Günter Schabowski am 23.01.1990 vor dem Untersuchungsausschuß. Die Politik eines ehemaligen SED-Bezirkssekretärs
Regie: Thomas Grimm, 54 Min.
Deutschland
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 1990
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Autobiographisches; Presse in der DDR; Zensur; Gängelung; Parteidisziplin; Tatsachenverschleierung; Hubschrauberabsturz 6. März 1978, Tod von Werner Lamberz; keine gesicherten Informationen bekannt zum Unfall; Joachim Herrmann übernahm nach Lamberz' Tod dessen Funktion im Zentralkomitee, er selbst wurde Chefredakteur des Neuen Deutschland (ND); glaubt nicht an Verschleierungsmanöver, Fragen der staatlichen Beziehungen DDR-Libyen waren vermutlich Grund für Schweigen; kennt nur Gerücht, daß die Unglücksmaschine ursprünglich für Gaddafi bestimmt war; Rückwirkungen auf das eigene Denken sind nicht tief genug gegangen; hat in der Illusion gelebt, daß die DDR das bessere System war; Widersprüche zwischen Informationspolitik und Praxis wurden auch hier besonders deutlich; hat sich oft dafür geschämt und "seine eigene Informationspolitik betrieben"; Scheinrechtfertigungen "man dürfe dem Gegner kein Material liefern"; Urgrund liegt im System: Honeckers Hauptverantwortungsfelder waren Sicherheit und Information, kontrollierte ND und Aktuelle Kamera; diese Ressorts waren politisch besonders gravierend; Wirtschaft war Mittags Spezialgebiet, er galt als Spezialist; zum Verhältnis Mittag und Berliner SED -Bezirksleitung; Berliner SED-Bezirksleitung durfte selbst keine Beziehungen zu der entsprechenden kirchlichen Leitung aufnehmen, das war Sache des Zentralkomitees; ihm war bewußt, daß Kontakte sinnvoll wären; relativ wenig und erst spät Kontakte gesucht z.B. zu Stolpe und Bischof Forck; Vorfall mit Skinheads in der Berliner Zions-Kirche mit relativ mildem Urteil; erklärte Linie des ZK der SED war, es darf kein Vedacht entstehen, daß sich in der DDR Neofaschismus entwickeln kann; Krise in der DDR (Frage); Erkennen der Krise in der DDR, des Kollapses, erst 1989; in Berlin an die 15.000 Ausreiseersuchen, existenzielle Entscheidung der Menschen; komplizierter Prozess, das Ausmaß der Krise zu erkennen; Bonapartismus; Demonstrationen und Ausmaß der Übergriffe am 7. und 8.10.1989 in Berlin; Honecker als Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates hat an Berliner Bezirksleitung der SED Befehl erteilt, tägliche Lageberichte zu geben; Bezirksleitung wollte friedlichen Verlauf der Demos sichern; bekannt war, daß Polizei im Einsatz war; hat keine Gewalthandlung erkannt; Privilegien in Wandlitz (Umfang der Käufe: 100.000,00 DM Familie Schabowski, 1 Mio. pro Jahr für Wandlitz?) sind nicht zu rechtfertigen; Nutzung des Transportgeschwaders 44 zu Privatreisen; Reise nach Peking: Urlaubs- und Dienstreise auf schriftliche Einladung mit Erlaubnis des Generalsekretärs, um normale
Beziehungen zu Volksrepublik China herzustellen; Nutzung von Sondermaschinen war nicht zu rechtfertigendes Privileg der Partei
Filmstab
- Regie
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- Thomas Grimm
- Kamera
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- Gerd Liepe
- Steffen Sebastian
- Schnitt
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- Sebastian Werner
- Person, primär
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- Günter Schabowski
- Person, sekundär
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- Gottfried Forck
- Joachim Herrmann
- Manfred Stolpe
- Erich Honecker
- Werner Lamberz
- Günter Mittag
- Moammar Gaddhafi