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Der Physiker - Ansichten zu Hans-Jürgen Treder

Regie: Peter Rocha, 25 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1989

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
683
Sonstiger Titel
Treder
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über den führenden theoretischen Physiker und Astrophysiker der DDR, Hans-Jürgen Treder. Die Fotografin Monika Schulz-Fieguth erzählt vom ersten Treffen mit Treder als Studentin - in den 1980er Jahren entstand daraus eine feste Freundschaft. Der Film gewährt Einblicke in die bescheidene und zurückgezogene Lebensweise des kränkelnden Treder, ergänzend werden Fotos von Monika Schulz-Fieguth und ältere Filmaufnahmen eingeblendet. Sein Leben widmet er voll und ganz der Physik, so wurde er zur international anerkannten Autorität auf dem Gebiet der Gravitationsphysik und Kosmologie.

Filmstab

Regie
  • Peter Rocha
Drehbuch
  • Peter Rocha
Kamera
  • Karl Farber
Schnitt
  • Ilse Gebhardt
Dramaturgie
  • Irmgard Ritterbusch
Musik
  • Archiv
Ton
  • Rainer Pape
  • Hartmut Haase
  • Lutz Laschet
Produktionsleitung
  • Alfred Mainka
Gestaltung
  • Dieter Kühne (Trick)
Beratung
  • Eckhard Kreisel
Sprecher
  • Christian Kuchenbuch
Person, primär
  • Hans-Jürgen Treder
Person, sekundär
  • Anne-Sophie Mutter
  • Werner Heisenberg
  • Wolfgang Amadeus Mozart
  • Carl Friedrich von Weizsäcker
  • Monika Schulz-Fieguth
  • Albert Einstein
  • Jürgen Kuczynski
  • Eckhard Kreisel

Langinhalt

0:00:00

Titeleinblendung auf schwarzen Grund: "Der Physiker" - Ansichten zu Hans-Jürgen Treder. Umschnitt. Hans-Jürgen Treder verlässt durch den Garten sein Wohnhaus (halbtotal). Mitarbeiter Tredes nimmt die Aktentasche und begleitet Treder zum PKW auf der Straße (halbtotal) (O-Ton) "...der Mensch ist immer ein Träger seiner Tasche. Der Mensch ist nicht so wichtig wie die Tasche". Schwenk über dem am Stock gehenden Treder neben dem PKW (halbtotal). Fahrer hilft Treder in den Wagen (halbtotal). Schwenk über den abfahrenden PKW (halbtotal). Umschnitt...

0:01:25

...auf den Historiker und Wirtschaftswissenschaftler Jürgen Kuczynski in seinem Ohrensessel (halbnah) (O-Ton) "...ach so, ihr wollt das ich hieraus das über Jürgen Treder lese, natürlich. Augenblick". Kuczynski blättert lächelnd in dem Buch und zitiert daraus (halbnah) (O-Ton) "Ja, der Titel heißt ja "Der Dialog mit meinem Urenkel", der einzige Bestseller den ich habe, und ich schreibe dort über Jürgen Treder: Übrigends schreibt mein Freund Jürgen Treder, obgleich er sehr krank ist, fast ebenso viel wie ich, und weit bedeutsameres. Wenn sich an unserer Akademie auch kein Genie befindet so haben wir doch ihn als dem Genie am nächsten kommenden...". Umschnitt...

0:02:10

...auf den schreibenden Hans-Jürgen Treder in seinem häuslichen Arbeitszimmer (halbtotal). Umschnitt auf die erzählende ehemalige Studentin Monika Schulz-Fieguth (halbnah) (O-Ton) "Eigentlich hat es alles angefangen mit der Hochschule, ich war damals Studentin an der Hochschule für Grafik- und Buchkunst, und wir sollten nach einer Persönlichkeit suchen, und meine Überlegungen gingen los. Wo gibt es hier in der Nähe eine Persönlichkeit die mich interessiert oder die ich kennenlernen möchte, und jemand erzählte mir es gibt in Potsdam Hans-Jürgen Treder, und das wäre ein ganz außergewöhnlicher Mann. Es war ein ganz kühner Gedanke, man sagte mir es gäbe überhaupt kein rankommen an Treder". Fotoeinblendung von Treder vor einem Einstein-Foto (nah). Umschnitt...

