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Positionen - Begegnungen in der VIII. Kunstausstellung der DDR

Regie: Wolfgang Bartsch, Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
DEFA-Studio für Dokumentarfilme, 1978

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
777
Sonstiger Titel
VIII. Kunstausstellung der DDR

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über die VIII. Kunstausstellung der DDR, die vom 1. Oktober 1977 bis zum 1. April 1978 im Dresdner Albertinum und im Ausstellungszentrum am Fučíkplatz stattfand. Erkennbar werden die Entwicklungen und Tendenzen im offiziellen Kunstbetrieb der DDR der späten 1970er Jahre, wobei der Schwerpunkt auf Malerei und Plastik liegt. Fünf Werke von Horst Sakulowski (Porträt nach Dienst), Sighard Gille (Brigadefeier), Heidrun Hegewald (Kind und Eltern), Arno Rink (Canto Libre) und Willi Sitte (Im LMW) werden äußerst detailliert durch die Künstler im O-Ton vorgestellt und von den Ausstellungsbesuchern diskutiert.

Filmstab

Regie
  • Wolfgang Bartsch
Drehbuch
  • Wolfgang Bartsch
Kamera
  • Karl Faber
Schnitt
  • Manfred Porsche
  • Roswitha Lindner
Dramaturgie
  • Ursula Demitter (geb. Flügge)
Musik
  • Günther Fischer (Musikbearbeitung)
Ton
  • Gerhard Gartenbach
  • Gerhard Ribbeck
Produktionsleitung
  • Astrid Igel
Sprecher
  • Jaecki Schwarz
Person, primär
  • Horst Sakulowski
  • Arno Rink
  • Willi Sitte
  • Sighard Gille
  • Heidrun Hegewald
Person, sekundär
  • Gudrun Brüne
  • Pablo Neruda
  • Erich Gerlach
  • Victor Jara
  • Karl-Heinz Schmidt
  • Heinz Planck
  • Christoph Wetzel
  • Theodor Rosenhauer
  • Walter Womacka
  • Konrad Knebel
  • Ernesto »Che« Guevara Serna
  • Wolfgang Peuker
  • Bernd Göbel
  • Rudolf Nehmer
  • Uwe Pfeifer
  • Theo Balden
  • Dieter Weidenbach
  • Manfred Hausmann
  • Werner Jutzer
  • Fritz Cremer
  • Ulrich Hachulla
  • Helga Weidenbach
  • Peter Makolies
  • Karl-Heinz Kühn
  • Rosemarie Rataiczyk
  • Wilfried Falkenthal

Langinhalt

0:00:00

Titeleinblendung auf das Gemälde "Die Mühen der Ebene" von Karl-Heinz Schmidt "Positionen - Begegnungen in der VIII. Kunstausstellung der DDR". Umschnitt. Kameraschwenk über Willi Sitte beim Betreten eines Ausstellungsraumes (halbtotal). Blick auf Willi Sitte in der Raummitte (halbtotal). Umschnitt auf den diskutierenden Maler Arno Rink vor einem Gemälde (halbnah). Umschnitt auf Horst Sakulowski vor einem Gemälde (halbnah). Umschnitt. Rückwärtszoom vom Gesicht der Künstlerin Heidrun Hegewald (halbnah). Umschnitt. Kameraschwenk über einen Ausstellungsraum mit Gemälden und Skulpturen (halbtotal). Sprecher: "Mehr als 400 bildende Künstler stellen ihre Werke zur Diskussion. Positionen werden sichtbar die aufhorchen lassen, die uns nach einem Wort Berthold Brechts, von den Mühen der Ebenen berichten". Kameragang um eine bronzene Frauenskulptur mit schützenden Händen vor dem Gesicht (halbnah). Kameraschwenk über einen Ausstellungsraum (halbtotal). Umschnitt auf das Gemälde "Porträt nach Dienst" von Horst Sakulowski (nah). Umschnitt auf eine Ausstellungsbesucherin vor dem Bild (halbnah) (O-Ton) "Ich kannte das Bild schon vorher ehe ich nach Dresden kam, und ich habe es hier sozusagen gesucht in der Ausstellung und mich persönlich berührt es sehr stark weil es genau sozusagen die Arbeit meiner Schwester zeigt". Umschnitt auf das Frauengesicht auf dem Gemälde (nah). Im Off dazu beurteilt Horst Sakulowski das Gemälde: "Diese Kritik an, ja, Zuständen die meiner Ansicht nach mitunter noch verbessert werden können, also geändert werden können, das ist die eine Seite des Bildes...(ab hier ist Horst Sakulowski im Bild)...Der Hinweis auf die Überanstrengung, auf Stress, auf unbequeme Folgen dieses Berufes, oder auch anderer Berufe, überall dort wo mit Verantwortung gearbeitet wird geht das bis hin zum Bereich der Familie, bis zu Problemen die sich dann doch recht ausweiten mitunter". Schwenk über das Gemälde: vom Frauengesicht zu den Händen und der Tasche und zurück zum Gesicht (nah). Umschnitt

