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Was du ererbt von deinen Vätern ...

Regie: Friedrich Rochow, 22 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1989

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
636
Sonstiger Titel
Klosterscheune; Ein Heimatfilm
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über Ausbau des Museumshofs in Retschow durch die Familie Pentzin und über die mühselige Arbeit der Reetdachpflege und das Sammeln von historischen Gebrauchsgegenständen für das Museum. Im zweiten Teil des Films wird ausführlich über die Rettung der Überreste der alten Klosterscheune in Althof bei Bad Doberan berichtet. Die Klosterscheune ist das älteste landwirtschaftliche Bauwerk Mecklenburgs und war lange Zeit vom Verfall bedroht. Alte Fotodokumente erinnern an ihr früheres Aussehen, nur noch die Grundmauern waren erhalten, als sich eine Privatinitiative unter Leitung von Karl-Heinrich Jost zur Rettung des Bauwerkes bildete. In ihrer Freizeit organisierten, entwarfen und arbeiteten ehrenamtliche Helfer, unter ihnen auch Denkmalpfleger, an der Befestigung der erhalten gebliebenen Gemäuer. Die Initiatoren aus Retschow und Althof, aber auch Dorfbewohner werden nach ihren Motivationen und Beobachtungen befragt und sie berichten von vielen Schwierigkeiten und unverständlichen Aktionen der Bezirksleitung im Laufe der Jahre.

Filmstab

Regie
  • Friedrich Rochow
Drehbuch
  • Andrea Ritterbusch
Kamera
  • Cord Cordes
Schnitt
  • Werner Wendt
Szenarium
  • Andrea Ritterbusch
Dramaturgie
  • Andrea Ritterbusch
Musik
  • Andrea Ritterbusch (Musikbearbeitung)
Ton
  • Horst Piel
Produktionsleitung
  • Dietmar Hildebrandt
Sprecher
  • Michael Walke
Person, primär
  • Karl-Heinrich Jost
Person, sekundär
  • Fritz Meyer-Scharffenberg

Langinhalt

0:00:00

Flugaufnahme über ein Waldgebiet bei Bad Doberan (halbtotal). Kreisende Flugaufnahme über die Stadt mit Blick auf das Bad Doberaner Münster (halbtotal). Umschnitt auf ein Straßenverkehrsschild "Althof-Schwaan-Berlin" (halbnah). Zoom auf den Namen "Althof" (nah). Umschnitt. Kameraschwenk vom Straßenschild "Am Dorfteich" über die grünen Gärten des Ortes (halbtotal). Umschnitt auf den Dorfteich des Bad Doberaner Stadtteils Althof (halbtotal). Umschnitt auf die Kapelle im Stil der Backsteingotik im Stadtteil Althoff (halbtotal). Sprecher: "Ein Ortsteil von Bad Doberan, dabei war Althof der alte Hof der Mönche, ist also noch älter als das Münster". Kameraschwenk von der Kapelle auf die Grünflächen davor (halbtotal). Umschnitt. Zoom auf eine Steintafel "Klosterscheune Althof...um 1200 erbaut" (nah). Kameraschwenk über die Scheunenmauer auf das Schild "Baustelle, das Betreten ist Unbefugten verboten. Eltern haften für ihre Kinder" (halbnah). Umschnitt

