Recycling in der DDR
37:03 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1990
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Recycling in der Deutschen Demokratischen Republik: Aufnahmen vom Papier- und Glasrecycling in Ostberlin sowie Interview mit Herrn Munsche, der sich u. a. zu den Vorteilen des DDR-Recyclingsystems und den durch die Wende bevorstehenden Veränderungen äußert. Der letzte Teil zeigt Aufnahmen einer SERO- Annahmestelle in Marzahn.
Filmstab
- Kamera
-
- Helga Behr-Schurter
- Ton
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- C. Finkbeiner
- Redaktion
-
- Eglau
- Person, primär
-
- Munsche
Langinhalt
C1/1057:
Autokran ADK 80-0 angeschnitten und Altpapierberge/ Papierballen im HG;
Aufzieher auf Hof; Mann fährt mit Gabelstapler über den Hof; Schwenk auf Autokran und Altpapierberge;
Interview mit Herrn Munsche;
Herr Munsche OT zu den Vorteilen des DDR-Recyclingsystems: "Vorteile sind, dass weniger Sekundärrohstoffe im Müll sind und demzufolge weniger auf Deponien gelangen, wie z.B. in anderen Ländern/ gelangen bei uns natürlich auch Sekundärrohstoffe auf den Deponien, aber nicht in dieser Großenordnung/ wir erfassen hauptsächlich Altpapier, Alttextilien, Knochen und Glas.";
Herr Munsche OT zum System: "Haben umfangreiches Aufkaufsystem/ z.B. in der Hauptstadt 159 stationäre Annahmestellen/ 30 mobile Aufkaufswagen, die an verschieden Standorten aufkaufen/ 53 private Altstoffhändler/ 500 nebenamtliche Sammler.";
Herr Munsche OT zur Belohnung der Sammler: "Bei uns wird für Sekundärrohstoffe bezahlt/ 1 kg Altpapier 30 Pfennig/ 1 Flasche oder 1 Glas 10 Pfennig/ 1 kg Alttextilien 20 Pfennig.";
Herr Munsche OT zu den Veränderungen durch die Wiedervereinigung/ weitere Sekundärrohstoffe: "Wird sehr kompliziert/ bei Flaschen und Gläsern werden die Formen vielfältiger/ schwer sortierbar/ Industrie möchte Neuglas verwenden, weil es sehr billig ist/ wir werden nicht mehr in der Lage sein, an die abfüllende Industrie diese Sortimente zu verkaufen/ sind aber der Meinung, dass man diese Flaschen und Gläser weiterhin erfassen sollte/ auch im geringen Maße stimulieren/ dann diese Ware recyclen/ dann an die Industrie als Glasbruch liefern...";
Herr Munsche OT zu den momentanen Problembereichen: "Problembereiche sind z.B. der Absatz von Behälterglas/ auch Altpapier ist schwierig abzusetzen/ Weltmarktpreise sind erheblich gesunken/ Überangebot auf dem Markt/ für uns zur Zeit, dass westdeutsche Firmen billiger liefern als wir an unsere Industrie...";
Herr Munsche OT zum Erfassungssystem;
Herr Munsche OT zur Frage, ob sich die Mentalität der Bevölkerung durch die westlichen Konsumgüter geändert habe: "Mentalität hat sich dahin verändert, dass eben der Anfall größer wird/ bei Altpapier Steigerungsrate auf 150%.";
Munsche OT zu den Maßnahmen: "Versuchen aktiv im Verkauf zu werden gegenüber unserer Industrie, aber auch an Firmen in der BRD/ hoffen, dass wir die Probleme lösen.";
Munsche OT zu Befürchtungen/ Zukunft: "In der Zukunft befürchten wir, dass wir unsere Läden nicht halten können ohne Unterstützungen/ brauchen Unterstützung vom Staat oder Kommune/ das wir Zuschüsse erhalten, damit wir unser Aufkaufsnetz aufrecht erhalten können/ sind bereit auch zusätzlich ökologische Leistungen zu bringen/ auch Erfassung von Sondermüll, Batterien, Lacke, Kühlschränkentsorgung, Arzneimittelerfassung usw.";
Munsche OT zur Frage, ob er das Know-how habe: "Wollen eng mit Westberliner Firmen zusammen arbeiten.";
Munsche OT zur Frage, wohin der Sondermüll früher geliefert worden ist: "Sonderabfälle gingen auch auf unsere Deponien, was aber jetzt ein Problem für uns wird/ schädlich für die Umwelt/ haben nicht die Deponien, die die entsprechenden technischen Voraussetzungen haben/ Bürger jetzt auch nicht mehr mit Umweltverschmutzung einverstanden.";
