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Mauerbau - Interview mit Frau Brillski

45 Min.
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1986

Film-/Videoformat
U-Matic

Kurzinhalt (Deutsch)

Teil 1:

Dieses Material zeigt ein Interview mit Frau Brillski, die in der Heidelberger Straße und somit direkt an der Grenze wohnt. Sie erzählt von ihren Erinnerungen an den Mauerbau und geht auf die verschiedenen Fragen des Journalisten ein.

 

Teil 2:

Dieses Material zeigt Schnittbilder aus der Wohngegend von Frau Brillski. Neben Aufnahmen aus dem Wohnzimmer von Frau Brillski und dem Blick vom Balkon auf den Kontrollstreifen, sind verschiedene Aufnahmen von der Berliner Mauer in der Heidelberger Straße zu sehen sowie Bilder vom Alltag auf einer Straße in Berlin, Aufnahmen vom Wachturm und Straßenszenen von der anderen Seite der Mauer.

Filmstab

Person, primär
  • Brillski

Langinhalt

 

C1/0020:

 

Interview mit Frau Brillski zum Mauerbau; Frau Brillski OT zur Heidelberger Straße: "War eine breite Straße/ Geschäftsstraße/ ganz in der Nähe war Treptow/ viele Leute haben hier gewohnt/ sehr günstig..";

 

Frau Brillski OT zur Grenze, die bereits vor dem Mauerbau stand (Verwaltungsbezirk Sowjetunion)/ was haben die Leute gemacht: "Einkaufen/ zum Teil auch zur Arbeit gelaufen/ gab viele Grenzgänger/ gab vieles bei uns, was es drüben nicht gab (Kaffee, Seifenpulver)/ man konnte ja noch für Ostgeld kaufen/ Wechselkurs war günstig/ täglich gewechselt/ bin auch häufig rüber gegangen/ vor Mauerbau haben wir das nicht als Grenze empfunden/ bis an die Zonengrenzen/ man konnte sich frei bewegen...";

 

Frau Brillski OT zum Mauerbau: "Kam über Nacht/ erst gar nicht gemerkt/ mein Mann ist bei der Post, musste sonntags Frühdienst machen/ hatten kein Radio gehört/ guckte aus dem Fenster/ Straße war zu/ Drahtzäune gezogen/ unsere Straße als solche war so noch offen/ haben es aber nicht probiert/ wären wahrscheinlich nur bis zur Wache gekommen/ Leute auf der anderen Straßenseite im Osten konnten noch hin- und hergehen/ die haben am Sonntag noch Mobiliar in den Westen geschafft und sind geblieben/ konnten auch Montag noch zur Arbeit gehen/ kamen am frühen Vormittag erst mal die Maurer/ Bürgersteig gehörte ja dem Osten/ unser Haus ist Grenze...";

 

Frau Brillski OT zu den genannten Gründen: "Mussten sich schützen/ haben gesagt, sie müssen ihre Grenze ziehen, ist Staatsgrenze und die bleibt/ nur das Notwendigste gesprochen/ beim Drahtzaunziehen sind welche noch weggerannt/ Kopflosigkeit/ manche sind früh zur Arbeit gekommen und beim Nachhausekommen war der Drahtzaun da/ hat viele Familien auseinander gerissen/ meine Eltern waren drüben, Verwandten/ meine Kinder waren bei den Großeltern/ mein Vater hat sie uns noch gebracht/ konnten bis Friedrichstraße/ meine Eltern hatten das beantragt..";

 

Frau Brillski OT zur Drahtabsperrung: "War die schrecklichste Zeit/ Empörung war überall/ für uns erdrückend/ Bewacher auf der anderen Seite mussten ja auch ihren Dienst tun/ wurden von hier aus gehänselt/ dann haben die Feuerwehrschläuche geholt, mit Wasser gespritzt / Tränengas/ unruhige Zeit/ durch Befestigung wurde Ruhe/ Mauer wurde noch mal einen Meter versetzt/ unser Durchgang zwischen Hauswand und Mauer wurde schräg gebaut/ sehr erdrückend/ haben Zivilisten unter Bewachung gebaut/ von den Maurer ist niemand geflohen/ als wir den Drahtzaun noch hatten, da sind oftmals noch welche geflohen..";

 

Frau Brillski OT zur ersten Mauer: "Wie lange steht denn die jetzt? Sollte die schon 10 Jahre stehen? Die steht noch keine 10 Jahre die zweite/ die erste war recht brüchig/ die jetzige ist stabiler gebaut/ die erste hatte also so 15 Jahre...";

 

Frau Brillski OT zur alten Mauer: "Da waren ja die alten Wohngebäude und überwiegend die alten Mieter, die man noch kannte/ kamen neue Leute rein/ wer konnte, versuchte auszuziehen/ wurde von drüben als Sperrgebiet erklärt/ Leute mussten ja Besucher beantragen und wurden einsamer/ später überwiegend junge Leute/ wurde dann immer ruhiger/ jetzt haben sie alle abgerissen..";

