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Ralf Opitz. Bauleiter in Wandlitz. Interview

148 Min.
Deutschland
2003

Film-/Videoformat
Digital Betacam

Filmstab

Kamera
  • James-A. Wehse
Interview
  • Thomas Grimm
Person, primär
  • Ralf Opitz
Person, sekundär
  • Beate Matteoli
  • Günter Wolf
  • Wolfgang Junker
  • Egon Krenz
  • Konrad Naumann
  • Gerhard Grüneberg
  • Harry Tisch
  • Horst Sindermann
  • Vera Oelschlegel
  • Wolfgang Rechow
  • Michail Gorbatschow
  • Walter Ulbricht
  • Erich Hans Apel
  • Pjotr Andrejewitsch Abrassimow
  • Elli Kelm
  • Hermann Wilhelm Göring
  • Willi Stoph
  • Günter Mittag
  • Gerhard Schürer
  • Alexander Schalck-Golodkowski
  • Andrei Andrejewitsch Gromyko
  • Günther Kleiber
  • Margarete Müller
  • Ronald Wilson Reagan
  • Charlotte (Spitzname: Lotte) Ulbricht (geb. Kühn)
  • Karl Schirdewan
  • Sonja Honecker
  • Gerd Schmidt
  • Hermann Matern
  • Friedrich Ebert
  • Erich Honecker
  • Leonid Iljitsch Breschnew
  • Herbert Warnke
  • Otto Grotewohl
  • Johanna Grotewohl
  • Feliks Edmundowitsch Dzierżyński
  • Franz Gold
  • Heinz Eichler
  • Erich Mielke
  • Alfred Kurella

Langinhalt

1. Teil: Grundausbildung bei Wachregiment und anschliessende Versetzung in Wacheinheit der Abteilung PS (Personenschutz), Wachpostenübernahme im ZK (Zentralkomitee) der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands), Beförderung zu stellvertretendem Wachhabenden im Ministerrat, Versetzung nach Wandlitz/Waldsiedlung und spätere Tätigkeitsaufnahme als (stellvertretender) Referatsleiter für Betreuung der Freizeitobjekte (Datschen, Privatgrundstücke) der führenden Repräsentanten/Funktionäre; Gründung/Aufbau des Referats wegen steigendem Freizeitbedarfs und entsprechender Zunahme an Objekten der Repräsentanten/Funktionäre, hauptsächliche Nutzung für Urlaub, Wochenenden, Jagden; Verhältnismäßig guter/offener Kontakt zu Politbüromitgliedern, anfänglicher Einbezug der gesamten Belegschaft bei Gesprächen/Absprachen mit Hauseigentümern bzgl. Umbauten, Einrichtungen, Sonderwünsche; Persönlicher Kontakt nur noch mit einzelnen Repräsentanten/Funktionären in ihren Freizeitobjekten; Besonderheit der Überwachung/Abnahme von Bauaktivitäten an bzw. von Freizeitobjekten Erich Honeckers ("Wildfang", Drewitz) durch Erich Mielke bzw. dessen Untergebene ohne Wissen Honeckers; Entstehung des Objekts bei Drewitz nach Abriss ehemaliger Datsche des kürzlich verstorbenen Gerhard Grünebergs; Einrichtung eines zentralen Stützpunktes zur effektiveren Betreuung/Instandhaltung der Freizeitobjekte der Repräsentanten/Funktionäre in den Nordbezirken; Zusätzliche umfassende Neubauten, Sanierungen, Erweiterungen, Ergänzungen (Strassenverbreiterungen, Tankstelle, Gaststätte, Kaufhalle, Kindergärten) um das Objekt bzw. in der Umgebung von Drewitz und daraus resultierender guter Kontakt zur Bevölkerung, weitere Absicherung durch Bau und Bezug von Wohnhäusern nahe Drewitz durch Sicherheits- und Verwaltungspersonal; Verlegung des gesamten Stammpersonals aus Wandlitz nach Drewitz während Urlaubs von Familie Honecker, intensive Vorbereitungen (Reinigung, technische Überprüfung) vor Antritt Honeckers; Einrichtung gesonderter Zentrale der Abteilung Nachrichten für Telephon-Sonderleitung in Drewitz

