Interview Steffen Zillich

Langinhalt

Gebäude mit Straße im VG; Schwenk über Altbau-Hausfassade; Fahrbahn; Schwenk von Fahrbahn auf Haus; Schwenk auf Fahrbahn mit Straßenverkehr;

Transparent im Schaufenster mit Schriftzug "Alternative Jugendliste - Wir sind für euch da...";

handgeschriebenes Plakat mit Schriftzug "Parteien im Kreuzverhör der Jugend...."; Zoom auf Aufkleber mit Schriftzug "Alternative Jugendliste - Grüne Jugend- DJP- MJV- Junge Linke- FDJ";

Aufzieher auf Plakat;

Aufkleber mit Schriftzug "Alternative Jugendliste - Grüne Jugend- DJP- MJV- Junge Linke- FDJ" GA; Aufzieher auf Schaufenster;

Plakat hinter Schaufenster mit Schriftzug "Mit denen, die nach vorne schaun- Alternative Jugendliste", Aufkleber am Schaufenster im VG;

Interview mit Steffen Zillich (Alternative Liste);

Zillich OT zu "Jugend ins Parlament": "Wir sind der Auffassung ja/ sind der Meinung, dass es günstig ist und vor allen Dingen auch notwendig, wenn soziale Gruppen ihre Interessen im Parlament auch selbst vertreten.../ gerade bei uns in der DDR stehen Entscheidungen an nach der Wahl, die sehr tiefgreifend das Leben beeinflussen werden der Menschen hier...";

Zillich OT zur Frage, ob in der DDR Bedarf an einer Partei bestehe, die die Interessen der Jugend vertritt: "Bedarf an einer Partei bestehe, die die Interessen der Jugend vertritt besteht sicherlich immer, obwohl wir der Meinung sind -ist auch der Grund, warum wir dieses Wahlbündnis gegründet haben- dass Parteien nur bedingt in der Lage sind Jugendinteressen zu vertreten/ bei uns ist es ein Wahlbündnis/ bisschen anderer Charakter/ Parteien haben ja die Eigenart, dass sie sich auf bestimmte politische Konzepte festlegen/ da ordnen sich die sozialen Interessen in irgendeiner Weise immer unter/ wir sind aber der Meinung, sie sollten direkt und vorrangig vertreten werden....";

Zillich OT zu seinem Anliegen: "Sind mehrere/ müssen unbedingt bestimmtes Netz an kulturellen Einrichtungen, die staatlich gefördert wurden, unbedingt erhalten/ gibt auf dem Gebiet der Jugendpolitik viel zu tun/ Konzepte für Bildung, für Freizeitgestaltung aus Sicht der Jugend betrachten/ Jugendliche sollten ab 18 Jahren Chance haben selbständig zu sein z.B. Stipendien anheben.../ Erwachsene könnten sicherlich einzelne Forderungen davon vertreten, nur sind wir uns nicht sicher, ob die Erwachsenen es dann auch wirklich tun werden...";

Zillich OT zum Standpunkt der Alternativen Jugendliste zur Wiedervereinigung: "Gibt zwei Sachen, wie wir unseren Standpunkt begründen/ 1. Wie wirkt sich eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten auf die Menschen aus/ 2. Wie wirkt sie sich auf die Situation in der Welt aus?/ Was für Gefahren wären eventuell damit verbunden für den Frieden für andere Völker?/ wenn eine Vereinigung der beiden deutschen Staaten kommt, sie so von statten geht, dass es keine soziale Benachteiligung der Menschen hier gibt/ wenn die Währungsunion jetzt ganz schnell kommt und damit auch ein Beitritt nach Artikel 23, dann würde es sehr einschneidende Konsequenzen für die Menschen hier haben/ würden bestimmte Rechtssicherheiten wegfallen.../ was die Jugend betrifft: würde ein derartiger Druck auf die Wirtschaft entstehen, dass viele Jugendliche Schwierigkeiten hätten Arbeitsplätze zu finden.../ viele Studenten könnten mit ihrem Abschluss nichts anfangen/ müsste eine Angleichung der Rechtssysteme und der sozialen Systeme in der Hinsicht von statten gehen, dass etwas Besseres heraus kommt sowohl in Bezug auf die jetzige DDR als auch in Bezug auf die jetzige BRD/ zur internationalen Problematik der deutschen Frage: Wir treten dafür ein, dass ein entmilitarisiertes Deutschland heraus kommt, da alles andere ein großes Risiko für die europäische Sicherheit wäre...",

Zillich OT zu den möglichen Schwierigkeiten der "alten neuen" FDJ: "Das Image ist sicher nicht das Beste/ sicher trägt auch gerade die alte neue FDJ bzw. Leute, die in ihr führend waren, viel an Mitschuld für das, was in den vergangenen Jahren passiert ist..../ Vereinnahmung durch die SED ist jetzt nicht mehr der Fall/ wir haben sie in unserem Bündnis, weil wir der Meinung waren, dass wir dieses Bündnis nicht nur von wahltaktischen Fragen abhängig machen sollten, sondern, wenn es uns um die Jugend hier in diesem Lande geht, dann muss man mit allen Kräften zusammen arbeiten, die real da sind und die real etwas für die Jugend tun wollen und dazu gehört auch die FDJ...";

Zillich OT zum Wahlkampf: "Eigentlich ganz schlecht/ die Art und Weise, wie hier um Wählerstimmen geworben wird ist eine, die eine sachliche Diskussion weitestgehend ausschließt.../ wir sind wohl eine der Gruppierungen, die sich zur Wahl stellt, die die wenigstens materiellen Mittel hat/ haben keine Leute, die uns in der BRD unterstützen/ haben auch keine finanzstarke Parteien hinter uns...";

Zillich OT zum Vermögen der FDJ;

Zillich OT zur Sonderstellung von Parteien: "Warum sollen Parteien eine Sonderstellung genießen?/ was ist das besondere an Parteien?/ Was befähigt sie derartig Politik zu machen, dass sie dafür vom Staat mehr unterstützt werden müssen als beispielsweise basisdemokratische Organisationen, die unserer Meinung nach mit dem einzelnen Bürger viel mehr zu tun haben...";

Zillich OT zu den Chancen: "Ganz schwer da jetzt eine Prognose einzugehen/ trauen wir uns auch nicht, weil alle Umfragen, die bisher gemacht wurden haben gezeigt, dass ein ziemlich großer Prozentsatz sich überhaupt noch nicht entschieden hat, wer gewählt wird/ die Möglichkeiten, die da noch bestehen sind so groß und so verschieden, dass es schwer ist, sich da festzulegen.";

Zillich OT zur Frage, ob die Jugendliste überhaupt ins Parlament gewählt werden wird: "Wir meinen es doch, denn ansonsten würden wir uns nicht zur Wahl stellen.";

Zillich OT zur Rolle der Massenorganisationen: "Es gibt oft den Vorwurf, dass die Massenorganisationen dort eine dermaßen unrühmliche Rolle gespielt haben/ sie im Prinzip der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) ermöglichten ihre Politik durchzusetzen/ nun muss auch sagen, dass die Politik der Massenorganisationen und der Parteien sich in der alten Volkskammer vor der Wende in keiner Weise unterschied/ dara8s den Massenorganisationen einen Vorwurf zu machen geht nicht..."