SPD Senatorinnen: Interview mit Heidemarie Pfarr, Anne Klein, Bischoff-Pflanz
18:38 Min., Farbe
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1989
- Film-/Videoformat
- U-Matic
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material zeigt Aufnahmen zu den neu gewählten Senatorinnen des Berliner Senats. Im ersten Teil sind Statements von Anke Martiny, Ingrid Stahmer und Heide Pfarr zu sehen, die sich zu ihrem Amt sowie zum erhöhten Frauenteil im Berliner Senat und den damit möglichen Veränderungen in der Politik äußern. Ferner gehen sie auf die Frage ein, ob Frauen in der Politik schärfer kritisiert werden als Männer. Anschließend ist ein kurzer Ausschnitt einer Pressekonferenz mit den Senatorinnen zu sehen. Walter Momper posiert im Anschluss mit den Senatoren für die Presse. Der letzte Teil zeigt einen Ausschnitt von der Pressekonferenz im Rathaus Schöneberg, in der der Regierende Bürgermeister die Senatoren bekannt gibt.
Filmstab
- Person, primär
-
- Walter Momper
- Wolfgang Nagel
- Bischoff-Pflanz
- Ingrid Stahmer
- Michaele Schreyer
- Anke Martiny
- Erich Pätzold
- Jutta Limbach
- Barbara Riedmüller-Seel
- Heide Pfarr
- Werner Kolhoff
- Sybille Volkholz
Langinhalt
Dr. Anke Martiny im Interview;
Martiny OT zur Frage, ob es für sie persönlich der Griff zur Macht wäre (Buch mit dem Titel 'Frauen und der Mut zur Macht'): "Mit solchen Wörtern bin ich immer ganz vorsichtig/ Frauen mit der Macht haben es ja schwer/ wollen sie ja eigentlich nicht/ war Auslöser für dieses Buch, den Frauen Mut zu machen.../ müssen sehen, wie wir uns häusliche Machtposition in eine außerhäusliche Machtposition verwandeln.";
Martiny OT zur Frage, ob der Stil des Senats durch erhöhten Frauenanteil verändert wird: "Bin sehr gespannt/ Erfahrungen, die ich gemacht habe waren, dass ich meistens die einzige Frau war/ einzelne Frau trägt ja angeblich zur Klimaverbesserung bei, aber sie bildet keinen Stil/ denke schon, wenn mehrere von uns zusammen sind, dann wird es nicht nur äußerlich farbiger/ das es äußerlich farbiger wird haben sie schon heute festgestellt...";
Martiny OT zu "Senatorin von Berlin als Nichtberlinerin": "Habe keine schlechte Biographie/ bin sozusagen als halbe Berlinerin geboren, meine Mutter war Berlinerin/ habe in Berlin zu studieren begonnen/ habe vier Jahre mit meiner Familie hier gelebt/ kenne mich aus.";
Martiny OT zum ersten Projekt: "Eine Wohnung finden/ für mein Ressort, da müssen wir erst mal sehen, wie wir das, was in den Koalitionsverhandlungen beschlossen worden ist und das, was der Haushalt an Zahlen aufwirft, das in Übereinstimmung zu bringen/ ist zu früh zu sagen, wir machen erst Bibliotheken oder gehen an die Ausländerpolitik...wird man sehen müssen, was überhaupt möglich ist und darauf dann ein Prioritätenprogramm gründen...";
Martiny OT zur Anspruchshaltung an den neuen Senat/ Förderung der dezentralen Kulturarbeit/ weniger Geld für große Bühnen: "Sind ja meistens sehr langfristige Festlegungen, die da getroffen worden sind/ was überhaupt an freier Finanzmarge zur Verfügung steht ist meistens ziemlich klein/ man wird sehen müssen, wie man die Prioritäten setzt/ ich habe noch gar keine Vorstellung, was an freier Marge da ist/ bevor das nicht klar ist, wehre ich mich das eine gegen das andere auszuspielen/ Berlin braucht sicher beides/ braucht Hochkultur, braucht aber auch das Lebendige, was von unten kommt/ braucht in jedem Fall, dass Kultur näher an die Menschen herankommt...";
Interview mit Ingrid Stahmer; Stahmer OT: "Ich meine, dass Frauen sachbezogene Dinge und auch Gefühle der Menschen mit beachten können, wenn sie entscheiden und wenn sie Problemlösungen suchen.";