2. Teil: Explizite Benachrichtigung Erich Mielkes über Lage vor Ort (Einzelheiten wie Wetterlage, Essensqualität, u.a.) während Urlaub Erich Honeckers in Drewitz; Ungeschriebenes Gesetz des ersten Schusses des Generalsekretärs bei Jagden; Telephonische Berichterstattung/Rücksprache der Mitarbeiter (Personenschutz, Wacheinheit, u.a.) mit ihren Vorgesetzten und dementsprechende Weiterleitung an Mielke; Einwilligung des damaligen Abteilungsleiters Baumann und anschliessende Herausgabe von Baumaterial für Hütte in Wald nach Anruf Sonja Honeckers bei ihrem Vater im ZK (Zentralkomitee), nochmalige Überprüfung/Kontrolle der Hauptarbeit Erich Honeckers und Günter Mittags an der Hütte durch Opitz' Mitarbeiter und anschliessende Verwischung der Spuren; Kenntnis der Bewohner von Wandlitz über Waldsiedlung als Objekt der Regierung und Status der dort Angestellten als Mitarbeiter der Stasi (Staatssicherheit), Belegung ganzer, teilweise dafür gebauter Wohnblöcke in umliegenden Ortschaften mit Angestellten/Personal der Waldsiedlung und direkte Anbindung mit ständigem Busverkehr; Unkenntnis (Schwiegereltern ausgenommen) der eigenen Verwandtschaft über Tätigkeit, Mitnahme des Sohnes in Waldsiedlung und anschliessendes Wiedererkennen Walter Ulbrichts während Fernsehübertragung im Beisein der Schwiegereltern; Durch Entscheidung Walter Ulbrichts entschärfter Widerspruch gegenüber Lotte Ulbricht bzgl. Umplatzierung einer Hollywood-Schaukel; Notwendigkeit der Kenntnis von persönlichen Eitelkeiten und Eigenheiten, vor allem bei Repräsentanten/Funktionären, die "merkwürdiger" wurden (klappbare Plastikmöbel von Weltfestspielen und OSRAM-Glühbirnen für Willi Stoph, Kino für Gerhard Grüneberg, Beschränkung auf geräuscharme Wartungsarbeiten an Freizeitobjekten während Jagdsaison); Erhebliche Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen, Aufstockung des Wachpersonals nach Attentaten auf andere führende Repräsentanten des Auslands (Reagan - 1981, u.a.); Letztendliche Verwaltung/Instandhaltung von 20 (davon 17 ständig besetzte und sich selbst versorgende) Freizeitobjekte der führenden Repräsentanten/Funktionäre; Zuweisung des Ost-Ufers der Müritz ("Birkenheide") an Stoph nach Überwurf mit Honecker wegen nicht eingehaltener Schonzeiten in Hubertusstock und daran angrenzendem Jagdgebiet Honeckers; Errichtung/Einrichtung von Birkenheide und entsprechenden befahrbaren Wegen mit Kräften aus Wandlitz und komplettem Betaillon der NVA (Nationale Volksarmee) in viereinhalb Wochen