0:02:45

Ausstellungsbesucherin vor dem Gemälde "Porträt vom Dienst" (halbnah) (O-Ton) "Ich finde es ein sehr wichtiges Bild weil es eben die Dinge nicht so beschönigt sondern einen wichtigen Teil unseres Lebens zeigt...". Umschnitt auf Horst Sakulowski (halbnah) (O-Ton) "Es ist auf der anderen Seite, das wollte ich noch sagen, eine Ehrung, eine Würdigung der Menschen die eben nicht sagen, gerade bei Frauen, ich höre auf, ich mache das nicht mehr mit, sondern sie haben eine ganz bestimmte Vorstellung, und von ihrem Beruf auf den sie auf keinen Fall verzichten wollen, und wollen mit diesen Aufgaben fertig werden, so schwer wie es ist. Das ist die zweite Seite, wahrscheinlich ist die eine ohne die andere nicht denkbar, auch was die Wirkung des Bildes betrifft". Umschnitt auf die Ausstellungsbesucherin neben Horst Sakulowski vor dem Gemälde (halbnah) (O-Ton Sakulowski) "Das ist ausgesprochen erfreulich wenn Bilder intensiv angeguckt werden, das ist ja im Grunde genommen was wir uns als Macher auch wünschen. Das man nicht bloß nur vorbei geht und feststellt, das und das ist hart, das wäre ein bisschen zu wenig. Die Forderung die kann nicht hoch genug geschraubt werden, eben auch an die Betrachter, ich meine an die Künstler werden häufig auch die höchsten Anforderungen gestellt, dann muß sich der Betrachter sie auch machen. Man muß sich nur langsam dran gewöhnen, natürlich ist das immer die Frage des Wollens und auch der Zeit, aber darauf läuft ja vieles hinaus das der Betrachter Letztendes auch mal so eine Stufe erreicht das er sich richtig sachkundig mit diesen Dingen auseinandersetzen kann". Umschnitt auf eine Gruppe von Besuchern vor dem Gemälde (halbtotal). Im Off Sakulowski weiter: "Ich muß allerdings sagen, Bilder sind keine Gebrauchsanweisungen zum Leben, sondern sie können hinweisen, sie können mitunter eventuell aufrütteln oder auch bei diesem oder jenem Betrachter, wenn es gut geht, positive Veränderungen hervorzurufen". Blick auf das Gemälde "Porträt vom Dienst" (nah). Umschnitt