 

Frau Brillski OT zu den Gräben: "Gräben wurden gezogen wegen Tunnelbauten...";

 

Frau Brillski OT zu Pappeln: "Wuchsen bei uns in die Fenster herein/ gehörten dem Osten/ Ostberliner Feuerwehr hatten uns die Pappeln weggesägt, auch Holz mitgenommen...";

 

Frau Brillski OT zu bekannten Fluchtversuchen: "Direkt über die Mauer nicht/ hier im Stadtgebiet selbst ist es sehr schwierig gewesen/ hatten Wachturm direkt hier/ wäre schwierig gewesen/ zu Anfang als Panzersperren noch nicht waren, da hat es ein junger Mann geschafft/ mit Fahrzeug/ war aber die alte Mauer...";

 

Frau Brillski OT zur Frage, ob sie sich nach 25 Jahren daran gewöhnt habe, an der Mauer zu wohnen: "Gewöhnt ist nicht der richtige Ausdruck/ man lebt damit/ man muss damit leben/ Gewohnheit sollte es eigentlich nicht sein....";

 

Frau Brillski OT zum Ausblick auf Todesstreifen: "Stört mich gar nicht mehr/ bewusster ist mir die Mauer geworden seitdem die Häuser weg/ finde das Leben an der Mauer jetzt schrecklicher/ jetzt hat man große Lücke/ guckt aufs Niemandsland/ erdrückend../ will aber nicht wegziehen...";

 

Frau Brillski OT zu den Veränderungen durch Mauerbau: "Man hat sich daran gewöhnen müssen/ hat sich dran gewöhnt, dass man praktisch nur zur einen Seite weggehen kann/ zu Anfang war man noch recht traurig darüber, dass man nicht mehr nach Treptow konnte.../ 1-2 Mal im Jahr fahren wir in die DDR (Deutsche Demokratische Republik).."

 

 

C1/0021:

 

Schnittbilder vom Interview; Frau Brillski sitzt im Wohnzimmer auf Sofa; Nachstellung des Interviews; Redakteur sitzt im Wohnzimmer im Sessel; Redakteur OH; Blick aus Fenster auf Todesstreifen/ Kontrollsstreifen; Volkspolizist (Vopo) läuft an Mauer entlang; Blick von Balkon auf Todesstreifen; Blick aus Fenster auf andere Straßenseite der Mauer; spielende Kinder; Aufzieher auf Kontrollstreifen; Zoom auf Menschen auf der anderen Mauerseite, Frau auf Balkon; Aufzieher auf Todesstreifen, Geranien im VG; Frau mit Kinderwagen auf der anderen Seite der Mauer;

Wohnhäuser; Schwenk auf Wohnhaus direkt an Berliner Mauer; Todessstreifen mit Häuserfront; diverse Einstellungen von der Aussicht;

Blick von Balkon auf Bürgersteig; Frau mit Hund auf Arm geht Berliner Mauer entlang; parkende Autos vor Berliner Mauer; Blick von Balkon auf Wohnhaus gegenüber; Frau Brillski steht auf Balkon (von hinten);

 

Blick von unten auf Balkon von Frau Brillski, Froschperspektive; Aufzieher auf Bürgersteig mit Berliner Mauer; Zoom auf Frau Brillski auf Balkon; Blick auf Wohnhaus hinter Berliner Mauer, Grenzwachturm im HG; Wachturm/ Beobachtungsturm nah; älterer Mann mit Fahrrad unterhält sich mit Frau auf Balkon (NiB); Fußgänger gehen heran, an Berliner Mauer entlang; Fahrradspeichen/ Räder GA; Haustür, innen; Redakteur hält Frau Brillski Haustür auf; beide gehen durch Haustür; Berliner Mauer zu sehen beim Öffnen der Haustür; Haustür, außen; Brillski und Redakteur kommen aus Haustür, gehen Haus entlang; Blick von oben auf Kneipe mit Schriftzug "Elsentreff", Berliner Mauer zur linken Seite; Blick von oben auf Frau Brillski und Redakteur, die aus Haustür kommen; Redakteur und Frau Brillski stehen Heidelberger Straße/ Ecke Elsenstraße; Frau Brillski und Redakteur in Gespräch vertieft;

 

Zoom auf NVA-Soldaten (Nationale Volksarmee) auf Wachturm/ Beobachtungsturm; erhöhter Blick auf Wachturm und Wohnhaus mit Berliner Mauer im VG; Abwärtsschwenk auf demoliertes Auto vor Berliner Mauer (2x); Blick auf Straße mit parkenden Autos und der Berliner Mauer am Ende der Straße; Froschperspektive, Blick auf Straße mit Berliner Mauer am Ende der Straße; Kinder überqueren Straße

 

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