuch gegen Herrn Bräutigam. Wir müssen noch darüber nachdenken, ob es aufrecht erhalten bleibt. Wenn wir es aufrecht erhalten, dann sind wir uns eigentlich sicher, dass er aufgrund unseres Ablehnungsgesuchs seinen Hut nehmen darf. Nur ist das die Frage, ob das dem weiteren Prozedere und dem Verfahren dienlich ist. Wir haben zwar noch zwei weitere Richter, als Ergänzungsrichter, die sind aber noch recht frisch und neu, die müssten sich auch in die Sache einarbeiten, aber für uns ist derzeit Herr Bräutigam unkalkulierbar geworden. Ich muss das mal so mit Bedauern sagen, weil wir im Grunde genommen damit auch der Verteidigung eine Hilfestellung geben, was wir eigentlich nicht wollen."
ab 00:05:25
Hanns-Ekkehard Plöger mit Frau redend, im HG Fotografen
ab 00:05:25
diverse Einstellungen Jurist verlässt Gerichtssaal und diskutiert unverständlich über einen Rücktritt des Richters Bräutigam
Ab hier anderes Drehdatum
ab 00:06:00
Erich Mielke (OH) oft verdeckt aus verschiedenen Perspektiven auf Anklagebank im Gespräch mit seinem Verteidiger Dr. Stefan König
ab 00:07:31
diverse Einstellungen Besucher strömen in Gerichtssaal (WA), Tür zum Saal 700 wird geschlossen
ab 00:08:08
Erich Mielke (OH) auf Anklagebank
ab 00:08:14
Staatsanwaltschaft im Saal packt zusammen; Schwenk mit Staatsanwalt (OH)
ab 00:08:28
Erich Mielke auf Anklagebank im Gespräch mit Personen; Anwalt Dr. Stefan König hilft Mielke auf; diverse Einstellungen beide im Gespräch
ab 00:10:01
Rechtsanwalt Stefan König OT zu der Frage, wie er das Aquarium (Anklagebank) findet: "Für die Sitzordnung ist der Vorsitzende verantwortlich, nicht ich. Es hat Vor- und Nachteile. (...) Als Angeklagter sitzt man ja in gewisser Weise auf dem Präsentierteller, davor ist man in diesem Aquarium in gewisser Weise geschützt. Wir haben das ja in dem Honecker-Verfahren anders gehabt, aber ob das jetzt besser war?"
Rechtsanwalt Stefan König OT zu Mielkes Zustand: "Sie wissen ja vielleicht, dass er im Moment wieder begutachtet wird, weil Zweifel an seiner Haftfähigkeit bestehen und diese Zweifel sind nicht zuletzt von mir artikuliert worden. Mein Eindruck ist der, dass sein Gesundheitszustand in den letzten Monaten sich, auch seine Fähigkeit in diesem Verfahren teilzunehmen und zu folgen, sich deutlich verschlechtert hat, aber das ist mein Eindruck als medizinischer Laie. Aber nachdem, was sich in dem Gutachten zur Frage der Verhandlungsfähigkeit in dem Honecker-Verfahren, wo er ja ausgeschieden ist, ergeben hat, scheinen auch medizinische Fachleute das so zu sehen."