Zarah Leander-Sammlung
44:30 Min.
Deutschland
Cintec Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, 1993
- Film-/Videoformat
- Betacam SP
Kurzinhalt (Deutsch)
Dieses Material zeigt das Zarah Leander Archiv von Paul Seiler. Neben diversen Bildern, Fotos und Zeitungsausschnitten ist zudem ein Interview mit dem Sammlungsinhaber zu sehen, der sich zur Karriere und zum Leben der Zarah Leander äußert. Im letzten Teil wird eine Bürgerumfrage zu dieser Künstlerin gezeigt.
Filmstab
- Kamera
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- Horst Donth
- Ton
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- H. P. Schulze
- Redaktion
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- Nicola Gilka
- Person, primär
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- Paul Seiler
- Person, sekundär
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- Zarah Leander
Langinhalt
C1/2394:
Froschperspektive Flur mit diversen Postern von Zarah Leander; Paul Seiler kommt durch Wohnungstür herein; Seiler hängt Garderobe auf und geht in das Wohnzimmer;
Katze liegt auf Fußboden, spielt mit Kabeln, diverse gerahmte Fotos von Zarah Leander im HG; diverse Aufnahmen von der Katze;
Schwenk über Bilder;
Interview mit Paul Seiler;
Seiler OT zur ersten Karriere- Station der Zarah Leander: "Die erste Station ist natürlich die schwedische Karriere, die in Deutschland nie so beachtet wurde/ da war sie schon ein großer Revuestar/ dann kam sie 1936 nach Wien und dann war sie für den deutschsprachigen Raum präsent.";
Seiler OT zum Anfang der deutschen Karriere: "Fing an ihrem Geburtstag am 15. März 1937 an, da hat sie zum ersten Mal den Fuß nach Babelsberg in die UFA-Stadt gesetzt/ war ja so, dass sie vom Publikum sofort angenommen wurde/ sie konnten mit der maskulinen Stimme sehr viel anfangen/ Goebbels hat sie absolut nicht aufgebaut/ Goebbels hat sie abgelehnt/ erst als das Publikum die Kinokassen und die Schallplattenläden gestürmt hat musste er einsehen, diese Frau gehört nach Deutschland/ das Publikum hat sie groß gemacht.../ ihr Herz war Deutschland...";
Seiler OT zu Zarah Leander als Mensch: "Unwahrscheinlich unkompliziert, liebenswürdig und sie hatte eine wahnsinnige Ausstrahlung gehabt.../ sie war wahnsinnig auf sich erpicht/ voller Ehrgeiz und hat nichts anderes neben sich sehen können/ Umfeld interessierte sie nicht.";
Seiler OT zur Frage, ob sie ein glückliches Leben geführt habe: "Es war ein glückliches Leben, weil sie das Publikum und die Bühne liebte/ ..sie hat 49 Jahre lang das Glück gehabt, sich immer wieder dem Publikum zu präsentieren/ hatte Erfolg gehabt/ hat auch noch sehr viel Geld verdient/ hat Millionen eingenommen/ ist als reiche Frau gestorben/ war mehrfache Millionärin...";
Seiler zeigt Bilder und gibt Erklärungen zu den Aufnahmen;
Seiler OT zur UFA: "...der deutsche Film war bis 1939 nicht abgeschieden von der Welt/ Gefühl der Internationalität/ alle Schwedinnen, die in der Welt etwas geworden sind, vor ihr die Greta Garbo und nach ihr die Ingrid Bergmann, sind über die UFA gekommen/ Zarah ist bis 1942 hier geblieben.";
