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Herbert Häber. Interview

107:43 Min.
Deutschland
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 2005

Film-/Videoformat
Digital Betacam

Filmstab

Kamera
  • James-A. Wehse
Ton
  • James-A. Wehse
Interview
  • Werner Treß
  • Thomas Grimm
Person, primär
  • Herbert Häber
Person, sekundär
  • Kurt Hager
  • Hans-Jürgen Wischnewski
  • Zedong (auch: Tse-tung) Mao
  • Paul Verner
  • Wolfgang Vogel
  • Alexander Dubcek
  • Willy Brandt
  • Bernt Engelmann
  • Erich Hans Apel
  • Dmitri Fjodorowitsch Ustinow
  • Bruno Heck
  • Iwan N. Kusmin
  • Juri Wladimirowitsch Andropow
  • Heinrich Potthoff
  • Konstantin Ustinowitsch Tschernenko
  • Egon Bahr
  • Joachim Herrmann
  • Erich Mielke
  • Erich Honecker
  • Helmut Schmidt (1918-2015)
  • Manfred Feist
  • Pjotr Andrejewitsch Abrassimow
  • Willi Stoph
  • Günter Mittag
  • Hermann Axen
  • Albert Norden
  • Alexander Schalck-Golodkowski
  • Konrad Naumann
  • Werner Jarowinsky
  • Helmut Kohl
  • Gisela Herrmann
  • Otto Winzer
  • Olaf von Wrangel (Baron von Wrangel)
  • Lawrenti Beria
  • Franz Josef Strauß
  • Friedrich Ebert
  • Hans-Dietrich Genscher
  • Josef W. Stalin
  • Horst Sindermann
  • Vera Oelschlegel
  • Hans Otto Bräutigam
  • Leonid Iljitsch Breschnew
  • Walter Ulbricht
  • Richard Karl von Weizsäcker (Freiherr von Weizsäcker)
  • Konrad Hermann Joseph Adenauer
  • Heinz Hoffmann
  • Herbert Richard Wehner
  • Otto Friedrich Wilhelm Lambsdorff (Graf Lambsdorff; Freiherr von der Wenge Graf von Lambsdorff)
  • Egon Krenz
  • Joachim Gauck

Langinhalt

1. Teil: Aufgezwungener Einzug/Umzug nach Wandlitz/Waldsiedlung und Übernahme von Haus 17, Eindruck der Isolierung und Wohnens in einem gut ausgestatteten Gästehaus; Frage bzgl. geselligem/kollektivem Zusammensitzens von Nachbarn Werner Jarowinsky und Konrad Naumann belacht; Äusserung von indirekter Kritik an der Notwendigkeit des Wohnens aller Funktionäre in Abgeschiedenheit der Waldsiedlung gegenüber Erich Honecker; Abstossender Eindruck der Devotheit/Unterwürfigkeit der meisten Politbüromitglieder gegenüber dem Generalsekretär, feindseliges Wettrennen zwischen Egon Krenz und Günter Mittag um Nachfolge Erich Honeckers; Innerliche Kapitulation/Resignation bei Politbüromitgliedern wie Horst Sindermann u.a. angesichts unmöglichen Ankommens gegen Erich Mielke, Erich Honecker, Günter Mittag; Belehrung durch Jarowinsky bzgl. Unterlassung jeglichen Widerspruchs, vor allen Dingen gegen den Generalsekretär; Eindruck der vorbereiteten und bereits abgestempelten "freien Meinungsäusserung"; Zweifelsfreiheit über "Mithören-Lassen" und entsprechende Versuche der Aktivitätsunterbindung durch Mielke; Zunehmender Ausschluss nach Verlesung eines von Häber verfassten, mit (inneren) Sicherheitsinteressen der Sowjetunion und DDR unvereinbaren Papieres über den Stand der Beziehungen DDR-BRD durch Erich Honecker während Geheimsitzung in Moskau, anschliessende harte Kritik von Seiten der sowjetischen Führung, Beschuldigung Häbers der bewussten Begünstigung der NATO(North Atlantic Treaty Organisation)-Spionage; Verfassung eines MfS(Ministerium für Staatssicherheit)-Dossiers mit Unterstellung auf langjährige Spionage Häbers für den Westen/BND(Bundesnachrichtendienst) im Politbüro der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands), Schwierigkeit der Ausschaltung Häbers ohne Denunziation des ehemaligen Protektors Erich Honecker; Folgendes unbegründetes Absagen/Verbot von weiteren Dienstreisen nach Bonn u.a. und weiterer Ausschluss von politischen Aktivitäten, daraus resultierende gesundheitliche Beeinträchtigung und Erleidung eines Nervenzusammenbruchs mit anschliessendem Abschnitt von allen Arbeitsbeziehungen; Einlieferung in Krankenhaus und anschliessender Besuch Erich Honeckers mit Inkenntnissetzung über (indirekte/inoffizielle) Absetzung und Postenübernahme durch Hermann Axen; Verdacht der Internierung/Ruhigstellung mit Psychopharmaka auf Weisung von Honecker oder Mielke "Häber für Psychatrie reif zu machen" und letztendliche Abschiebung in Psychatrie; Verfassung eines weiteren Dossiers des MfS mit Anschuldigungen des Verschweigens der angeblich kriminellen/politisch straffälligen Vergangenheit von Familienangehörigen ("Sohn eines Verräters an der Sache der Arbeiterklasse") u.a. auf Grundlage eines vom MfS diktierten und an Mielke übergebenen Briefes der damaligen Schwägerin Häbers