0:04:35

Blick auf das Gesicht von Willi Sitte (halbnah) (O-Ton) "Ich würde sagen, unsere gesellschaftlichen Probleme sind differenzierter geworden seit dem 8. Parteitag, und ich finde es sehr gut das die Kunst sehr sensibel auf diese Veränderung, auf diese gesellschaftliche Veränderung reagiert und so hat es auch ganz bestimmte Freiräume für die Kunst daraus ergeben, die sich dann eben so niederschlagen wie sie auf der VIII. Kunstausstellung zu sehen sind, das heißt es sind neue Möglichkeiten des sich zu artikulieren ergeben...". Umschnitt auf Ausstellungbesucher vor einer Gemäldewand (halbtotal). Umschnitt auf das Ölgemälde auf Leinwand "Feierabend" von Uwe Pfeifer (nah). Zoom auf das Ölgemälde (nah). Umschnitt auf das Ölgemälde auf Hartfaser "Die Restauration findet nicht statt" von Heinz Planck (Detail). Rückwärtszoom mit Schwenk über Ausschnittsbereiche des Gemäldes (nah). Umschnitt. Zoom auf das Männerporträtgemälde "Am Freitagabend" von Wolfgang Peuker (nah). Umschnitt auf das Gemälde eines überfüllten Sandstrandes "Die Sonnensucht" von Gudrun Brüne (nah). Umschnitt. Zoom auf das Gemälde "Autofahrer" von Sighard Gille (nah). Umschnitt auf das Gemälde "Deutschland 1525 - Die Auferstehung" von Horst Sakulowski (halbnah). Umschnitt. Zoom auf das Gemälde "Nach dem Einsatz" von Christoph Wetzel (nah). Umschnitt

0:07:05

Kameraschwenk über die Bronzeskulptur "Oh Chile - schmales Blütenblatt" von Fritz Cremer (nah). Umschnitt. Schwenk über einen Gemäldeausschnitt von "Für Freiheit und Menschenwürde" von Walter Womacka (nah). Kameragang auf die Skulptur "Hommage - Victor Jara" von Theo Balden zu (nah). Umschnitt auf das Gemälde mit Regenbogen "Die Mühen der Ebene" von Karl-Heinz Schmidt (nah). Umschnitt. Blick auf das Gemälde "Erster Rentnertag" von Ulrich Hachulla (nah). Umschnitt. Blick auf Besucher der Kunstausstellung in einem Raum mit Gemälden (halbtotal). Umschnitt auf das Gemälde "Brigadefeier" von Sighard Gille (halbnah). Umschnitt auf 3 Details des Gemäldes (nah). Besucher diskutieren vor den Bild (halbnah) (O-Ton) "Ja, da ist eine gewisse Üppigkeit die da rauskommt, dieses Festes, also es fehlt an nichts, ja, es ist alles da und nun geht es mal richtig los". Umschnitt auf eine Betrachterin (halbnah) (O-Ton) "Ja ich würde sagen die Frau da oben...(Gemäldeeinblendung)...die ist meiner Meinung nach sehr natürlich, die die nachher wenn die da unten schlafen die Gläser abwäscht und den Raum ausfegt, würde ich meinen, und so wirkt das sehr realistisch". Umschnitt. Ein Offizier der Volksarmee neben dem Künstler (halbtotal) fragt (O-Ton) "Aber was haben denn die Arbeiter dazu gesagt? Hat ihnen das gefallen, haben sie gesagt so ist es bei uns ähnlich, oder so, oder es könnte bei uns ähnlich sein"? Umschnitt auf einen Jugendlichen (nah) (O-Ton) "Warum soll jede Brigadefeier so abstrakt sein, so nach bestimmten Kulturprogramm? Es soll doch mal jeder Mensch sich ausgelassen fühlen, so sehe ich das...". Ein anderer Jugendlicher "Das finde ich ist übertrieben, die Art wie es gemalt wurde...". Nebenmann ereifert sich "Die Arbeiter bei uns aus der Schmelzerei, ich kann mir nicht vorstellen das sie so um ihren Tisch herum und nun hier...ich meine die machen auch hoch die Tassen...aber so nicht". Blick auf verschiedene Gemäldeausschnitte (nah). Blick auf eine ältere Dame (halbtotal) (O-Ton) "Kulturprogramm, ja, der junge Mann hier (Gemäldeeinblendung) der macht ja das Kulturprogramm, aber der sondert sich wieder von dieser Gruppe ab". Blick auf die umstehend lachenden Besucher im Raum (halbtotal). "Der scheint mir, was ist denn das, ein Recorder (Gemäldeeinblendung) der scheint mir geradezu hingerissen da den Klängen zu lauschen". Gemäldeeinblendung (nah). Im Off dazu ein Jugendlicher: "Vollkommene Realität, wenn wir irgendwas machen da heißt es wir müssen was im Kulturprogramm machen, 10 Minuten Kulturprogramm und der Rest ist doch Sauferei, Streiterei und Tanz". Umschnitt auf die diskutierenden Jugendlichen vor dem Gemälde (halbnah) (O-Ton) "Ich würde sagen das trifft doch vollkommen zu, Kritik oder nicht, es ist auf alle Fälle ein Zustand der meiner Meinung nach eben nicht so gut ist". Umstehende Jugendliche diskutieren weiter vor dem Bild (halbtotal) (O-Ton). Gemäldeausschnitt der Männer mit Weingläsern (nah). Im Off dazu: "Schau mal wie er die Gläser gemalt hat in denen sich das Licht so spiegelt...". Umschnitt auf eine Besucherin (halbnah) (O-Ton) "Aber das ist doch eine Form der Feier die recht üblich ist, gerade auf dem Bau. Also ich würde nicht erschüttert sein". Rückwärtszoom von einer Besuchergruppe vor dem Gemälde (halbtotal). Umschnitt