Seiler OT zur Frage, warum Zarah Leander in Deutschland geblieben ist: "Sie ist hier geblieben einmal wegen des wahnsinnigen Erfolges und weil sie eine wahnsinnig große Karriere machte, die sie so in Hollywood nicht hätte machen können/ weil man sich total auf sie als einzigen Star in dieser Art konzentriert hat/ auch weil sie deutsche Sprache perfekt beherrscht hat / auch das enorme Geld./ Publikum, Ehrgeiz, Geld und Karriere/ erst als sie dann wusste, wo geht es mit Deutschland hin, da fing sie sich an abzuseilen/ ab 42 ist sie Goebbels immer näher getreten/ da ist sie dann gegangen/ sie ist keine Anti-Faschistin, aber sie ist auch keine Faschistin.";
Seiler OT zum Vorwurf, sie sei zu spät gegangen: "Wäre natürlich toll, wenn sie gesagt hätte- am 01.September ist der Krieg ausgebrochen und am 02. September - 'Packe ich meinen Koffer'/ das wäre ein Signal gewesen/ hat sich nie um Politik gekümmert/ UFA ist absolute Traumfabrik gewesen und die Menschen haben nicht realistische Rollen gespielt/ haben Realität Deutschlands nicht wahr genommen/ sie war bevorzugte Person, die den Krieg so gar nicht gespürt hatte bis die Bomben fielen/ sie ist immer ins neutrale Schweden zurück gegangen/ sie konnte nach Schweden gehen, wie sie wollte...";
Seiler OT zur Frage, was sie nach dem Weggang aus Deutschland gemacht habe: "Sie hat sich erst mal still verhalten/ hatte auf Revue gehofft/ Karl Gerhard ist ja ihr schwedischer Mentor gewesen und wollte ein Revue machen/ sie war ein bisschen naiv/ Revue wurde verhindert/ hat sich zurückgezogen und fing dann ab 1947 an/ erst über Schweiz und Italien.../ 1949 war sie zum ersten Mal wieder in Berlin/ dann ging es wieder los/ leider ist die zweite Karriere nicht so geworden wie die erste Karriere.../ aber unwahrscheinliche Bühnenpräsenz...";
Seiler OT zum Mythos Zarah Leander: "Keine 'Liesschen Müller Persönlichkeit'/ Menschen lieben ja das Außergewöhnliche/ hat androgyne Ausstrahlung gehabt/ Frau mit dunkler Stimme/ jeder konnte etwas in sie hineingeheimnissen/ hat für damalige Zeit unwahrscheinlich sündige Texte gesungen/ konnte jeder sich ausleben.";
Seiler OT zu seiner persönlichen Beziehung zu ihr: "Einmal die Liebe eines jungen Menschen, der sie für sich auch entdeckt hat/ der von dieser dunklen Stimme fasziniert war und dann das Glück gehabt hatte, sie ein Jahr später leibhaftig vor sich zu sehen/ hat mich nicht enttäuscht/ hoheitsvolle, aber menschliche Ausstrahlung/ sie ist auf mich zugekommen/ war ein Mensch, der die Umwelt nicht wahr nahm/ sie hat mich akzeptiert als Verehrer, aber sie hätte sich nie dafür interessiert, was ich für ein Leben führe/ alle großen Stars sind so/ ich liebe sie auf meine Art/ bin von diesem Filmgesicht und Stimme fasziniert.../ ist unsterblich geworden...";
Seiler OT zur Frage, ob seine Sammlung wirklich die weltgrößte Sammlung sei: "Sie ist die weltgrößte, vielleicht nicht nach Anzahl der Bilder, aber ganz bestimmt, weil ich alles genauesten belegen kann/ vom Geburtsschein bis zum Grabstein ist alles da/ Zeitungsartikels, Foto, Titelbilder, alle Programme ihrer Auftritte...";
Seiler OT zu seinem größten Wunsch: "Mit einer Zeitmaschine 50-60 Jahre zurück zu fliegen/ in Zarahs Leben für eine Stunde einzutreten und ihr ein paar Fragen zu stellen/ zu erleben, wie sie damals gewirkt hat.../ würde ihr wahrscheinlich nur Komplimente machen...";
