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Umfrage zur Lage in der DDR

16:26 Min., Farbe
Bundesrepublik Deutschland (BRD)
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1989

Film-/Videoformat
U-Matic

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieses Material zeigt eine Umfrage in einer Fußgängerzone zu den Entwicklungen in der DDR. Diverse Passanten geben u. a. Statements zu möglichen Problemen wie z.B. Wohnungsmangel, Arbeitslosigkeit etc., die durch die vielen Einreisen in die Bundesrepublik entstehen könnten.

Langinhalt

Westberlin, Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße; Bürgerumfrage zu Ereignissen in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR); Mann OT: "Habe keine politische Vorstellung...";

 

Mann OT: "Bin jetzt zu Besuch in Westberlin/ erlebe es sonst in Westdeutschland/ könnte mir vorstellen, dass es für Westberliner bisschen beängstigend ist/ Wohnungsmarkt ist schon problematisch/ vielleicht Sorge um Verdrängung/ die Veränderung empfinde ich als positiv/ war seit Jahren überfällig/ in Westdeutschland verteilt sich das/ man hat mit DDR-Bürger nicht so viel zu tun/ weiß nicht, wie Bundesregierung das in den Griff kriegen will/ wohin sollen die Leute?/ Unbehagen ist schon da/ begrüße aber Situation in der DDR.";

 

Rentner OT: "Haben so viele eigene Probleme/ Leben lang gearbeitet/ habe Knochenarbeit gemacht/ schlecht bezahlt/ jetzt kriege ich Rente von 1.100 DM/ bezahle hier für 200 g Wurst fünf Mark/ Fahrgeld ist auch zu teuer/ habe eigene Probleme/ mich interessiert es nicht, was da vor sich geht/ eigene Probleme fressen mich auf/ komme auch aus Pommern/ bin 10 Jahre obdachlos gewesen/ Sozialapparat hat sich nicht gekümmert.";

 

ältere Frau OT: "Weiß nicht, ob das Problem so gelöst werden kann/ bin kein Politiker.."; ältere Frau OT zur Frage, ob sie glaubt, dass sie ein Gesamtdeutschland noch erleben wird: "Ob ich es erleben werde, bezweifele ich/ werde nächsten Monat 80 Jahre/ hoffe es aber/ hoffentlich auf eine Seite, die wir uns wünschen/ Berlin ist ja Hauptstadt der DDR/ heikle Sache..."; ältere Frau OT zu DDR-Bürgern, die nach Westberlin kommen: "Kann sie verstehen/ Problem, was auf uns und auf sie zukommt, das ist nicht so leicht zu lösen/ werden vielleicht enttäuscht sein/ nicht jeder wird gleich eine Wohnung kriegen/ wenn die drüben nicht endlich die ganzen Räuber da ob beiseite schaffen, dann wird es nicht werden.../haben so viele Ausländer aufgenommen, warum nicht unsere eigenen Deutschen?/ werden viel Geduld haben müssen.";

 

Frau OT zu den Entwicklungen in der DDR: "Freue mich für die Leute/ uns ging es vierzig Jahre gut hier/ warum sollen die nicht auch ein bisschen besser leben?/ freue mich/ ist natürlich Belastung für uns, wird sich aber irgendwie regeln/ freue mich, dass es den Leuten auch mal gut geht.";

 

Mann OT zu den Entwicklungen in der DDR: "Bis jetzt ist ja alles zum Positiven gegangen/ für die Leute ist es wirklich gut/ habe Verwandte drüben/ problematisch natürlich mit Wohnungen/ mit Arbeit in Berlin wird es immer enger/ im Bundesgebiet merkt man es nicht so.";

Mann OT zur Frage, ob die DDR-Bürger wohl alle rüber kommen werden, wenn Reisefreiheit ist: "Ein Teil wird auf jeden Fall nicht zurück gehen/ nicht alle, aber ein großer Teil bestimmt.";

 

junger Mann OT: "Gucke kein Fernsehen/ auch keine Zeitung/ weiß, was kommt/ schön, wenn die ganze Mauer gesprengt werden würde/ finde es gut, dass alle zusammenhalten/ viele Menschen haben Probleme und Sorgen/ Menschen hätten weniger Sorgen, wenn sie sich an Gott halten würde.";

 

Mann OT zu den dramatischen Entwicklungen in der DDR: "Freue mich natürlich/ was mir nicht gefällt ist, dass sehr viele rüber kommen/ wir können die Probleme der DDR nicht im Westen lösen/ die haben noch nie so eine Riesenchance gehabt, neu zu beginnen/ habe manchmal Gefühl, dass die, die jetzt rüber kommen sehr bequem sind/ sollten da bleiben/ ihre Probleme in der DDR ändern.";

 

Mann OT zu den Entwicklungen in der DDR: "Denke, dass sich irgendwelche Unternehmer über die vielen Arbeitskräfte freuen, die jetzt hier kommen, die dann die Lohnkosten drücken können / nicht, dass sie nicht kommen sollten/ wird im Endeffekt so kommen/ gute Gefühle habe ich nicht, wenn so viele kommen/ kenne es noch vor Mauerbau/ weiß, wie es ist mit den Pendlern und den Preisen.";

 

Jugendliche OT zu den Entwicklungen: "Irgendwie erschreckend/ auch wie viele rüber kommen, ausweisen kann man keinen/ wissen nicht, wohin mit den Leuten/ Angst, dass das Land mal überfüllt werden könnte/ auch die ganzen Asylbewerber/ Stadt Berlin platzt ja schon aus Nähten.";

 

Jugendliche OT zur Frage, was sie davon hält, dass sich die Leute in der DDR auf der Straße Stück Freiheit erkämpft haben: "Finde toll, dass die das einfach gemacht haben/ einfach so/ jetzt reden wir, nicht immer nur die Politiker/ das der Krenz das jetzt aufgelöst hat/ finde ich gut, aber was will der jetzt machen?/ wenn der neue Leute zusammenstellt, die können doch eigentlich auch nichts weiter machen/ vielleicht sollte Volk mitentscheiden?";

 

Frau OT zu den Entwicklungen in der DDR: "Ist toll, was die jetzt drüben machen/ das so viele rüber kommen ist doch bedrückend irgendwie/ verstehen kann man es/ sie glauben einfach nicht an die Regierung, dass die was ändern...";

 

Frau OT zu den Ereignissen in der DDR: "Schon sehr bewegend/ Veränderung ist geschehen/ freue mich, dass Bewegung rein gekommen ist/ hoffe, dass es besser wird.";

 

Junge Frau OT zu den Ereignissen in der DDR: "War erst selber letztes Wochenende drüben, wo die Demo war/ fand es toll, dass die Leute auf die Straße gingen/ so eine Demo hatte ich noch nie gesehen/ fand ich toll."; junge Frau OT zu den Ausreisen: "Für uns hier, finde ich es ein bisschen blöd/ ist alles so voll/ weiß nicht, ob es das Richtige ist, was sie tun/ müssten drüben was tun, nicht einfach wegrennen/ ändern gar nichts."

 

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