2. Teil: Übernahme des Wohnhauses von Albert Norden in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kurt Hager und Konrad Naumann in Wandlitz/Waldsiedlung; Kritische Einstellung und offene Meinungsäusserungen Konrad Naumanns über Wirtschafts-/Kulturpolitik der DDR sowie zu anderen Politbüromitgliedern gegenüber Häber im Bewusstsein einer ähnlichen Einstellung; Status Häbers als von Erich Honecker geförderter und ins Politbüro "gehievter" Emporkömmling, keine Wertschätzung ("nicht adlig genug") aufgrund des Lebensalters und keinerlei Verdienste im anti-faschistischen Kampf; Bis heute anhaltender Kontakt und andauerndes freundschaftliches Verhältnis mit ehemaliger Hausangestellten und damaliger Betreuerin des MfS für den Haushalt Häber aufgrund offener Aufklärung über Funktion, keine Beanstandungen/Kritik betreffend anderer Mitarbeiter/Angestellter im Funktionärsclub oder im Laden; Auszug/Umzug aus Wandlitz/Waldsiedlung in zugewiesenes Haus des Ministerrats zwecks Aufrechterhaltung der Kontrollmöglichkeit von Telephon und Umfeld, Abtransport/Umtransport des Mobilars durch persönliches Kommando des MfS; Entsprechende Abmeldung in Wandlitz durch einfache Adressänderung im Personalausweis, Abgabe aller weiteren Papiere (Ausweis für ZK (Zentralkomitee) u.a.) und Einstufung als "politische Unperson" bis zum Ende der DDR; Auslöschung des Namens "Häber" durch teilweise Vernichtung von unter privatem Verschluss Häbers gehaltenen Akten; Ungerechtfertigte Beschäftigung des Politbüros mit Themen des Ministerrats sowie bis auf wenige Punkte grösstenteils unter den Teppich fallen gelassene, ausufernde Tagesordnungen; Keine förmlichen Abstimmungen, Einigkeit wurde vorausgesetzt ("Das habe ich mit dem Genossen Honecker schon geklärt"), bloße Präsentation von Entscheidungen in den Sitzungen; Von Honecker teilweise unwissentlich abgesegnete Einrichtung bzw. Umfunktionierung von beratenden Arbeitsgemeinschaften in Beschlussorgane und Schaffung eines "parallelen Politbüros" durch Günter Mittag mit entsprechender Entwertung des eigentlichen Politbüros; Einstufung aller Fragen der Beziehung zur BRD als Chefsache und diesbzgl. Entscheidungen Honeckers ohne das Politbüro, vorsetzliche Verheimlichung von Gesprächen/Absprachen mit Helmut Schmidt bzw. Helmut Kohl; Gescheiterte Besetzung des "Manns beim sowjetischen Nachrichtendienst" Willi Stoph als neuer Generalsekretär bei Ablösung Walter Ulbrichts, fehlendes Ansehen in der DDR-Bevölkerung und Unfähigkeit Stophs gegenüber Honeckers Übermacht im Parteiapparat; Inoffizielle Umleitung wesentlicher Zuständigkeiten/Verantwortlichkeiten einzelner Funktionäre (Hermann Axen, Werner Jarowinsky, u.a.) auf Generalsekretär bzw. andere Politbüromitglieder wie Günter Mittag, Falscheindruck des kollektiven Führungsorgans; Nach sowjetischem Modell konstruiertes SED-Politbüro ohne Forum für Erörterung bzw. Diskussion