0:10:40

Blick in einen Ausstellungsraum mit Besuchern vor Gemälden (halbtotal). Umschnitt auf den Künstler Arno Rink (halbnah). Umschnitt. Zoom auf das Gemälde "Canto Libre" von Arno Rink (nah). Blick auf das Gesicht eines Betrachters (halbnah) (O-Ton) "Es macht Eindruck auf mich, es bewegt auch, ich kann es jetzt nicht sagen wie. Es gefällt mir nicht, aber es steht was drin was mich interessiert". Umschnitt auf die mittlere Personengruppe auf dem Gemälde (nah) im Off dazu eine Betrachterin: "Also mich spricht es an weil es von der heutigen Zeit berichtet, also von Chile". Umschnitt auf eine Frau vor dem Gemälde (halbnah) (O-Ton) "...das Chile verinnerlicht wurde im Bild, irgendwie die Zusammenfügung, die Symbole die irgendwie in dem Bild direkt mit drin stecken". Umschnitt auf den beobachtenden Arno Rink im Ausstellungsraum (halbnah) (O-Ton) "Ich bin prinzipiell der Meinung dass ein Bild auf den ersten Blick nicht erfasst werden sollte, unbedingt, ja. Wir wollen ja Denkanstöße geben, Anregung und da ist eine Sperre, die natürlich nicht zu groß sein darf um nicht abzuschrecken. Eine Sperre ist von Nutzen und so verstehe ich Ihre Frage auch, erst mal den Betrachter nicht unbedingt nicht eindeutig alles klar zu machen so wie es Anfang der 60er Jahre manchmal in vielen Bildern viel zu viel hatten. Ja, den Zugang, ich würde die Strecke so verstehen, ich bin ja irgendwie über bestimmte Reflexionen aus der Realität, aus der Literatur, aus Fernsehen, Film, Funk und was nicht alles, aus der gesamten Kommunikationsbreite eigentlich zu Bildvorstellungen, zur Bildidee nach ner bestimmten Zeit gekommen, und ich glaube das es einmal wichtig ist das der Betrachter auf dieser gesellschaftlichen Spur auch mitläuft um in das Bild hineinzukommen". Umschnitt