Stahmer OT zur Frage, ob sie glaube, dass Frauen in der Politik schärfer beobachtet werden als Männer: "Oh ja, denke schon/ wenn eine Frau was verpatzt, dann heißt es gleich `ach das ist eine Frau’/ wenn ein Mann was verpatzt, dann heißt es 'ach Herr Müller kann es nicht so recht’.";
Stahmer OT zur Frage, ob Frauen mehr Leistung und Kompetenz als Männer zeigen müssen: "Das kommt häufig vor ja.";
Stahmer OT bei welchem Amt sie ihre Schwerpunkte setzen wird (Sozialsenatorin/ Bürgermeisterin): "Ich finde alle drei Ämter sehr wichtig/ sicher werden zeitlich die Bereiche 'Soziales und Gesundheit' mich mehr beanspruchen.";
Heide Pfarr posiert für Presse; Interview mit Heide Pfarr; Pfarr OT zur Frage, ob Frauen schärfer beobachtet werden: "Da können sie ganz sicher sein/ werden mit uns weniger Nachsicht haben/ werden Fehler, die zu Beginn auch bei Männern mal vorkommen, schärfer kritisieren/ und noch schlimmer, sie werden gleichzeitig immer behaupten, dass wir stellvertretend für alle Frauen, die Fehler machen/ wird schwer sein für die Frau, aber wir werden ganz wenige Fehler machen...";
Pfarr OT zur Reaktion der Männer (SPD): "Vorschlag ist auf breite Akzeptanz gestoßen/ herzlich aufgenommen.";
Erich Pätzold OH; Erich Pätzold und Ingrid Stahmer posieren für Fotografen; Senatorinnen gehen heran; Sybille Volkholz im Gespräch; Senatorinnen gehen Treppe hinauf; Frauen betreten Konferenzraum;
Konferenzraum, innen; Teilnehmer, diverse Einstellungen; Mann UH geht über Gang;
Konferenzraum, innen; Walter Momper im Konferenzraum mit Senatoren;
Pressekonferenz im Rathaus Schöneberg; Senatorinnen geben Statements; Sybille Volkholz nah; Statement Anne Klein; Michaele Schreyer OH;
Statement Sybille Volkholz: "...Grundlage für die Regierungspolitik wird der Koalitionsvertrag, die Koalitionsvereinbarung sein/ der Teil, der für Schule, Berufsausbildung und Sport gilt wird von mir in großen Teilen ja auch, und ist schon immer in der Vergangenheit geteilt worden, denn sonst hätte ich auch gar nicht dafür kandidiert/ bin auch sicherlich hinterher dazu bereit auf einzelne Vorstellungen z. T. Schule einzugehen."; Schreyer OH;
Anne Klein OT zur Frage, ob sie einen neuen Stil in der Politik erwarte (erhöhter Frauenanteil): "Erwarte ich mit Sicherheit/ gehe fest davon aus, dass es ein neuer Stil sein wird/ freue mich, dass zwei Frauen, eben auch Senatorinnen der SPD, zwei mir sehr nah stehende Frauen sind/ alleine persönliche Besetzung dieses Senates dafür spricht/ sind vier bis fünf Frauen, die sich auch untereinander über lange Jahre kennen und gemeinsam schon politisch gearbeitet haben/ finde ich fantastisch.";
Anne Klein OT zum Unterschied: "Würde denken, Frauen haben andere Vorstellung von Politik/ andere Qualität von menschlichen Beziehungen, die sich mit Sicherheit auch in der Form der politischen Auseinandersetzung durchsetzen wird/ wünsche es mir sehr.";
Rathaus Schöneberg, Foyer; Walter Momper posiert mit Senatorinnen für Fotografen (u. a. Jutta Limbach, Anne Klein, Heide Pfarr, Michaele Schreyer); Momper bittet Senatoren hinzu; Gruppenbild Berliner Senat; Walter Momper geht heran;
Konferenzraum, innen; Hahnfigur und Hühnerfiguren auf Konferenztisch; Werner Kolhoff steht hinter Walter Momper; Senatoren nehmen Platz; Pressekonferenz mit Walter Momper (kurzer Tonausfall); Momper zeigt Hahnfigur hoch;
Momper OT: "Das ist er der Hahn im Korb"; Kolhoff, Momper, Pfarr, Klein und Schreyer am Rednertisch, Senatoren stehen dahinter (u. a. Erich Pätzold und Wolfgang Nagel); Momper mit Hahnfigur;
Momper gibt Senatoren bekannt; Anke Martiny OH; Schwenk über Personen am Rednertisch: Ingrid Stahmer OH, Werner Kolhoff OH, Walter Momper OH, Heide Pfarr OH, Anne Klein OH, Michaele Schreyer OH, Jutta Limbach; Anke Martiny lächelnd, nah; diverse Aufnahmen von den Senatorinnen