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Ladenschlusszeiten

29 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1993

Film-/Videoformat
Betacam SP

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieses Material zeigt diverse Statements von verschiedenen Ladeninhabern, die sich zu der Gesetzesinitiative äußern, die vorsieht, Familienbetriebe vom Ladenschlussgesetz zu befreien. Neben Innen- und Außenaufnahmen von verschiedenen Geschäften ist zudem ein Statement von einem Vertreter einer Gewerkschaft zu dieser Thematik zu sehen.

 

Langinhalt

Ladeninhaber (Fleischerei) OT zu erweiterten Ladenschlusszeiten/ Familienbetrieb: "Als Inhaber habe ich sowieso einen 14 Stunden-Tag/ wenn ich abends noch länger arbeiten soll, könnte ich im Laden eh nicht sein/ haben noch Partyservice bis 22 Uhr/ man muss erst mal sehen, ob sich das rentiert/ ob die Käuferschicht dann noch kommt nach 18 Uhr.";

 

Ladeninhaber OT zu seiner Einschätzung: "Denke vielleicht so bis 20 Uhr/ in der Citylage wird es sich vermutlich rentieren, aber bei uns in den Seitenstraßen kann ich mir das nicht vorstellen, dass die Käuferschicht um diese Zeit noch kommt/ die meisten Berufstätigen haben doch um 16 Uhr Feierabend...";

 

Ladeninhaber OT zur Frage, ob er die Initiative unterstützen würde: "Warum nicht, wenn es sich rentieren würde/ würde mitziehen/ aber nicht bis 22 Uhr...";

 

Kunden an Wursttheke, verschiedene Einstellungen; Verkäuferin hinter der Theke; Schwenk auf Kunden; Ladeninhaber an Kasse;

ältere Kundin nah; Kunden an der Fleischtheke T;

 

Ladeninhaberin (Strumpfhosengeschäft/ Boutique) OT zu erweiterten Ladenschlusszeiten: "Ich bin damit nicht einverstanden, wenn ich von morgens von 8.30 Uhr bis abends 18 Uhr hier stehe...ist ein langer Tag/ habe ja auch noch Familie.";

 

Ladeninhaberin OT zur Frage, ob bei Kunden der Bedarf bestehe: "Kann schon gut sein/ man muss auch mal von unserer Perspektive von ausgehen/ mein Tag ist lang/ ich würde es auch nicht mitmachen/ glaube auch nicht, dass das einer hier auf dieser Straße machen würde, weil das hier alles Familienbetriebe sind.";

 

Ladeninhaberin und Kundin im Gespräch T; Ladeninhaberin sortiert Strumpfhosen und Socken;

 

ausländischer Obst-und Gemüsehändler OT zur Frage, ob er gerne länger aufhaben würde: "Eigentlich nicht/ reicht so/ halte nicht viel davon aus/ stehe sehr früh auf und stehe hier bis abends.";

 

ausländischer Obsthändler OT zur Frage, ob Bedarf bestehe: "Eigentlich schon.";

 

ausländischer Obsthändler OT zur Frage, ob er länger aufmachen würden: "Wenn die anderen alle mitmachen, ansonsten nicht/ würde sich nicht lohnen.";

 

Kunde betritt Obst- und Gemüseladen; Schwenk über Obst-und Gemüse;

 

Obst- und Gemüsestand außen, diverse Einstellungen;

 

Menschen gehen Straße entlang (Regen), verschiedene Einstellungen;

 

Akazien Boutique außen;

 

Schild mit Schwein, das Tafel mit Angeboten hält; Aufzieher auf Eingang zur Fleischerei; Schild mit Schwein GA; Aufzieher auf Fleischerei; Blick durch Schaufenster auf Kunden in Fleischerei;

 

Interview mit Mann von Gewerkschaft zu den erweiterten Ladenschlusszeiten für Familienbetriebe; Mann OT: "Sehen in erster Linie in dieser Initiative des Berliner Senats die Gefahr einer generellen Aufweichung des Ladenschlussgesetzes/ wenn es im Bundesrat heute wirklich erfolgreich im Plenum durchkommt, dann werden sich die Ladenschlussgegner im Deutschen Bundestag auf diese Initiative stürzen und werden versuchen für die fast 3 Millionen Beschäftigten im Einzelhandel hier eine schwerwiegende Änderung des Ladenschlussgesetzes zum Nachteil der Beschäftigten durchsetzen wollen.";

 

Mann OT zur Frage, ob er grundsätzlich etwas dagegen habe, dass Familienbetriebe länger auf haben dürfen: "Sehe die Gefahr, wenn hier differenziert wird zwischen einerseits den Selbständigen und andererseits den Selbständigen, die Arbeitnehmer beschäftigen, dass auch im Handel es Bedenken insbesondere von den Großunternehmen des Einzelhandels geben wird, die davon sprechen werden, dass hier eine Wettbewerbsungleichheit gesetzlich manifestiert wird/ darüber dann auch verlangt wird, dass das Ladenschlussgesetz verändert wird/ Großen werden mit Recht sagen 'Jetzt werden wir gleichziehen..'.";

 

Mann OT: "Ladenschlussgesetz taugt an für sich nicht als Wettbewerbsinstrument...";

 