0:13:00

Zoom auf eine Betrachterin des Gemäldes (halbnah) (O-Ton) "Ja, nein ich wüsste ohne die Erklären damit nicht allzu viel anzufangen. Für mich war es nur interessant die Art der Darstellung die doch meines Erachtens von dem üblichen was bislang sonst zu sehen war etwas aus dem Rahmen herausfällt". Blick auf das Gemälde "Canto Libre" (nah). Rink dazu im Off: "Ich glaube das diese beiden Porträts, das Porträt Pablo Nerudas und das Porträt Che Guevaras (Einblendung) eine Möglichkeit sind...(ab hier ist Arno Rink im Bild)...für den Betrachter, nicht nur für den geschulten Blick, Zugang zu diesem Bild zu finden. Also wenn ich sage, Pablo Neruda (Einblendung) hervorragender Schriftsteller, hervorragender, großer Kommunist, ein Mensch der zu leben verstand, ein Mensch wer was weiß ich nicht, also eigentlich müßte man fast sagen eine Idealvorstellung von einem Menschen, ja, also für mich selbst Vorbild, ist mit dem Porträt nicht alles getan, aber es ist trotzdem als Anreger für eine bestimmte Denkrichtung, glaube ich, wichtig und gut das zu tun um zum Beispiel so eine Gruppe, ohne sie eng zu machen, vorzuprogrammieren, ja, ideell vom politischen Standpunkt aus und überhaupt von der Breite die eigentlich im Bild mit gemeint ist". Umschnitt. Blick auf eine Besuchergruppe vor Arno Rink (halbnah). Einzelne Gesichter von Besuchern (nah).

0:14:35

Blick auf Willi Sitte im Gespräch mit Besuchern vor einem seiner Kunstwerke (halbnah). Umschnitt auf das Gemälde "Im LMW" (Im Leichtmetallwerk) von Willi Sitte (nah). Umschnitt auf eine Gruppe von Besuchern vor dem Bild (halbtotal). Umschnitt auf einen Arbeiter vom LMW (nah) (O-Ton) "Wir haben ja bei Ihnen im Atelier den ersten Anfang miterlebt zu diesem Bild, und ich muß sagen, wenn ich heute vor dem Bild da stehe das doch viel Erfahrung die Sie selbst bei uns im Betrieb gesammelt haben, die menschlichen Beziehungen, die menschlichen Probleme hier, eingeflossen sind". Blick auf das Gemälde "Im LMW" (nah). Umschnitt auf den erzählenden Willi Sitte (halbnah) (O-Ton) "Aber ich habe hier eine Reihe von Zeichnungen von Kollegen gemacht und die abgewandelt, die ich dann so als Prototypen derjenigen die ich dort erlebt habe, versucht habe darzustellen, genauso wie eben vom Betriebsganzen. Deswegen sage ich nicht, das ist das LMW Nachterstedt, sondern bitteschön ein LMW". Umschnitt. Blick auf Detail des Gemäldes, eine Kranführerin in ihrer Kabine (nah). Willi Sitte vor dem Bild, umgeben von Besuchern (halbnah) (O-Ton) "Damals war ja die kleine Blondine da oben, ich habe ja eigentlich über ihre artistische Leistung gestaunt denn damals waren die Haspeln noch ganz an der Seite, in so ein Seitenschiff, und wenn sie diese Haspeln da mit ihrem Kran dadurch lavierte, so mit Millimeterarbeit, das habe ich einfach bewundert und ich habe auch eine ganze Reihe von Zeichnungen von ihr gemacht, sie hat das wahrscheinlich nicht mitgekriegt". Blick auf das Gesamtgemälde "Im LMW" (nah). Umschnitt auf die blonde Frau auf dem Gemälde (nah). Willi Sitte weiter (halbnah) (O-Ton) "Sie hatte diese Zöpfchen da, die kleine, ich weiß nicht wie sie heißt. Ich bin ja nie richtig zusammengekommen mit ihr, ich hab sie ja nur vom weiten gesehen was ich natürlich sehr bedauert habe, ja". Kameraschwenk über die Besucher vor dem Gemälde (halbnah). Sitte weiter: "Aber abgesehen davon, es ist nicht alles drauf was dort los ist im LMW...ich habe eine ganze Reihe von Detailstudien nach Maschinen gemacht und habe damit überhaupt nichts machen können. Der Andryne sitzt ja mit dem Stab wo er die Krätze abschöpft...(Gemäldeeinblendung)...das ist eben wirklich so als ob er große und ungeheure Langeweile hat, dabei ist es so verantwortlich was er da macht". Umschnitt auf einen LMW-Kollegen (halbnah) (O-Ton) "Das ist jetzt nicht mehr so, das hat sich jetzt in Automatik umgewandelt". Umschnitt auf Sitte inmitten von Kollegen des LMW und anderen Ausstellungsbesuchern (halbtotal) (O-Ton) Sitte "Das ist typisch für den Betrieb weil man ja manchmal den Eindruck hat, ich meine jetzt nicht gerade bei den Gießvorgängen...(Gemäldeeinblendung)...aber zwischendurch hat man den Eindruck das eigentlich die Kollegen da mehr Zeit haben und auch mal ne Zigarette rauchen. Das ist auch ein echtes Problem für den Maler das er sagt, das ist vielleicht eben nicht dieser...(Gemäldeeinblendung)...diese Augenweide, ja, da ist was los und so, wie zu Menzels Zeiten, da passiert was, Muskeln angespannt, Schweiß rinnt und ungeheure Bewegung, das ist nicht der Fall". Umschnitt. Blick auf die Kollegen vom LMW mit Sitte vor dem Gemälde (halbtotal). Umschnitt

