Mauergedenkstätte Bernauer Straße
36 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1993
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material zeigt im ersten Teil Aufnahmen vom Gerichtssaal des Landgerichts Berlin kurz vor Beginn des Prozesses gegen Fritz Streletz, Hans Albrecht und Heinz Kessler. Ferner ist im zweiten Teil neben den unterschiedlichen Gedenkstätten für Maueropfer (Bernauer Straße, am Reichstagsgebäude sowie Zimmerstraße) ein Interview mit Herrn Helmut Trotnow zum Projekt "Gedenkstätte Berliner Mauer" zu sehen.
Filmstab
- Person, primär
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- Heinz Keßler
- Helmut Trotnow
- Person, sekundär
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- Fritz Streletz
- Hans Albrecht
Langinhalt
Landgericht Berlin (Moabit), innen; Wartende im Flur; Schriftstück vom Landgericht Berlin an Tür; Informationen zum Prozess; Zoom auf Namen der Angeklagten Heinz Keßler (DDR-Verteidigungsminister), Fritz Streletz (DDR-Vizeverteidigungsminister) und Hans Albrecht (SED-Bezirkschef von Suhl) sowie deren Aktenzeichen; Eingang zum Saal, Justizangestellter steht an Tür; diverse Personen betreten Saal; Gerichtsaal innen; Aufnahmen von diversen Personen im Verhandlungssaal u.a. Heinz Keßler; Wartende im Gespräch; Verteidiger im Gespräch mit Mandanten; Heinz Kessler OH; leere Bankreihen; Schwenk auf Frauen; leere Bankreihen; Gerichtssaal T; diverse Aufnahmen vom Gerichtssaal innen; Heinz Keßler geht in Glaskabine, raucht Zigarette; Verteidiger geht ebenfalls in Glaskabine; Kessler und Verteidiger im Gespräch; diverse Personen/ Zuschauer betreten Saal, nehmen Platz;
Todesstreifen Bernauer Straße; Schwenk auf Berliner Mauer (Gedenkstätte); Ausschnitt Reststück Berliner Mauer; Schwenk über Mauer; Ausschnitt obere Teil der Mauer; Gedenkstätte Berliner Mauer T; Schild mit Schriftzug "Gedenkstätte, Berliner Mauer, Mahnmal und Museum, Träger: Deutsches Historisches Museum"; Gedenkstätte Berliner Mauer mit Schild im VG; Schild "Gedenkstätte" GA, seitlich; Gedenkstätte Berliner Mauer mit Schild im VG; Schild "Gedenkstätte" GA von vorne; Mauer nah; Zoom auf Ende der Mauer; diverse Aufnahmen der Berliner Mauer;
Interview mit Helmut Trotnow (Deutsches Historisches Museum, zuständig für das Projekt "Gedenkstätte Berliner Mauer");
Trotnow OT zur Konzeption der Gedenkstätte: "Sind hier in der Bernauer Straße/ berühmt-berüchtigte Straße während der Zeit der Teilung/ meisten Toten/ ist gelungen 200 m des ehemaligen Grenzstreifens zu sichern/ Teile sind hier zu sehen/ anderer Teil beim Abriss gesichert/ wollen 200 m in drei Abschnitte zu gliedern/ einmal 80 m von hier ausgehend von der Ackerstraßenseite soll der Grenzstreifen wieder hergestellt werden, wie er bis zum 09. November 1989 zu sehen gewesen ist/ ein Streifen von 60 m als begehbare Gedenkstätte/ Gedenken der Opfer der deutschen Teilung/ 70 m sollen wieder in den ursprünglichen Friedhof integriert werden.";
Trotnow OT zur Frage, warum nicht schon eher mit der Gedenkstätte begonnen worden ist: "Gründe vielfältiger Natur/ zu Beginn der Grenzöffnung war auf allen Seiten der Wunsch, die Grenze so schnell wie möglich zu beseitigen/ man dachte nicht über Bewahrung zwecks historischer Erinnerung nach/ Wunden der Teilung waren tief/ niemand wollte daran erinnert werden/ schwere Diskussionen nach Vorschlag einer Gedenkstätte/ Ergebnis wurde im letzten Jahr gemeinsam von allen beteiligten Einrichtungen mitgetragen/ Schwierigkeit mit Gemeinde, die der Friedhof gehörte/ vereinzelt auch Proteste von Anwohnern/ gleichzeitig auch Bürgerinitiative, die sich für Gedenkstätte eingesetzt haben/diejenigen, die besonders dicht dran standen brauchten etwas länger, um Ereignisse objektiver zu betrachten/ im Laufe der Diskussion viele Stimmen, die ursprünglich zweifelhaft waren, sagen heute, dass es ein Stück geben muss, das erinnert.";