0:01:05

Rückwärtszoom von der Fachwerkfassade auf das gesamte Haus des "Museumhofes" mit seinem Reetdach in Retschow (halbtotal). Kameraschwenk vom Fachwerkhaus auf einen Pferdewagen (halbtotal). Umschnitt auf ein bewohntes Storchennest auf dem Reetdach (halbtotal). Rückwärtszoom vom Storchennest auf das gesamte Reetdach (halbtotal) mit eingeblendetem Filmtitel "Was du ererbt von deinen Vätern... - Ein Heimatfilm". Umschnitt. Blick von unten auf die Ausbesserungsarbeiten an einem Reetdach (halbtotal). Im Off dazu ein Museumsbetreiber: "Auf der einen Seite ist es ein Museum, auf der anderen Seite ist es unser Wohnhaus in dem wir wohnen...(Blick auf den Erzähler beim Ausbessern des Reetdaches)...Ich bin hier geboren, ich bin hier aufgewachsen, groß geworden. Ich hab gesägt und hab das auch hier aktiv mitgemacht wie sich das in den ganzen Jahren verändert hat...(Blick auf den Helfer mit einem Bündel Schilfrohr)...Das ist ja nun nicht immer so gewesen, es gab ja auch vor 20 Jahren und da sah es eben nicht so aus...(Blick auf den Hof mit den zwei Fachwerkhäusern)...als da vorne noch Vieh drinne war, als da noch Pferde standen...". Umschnitt auf den älteren und erzählenden Museumsbetreiber in seinem Wohnzimmer (halbnah) (O-Ton) "Wir haben Gegenstände gesammelt die in der Landwirtschaft gekauft worden sind, vor 100 Jahren, vor 50 Jahren, und die landwirtschaftlichen Geräte wo wir noch vor 30 Jahren mit gearbeitet haben bevor es die Technik verdrängt hat...(Blick auf einen alten Scheffel)...Mit dem Scheffel bin ich angefangen, das war mein erstes Stück...(Schwenk über die alten Harken, Schaufeln, Mistgabeln und Spaten an der Wand)...Die meisten Gerätschaften stammen hier aus dem Haus und nach dem hat es sich ergeben...(Blick auf ein altes Spinnrad)...Der hat ein Stück gegeben, da haben wir ein Stück gekauft. mit dem geben ist es heute vorbei...(Schwenk über alte gerahmte Bilder und Fotografien an der Wand)...Jetzt sehen alle einen Wert in alle Sachen, das hat man vor 20 Jahren nicht gesehen, da hat man gesagt, weg mit dem Schiet...(Schwenk über einen alten Schreibsekretär, bestickten Trachten und Leinenbänder)...Was glauben Sie wohl was die mich ausgelacht haben, was willst Du damit"? Umschnitt

0:03:00

Blick auf einen hölzernen Wegweiser "Denkmalhof Retschow" (halbnah). Umschnitt auf die angeschlagenen Eintrittspreise an der Tür (halbnah). Umschnitt auf den erzählenden jüngeren Museumsbetreiber inmitten der Ausstellungsstücke (halbnah) (O-Ton) "Für den Urlauber und für Gästen eben, für den Kreis Doberan, eine weitere Möglichkeit für die ganze Urlaubsgestaltung. Na ja, ab diesem Jahr läuft das nun ein bisschen anders. Wir haben das sonst alles nach Feierabend und am Wochenende gemacht, jetzt ist über den Rat des Bezirkes, über Dr. Gundlach, praktisch eine Planstelle für unseren Hof gekommen, so dass ich ab 1. Januar praktisch hauptamtlicher Museumsdirektor, oder wie man will, hier bin". Umschnitt. Blick auf ein Ehepaar mit Kind auf dem Gelände des Museumhofes (halbtotal). Sprecher: "Jeder ist willkommen der die Schätze der Familie Pentzin zu schätzen weiß. Privates wurde hier öffentlich, zum Nutzen der Gesellschaft". Umschnitt

0:03:55

Rückwärtszoom von einem Mann mit Leiter auf die Überreste der Klosterscheune in Althof (halbtotal). Sprecher: "Zurück nach Althof. Unsere nächste Geschichte handelt von einem Volkseigenen Schatz der in einer Privatinitiative gerettet wurde, der Klosterscheune in Althof. Wenn Herr Jost von seiner Scheune spricht ist das, wie wir meinen, sein gutes Recht, nach allem was war. Ein nachahmenswertes Beispiel von privater Aneignung". Blick aus der Froschperspektive auf das Anlegen der Leiter an die Backsteinwand (halbtotal). Blick von unten auf den hoch kletternden Jost auf der Holzleiter (halbtotal), dazu erzählt Jost im Off: "Ich persönlich arbeite ja im Bezirksvorstand Denkmalpflege mit und fühle mich als Ehrenamtlicher Denkmalpfleger...(Jost arbeitet am oberen Teil der Klosterscheunen-Außenmauern)...Im Bezirksvorstand tauchte eines Tages die Klosterscheune zu Althof im Gespräch auf, und das der Zustand nicht gut aussehen würde...(Kameraschwenk auf die maroden Außenmauern der Scheune)...Ich bin daraufhin mit meiner Frau dort hingefahren und hab mir das mal angesehen...(Blick auf die zugewucherten Mauerreste der Scheune)...zumal es ja nicht weit...(ab hier ist Jost im Bild)...von meinem jetzigen Zuhause, man kann es fast sehen, entfernt ist. Ich war, ehrlich gesagt, zu dem Zeitpunkt 1987 schockiert über den Zustand und hab natürlich sofort erkannt dass, wenn nicht umgehend sofort was gemacht wird, das dann an dem was noch da ist nichts mehr zu retten ist". Umschnitt