3. Teil: Beendigung der Arbeiten an/in Birkenheide und Umgebung einen Tag vor Weihnachten, Anbau eines zweiten Hauses für Willi Stophs Kinder und deren Ehepartner sowie eines dritten Hauses für Großmutter und Großvater Stoph; Errichtung/Einrichtung entsprechender Garagen, zentraler Wasseraufbereitung, Wachgebäude, Wirtschaftsgebäude sowie später ein seperater Aufbewahrungsort für Trophäen, ein Bootshaus mit Anbindung an ausgebaggerten Kanal zwischen Müritz und Speckersee und entsprechenden Brücken sowie einer Notstromanlage mit eigens dafür eingelassener Stahlbetonfläche; Großangelegte Pflanzung von unterschiedlichen Obstbäumen/Obstgehölzen nach Vorgabe Stophs sowie entsprechender Aufbau von drei großen Gewächshäusern (nach Musterhausplänen unter Einschaltung des Ministers für Bauwesen Wolfgang Junker u.a.) und Ansammlung von Fachbüchern der DDR und BRD; Vorbereitung auf mögliche weitere Sonderwünsche anhand genauer Beobachtung der Lesegewohnheiten Stophs durch Hausmeister in Birkenheide; Anschaffung von technischen Geräten zur Boden-/Gartenbearbeitung aus der BRD "über Tisch von Mielke"; Ausgabe von Devisen der Abteilung Opitz' für Gewährleistung der permanenten Wartungssicherheit der ausländischen technischen Geräte sowie der verzugslosen Bereitstellung entsprechender Ersatzteile; Jährlicher Kreislauf des Einweckens/Einkochens der gesamten Obsternte Stophs mit darauffolgender Entsorgung und erneutem Einwecken/Einkochen; Beschäftigung von 15-20 Angestellten in Birkenheide "um Stophs Launen abzusichern" (denen nur Mielke hätte Einhalt bieten können); Deutliche Zunahme der verbrachten Zeit in Birkenheide mit Ernennung Stophs zum (stellvertretenden) Vorsitzenden des Staatsrats (Dienstag bis Sonntag), extra von Nachrichtenabteilung eingerichtete Telephonzentrale in Birkenheide; Miserabler persönlicher Umgang Stophs mit Mitarbeitern (Mist streuen am Heiligabend); Mehrere gescheiterte Versuche andere Parteifunktionäre auf Eskapaden Stophs anszusprechen (Kapitulation vor Starrsinn Stophs); Plötzliches Auftauchen von West-Artikeln (Geländewagen, Notstrom-Düsenaggregate, u.a.) bei Erich Honecker, Günter Mittag, Elli Kelm, u.a. ohne direkten Einkauf über Abteilung Opitz'; Kein persönlicher/privater Umgang der Politbüromitglieder untereinander (Ausnahme der Jäger: Honecker, Mittag, Mielke) und auch daraus resultierende fehlende Kenntnis von Stophs Eskapaden in Birkenheide; Wochenlange Suche nach geeignetem Gelände für Konrad Naumanns Datsche unter Beachtung der notwendigen Voraussetzungen (Stromversorgung, Telephonanschluss, Erreichbarkeit, Strassenanbindung); Zweistündige (untypisch "alkoholfreie") Diskussion mit Naumann bzgl. kurzfristiger Umbau-Wünsche mit Einigung auf kleinere Arbeiten bzw. Aufschub der restlichen Arbeiten auf späteren Zeitpunkt; Trotz Versuche auf Abstandswahrung kulanter, kumpelhafter Umgang Naumanns mit Opitz bzw. unterstellten Handwerkern auf Datsche, Möglichkeit der offenen Kritik; Höfliche, zuvorkommende (Bereitstellung kühler Getränke, Kaffee) Vera Oelschlegel

4. Teil: Grundsätzliches Verbot des Photographierens in Wandlitz/Waldsiedlung, sowie der Freizeitobjekte der Repräsentanten/Funktionäre; Ausgebildeter Handwerker und entsprechend geschulter Angehöriger des Personenschutzes in Personalunion ("Diener des Politbüros"), Hauptaufgabe der Sicherung und Betreuung der führenden Repräsentanten/Funktionäre sowie deren Angehörige; Bau von Konrad Naumanns Datsche mit vorhergehender Räumung von angrenzenden Privatgrundstücken (unter Entschädigung der betroffenen Besitzer) sowie eines nahegelegenen Objekts der sowjetischen Streitkräfte, Bau einer entsprechenden Betonstrasse durch Naturschutzgebiet zu Datsche, nach Verweigerung von Opitz' Abteilung letztendliche Umsetzung durch Tiefbau Berlin; Verhältnis Erich Honecker zu nacheiferndem Günter Mittag "wie ein paar linke Latschen", eigene Sicherheits-/Betreuungskräfte für Mittags Freizeitobjekt aus Versorgungsbereich des Ministerrats; Beschaffung spezieller (westlicher Luxus-)Güter für Honecker über Mittag, auch teilweise ohne dessen Einverständnis; Umfangreiche Umbauten an Häusern nach Abwahl oder Tod von Repräsentanten/Funktionären nach Wünschen/Bedürfnissen der neuen Besitzer (seperates Trophäenhaus für Mielke, normgerechter Hundezwinger für Sonja Honeckers Schäferhund, Kaninchenstall); Drohung Honeckers mit Abschuss von Mielkes Hund bei wiederholter Erbeutung eines Kaninchens aus Stall, anschliessende Verlegung des Hundes auf Freizeitobjekt Mielkes in Wollitz; Einsatz Opitz' zur Streckensicherung während 40. Jahrestag der Republik und Abzug zu Bereitschaftsdienst in Hauptabteilung wegen ausweitender Demonstrationen, Rettungsaktion für versehentlich zurückgelassenen Soldaten vom Wachregiment; Versäumnis der Entbindung Honeckers vom Amt des Staatsratsvorsitzenden bei Absetzung als Generalsekretär; Ankündigung des Umbaus der Waldsiedlung zu Kureinrichtung und dementsprechend erforderlicher Auszug aller Politbüromitglieder, Umzug von Egon Krenz unter Mitnahme von Polyester-Badewannen; Umstrukturierung von Infrastruktur und Versorgung in Waldsiedlung, weitere Verrichtung von Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten bis zum Weggang Januar '90; Unterschiedliche Reaktionen auf Mauerfall und Grenzöffnung bei älteren und jüngeren Kollegen, erhöhte Alarmbereitschaft wegen Ankündigung der Besetzung der Waldsiedlung innerhalb der Demonstrationsbewegung; Infragestellung des weiteren Schutzes der (teilweise) bereits aus Politbüro und/oder Partei ausgeschlossenen Repräsentanten/Funktionäre bei jüngeren Kollegen; Eintreffen erster Kurgäste im Sommer '90 nach Räumung und Umbau; Entscheidung für berufliche Neuorientierung im Garten- und Landschaftsbau als Vorarbeiter in Aussenanlagen von Wandlitz/Waldsiedlung, vorhergehende Abgabe von Dienstpapieren und Entbindung von allen weiteren Pflichten/Weisungen des MfS (Ministerium für Staatssicherheit); Wehmütiger Abschied von 28 Arbeitsjahren in Wandlitz/Waldsiedlung, spätere Befragung durch Volkskammerdelegation zur Entstehung des Objekts Waldsiedlung, sowie Wohnsitz und Wohnantritt/-dauer der Repräsentanten/Funktionäre; Trotz Verbot nachträgliches Herausschmuggeln von Kochbüchern und Kochtopf aus Datsche für Ehefrau von Günter Mittag