0:17:45

Kameraschwenk von asiatischen Besuchern auf die Ausstellungsräume (halbtotal). Umschnitt. Blick auf ein Paar vor den Gemälden von Willi Sitte (halbnah). Blick auf die Gemälde an der Wand (halbnah). Umschnitt auf einen fotografierenden Besucher vor einem Aktgemälde "Junge Familie" von Erich Gerlach (halbnah). Umschnitt auf eine weibliche Bronzeskulptur "Kopf Frau B." von Bernd Göbel (nah). Umschnitt auf das Gemälde "Böhmische Landschaft" von Helga Weidenbach (nah). Umschnitt auf das Gemälde "Pampelmusen und Strohblumen" von Rudolf Nehmer (nah). Umschnitt auf Besucher im Ausstellungsraum (halbnah). Umschnitt auf das Gemälde "Unterwegs" von Dieter Weidenbach (nah). Schwenk über das Gemälde (nah). Umschnitt auf die Skulptur "Der Traum" von Peter Makolies (halbnah). Umschnitt auf ein gerahmtes Gemälde "Sonntag des Papierschneiders Hans M." von Karl-Heinz Kuhn (halbnah). Umschnitt auf Schulkinder in einem Ausstellungsraum (halbtotal). Umschnitt. Blick auf das gerahmte Gemälde "Akt mit Bademantel" von Willi Sitte (halbnah). Umschnitt auf das Gemälde "Blüten über der kleinen Stadt" von Rosemarie Rataiczyk (nah). Umschnitt auf das Gemälde "Polnische Landschaft" von Manfred Hausmann (nah). Umschnitt auf das Gemälde "Am Bahnhof Königstein" von Konrad Knebel (nah). Umschnitt auf das Stillleben "Brot mit blauem Krug und Tasse" von Theodor Rosenhauer (nah). Umschnitt. Rückwärtszoom vom Gemälde "Das Brigadebad" von Wilfried Falkenthal (nah). Umschnitt. Zoom auf das Gemälde "Steffen, Helfer der Feierabendbrigade" von Werner Jutzer (nah). Umschnitt auf eine notierende Schülerin in der Ausstellung (halbnah). Umschnitt