0:05:15

Flugaufnahme über die Stadt Bad Doberan (halbtotal) im Off erzählt Jost weiter: "Ich wußte auch dass der Rat der Stadt Doberan mit seinen wunderschönen Denkmalen in Bad Doberan so viel zu tun hat dass die Klosterscheune zu Althof für die nächsten Jahre dort nicht vorgesehen ist...(Flugaufnahme über Bad Doberan)...um etwas positives zu erreichen. Und so entschloss ich mich eben dann spontan...(Kameraschwenk über ein eingerüstetes historisches Haus in Doberan)...in Absprache mit meiner Frau, die Sache, man kann sagen, in eigener Initiative zu übernehmen..(Blick auf restaurierte und Denkmalgeschützte Häuser in Doberan)...Das ging ja nicht nur um die...(ab hier Jost wieder im Bild)...Beschaffung der Arbeitskräfte, es ging ja auch um Materialbeschaffung und vor allen Dingen um viele viele organisatorische Probleme, nebenbei die jeder Eigenheimbauer auch kennt und weiß wie schwierig und kompliziert das ist". Umschnitt auf die erzählende Frau von Jost vor der Klosterscheune (halbnah) (O-Ton) "Ach wissen Sie was der sich einmal in den Kopf gesetzt hat das führt er auch bis zum Ende durch. Und mit dieser Scheune war es so, vor 2 Jahren stand die Frage dass sie dem Verfall völlig preisgegeben war. Sie hatte ein wunderschönes Dach...(Fotoeinblendung)...mit mehreren Etagen, und das Dach wurde schon abgerissen...(Foto des Gebälks von innen)...und nun stand auch die Scheune schon völlig vor dem Verfall". Umschnitt. Fotoeinblendung einer großen Scheune (nah) im Off erzählt dazu eine Dorfbewohnerin: "Auf dem First ihrer großen Strohgedeckten Genossenschaftsscheune haben die Althöfer 1957 ein solides Untergestell für ein Storchennest montiert...(ab hier die Erzählerin im Bild)...zur allgemeinen Freude begann hier im Jahre 1958 ein Storchenpaar mit dem Nestbau. Mit fröhlichem Geklapper begleiteten Adebars nun die Tagesarbeit der Bauern". Blick auf das Gesicht der Erzählerin (nah). Umschnitt auf das Blättern in dem Buch "Zwischen Strom und Haff" von Fritz Meyer-Scharffenberg durch die Erzählerin (halbnah). Umschnitt

0:06:55

Fotoeinblendungen vom gemeinschaftlichen Arbeiten im Ort Althof der 1960er Jahre (nah) dazu im Off die Dorfbewohnerin Argelande: "Das Schönste war die Gemeinschaft, das Gemeinschaftsleben und unter den...(Blick auf die Fotos auf dem Tisch der Erzählerin)...Genossenschaftsbauern die hier waren. Ja, die Leute die hier auf dem Foto sind...(Einblendung)...davon sind 50% schon von verstorben. Na ja, damals gehörte die Scheune noch der LPG, da war sie ja gedeckt...(Foto)...und dann wurde sie nicht mehr gedeckt und wie es nachher kaputt ging, dann nahm der Rat der Stadt das...(Fotoeinblendungen)...Die haben dann nichts daran gemacht, wenn die genau so viel Initiative eingesetzt hätten, dann wäre eventuell das Dach heute noch drauf, auch das Storchennest...(Filmeinblendung)...wäre noch da, und es wäre nicht so ein Schandfleck". Umschnitt