0:03:05

...auf eine erzählende Frau an einem Buchregal (halbnah) (O-Ton) "...und hier ein Buch, das erscheint in den Vereinigten Staaten, "Hu is hu in the world" ist der Titel, auf Deutsch heißt das "Wer ist wer in der Welt", und ist interessant wer hier nun von der amerikanischen Seite für bedeutsam erachtet wird...(Filmeinblendung von Hans-Jürgen Treder auf seiner Gartenterrasse)...es sind Persönlichkeiten aus dem wissenschaftlichen Leben, aus der Kunst und auch aus gesellschaftlichen Bereichen". Blick auf die erzählende Frau mit dem Buch in der Hand (halbnah) (O-Ton) "Ich such hier mal heraus was über Herrn Professor Hans-Jürgen Treder drin steht. Das ist natürlich in englischer Sprache, ich werde es Ihnen vielleicht auf Deutsch in Kurzform vorlesen: Treder, Hans-Jürgen, Walter, Physiker, Herausgeber...(Filmeinblendung von Treder in seinem Wohnzimmer)...geboren am 4. September 1928 in Berlin. 1961 Professor für Physik, 1964-1969 Direktor des Institutes für reine Mathematik, von 1966 bis 69 Direktor des Instituts für Astrophysik der Akademie der Wissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), 1965 Direktor des Einstein-Laboratoriums, Mitglied des internationalen Einstein-Komitees...". Treder erhebt sich aus seinem Sessel und geht vom Wohnzimmer auf die Terrasse (halbtotal). Umschnitt

0:04:50

Blick auf Treder an einer Schultafel mit aufgezeichneten Formeln (halbtotal). Haushälterin bringt einen Teller mit belegten Broten zum Schreibtisch (halbtotal). Treder dreht sich um und erläutert seine Formeln auf der Tafel (halbtotal) (ohne O-Ton). Umschnitt auf eine ehemalige Studentin und heutige Fotografin Monika Schulz-Fieguth (halbnah) (O-Ton) "Seine damalige Haushälterin wohnte in dem Hochhaus in dem ich wohnte, und sie war eigentlich auch auf meiner Seite, nachdem ich ihr alles so erzählte, und sie meinte es gibt nur eine Chance um an Treder ran zu kommen, er lebt so fernab aller Nichtphysiker, das es eigentlich nur mit einer spontanen Begegnung, also einer so genannten Überrumpelung möglich wäre, und die beste Zeit wäre Morgens um sechs. So bin ich tatsächlich eines Tagen, morgens um sechs zu Treder, die Haushälterin war schon da, sie ging hoch, sagte Herr Professor kommen Sie doch mal runter, hier ist eine junge Frau und die möchte Sie sprechen. Ich hörte schon Treder, was, eine junge Frau, schon morgens um sechs, das ist doch wohl nicht möglich. Er kam schon runter und wir guckten uns an, und ich sagte guten Morgen Herr Professor, ich bin von dort und dort, und ich möchte Sie gerne fotografieren. Treder guckt mich an und sagt "Morgens um sechs. Das ist doch Vergewaltigung, wer soll denn da noch nein sagen". Und von dort ging es endlich los". Umschnitt...

0:06:30

...auf Rede mit der damaligen Studentin Monika Schulz-Fieguth auf der Gartenterrasse (halbtotal). Treder berichtet der Studentin am runden Gartentisch (halbtotal). Fotoeinblendung von Treder in seinem Arbeitszimmer (nah). Schwenk über den spazierenden Treder mit Studentin in seinem Garten (halbtotal). Im Off dazu die Fotografin Monika Schulz-Fieguth "Also ich würde denken wer Treder zum ersten Mal erlebt oder sieht, da gibt es für mich eigentlich nur zwei Möglichkeiten, entweder die Leute sind schockiert oder sie sind fasziniert. Ich glaube dass viele meinen das Treder sehr hilflos wäre, ich bin eigentlich von dem Gegenteil überzeugt, Treder weiß sehr genau was er macht...(Filmeinblendung mit Blick aus dem Wohnzimmer auf Treder und Studentin Monika Schulz-Fieguth auf der Terrasse)...auch wenn die Hosen rutschen und viele ihn am liebsten die Hosenträger umbinden möchten, und das auch praktisch versucht hatten, dann wirft er sie in den Papierkorb weil er so etwas ablehnt. Ich glaube nicht das ihm Äußerlichkeiten vollkommen unwichtig sind...(Zoom auf Treder und Studentin Schulz-Fieguth auf der Terrasse)...seine Eitelkeiten, so wie er sie gut findet, sind schon für ihn wichtig und darauf achtet er auch, das er nämlich anders ist als Andere". Umschnitt