0:21:00

Blick auf das Gesicht der Künstlerin Heidrun Hegewald (halbnah). Umschnitt auf ihr Gemälde "Kind und Eltern" (nah). Umschnitt auf eine Besucherin vor dem Gemälde (nah) (O-Ton) "Also, das spricht mich irgendwie unheimlich an...(Aus dem Off: Das Bild macht traurig oder nicht?)...Ach ne, das würde ich nicht sagen". Schwenk zu einer anderen Besucherin (nah) (O-Ton) "Ich würde eher sagen das bringt den Konflikt zwischen diesen beiden Eltern, also das in der Ehe etwas nicht stimmt würde ich sagen, das kommt hier sehr stark zum Ausdruck, und das hier drin, also zwischen diesen beiden Eltern oder im Mittelpunkt das Kind steht, und das es nicht weiß im Prinzip was eigentlich los ist dort, aber das irgendetwas faul ist würde ich sagen in der Ehe". Umschnitt auf ein Ehepaar vor dem Gemälde (halbnah) (O-Ton) "Also sie braucht nichts drunter schreiben, man sieht was das Bild sagt, nicht, und da erinnere ich mich an Hegels Welt "Kind und Eltern" ja". Umschnitt auf das Gesicht von Heidrun Hegewald (halbnah) (O-Ton) "Also diese Anregung die liegt wahrscheinlich, die kann man so weit zurückverfolgen, in dem Falle habe ich ein persönliches Erlebnis, wobei ein persönliches Erlebnis ausschlaggebend wäre für ein solches Anliegen das im Bild darzustellen. Ich hab herausgefunden dass dieses Thema Verallgemeinerungswürdig ist durch meine Beobachtung, es ist also eine Situation die mir in der Gesellschaft massenhaft begegnet und das war für mich ausschlaggebend dieses Thema zu gestalten". Umschnitt

0:22:40

Blick auf eine Besucherin vor dem Gemälde (halbnah) (O-Ton) "Also das ist ein Zeitproblem, immer noch ein Zeitproblem für unserer Zeit natürlich...(Blick auf das Kind auf dem Gemälde)...Das Kind entfernt also in vielen Fällen, nach wie vor, entfernt stehen von den Elternpaaren, leider Gottes. Wir sind Pädagogen und können es bestätigen, nach wie vor". Umschnitt auf die erzählende Künstlerin Hegewald (halbnah) (O-Ton) "Ich bin ja von einer starken Neugier beseelt, eben auf gesellschaftliche Veränderung, eben auf die Menschen und ihre Reaktion, und auf die Bewusstheit der Probleme die in ihnen angesiedelt ist, oder eben nicht, und ich meine da kann ich auch gar nicht enttäuscht sein wenn Menschen kommen und ablehnen. Ich weiß dass es auch oft eine Schutzhaltung ist sich gegen dieses Problem zu wehren". Umschnitt auf zwei Besucher vor dem Bild (halbnah) (O-Ton) "Du bist der Meinung Peter dass doch also das Verhältnis zwischen Mutter, Vater und dem Kind da vorhanden ist"? Gemäldeeinblendung (nah). Peter dazu "Ich gehe davon aus dass das Verhältnis von dem Kind noch vorhanden ist, von den Eltern nicht mehr...Das Kind weiß nicht was es machen soll". Umschnitt auf einen sich einmischenden Betrachter des Bildes (halbnah) (O-Ton) "Die Eltern sitzen im Dunkeln, das Kind steht aber vor dem Licht quasi, und wenn die Eltern auch zum Licht kommen sollen dann müssen sie praktisch mit dem Kind irgendwie dahin kommen". Umschnitt auf Heidrun Hegewald (halbnah) (O-Ton) "Das in der Mitte stehen des Kindes, das ist die absolute Isolierung. Wenn man das nämlich verschieben würde, bekommt das Bild sofort eine andere Bedeutung, eine positivere oder auch negativere, eine entschiedenere. Wenn das Kind beim Vater steht macht die Situation eigentlich überhaupt nicht gefährdet. Kinder die bei der Mutter stehen, das ist etwas sehr selbstverständliches, kann aber auch schon Gefahr ausdrücken. Aber die ungeklärteste Situation schildert sich mir aber am deutlichsten wenn das Kind in der Mitte steht. Da ist also nichts entschieden, da ist Krise signalisiert, aber nicht nur, da ist auch die Zugehörigkeit, dieses Dreieck, angerissen, was ja seine Bedeutung hat". Umschnitt auf das Ehepaar vor dem Bild (halbnah) (O-Ton) "Das heißt, die Menschen sollten früh sich etwas gründlicher prüfen, nicht nur das, ich glaube nicht nur das, sondern wenn sie sich gefunden haben oder glauben haben sich zu finden, sie haben sich alle mal geliebt, dann muß man weiter daran arbeiten". Umschnitt.