0:07:35

Blick auf den Museumsleiter in Retschow inmitten seiner Ausstellungsstücke (halbnah) (O-Ton) "Wie zu sehen ist, wir haben eben riesige Dachflächen, das sind etliche Quadratmeter...(Blick auf die Ausbesserungsarbeiten an einem Reetdach)...wir haben bis jetzt da noch keine Mittel in Anspruch genommen von staatlicher Seite, wir haben noch versucht das aus eigener Kraft zu machen eben...(Zoom auf die Arbeiten am Reetdach)...Nun sind wir mittlerweile auch schon dazu übergegangen, und ich hab auch versucht wenn mal wirklich ein Schaden ist, das man sich erst einmal selber behelfen kann, eine Notlösung schafft damit das Dach erst einmal fest ist damit kein größerer Schaden auftritt, ansonsten sind wir ebend...(Blick auf die Arbeiten mit dem Schilfrohr)...müssen wir sehen das wir Jahr für Jahr immer ein Stück der Teilflächenordnung kriegen...(Blick auf das Hochbringen von Bündeln Schilfrohr)...ein Eindecken einer ganzen Dachfläche wäre heute gar nicht mehr möglich, vom Material her, von der Arbeit des Dachdeckers her...(Filmeinblendung)...und vom finanziellen natürlich auch nicht". Blick von unten auf die beiden Männer bei den Reetdacharbeiten (halbtotal). Umschnitt

0:08:35

Kameraschwenk von der Baumkrone auf eine Frau bei der Gartenarbeit (halbtotal). im Off berichtet sie: "1961 sind wir hier eingezogen und dann war die Scheune schon...(ab hier ist die Erzählerin sichtbar in ihrem Lehnstuhl im Garten)...ziemlich, das Dach schon demoliert, und dann ist zu unserer Zeit das Dach neu gedeckt und da haben sie ja nicht den richtigen Draht genommen. Draht der rostet und dadurch ist ja die Scheune wieder nach kurzer Zeit abgedeckt durch Sturm und Wind. Da sagte mein Mann gleich...(Blick auf Pferde im Stall)...da haben die Verantwortlichen unverantwortlich gehandelt...(Erzählerin geht zum Pferd mit einer Schüssel voll frischem Gras)...Vielleicht gab es auch damals gerade keinen guten Draht, 1961, das war noch alles ne schlimme Zeit...(Blick auf die strickende Erzählerin)...wo es wenig gab". Umschnitt. Fahraufnahme mit dem Zug und Blick auf bestellte Gärten neben den Bahngleisen (halbtotal). Fahraufnahme mit dem Zug an den restlichen Mauern der Scheune vorbei (halbtotal). Im Off berichtet Frau Argelande: "Welch ein Bild, bäuerliche Wegbereiter des Sozialismus, fortschrittliche Menschen unserer Tage neben einem Bauwerk das Zeuge gewesen ist dessen was vor 800 Jahren als Fortschritt gelten konnte...(Blick auf das lachende Gesicht der Erzählerin Argelande)...Was ich davon halte? Ja, bis 1983 war ja praktisch, es wurde zwischendurch Rohr hierher gefahren, das war aber schon vor 1983, wurde Rohr hierher gefahren, und da das vom Wind zerstört war an den Seiten wo die Windbretter sind, das sollte ja wieder ausgeflickt werden so dass das wieder heil ist, und das Rohr lag vielleicht ein halbes oder dreiviertel Jahr hier und dann wurde es wieder so abgefahren...(Frage aus dem Off: Wohin vielleicht?)...Na ich weiß nicht, also es muß ja irgendjemand gebraucht haben".

0:10:45

Blick auf verschiedene Fotos vom Stadium des Zerfalls und der Zerstörung der Scheune (nah). Sprecher: "Erst verschwindet das Rohr, dann die Balken und schließlich der ganze Giebel. 1985 ist die Klosterscheune längst in die Lister der zu erhaltenen Denkmale aufgenommen, trotzdem der Beschluss, den Giebel wegen angeblicher Baufälligkeit abzureißen...(Blick auf die Außenmauern der Klosterscheune)...eine Aktion die die Althöferin Frau Argelande nicht vergessen kann". Zoom auf die die Erzählerin Argelande in ihrem Garten neben der Klosterscheune (halbnah) (O-Ton) "Mensch, sagte ich, da sind zwei Traktoren drin und hinten hatten sie so Seile gegen gemacht und waren da am ziehen und am ziehen, und das Ding kam nicht, die Mauer. Angeblich sollte sie ja Baufällig sein, das sie nicht mehr hält, und da haben sie dann gezogen. Es ging den 1. Tag, den 2. Tag, den 3. Tag, fast ne ganze Woche. Dann mußten sie noch hoch klettern und stellenweise das mit der Hand abklopfen, mit nem Hammer, um überhaupt den Giebel runter zu kriegen. Also es war eine Katastrophe wenn man das gesehen hat...(Zoom vom Garten Argelandes auf die Mauerreste der Klosterscheune)...also der Giebel wäre in 100 Jahren noch nicht zusammengefallen, dafür war er viel zu dick und viel zu stabil gebaut, nech, der Giebel hat ja erst den Rest ausgemacht, denn wenn sie den vorderen auch abgenommen haben weil der zum Teil baufällig war, aber den hinteren hätten sie stehen lassen können, dann hätte jeder gleich gewusst dass es mal ne alte Scheune gewesen ist, oder das Kloster von früher, aber so ist das irgendwie, wie ein Huhn ohne Kopf". Umschnitt