3. Teil: Abweisendes Verhalten Joachim Herrmanns gegenüber Häber, Verweis an Nachbarn Erich Honecker bei Fragen zur Situation Häbers; Herrmanns bedingungslose, euphorische Verehrung Honeckers; Aufmerksamkeit der sowjetischen Botschaft/Führung nach Verhinderung des bereits von Honecker genehmigten Abdrucks einer Hetzkampagne auf die BRD im "Neuen Deutschland" durch Häber; Sinneswandel Honeckers vom Vorkämpfer der Abgrenzungspolitik der DDR gegenüber dem imperialistischen Klassenfeind zur Distanzierung von der Position des eigenen Verteidigungsministers und der sowjetischen Militärdoktrin/Führung, fundamentale Bedeutung für weiteres Verhältnis zu Helmut Schmidt und Helmut Kohl hinsichtlich ökonomischer Stütze für wirtschaftlich destabilisierte DDR; Einlenkendes Verhalten Honeckers wesentliche Grundlage für Weiterentwicklung von Konzepten deutsch-deutscher Beziehungen (Deutsche Konföderation, "Südschiene", u.a.) und langjährige Aufrechterhaltung der Kontakte Häbers zu Spitzenpolitikern der BRD; Überwachung der Treffen zwischen den Delegationen Willi Stophs und Willy Brandts in Erfurt bzw. Kassel mit permanentem telephonischen Kontakt zu Honecker in Schorfheide/Berlin und Weiterleitung dessen Instruktionen an Delegationsmitglieder wie Aussenminister Otto Winzer zum weiteren Verhalten der Delegation während der Gespräche; Letztendliches Scheitern beider Treffen wegen verdeckter Intervention der sowjetischen Führung und nicht durch Sturheit der SED; Ausschaltung/Absetzung Walter Ulbrichts wegen angeblicher indirekter/unterschwelliger Kritisierung der Regierung Leonid Breschnew, falscher Verhaltensweise und illusionärer Politik gegenüber der BRD bzw. Fehleinschätzung der Rolle der Regierung Willy Brandt; Wagenaufteilung und Besatzung des Regierungszuges, vermutliche Abhörung durch BND(Bundesnachrichtendienst)/Verfassungsschutz von Nebengleis im Wilhelmshöhe/Kassel, Begrüssung durch Genossen der DKP (Deutsche Kommunistische Partei) bei Grenzüberschreitung; Besonderheit des Zugwagens der Deutschen Bundesbahn vor Wagen der Deutschen Reichsbahn, angenehmes, unkompliziertes Verhältnis zu Beamten/Kontrolleuren der BRD; Begrüssung durch Beauftragte von Franz-Josef Strauss bei Fahrt zu Parteitag der DKP in Nürnberg

4. Teil: Für Erich Honecker (nach vorangegangener Absage) und Helmut Schmidt (als neuer Bundeskanzler und Nachfolger Willy Brandts) wichtiges Aufeinandertreffen; Entsprechende Neukonzipierung/Neupraktizierung der Deutschlandpolitik durch Helmut Schmidt mit direktem Draht zum ersten Mann der DDR ohne Umweg über Moskau unter weitgehender Ausschaltung der Apparate und Gremien; Resultierendes vertrauensvolles Verhältnis mit gemeinsamer deutscher Interessenlage und telephonischen Abendgesprächen "wie unter Brüdern"; Honeckers wachsender Vorbehalt und Unsicherheit hinsichtlich Richtigkeit/Überlegtheit der Entscheidungen der sowjetischen Führungsriege (Breschnew, Andropow, Tschernenko) gerade auch im Verhältnis zur BRD; Dankbarkeit Honeckers für Vermittlung der Interessenlage bzw. Stimmungen innerhalb der führenden Kreise der BRD durch Häber; Missbrauch des völligen Vertrauens Erich Honeckers in die Kompetenz Günter Mittags bei wirtschaftlichen Fragen; Letztendliche, alleinige Ausnutzung der DDR für imperiale Europapolitik der sowjetischen Führung und als Aufmarschgebiet für Stossarmeen mit keinem Status als gleichberechtigter Partner oder Verbündeter

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