Wohnungsnot
24 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1993
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material zeigt im ersten Teil ein Interview mit einem Vertreter des Berliner Mietervereins, der sich zur Wohnungsknappheit in Berlin und u. a. zu den Mietpreiserhöhungen und den Mietbelastungen äußert. Anschließend sind Außen- und Innenaufnahmen von der Bürgerhilfe Kreuzberg e. V. zu sehen sowie Statements von Hilfesuchenden, die von der Wohnungssuche und den Erfahrungen mit dem Sozialamt berichten.
Filmstab
- Kamera
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- Sivers
- Ton
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- Dudek
- Redaktion
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- Susanne Gasde
Langinhalt
Mann OT (Mieterbund) zur Wohnungsnot: "Wir haben derzeit ein Fehlbestand von 2,5-3 Millionen im gesamten Bundesgebiet/ werden 1994 voraussichtlich 500.000 Wohnungen gebaut werden/ ist allein der zusätzliche Bedarf, der entsteht, der dadurch abgedeckt wird/ Defizit wird nicht abgebaut werden/ Bundesregierung wird ab 1995 Mittel für sozialen Wohnungsbau reduzieren/ falsche Weg/ muss mehr sozialer Wohnungsbau geschaffen werden, um das Defizit aufzuholen.";
Mann OT zur Frage, warum der Mieterbund die Lage anders sieht als z.B. der Verband privater Bausparkassen/ Wohnungsmarkt entspanne sich angeblich: "Wir sagen nicht das Gegenteil/ sagen nur, dass diese Zahlen, die ja richtig sind, bedeuten, dass zwar gebaut wird, aber nicht dem Bedarf entsprechend gebaut wird/ Rückstand wird nicht aufgeholt durch erhöhte Neubauzahlen...";
Mann OT zum Kommentar, dass ein Normalverdiener auf dem Berliner Wohnungsmarkt keine Chance habe: "Angebot in den Zeitungen/ wird kaum eine Wohnung unter 2000 DM pro Wohnung angeboten/ für Durchschnittsverdienerhaushalt unbezahlbar/ würde bis zu 50% des verfügbaren Einkommens bedeuten, bliebe zum Leben nichts mehr übrig.";
Mann OT zur Prognose des Rings Deutsche Makler/ Mietanstieg geht zurück: "Widersprechen wir nicht/ ist die Frage, worauf man den Blick richtet/ Aussage stimmt für den oberen Bereich der Mietenspirale...";
Mann OT zur Frage, warum seine Organisation davon ausgehe, dass 1995 einen Einbruch im Bauwesen geben wird: "Weil die Bundesregierung ein falsches Signal setzt/ ab 1995 sollen die Mittel für den sozialen Wohnungsbau- die jetzt schon unzureichend sind- reduziert werden/ richtig wäre die Mittel für den sozialen Wohnungsbau zu verstärken.";
Mann OT zur Situation auf dem Wohnungsmarkt: "Ist deswegen schlimmer, weil wir auf der einen Seite einen zunehmenden Wohlstand haben, der mehr Wohnfläche konsumiert, d.h. 2/3 der Gesellschaft hat gute Wohnraumversorgung/ während andere, die über ein nicht so gutes Einkommen verfügen, sich mit ihren Wohnansprüchen reduzieren müssen/ entsteht sozialer Sprengstoff/ deswegen wird sich Wohnungssituation auf dem Wohnungsmarkt verschärfen/ auch politische Situation/ deswegen fordern wir als Interessenorganisation der Mieter die Bundesregierung auf hier diesem Problem mehr Aufmerksamkeit zu schenken und auch entsprechende Mittel zur Verfügung zu stellen...";
Mann OT zu den Forderungen: "Wohnungsneubau ist eine Möglichkeit dem Problem zu begegnen/ nicht ausreichend/ jeder Wohnungsneubau könnte nicht die Dimension haben, die notwendig wäre, um das Defizit aufzuholen/ fordern darüber hinaus eine Veränderung im Bestand/ vorhandene Wohnraum muss besser und zielgenauer verteilt werden/ Wohnungen vielleicht tauschen...";
Mann OT zu Mietpreiserhöhung für Ostmieten/ notwendige Erhöhung?: "Zum 01. Januar 1994 ist eine weitere Mieterhöhung aufgrund von Beschaffenheitszuschlägen von bis zu 0.60 Pfennig pro Quadratmeter im Monat/ muss man differenziert sehen/ gibt Haushalte, die über entprechende Einkommen verfügen für die es kein Problem darstellt, aber Zahl der Haushalte, die diese Mieterhöhung nicht verkraften können trotz Wohngeld nimmt zu/ Mietbelastungsfähigkeit ist im Osten erreicht/ übrigens auch im Westen.";
Mann OT zur Mietbelastung (DDR): "Gibt Haushalte, die die Belastungsfähigkeit überschritten haben/ trotz Wohngeld/ hat nicht ausgereicht die Mietbelastung auf die angestrebten 25% des verfügbaren Haushaltseinkommen zu begrenzen/ 1/3 der Haushalte hatten eine Mietbelastung bis zu 35%, bei sehr niedrigen Einkommen/ effektive Verschlechterung des Lebensstandards dieser Haushalte.";
Mann OR zur Mietbelastung (BRD): "Mietbelastung im Westen liegt im Schnitt um die 20%/ sagt nicht dazu aus, was zum Leben übrig bleibt/ Zahlen von Ost und West sind nicht vergleichbar, weil sich die Haushaltseinkommen drastisch unterscheiden.";
ab hier kein Ton: Blick aus Fenster auf Reichstagsgebäude; Schwenk auf Mann hinter Schreibtisch; Mann blättert im Ordner; Mann stellt Aktenordner weg; Interview T; Schwenk auf Fenster mit Blick auf Reichstag;
ab hier wieder Ton: Berliner Mieterverein, außen; Bürgerhilfe Kreuzberg e.V., außen;
Bürgerhilfe Kreuzberg, innen; Menschen sitzen an Tischen, sind in Gespräche vertieft; Männer schlafen auf dem Tisch (Kopf in Arme gelegt); Männer spielen Karten; Mann und Frau hinter Tee- und Kaffeeausgabe; Schwenk auf Raum; und zurück; Männer nah; Plakat mit Schriftzug "Pecht gehabt? Bürgerhilfe!", Abwärtsschwenk auf schlafenden Mann am Tisch (verschiedene Einstellungen); junger Mann mit Hut nah; älterer Mann nah;
Männer in der Bürgerhilfe; Mann zapft Kaffee (Warmhaltebehälter); Mann geht heran; Mann nimmt Kaffee vom Tresen; Kaffee auf Tresen;
Frau wirft Geldstück in Hut;
Mann OT zur Miete: "Wenn ich keinen Job habe, dann kann ich keine Miete zahlen/ Sozialamt übernimmt die Miete nicht/ jedenfalls die Höhe nicht/ ein bisschen ja/ bei mir ging alles drunter und drüber...";
Mann OT zur Frage, ob er momentan nach einer Wohnung suche: "Nein jetzt muss das Sozialamt suchen/ ich habe die Schnauze voll/ finde siehen mal einen
Vermieter...";
Mann berichtet von seinen Erfahrungen mit dem Sozialamt und der Wohnungssuche; Mann berichet von seinen Erfahrungen mit Sozialamt (Kostenübernahmeschein); Mann berichtet von der Wohnungssuche