Mann OT zur Erhaltung der alten Spätverkaufsstellen im Osten: "Für den Übergangszeitraum war das tatsächlich erforderlich/ inzwischen aber sind die Arbeitszeiten auch im Ostteil verändert/ gibt nicht mehr die tatsächliche Erforderlichkeit von Spätverkaufsstellen/ diese knapp 30 Spätverkaufsstellen, die es noc gibt sind auch kein echtes Bedürfnis mehr.";

 

Mann OT zur Frage, warum die Deutschen sich damit so schwer tun: "Ist nicht so/ wenn man das auf Europa bezieht, dann haben wir einen guten Mittelplatz/ haben in der Tat aber völlig unterschiedliche soziologische Strukturen/ in Schweden gibt überhaupt kein Ladenschlussgesetz mehr, was dazu geführt hat, dass insbesondere der kleine Einzelhandel zurückgegangen ist/ wir haben aber in den meisten Ländern gesetzliche Regelungen, aber recht unterschiedlich...";

 

Mann OT zur Frage, ob nicht aufgrund der veränderten Berufsstruktur diese Notwendigkeit bestehe: "Dieses Gesetz war immer ein Schutz für die Beschäftigten im Einzelhandel gegen Nachtarbeit/ haben das Gesamtvolumen geregelt/ Ladenschlussgesetz hat bisher verhindert, dass Beschäftigte nachts arbeiten müssen/ war wichtiges Schutzgesetz/ gab ja schon Änderungen, den langen Donnerstag/ ist aber auch nicht der Renner...";

 

Mann OT zum Bedarf: "Ich glaube, es gibt keinen Bedarf zumindest, wenn man die Bevölkerung befragt/ haben eine Emnid-Umfrage von 1992, wo gefragt wurde, ob man für die Beibehaltung des Ladenschlussgesetzes zum Schutz der Verkäufer ist/ über 50% haben sich dafür ausgesprochen...";

 

Mann OT zur Frage, wen das Ladenschlussgesetz schützen soll: "Uns geht es in erster Linie um unsere Kolleginnen und Kollegen, die in der Regel von 9 bis 18.30 Uhr arbeiten/ die im Grunde genommen 12 Stunden unterwegs sind (Weg)/ die sollen vor Nachtarbeit geschützt werden...";

 

diverse Aktenordner auf Regal (Berliner Statistik, Die Berliner Wirtschaft..); Plakat an Wand mit Schriftzug "Unternehmen Arbeitsplatz Deutschland- Wir kämpfen für den Industrie-Standort Deutschland. Kämpfen Sie mit."; Plakat mit Schriftzug "Was unsere freiheitliche Wirtschaftsordnung auszeichnet, ist das unser Mut zu Riskio!"; Schwenk über Plakate;

 

Eingang Gebäude; Schild mit Schriftzug "Verbandshaus - ÖTV"; Aufwärtsschwenk auf Fassade; Schild mit Schriftzug "Verbandshaus" GA, Aufzieher auf das Gebäude, verschiedene Einstellungen;

 

kurz altes Material;

 

Ladeninhaberin OT zur Frage, ob sie verlängerte Öffnungszeiten für notwendig halte: "Ja sehr notwendig/ wir haben abends die meisten Kunden/ von 19-20 Uhr ist der Ansturm.";

 

Mann OT: "Wenn wir um 18 Uhr schließen würden, dann würden wir gar keinen Verdienst haben/ da geht es erst mal los/ genau wie Sonnabend und Sonntag.";

 

Ladeninhaberin OT zur Frage, warum die Kunden erst so spät kommen: "Weil sie von Arbeit kommen, Kinder abholen...würden es begrüßen, wenn wir noch länger offen hätten/ zumindest das Wochenende/ Kunden sagen, dass es unbedingt bleiben müsste, wenn es geht noch länger/ die würden trauern, wenn zugemacht werden würde.";

 

Ladeninhaberin OT zu den Einkäufen: "Überwiegend Bier, Brause, Kuchen, Sekt, was man vergessen hat.";

 

Ladeninhaberin OT zur Frage, wie es zu DDR-Zeiten gewesen ist: "Da hatten wir den Laden nicht gehabt/ die Öffnungszeiten/ waren Gewohnheitskinder/ sonnabends zu war/ keiner ist freitags mehr einkaufen gegangen/ jeder ist raus gefahren in seine Klitsche/ da gab es das nicht/ Marktwirtschaft, der Kampf um das Überleben/ das Soziale war vorhanden gewesen und abgesichert war ja jeder.";

 

Ladeninhaberin OT zu Ladenschluss um 18 h: "Dann können wir den dicht machen/ wenn sie das Wochenende jetzt streichen würden, dann wäre es ganz und gar aus...";

 

Mann OT: "Gerade das Wochenende ist entscheidend/ Bombenumsatz.../ das die so kleine Läden kaputt machen wollen ist eine Schweinerei.";

 

Innenaufnahmen vom Geschäft; Schwenk über das Warenangebot; Kunden beim Einkauf; verschiedene Aufnahmen vom Warenangebot; Zettel mit Ladenöffnungszeiten (bis 20 Uhr);

Blick von draußen in den Laden; Zettel mit Öffnungszeiten; Eingangstür mit Öffnungszeiten; Zoom auf Schriftzug "12.00-20.00 Uhr";

 

Ausschnitt Wohnhaus; Aufzieher auf Geschäft/ Kiosk; Kundin geht in Kiosk; Ausschnitt Wohnhaus; Aufzieher auf Geschäft/ Kiosk

 

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