Schreibtisch und Stuhl angeschnitten, diverse Bilderrahmen mit Fotos von Zarah Leander liegen auf Schreibtisch; Zoom auf Stuhllehne;
gerahmte Fotos und Programme an der Wand;
Aufzieher auf Paul Seiler am Tisch (Kuchen essend), Bilder im HG;
Zoom auf Paul Seiler beim Essen (seitlich);
schwarze Katze läuft durch das Zimmer, Fotos und Titelbilder von Zarah Leander im HG; Zoom auf Katze;
Titelbild "Ciné-Miroir" mit Zarah Leander GA; Ausschnitt Plakat GA mit Schriftzug "UFA" sowie Namen der Schauspieler etc.;
Aufzieher auf Wand mit Fotos und Plakaten von Zarah Leander; verschiedene Aufnahmen von den Zeitungsausschnitten; Schwenk über Ringordner; Ringordner GA mit Beschriftung zum Inhalt; Schwenk über beschriftete Rücken der Ringordner (Material über Zarah Leander);
diverse Bilder und Zeitungsausschnitte von Zarah Leander GA
C1/2395:
Wohnung: Paul Seiler kniet vor Schrank mit Ringordnern (von hinten); Seiler holt Ordner heraus; Seiler am Schreibtisch OH;
Seiler klebt Foto ein; Seiler blättert Ordner durch;
Ordner GA über Schulter von Seiler gefilmt; Froschperspektive Seiler beim Archivieren;
Gang durch Flur an Fotos und Plakaten von Zarah Leander vorbei;
Kinderfoto GA; weiteres Kinderbild; Hände blättern Seiten des Ordners durch; Foto von der ersten Bühnenrolle GA;
diverse Fotos von Zarah Leander;
Paul Seiler holt Ringordner aus Schrank; diverse Großaufnahmen von Fotos mit Zarah Leander (von jung bis alt);
Schlagzeile einer Tageszeitung "Zarah Leander: Gehirnschlag! Der Star ist gelähmt und hat die Sprache verloren"; weiterer Zeitungsartikel; Foto GA der älteren Zarah Leander; Zeitungsartikel über ihr Comeback; verschiedene Titelseiten mit Zarah Leander (u. a. Das illustrierte Blatt, Der Stern, Filmjournalen);
Zeitungsartikel über Zarah Leanders Comeback; Bücher und Fotos von Zarah Leander; Ausschnitt Autogramm/Brief von Zarah Leander mit persönlicher Widmung; Schwenk über Brief;
Rücken der Ringordner mit archiviertem Material über Zarah Leander, verschiedene Einstellungen; diverse Bücher; Zoom auf Buch mit Titel "Zarah Leanders minnen";
Paul Seiler (von hinten) liegt auf Sessel und schaut einen Film mit Zarah Leander;
Froschperspektive Wohnhaus; Zoom auf obere Fensterfront;
Bürgerumfrage; Passanten werden befragt, was ihnen spontan zu Zarah Leander einfällt;
Mann OT: "Nichts, weil die mich nicht interessiert.";
Frau OT: "Eine ältere UFA-Schauspielerin/ beschäftige mich nicht damit/ ich war Kind zu der Zeit, da hat man jede Schauspielerin bewundert.";
Frau OT: "Keine Ahnung.";
Mann OT: "Mir unbekannter Name..";
junger Mann OT: "Einfach gut/ aus künstlerischer Seite etwas Besonderes.";
Frau OT: "Liebe muss nicht immer Sünde sein, richtig?"
Mann OT: "Gar nichts/ Schauspielerin und Sängerin/ sonst fällt mir nichts ein.";
Mann OT: "Im Grunde genommen nichts.";
Mann OT: "Nichts."; diverse Personen kennen Zarah Leander nicht;
Frau OT: "Glaube es ist eine schöne Frau oder?",
Mann OT: "Bin ich kein Fan von.";
Frau OT: "Dunkle Stimme, tolle Frau, schöne Frau..."; Passantin singt "Ich glaube, es wird einmal ein Wunder gescheh'n."