Günther Wlost. Jäger in der Schorfheide. Interview
156:42 Min.
Deutschland
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 2003
- Film-/Videoformat
- Digital Betacam
Filmstab
- Kamera
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- Marc Hennicke
- Interview
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- Thomas Grimm
- Person, primär
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- Günther Wlost
- Person, sekundär
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- Heinz Keßler
- Günter Mittag
- Leonid Iljitsch Breschnew
- Walter Ulbricht
- Kurt Hager
- Horst Weber
- Erich Honecker
Langinhalt
Günther Wlost erzählt über seine Kindheit: wie er mit der Forstwirtschaft in Berührung gekommen ist; Wlosts Traum als Förster zu arbeiten; 1945 noch zum Militär eingezogen und Waffenausbildung (Infanterie); Wlost kommt nach Fallingbostel; von der Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) Potsdam nach Befehl 2 behandelt, das heißt besondere Behandlung wegen seines Aufenthaltes in Westdeutschland; Wlost spricht über seinen beruflichen Werdegang: Waldarbeiter, Waldfacharbeiterprüfung, Aufnahmeprüfung an der Forstfachschule, Forstingenieur, dann ab 1956 zunächst als Vertretung im Revier Wucker (Schorfheide) und 1957 zum Revierförster ernannt; Wlost spricht über Eigenheiten des Reviers Wucker und Günter Mittag sowie Erich Honecker, die schon frühzeitig ordnungsgemäße Mitglieder der Jagdgesellschaft waren;
Gründung des Staatsjagdgebietes Schorfheide 1962 (Groß Schönebeck, Joachimsthal, Templin); Auftaktjagd (Borgjagd) in Hubertusstock unter Teilnahme von ca. 15 Regierungsmitgliedern u. a. Erich Honecker; Günther Wlost hatte Kurt Hager als Gast; traditionelle Jagderöffnung im Schloss Hubertusstock mit opulentem Mahl, am Abend gemütliche Runde am Kamin; spezielle Vorbereitungen und Aufgabe des Staatsjagdgebietes: Erhöhung der Wildbestände, Rodung, Kartierung der Schorfheide und damit gute Kenntnisse über Wildbestände und mögliche Maßnahme in der Schorfheide; Frage nach spezieller Fütterung des Wildes: zusätzliche und besondere Fütterungen seien vorgenommen worden auch um an bestimmten Flecken Tieransammlungen zu erreichen; gute Eignung eines Kulturwaldes für Wild und Anlegen von Kirrungen; Frage wie es erreicht wurde, dass etwas zu schießen da war: Wildäcker seien forciert worden und zusätzliche Ernährung; Frage wann Ulbricht angefangen habe zu jagen und was für ein Jäger er gewesen sei: Ulbricht sei eigentlich gar nicht in Erscheinung getreten, sondern eher politische Notwendigkeit; Staatsjagdgebiet sollte internationalen Charakter haben; Ulbricht hatte wohl zuvor kaum Erfahrung mit der Jagd; Anlass eines ersten Jagdaufenthalts Ulbrichts war ein Besuch von Breschnew; Wlost erzählt Jagd-Episode über Breschnew und Ulbricht
Wlost erzählt Jagd-Episode über Breschnew und Ulbricht weiter; Strecke blasen mit erstaunlich viel Publikum darunter viele Mitglieder des Politbüros und des Zentralkomitees, aber auch Köche und Reinigungspersonal; Abendessen mit Ulbricht und Gespräch mit ihm über die Jagd; Frage zum Verhältnis von Honecker und Ulbricht und ob es Eifersucht gab: Wlost meint man könne das so nicht sagen, da sie nicht zusammen jagen gegangen sind; Treibjagd (1964/65); Breschnew bei der Jagd; der Jäger Erich Honecker: Beginn als Mitglied in der Jagdgesellschaft und Jagdball in Templin (1958 ?); Chef der Abteilung Jagdwirtschaft Horst Weber war für Jagd mit Honecker zuständig; Frage, ob Honecker Tiere zugetrieben worden seien; wöchentliche Jagden Honeckers wurden bei Weber angemeldet; Wildmeldung; bei der Jagd mit Fahrzeugen unterwegs; der Jäger Günter Mittag: war schon früh Jagdgesellschaft beigetreten, angenehmer Umgang mit ihm; nicht nur für Mittag aber auch für ihn wurden extra hohe Hochstände und Treppenstufen gebaut; Frage nach Konkurrenz zwischen Mittag und Honecker: Konkurrenz gab es nicht, beide haben sich in Höflichkeit überboten
Frage nach Jagdtrophäen: Wlost sagt in der Schorfheide war extra eine Abteilung, die Trophäen hergerichtet hat; Trophäen wurden zu besonderen Anlässen etwa in der Vorweihnachtswoche übergeben; Trophäen von Erich Honecker und Günter Mittag; Anzahl der Geweihe in einem Jahr; Willi Stoph im Staatsjagdgebiet; Wlost erzählt Jagd-Episoden im Zusammenhang mit Willi Stoph und Erich Mielke und Erich Honecker; Verköstigung bei der Jagd erfolgte im Allgemeinen durch Mitropa-Speisewagen; Ablauf und Geflogenheiten beim Essen; Fahrten zur Staatsjagd nach Erfurt und Magdeburg (Hasenjagd); Auszeichnung und Treueprämien in der Forst- bzw. Jagdwirtschaft; Änderungen der Jagd im Verlauf der Zeit: Ehepaar Honecker; Günter Mittag; Schwiegersohn Honeckers; Diplomatische Dimensionen der Jagd; Ende der Jagd im Staatsjagdgebiet: nach der letzten ZK-Sitzung Erich Honecker und Horst Weber noch mal zur Jagd in Wildfang, dann Auflösungs- und Übernahmevertrag;
Wlost über seine Empfindungen zum Ende des Staatsjagdgebietes und seinen Schock über den Untergang der DDR; über seine heutigen Jagdgewohnheiten- und möglichkeiten; zur Flucht Honeckers; Jagdgebiet Schorfheide und wie abgeschirmt es war bzw. nicht war; Bertolt Beitz (?) und Frau zur Jagd eingeladen; über Ablauf der Jagd, Strecke legen;
Außenaufnahmen am Reiersdorfer Seebuch: Wlost erzählt über das Gebiet und seine Entwicklung; offenen Kanzel mit Treppenstufen extra für Günter Mittag erbaut, der mit amputierten Beinen nicht mehr eine Leiter hinaufsteigen konnte; Landschaftsaufnahmen;
Interview mit Günther Wlost weiter: Wildbestanderweiterung durch Auslandsankäufe; Fahrt nach Ungarn, Auswahl und Transport des Rotwildes
Günther Wlost über den Ankauf von Rotwild aus Ungarn; Wildbestanderweiterung mit Elchen aus Sibirien, Anlass war eine Jagd mit Abrassimow; Muflons aus CSSR; Elchplage nach Quarantänezeit; Familienausflug von Familie Honecker und Familie Keßler mit einer Kutsche, die dann vom Pferd zerstört wurde; Honeckers Verhalten wenn er bei der Jagd war und wie er auf Begegnungen mit Urlaubern reagiert hat; Rehbock-Episode (Transport von Rotwild nach aus Ungarn); Aufbau des Staatsjagdgebietes und Übernahme der Jagdgesellschaft; Ernennung der zwölf verantwortlichen Revierförster zu Forstmeistern; Geweihe an der Wand in Wlost’s Haus; Wlost über das Verbot für Angestellte Trophäen zu schießen