Ostfront - Zeitzeugen erinnern sich
30 Min.
Deutschland
Zeitzeugen TV Film-& Fernsehproduktion GmbH, 2005
- Film-/Videoformat
- Digital Betacam
Kurzinhalt (Deutsch)
Kapitel: 1) Kriegsbeginn, 2) Reporter im Krieg, 3) Überfall auf die Sowjetunion, 4) Gegenoffensive der Roten Armee, 5) Einzug der Roten Armee in Prag, 6) Transport in die Sowjetunion und Fluchtversuch, 7) Verlegung ins Lazarett, 8) Befreiung oder Niederlage?
Deutsche und russische Zeitzeugen berichten von ihren Erlebnissen des Zweiten Weltkrieges. Den Auftakt bildet Hanns Joachim Paris, der den deutschen Überfall auf Polen als deutscher Kriegesberichterstatter erlebt hatte. Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker nahm als Soldat am Krieg teil, in dem er Zeuge des Todes seines Bruders Heinrich wurde. Hans Borgelt, deutscher Kriegsberichterstatter, ist „lieber mit der Schreibmaschine als mit dem Gewehr an die Front“. Seiner Schilderung nach habe er als Kriegberichterstatter keine politischen oder hetzerischen Artikel verfasst als vielmehr nach eher harmlosen Geschichten und Anekdoten gesucht. Moritz Mebel, deutscher Emigrant in der Roten Armee, erzählt zunächst von der desolaten Ausrüstung. Die Gewehre, mit denen er schießen sollte, stammten aus dem 19. Jahrhundert. Er berichtet auch von der bitteren Kälte. Fritz Straube, der wie Mebel auch als deutscher Emigrant in der Roten Armee gewesen ist, fungierte als Dolmetscher in einer Aufklärungsabteilung. In mobilen Frontkriegsgefangenenlagern verhörte er deutsche Soldaten, um an Informationen über Truppenstärke, Vorgehensweisen etc. zu gelangen. Seiner Auffassung nach habe ein Großteil der deutschen Kriegsgefangenen auch nach Stalingrad weiterhin an einen Sieg des nationalsozialistischen Deutschland geglaubt. Wjatscheslaw L. Daschitschew war als russischer Soldat in einer Aufklärungsabteilung aktiv. Günther Wagenlehner war zunächst in britischer und amerikanischer Kriegsgefangenschaft als er schließlich von der Roten Armee verhaftet wurde. Im Sommer 1946 wurde er in die Sowjetunion überführt, wo er bei einem Fluchtversuch angeschossen wurde. Seine Verlegung in ein Lazarett hatte ihm auch vor dem Winter 1946 das Leben gerettet. Der ungarische Schriftsteller István Eörsi berichtet von seinen Erlebnissen. Nach Ulrich de Maizière, General a. D., seien die Deutschen nach Kriegsende zwar froh gewesen, dass der Krieg vorbei war, aber dennoch habe sich kein Gefühl eingestellt, endlich „frei zu sein“. Wolf Jobst Siedler, deutscher Publizist und Verleger, sieht den 8. Mai nicht nur unter dem Aspekt der Befreiung, sondern auch unter dem der „Flucht und Vertreibung“. Die deutsche Niederlage habe aber die Freiheit gebracht. Wie zu Beginn so spricht auch am Ende Hanns Joachim Paris, der keiner der nachfolgenden Generationen wünscht, dass sie je einen solchen Krieg erleben müssen.
Filmstab
- Person, primär
-
- Hans Borgelt
- Wolf Jobst Siedler
- Richard von Weizsäcker
- Hanns Joachim Paris
- Fritz Straube
- Günther Wagenlehner
- Wjatscheslaw I. Daschitschew
- Moritz Mebel
- István Eörsi
- Person, sekundär
-
- Benito Mussolini
- Adolf Hitler