Munsche OT zum Vorteil der sekundären Rohstofferfassung: "Eine Vorteil ist, dass die Sekundärrohstoffe wieder in den Stoffkreislauf herein gebracht werden/ Deponien insgesamt nicht so schnell ausgelastet werden/ Deponieraum wird zukünftig immer knapper werden/ wir tragen dazu bei, dass der Müllnotstand in Grenzen gehalten wird.";
Altpapierberge/ Papierballen auf dem Gelände; Schwenk über Hof mit gestapelten Papierballen; Waggon mit Papierladung (von hinten); Schwenk über Hof;
Schienen; Aufwärtsschwenk auf mit Papier beladenen Güterwagon;
diverse Aufnahmen von den Papierballen;
Zeitungen im Papierberg nah;
Mann geht heran; Mann steigt in Pritschen-Lastkraftwagen;
Mann wendet, parkt vor Container;
Papierberg; Schwenk auf parkenden Lastkraftwagen vor Pappe-Berg;
Schwenk auf Papierberg;
LKW mit Pappe beladen von vorne;
Froschperspektive Mann beim Entladen nah; Aufzieher auf Pappe-Berg; Mann steht auf LKW-Pritsche und wirft Pappe auf Berg;
Mann auf LKW-Pritsche löst Netz;
Männer GK entladen Pritsche; Männer werfen Pappe auf einen Berg;
zu Ballen gebundenes Altpapier GA; Aufwärtsschwenk und zurück;
Aufzieher auf Papierballen; Papierballen werden aus Presse geschoben; Aufzieher auf Papierballen;
innen: Mann bedient Ballenpresse, verschiedene Aufnahmen; Mann befestigt Drahtumreifung; verschiedene Aufnahmen von der Ballenpresse;
Papierballen werden langsam aus der Ballenpresse geschoben, verschiedene Einstellungen;
Recycling von Glas:
Mann leert Kiste mit Glasbehältern in Container mit Glasbehältern aus, verschiedene Aufnahmen;
Berg grüner Flaschen; Schwenk über weitere Flaschenberge und zurück;
Schwenk auf Förderband; Mann fährt Glaslieferung mit Gabelstapler an Häuschen heran T;
Schwenk über Flaschenberge;
grüne Flaschen auf Flaschenberg GA (Fanta, Faber etc.);
Schärfenspiel; Flaschenberg unscharf; Flaschenberg scharf; Aufzieher auf Flaschenberg; Zoom auf grüne Flaschen;
Glas in Transportbehältern HT, Flaschenberg im VG angeschnitten;
Flaschenberg; Schwenk auf Transportband über Glasberg;
Schwenk auf grünen Flaschenberg; Häuschen T (Brecheranlage) mit Transportkisten vor Häuschen; Zoom auf Förderband; zerbrochenes Glas wird auf Berg gehäuft;
Aufzieher auf Häuschen; Schwenk auf Förderband; Mann im Häuschen; Mann lädt Transportkisten mit Glasbehältern aus (schlecht zu sehen);
Schwenk auf Glasberge; Glasberg nah; Schwenk auf Förderband; gebrochenes Glas fällt vom Förderband; Schwenk auf Glasberg;
Aufzieher auf Gabelstaplerfahrer mit Glaslieferung; Mann steigt vom Gabelstapler ab;
Mann sortiert Flaschen; Zoom auf Weißglasflaschen; Aufzieher auf Mann beim Sortieren der Flaschen;
Flaschen ordentlich sortiert in Transportkiste GA
C1/1058:
Hof:
liegende Weißglasflaschen in Transportbehälter; Schwenk auf Mann (von hinten) beim Beladen eines weiteren Transportbehälters;
Zoom auf in Transportbehälter liegende Flaschen;
Kisten mit Behälterglas;
Aufzieher und Schwenk auf gestapelte Transportkisten mit Flaschen;Arbeiter nimmt Kiste mit Flaschen vom Stapel herunter, Arbeiter sortiert Flaschen;
Schwenk und Zoom auf Kisten mit Behälterglas;
Froschperspektive: auf Europaletten gestapelte Kisten mit Flaschen; Schwenk über gestapelte Kisten mit Flaschen;
Froschperspektive: auf Europaletten gestapelte Kisten mit Flaschen; Schwenk über gestapelte Kisten mit Flaschen, diverse Einstellungen;
Plattenbauten in Marzahn mit Straße im VG angeschnitten;
Schwenk auf Sekundärrohstoff-Annahmestelle;
Plattenbauten T;
Schwenk auf flaches Gebäude mit Schild "VEB Sekundärrohstofferfassung Berlin- Annahmestelle"; diverse Transportbehälter stehen vor Gebäude;