0:25:10

Blick auf eine schwangere Frau mit Ehemann vor dem Bild (halbtotal). Umschnitt auf Heidrun Hegewald (halbnah) (O-Ton) "Ich polemisiere mit dem Bild nicht gegen Scheidung, überhaupt nicht. Für mich ist eine Gesellschaft moralisch emanzipiert wenn sie sich diesen Dingen offen stellt und sie klärt. Das ist nämlich der Punkt wo ich das Bild entschärfe, wo ich einfach möchte dass man begreift dass das eine ganz wesentliche Veränderung in unserer Gesellschaft ist, das wir die Möglichkeit haben. Bei uns gibt es auch Frauen die Alimente zahlen, das gibt es, ja, und Väter werden plötzlich Mütter, ja, das gibt es alles, und sicher bringt das Veränderungen mit sich und sicher gibt es dadurch schmerzhafte Loslösungen, aber eigentlich viel mehr von einem Modell, einem, ich möchte mal sagen, einem bürgerlichen Ehemodell, oder Familienmodell, das wir fast in einer nostalgischen Neigung in uns tragen". Umschnitt auf eine Schülerin vor dem Gemälde (halbnah) (O-Ton) "Ja, das ist dann bestimmt ein Problem wenn die Eltern sich scheiden und so, kann doch dadurch kommen, und das Kind so alleine, was sollste machen? Trifft uns doch vielleicht zu Hause auch wenn die Eltern sich nicht verstehen". Zoom auf das Gesicht der Schülerin (nah). Umschnitt auf die Künstlerin in ihrem Atelier (halbnah) (O-Ton) "Das ist ja im Grunde genommen nur möglich Lebenssituationen zu benennen, Lösungen anzubieten das ist illusorisch, das soll man gar nicht versuchen, das gibt es nicht, aber Bewegung auslösen und den Betrachter, den Menschen zur Bewegung verleiten, das ist etwas sehr Schönes. Ich bin immer wieder so begeistert wenn ich spüre da entwickelt sich etwas, da verändert sich etwas. Das ist fast ein Fanatismus mit dem ich also in Neugierde und Beobachtung wie ich mich verhalte, und wenn ich dann so etwas gefunden habe, ich möchte es mitteilen, einfach zu wissen wo man steht". Umschnitt auf einen nachdenklichen Besucher vor einem Gemälde (halbnah). Partnerin kommt zum Betrachter und beide schauen diskutierend auf ein anders Gemälde im Raum (halbtotal). Umschnitt...

0:27:25

...auf das Gemälde "Die Mühen der Ebene" von Karl-Heinz Schmidt wird eingeblendet: Ein Film des DEFA- Studios für Dokumentarfilme, Gruppe "Kontakt". Stabangaben: Kamera Karl Farber. Montage Manfred Porsche und Roswitha Lindner. Musikbearbeitung Günther Fischer. Ton Gerhard Gartenbach und Gerhard Ribbeck. Produktion Astrid Igel. Dramaturg Ursula Demitter. Buch und Regie Wolfgang Bartsch. © DDR 1978. Abblendung

0:28:05 ENDE

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