0:12:05

Kameraschwenk über die zugewucherten Mauern der Klosterscheune im Jahre 1987 (halbtotal). Umschnitt. Blick von oben über den mit Büschen bewachsenen Innenraum der Klosterscheune (halbtotal). Kameraschwenk von oben auf die gemauerten Backsteinbögen der ehemaligen Klosterscheune (halbtotal). Umschnitt auf die wachsenden Pflanzen auf dem Mauersims (halbnah). Blick von unten auf die wachsenden Pflanzen über dem Mauerbogen (halbtotal). Kameragang durch einen der Backsteinbögen in den Innenraum der Klosterscheune (halbtotal). Sprecher: "Jetzt zieht Karl-Heinrich Jost in den Kampf und den bereitet er Generalstabsmäßig vor. Gleichgesinnte und Bündnispartner findet er sowohl im Institut für Denkmalpflege als auch im Bezirksvorstand des Kulturbundes. Hier hat sich Jost bereits früher durch Aktivitäten einen Namen gemacht und man weiß dass nicht etwa ein Denkmalpflegerischer Traumtänzer da ans Werk gehen will, sondern ein Mann mit Sachverstand und unkonventionellem Durchsetzungsvermögen". Kameragang durch den zugewachsenen Innenraum der Klosterscheune (halbtotal). Umschnitt

0:13:15

Kameraschwenk vom Reetdach auf das Ehepaar Jost auf der Terrasse ihres Hauses (halbtotal). Blick auf die lachende Ehefrau von Karl-Heinrich Jost (halbnah) (O-Ton) "Das ist gar nicht so einfach, ja. Also ich sag immer mein Mann ist eine Lokomotive, Dickschädel in gewisser Hinsicht ja...(Rückwärtszoom auf das Ehepaar am Tisch)...aber er gleicht mehr einer Lokomotive, und er fährt immer geradeaus und hat das Ziel vor Augen und, na und die Lokomotive krieg ich nur zum stehen". Zoom auf die lachende Ehefrau (halbnah). Umschnitt auf den erzählenden Jost auf der Terrasse (halbtotal) (O-Ton) "Ja, bevor die praktischen Arbeiten los gingen da mußte man ja erst einige Wege erledigen...(Zoom auf Jost)...Insgesamt möchte ich sagen waren es bestimmt 12 bis 15 Institutionen und Personen die mit einbezogen werden wollten, mußten, sollten, um überhaupt die Sache rundherum abzusichern. Das hat natürlich auch seine Zeit gedauert, aber wer solche Aktionen in ähnlicher Weise schon einmal gemacht hat weiß das es unbedingt erforderlich ist, das man das vorher macht um großen Ärger im nachherein zu ersparen...(Foto von einer Gruppe helfender Jugendlicher)...Glückliche Umstände ergaben das Bekannte von mir, der Chef des Ausbildungsschiffs "Büchner", der Kapitän, mit mir ins Gespräch kam und ich ihn gefragt habe ob nicht die Lehrlinge mal dort einen Einsatz mitmachen könnten...(Fotoeinblendungen der helfenden Lehrlinge an der Scheune)...Das haben wir dann auch organisiert, er hat sich persönlich damit eingesetzt nachher, und das hat uns natürlich geholfen, weil die Jungs natürlich ganz fleißig...(Fotoeinblendungen)...und mit hohem Engagement dort mitgearbeitet haben, um dort erst einmal wieder einen Grund reinzubringen. Es waren einige ehrenamtliche Denkmalpfleger da...(Fotoeinblendung)...viel Musik und Power...(Gruppenaufnahme der Helfer)...und das hat natürlich allen Beteiligten dort Spaß gemacht und es hat auch unheimlich unterm Strich was gebracht...(ab hier Jost wieder im Bild)...und ich glaube nicht nur das wir an der Scheune unmittelbar was verändert haben, sondern ich glaub fest dadran dass auch bei den Jugendlichen dort in ihrem Kopf was geblieben ist...(Fotoeinblendung der arbeitenden Jugendlichen)...auch zur Denkmalpflege, überhaupt zu ihrer Heimat". Umschnitt