Plattenbauten T;
Schwenk auf flaches Gebäude mit Schild "VEB Sekundärrohstofferfassung Berlin- Annahmestelle"; diverse Transportbehälter stehen vor Gebäude;
Schwenk auf Plattenbauten T; Schwenk auf Annahmestelle;
Reklamewürfel GA auf Gebäude mit SERO- Logo (zersprungene Frontscheibe);
Annahmestelle mit diversen Transportbehältern vor dem Gebäude;
SERO- Logo GA; Schärfenspiel; Schärfenwechsel;
Froschperspektive blaue Fahne mit SERO-Logo;
Annahmestelle, innen:
Familie steht hinter Tresen; Mann stellt Flaschen und Glasbehälter auf Tresen;
Schwenk auf Jungen; Junge stellt Glasbehälter und Flaschen auf Tresen;
Liste GA auf Tisch; Hand schreibt Anzahl der abgegebenen Glasbehälter in Liste;
gestapelte Zeitungen am Boden; Aufwärtsschwenk auf Tresen mit Kundschaft und Mitarbeiter der Annahmestelle;
Mann zahlt Kunden Geld aus;
Mann wendet sich an Jungen;
Annahmestelle, außen: Interview mit Kunden;
Frau OT zur Frage, ob sie auch ohne Bezahlung sammeln würde: "Ja, würde ich auf alle Fälle machen/ gute Sache/ auf alle Fälle günstiger, als es in den Müll zu schmeißen/ gerade auch das Altpapier/ wenn man bedenkt, wie viele Wälder abgeholzt werden müssen für Zeitungen etc./ nicht nur der finanzielle Reiz/ lockt vielleicht die Kinder, aber für uns ist es auch wichtig, dass es wiederverwendet wird.";
Frau OT zu den Wegwerfprodukten aus Westdeutschland: "Colabüchsen und so? Sammeln wir nicht, weil wir sie auch ganz selten kaufen/ halte davon nichts...";
Frau OT zur Zukunft/ weiterhin Flaschen abgeben/ standardisierte Produkte: "Schön wäre es, wenn die Möglichkeit bestände/ habe mich noch nicht so sehr dafür interessiert, wie es in Westdeutschland oder Westberlin gehandhabt wird/ wäre gut, wenn es machbar wäre.";
Mann OT zum Sammeln: "Wir sammeln das alles ein halbes Jahr...günstiger/ Büchsen, die man hier auf den Straßen sieht sind furchtbar/ wäre gut, wenn wir das hier halten könnten...";
Junge OT: "Wir sammeln auch fleißig, wenn wir zuhause etwas haben/ bringen das weg/ teilen das/ bringen das zwei Mal im Monat weg/ 2 bis 5 Mark/ Taschengeld...";
Annahmestelle, innen:
Mann beim Sortieren; Interview mit Mitarbeiter der Annahmestelle;
Mann OT zur Frage, ob die Zahl der Kunden gleich geblieben ist: "Nein, kommen nicht mehr/ sind solche Maßnahmen eingeleitet worden/ viele Kunden verärgert worden/ viele Kunden, die wirklich kamen, weil sie umweltbewusst waren/ Batterien abgegeben haben etc/ nehmen wir nicht mehr/ ich nehme jetzt z.B. keinen Schrott mehr/ nicht mehr rentabel/ liegt daran, dass unsere Firmen sicher mit vielen Westfirmen arbeiten...";
Mann OT zur Frage, was nicht mehr rentabel sei: "Angeblich ist gar nichts mehr rentabel/ weiß nicht, wie manche Leute denken/ wir haben jahrelang gekämpft, dass die Flaschen zurück gebracht werden und irgendwelche Unternehmer meinen jetzt, eine Flasche ist kein Wert und die neue Produktion ist billiger...";
Mann OT zum Recycling in der DDR/ Umweltschutz als Vorbild: "Nicht nur Vorbild/ wird zwingend nötig sein/ im Moment wird ja nur auf Gewinn gearbeitet/ irgendwann kann man keine Firmen mehr hinstellen, weil nur noch Müllkippen sind/ Müllkippen wachsen../ bin dafür, dass ein gewisser Flaschenpfand eingeführt wird...";
Mann OT zur Frage, ob er glaube, dass es die SERO- Annahmestelle noch lange geben wird: "Bin ich fest von überzeugt/ eigentlich keine Alternative/ ihre Recycling-Strecke, die sie aufgebaut haben ist ja auch nicht das Wahre/ ihre Bürger sind auch nicht umweltbewusster als unsere.../ alles, was wir früher gemacht haben war ja nun auch nicht schlecht/ alle Systeme haben gute Seiten...";
Innenaufnahmen von der Annahmestelle: Flaschen in Transportkisten