5. Teil: Grundsätzliche Ausstattung von Günter Mittags Wohnhaus in Wandlitz/Waldsiedlung, Datsche und Wohnhäusern der Kinder mit West-Artikeln, wie z.B. Haushaltsgeräten aus der BRD (Bundesrepublik Deutschland) sowie installierten Saunen, Schwimmbecken, Kühlaggregaten; Mittags Neigung zur Hortung mehrerer Exemplare von (sowohl aus Ausland mitgebrachten als auch in DDR (Deutsche Demokratische Republik) hergestellten) Produkten, dementsprechende Aufstellung von Lagerschränken in ausgebauten Garagen; Abschottung bestimmter Gebiete durch Umzäunung für exklusive Jagden der Repräsentanten/Funktionäre mit vorhergehender (offiziell) verbotener Anfütterung des Wildes (für Leonid Breschnew u.a.); Durch enge(n) Bindung/Umgang mit Mittag negative Entwicklung Erich Honeckers vom "Jäger" zum "Schiesser" (zunehmende Missachtung der Hege und Pflege von Wald und Wild); Mehr oder weniger aufwändige Umbauten an Fahrzeugen, Hausaufgängen/Treppenaufgängen und Hochständen für Mittag nach Amputation des ersten Unterschenkels; Einbau/Aufbau einer ungarischen Schrankwand in Walter Ulbrichts Sommeresidenz Dölln, Nutzung des Objekts durch Honecker nach Ulbrichts Tod; Auftragserteilung übertriebener bzw. unnötiger Umbauten/Umbauarbeiten durch Erich Mielke und Günter Mittag im Namen des unwissenden Erich Honeckers; Unnötige Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen nach angeblichem Attentat auf Honecker in Klosterfelde, zusätzliche Begründung durch Heranziehung und Vorführung von entsprechendem Bildmaterial vom Attentat auf Ronald Reagan im März '81 (für Schulungs- und Lehrzwecke u.a.); Details zur Grünen Mauer um Wandlitz/Waldsiedlung; Nutzung des seperaten Zu-/Ausstiegs für Sonderzüge in Basdorf durch ältere Repräsentanten/Funktionäre; Otto Grotewohls Reh-/Hirschgehege in Wandlitz/Waldsiedlung; Opitz neben umfunktioniertem verglasten Gewehrkoffer (Breschnews Geburtagsgeschenk für Honecker) und Aufbewahrungsort für Souvenirs/Gläser; Darüber platzierte, eigene Jagdtrophäe mit aufwändig gearbeitetem Geweihbrett aus Werkstatt der damaligen Strafanstalt Hohenschönhausen; Nahaufnahme Geweihbrett, plakette mit Initialen R.O. und Angaben zu erlegtem Tier; Schwenk über Gewehrkoffer/Regal mit Gläsern, Zinnbechern, Teller mit davor liegender, alter Pistole; Detail Initialen R.O. und Angaben zu erlegtem Tier auf Plakette, oben einfassende Eichenblätter aus Metall

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