0:15:30

Ehefrau Jost in ihrem Wohnzimmer berichtet weiter (halbnah) (O-Ton) "Und das waren, ja, immer so 45 junge Burschen, und die waren ja hungrig von der Arbeit an der frischen Luft, und wollen immer ordentlich was futtern...(Foto der essenden Jugendlichen im Freien)...Ich habe für die Jungs Kuchen gebacken, Zentnerweise kann man fast sagen, und dann haben wir in Bottichen den Streuselkuchen und Hefekuchen...(Fotoeinblendungen)...hingebracht, und der Chef von der "Büchner", der Kapitän Küttner, der hat für das Mittagessen gesorgt...(Fotoeinblendungen)...und hat selbst am Grill gestanden, und dann die Jungs da beköstigt und ich muß sagen das hat viel Spaß gemacht". Umschnitt. Schwenk über das Baugerüst an der Scheune bis auf den mauernden Jost auf einem Foto (nah) dazu erzählt Karl-Heinrich Jost weiter "Und da gings ja darum wie der Ringanker umgestaltet werden soll, und da kamen mehrere Vorschläge, unter anderem oben einfach einen ziemlich stabilen Betonsockel aufzubringen...(ab hier Jost im Bild in seinem Wohnzimmer)...eh, das gefiel uns als Denkmalpfleger überhaupt nicht, und da wir ja auch Probleme hatten mit den Steinen, die vielen Steine zu bekommen, Klosterformat-Steine zu bekommen, kam ich eben auf die Idee andere Hartbranntziegel zu besorgen...(Blick auf die aufgeschichteten Ziegel im frei gelegten Innenraum der Scheune)...alte, die dem Stil noch angepasst sind, und was naheliegend, als von der Frau Jörks von nebenan...(Blick von oben in den Scheuneninnenraum)...den alten Schuppen zu werben, die Steine zu werben, um diese da oben zu verwenden...(Fotoeinblendung)...Das haben wir dann mit ihr gemacht, wir haben mit ihr gesprochen, erst wollte sie nicht so richtig ran, aber dann haben wir sie doch überzeugt bekommen...(Foto von Ziegelsteinen werfenden Jugendlichen)...und habe ihr die Steine abgekauft und die haben wir dann auch mit den Jugendlichen dort geworben und sie gleich an die Stellen...(Fotoeinblendung)...gebracht wo wir sie nachher auch brauchen konnten...(ab hier Jost wieder im Bild)...Das innen eine Wanne gegossen wird, die nachher ermöglicht Bepflanzen durchzuführen...(Blick auf den ausgebesserten und betonierten Mauerrand von oben gesehen)...und ich habe mich dann dazu durchgerungen Beziehungen aufzunehmen mit dem Wohnungsbaukombinat in Rostock...(Kameraschwenk von oben über den Scheuneninnenraum)...hab mit den verantwortlichen Leitern gesprochen, und wir haben es tatsächlich fertig gekriegt an einem Wochenende...Blick auf die Betonierarbeiten mit einem großen Ausleger)...das ist im Film glaube ich auch zu sehen, in einigen Stunden dort mit der Betonpumpe den Beton dort oben aufzubringen".