Trotnow OT zur Frage, ob die Verzögerung momentan am fehlenden Geld liegt: "Ein bisschen ist es so/ Überwindung der deutschen Teilung hatte finanzpolitische Konsequenzen/ hat für alle möglichen Projekte Folgen/ grundsätzlich haben Bundesregierung und Bundestag dem Projekt zugestimmt/ jedoch noch keine konkrete Entscheidung über die Verfügungstellung der Mittel/ hoffen, dass Bundestag nach Sommerpause Entscheidung treffen wird.";
Trotnow OT zu Gestaltung des Denkmals: "Geplant ist, dass wir einen Wettbewerb ausschreiben werden/ nicht nur Architekten, sondern auch Landschaftsgestalter, Ausstellungsarchitekten und für Künstler/ wichtig, dass wir inhaltliche Idee zu diesem Gedenkstättenkonzept gehabt haben
und uns nicht in die künstlerische Diskussion einmischen.";
Trotnow OT zur Frage, ob die Befürchtung besteht, dass Besuchern der Schauer über den Rücken laufen wird, wenn es so gestaltet wird, wie es mal ausgehen hat ("Disneylandeffekt"): "Hängt von der Gestaltung ab/ Konzept für diese Gedenkstätte kennt dieses Problem/ erinnern sie sich an den Potsdamer Platz oder das, was am Checkpoint Charlie geschah vor der Grenzöffnung/ hier soll echte Gedenkstätte entstehen, die sich eher an Plötzensee orientiert, wo im ruhigen Rahmen über Geschichtsabschnitt nachgedacht werden soll/ keine Imbissstuben etc.";
Trotnow OT zur Frage, was die Gedenkstätte bewirken soll: "Werden ganz sicher eine Diskussion in einigen Jahren bekommen, ob das alles mit der Grenze wirklich so schlimm gewesen sei/ niemand wird mehr wissen, wie die Grenze ausgesehen hat/ deswegen habe ich mich damals vehement dagegen ausgesprochen, dass ein Stückchen Mauer stehen bleibt/ allein der Begriff Mauer ist irreführend/ gab zwei Mauern, einmal gen Westen, einmal gen Osten und dazwischen war ein Todesstreifen/ warum hat es diese Mauer gegeben?/ Philosophie war, mit Gewalt Probleme zu lösen/ nach Mauerfall ist immer noch die Neigung, man könnte mit Gewalt Probleme lösen/ Geschichte der Mauer ist der Beweis dafür, dass es nicht geht/ gerade die Menschen auf der ehemals östlichen Seite haben nie gewusst, was eigentlich die historischen Zusammenhänge dieser Grenze war und wie das Leben mit der Grenze war/ sind ja nie an die Grenze gekommen /Aufklärung und das Nachdenken über historische Zusammenhänge und ihre Relevanz für Gegenwart ist das, was für die künftigen Generationen schaffen wollen...";
Trotnow OT zur Frage, was die Gedenkstätte für die politische Kultur bedeute: "Kann nur hoffen, dass sie mit dazu beiträgt, dass sich unsere Bürger etwas klarer werden, was ihre Geschichte ist...";
Wohnhausfassade; Aufzieher auf `Gedenkstätte Berliner Mauer` (2x);
Holzkreuz in der Bernauer Straße; Zoom auf Schriftzug auf kleiner Gedenktafel (hinter Glas) "Dietmar Schulz (24), am 25. November 1963 bei einem Fluchtversuch im Nassen Dreieck von DDR-Grenzsoldaten beschossen und seinen Verletzungen erlegen" (Museum Haus am Checkpoint Charlie); Holzkreuz T; Zoom auf Gedenktafel; Holzkreuz; Holzkreuz mit Straßenschild "Bernauer Straße"; Blick auf Straße; Straßenecke Bernauerstraße mit Holzkreuz;
Ausschnitt Reichstagsgebäude; Gedenkstelle/Gedenkstätte Maueropfer; diverse weiße Kreuze am Zaun mit Namen der Opfer; Menschen lesen sich Namen durch; Zoom auf Kreuz für unbekannte Flüchtlinge; diverse Aufnahmen der Gedenkstelle mit Mauerkreuzen; Mann schießt Foto; Blick auf Straße mit Fernsehturm im HG; Schwenk auf Kreuze; diverse Aufnahmen der Gedenkstelle mit Kreuzen; interessierte Passanten /Touristen; Zoom auf Holzkreuz mit Namen u.a. Michael Schmidt, Rene Groß, Manfred Mäder, Michal Bittner, Lutz Schmidt, Chris Gueffroy;
dverse Holzkreuze; älterer Mann (angeschnitten); Name auf Holzkreuz GA;
Holzkreuz in der Zimmerstraße; Blick auf Zimmerstraße; Holzkreuz mit Straße im HG