0:17:30

Blick auf die Betonmischer mit angehängter Pumpe und großem Ausleger (halbtotal). Blick auf den fließenden Beton über der Pumpe (halbnah) dazu Jost im Off weiter: "Aber das war eigentlich eine der ganz wenigen Arbeiten die an der ganzen Scheune überhaupt mit Technik in dem Sinne an der Scheune gemacht wurde, alles andere war ja eben im Prinzip Handarbeit". Blick von unten auf die Männer an der Mauerkrone bei ihren Betonarbeiten (halbtotal). Umschnitt auf das Auffüllen der Mauerkrone mit Beton (halbnah). Kameraschwenk über den großen Ausleger der Betonpumpe bis zum Betonmischer (halbtotal). Umschnitt auf die Titelseite der "Ostsee-Zeitung" (nah). Überblendung auf den Artikel "Klosterscheune wieder ansehenswert" (nah). Frau Jost erzählt dazu: "Aus der Zeitung 16. August 88: Althof, Denkmalobjekt bauseitig fertiggestellt. Was sagst Du dazu?...(ab hier ist das Ehepaar Jost zu sehen beim Studium der Zeitung)...ich wußte gar nicht das wir uns verpflichtet haben zum 40. Jahrestag der Republik das fertigzustellen, eigentlich hatten wir uns doch vorgenommen, im gleichen Jahr um nicht noch einen Winter dazwischen zu vergehen lassen. Umschnitt

0:18:30

Blick von der Mauerkrone auf einen Helfer auf der Leiter mit jungen Efeutrieben in einer Holzkiste (halbtotal). Umschnitt auf das Bepflanzen der Mauerkrone mit dem Efeu (halbnah) im Off dazu ein Helfer: "Na, für uns war für alle die mitgearbeitet haben, ist das heute eine schöne Abschlussarbeit. Die Begrünung oben ist das Ende der Arbeit mit und sie soll ja eigentlich dazu dienen die Scheune, wenigstens die Gemäuer die jetzt noch stehen, schöner zu machen und vor allen Dingen, der Efeu soll oben Schutz bieten". Kameraschwenk von oben auf die Helfer im Innenhof der Scheune (halbtotal). Umschnitt. Blick von unten auf den grabenden Jost auf der Mauerkrone (halbnah). Umschnitt auf die helfenden Jugendlichen im Innern der Scheune (halbnah) im Off dazu Jost: "Wir haben so gedacht dass dies dazu dient dass sie unseren Kindern und Kindeskindern noch erhalten bleibt...(Kameraschwenk von den Pferden auf den angehängten Holzwagen im Innern der Scheune)...und man kann sagen das man eben auch so seine Freizeit verbringen kann". Blick auf die Jugendlichen beim Einsammeln der ausgerissenen Gewächse im Innenraum der Scheune (halbtotal). Umschnitt auf den erzählenden Jost auf seiner Terrasse (halbnah) (O-Ton) "Das Motiv ist das wir in unserem Land nach meiner Meinung viel mehr Menschen brauchen, motivieren müssen, die aufhören zu reden und die anfangen was zu tun. Es ist alles nur zu ändern in dem es getan wird und gemacht wird, und gearbeitet wird". Umschnitt

0:19:45

Kameraschwenk von einem alten Schloß über einen Spruch an der Wand "Harre des Herrn, sei getrost und unverzagt" im Museumsraum von Retschow (halbnah). Umschnitt auf eine Musik- und Folkloregruppe auf dem Museumshof (halbtotal) (O-Ton). Die Zuschauer klatschen zu den vorgetragenen Liedern (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt. Kameraschwenk über den vollbesetzten und mit Fahnen geschmückten Platz auf dem Museumshof (halbtotal). Zwischenschnitte von Gesichtern der anwesenden Zuschauer (halbnah). Blick auf den Chor mit den davor sitzenden Musikern (halbtotal) (O-Ton). Umschnitt auf das Storchennest auf dem Reetdach (halbtotal). Kameraschwenk über die Zuschauer (halbtotal). Umschnitt. Flugaufnahme über die restaurierte Klosterscheune (halbtotal). Umschnitt auf eine Radfahrergruppe in Althof (halbtotal). Umschnitt auf einen Gras mähenden Mann an der Scheunenmauer (halbtotal). Blick auf die Radfahrergruppe bei der Besichtigung des Scheunen-Innenraumes (halbtotal). Blick auf die Jugendlichen (halbnah). Rückwärtszoom vom Mann mit der Sense auf die Seitenansicht der Klosterscheunenmauer (halbtotal). Eingeblendete Stabangaben: Ein Film des VEB DEFA-Studio für Dokumentarfilme - Gruppe Spektrum- gestaltet von Friedrich Rochow und Andrea Ritterbusch unter Mitarbeit von: C. Cordes, D. Hildebrandt, W. Wendt, H. Piel, B. Blum. C 1989 LFB 536/89/1014/89. Abblendung

0:21:25 ENDE

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