0:07:40

Foto des gebeugten Treder bei einer Ehrung (nah). Umschnitt auf die gestenreich erzählende Fotografin Monika Schulz-Fieguth (halbnah) (O-Ton) "Ich glaube das deshalb Treder auch anders wurde weil es für Treder eine Möglichkeit war sich dem Üblichen zu entziehen. Sicherlich die Tatsache dass er jahrelang sehr...(Fotoeinblendung von Treder vor einer Kreidetafel)...hager aussah und krank war, viele meinten das wäre eine gespielte Sache und Treder mimte einen auf kaputt, oder krank um sich interessant zu machen, wenn Treder heute so gebückt läuft dann tut er nicht so sondern Treder läuft so gebückt, und wenn er dann eine Vorlesung hält dann steht er ja auf, dann würde er ja kerzengrade, Treder ist ja riesengroß, ich glaube Treder war mal 1,94 Meter oder so was, ja. Ganz groß und dann ist er auch ein ganz gesunder Mann, und dann ist das nur noch da was ihn interessiert, also bewegt er sich auch ganz anders, ja, und wenn das erledigt ist dann kehrt er wieder in sich zurück und dann ist er eben wieder der gebeugte und in sich zurück gezogene, das ist ein Resultat glaube ich auch dieser ganzen vergangenen Jahre, eins Selbstschutz". Umschnitt

0:09:05

Foto des gebeugt lesenden Treder (nah). Umschnitt auf den gestenreich erzählenden Treder in seinem Wohnzimmer (halbtotal) (O-Ton) "...ein Hohlraum in dem ein Kohlestäubchen ist, ein Hohlraum...ist der absolute Spiegel und an diesem Tag eingeschlossen, ganz egal an welchem...das Kohlestäubchen sorgt dafür das die Strahlen schwärzen...Nun mache ich ein kleines Loch...(Schwenk über den hin und her laufenden Treder der dabei ständig an seiner rutschenden Hose zieht)...in diesem Hohlraum, und dieses Loch ist das absolut schwarze Loch, die Strahlentür dieses Loches ist absolut schwarz". Foto des gebeugten Treder an einem Pult (nah). Im Off Monika Schulz-Fieguth weiter: "Treder hat unendliche Gesichter, mal sieht er aus wie ein Greis, mal sieht er aus wie ein kleiner Junge. Zum Beispiel die Begegnung mit seiner Mutter...(Foto Treder mit seiner Mutter am Schreibtisch)...Treder nur als den großen Physiker, und dann erlebte ich ihn mit seiner Mutter zusammen, und da war für mich nichts mehr von dem großen Wissenschaftler da, sondern Treder war einfach nur noch Sohn". Foto mit Treder auf einem Sofa (nah). Umschnitt...

0:10:25

...auf die erzählende Monika Schulz-Fieguth (halbnah) (O-Ton) "Irgendwann habe ich Treder gefragt, warum hast du eigentlich nie Familie gehabt? Warum wolltest du eigentlich nie eine Familie? Treder hat ganz einfach gesagt, weißt du, es hat sich für mich ganz einfach nie eine Frau ernsthaft interessiert...(Foto mit Treder am Tisch in der Universität)...wobei sicherlich Treder Frauen sicher ansieht, aber er hatte nie eigentlich Zeit und Kraft um sich diesem Thema gleichermaßen stark zu widmen wie der Physik". Umschnitt. Blick auf den lesenden Treder in seinem einfach eingerichtetem Zimmer (halbtotal). Monika weiter im Off: "In seiner Wohnung, oder in seinem Zimmer in dem er lebt, ist spartanisch, spartanischer geht es gar nicht. Da ist ein Sessel, da ist ein Tisch, da ist eine Lampe und da ist ein Fernseher, mehr gibt es da nicht. Diese ganzen Dinge die die ganze Menschheit so kaputt macht, oder die so ausfüllt, haben für Treder überhaupt keine Bedeutung". Blick auf dem im Sessel sitzenden und lesenden Treder (halbtotal). Umschnitt

0:11:25

Haushälterin bezieht das Bett von Treder neu und erzählt (halbtotal) (O-Ton) "Ich bin die Wirtschafterin, ich mach ihm seinen Haushalt und komme immer so gegen zehn bis halb elf, dann gehe ich nach oben, mache die Betten, mache hier oben alles fertig. Dann gehe ich runter, koche ihm Tee, mache ihm Schnittchen. Wurst isst er nicht gerne, Käse, Radieschen, und sowas, was ich eben auch kriege, und dann koch ich jeden Tag Mittagbrot. Nicht jeden Tag, Mittwochs hat er seinen freien Tag, dann geht er nach Berlin, dann brauch ich nicht kochen, aber sonst koche ich jeden Tag. Und übers Wochenende da muß ich natürlich vorbereiten, da kriegt er Mittag gekocht...dann mach ich mal nen Eierkuchen, oder Kartoffelsalat, da bekommt er Buletten dazu oder Bockwürste, und Wochentags koche ich denn jeden Tag. Er isst gerne Porree, eben viel Gemüse. So, nun wissen Sie alles, und ich bin sehr gerne hier". Haushälterin nimmt das Kopfkissen und bezieht es neu (halbtotal). Umschnitt

0:12:55

Fotos von Treder vor einer Kreidetafel voller Formeln (nah). Fotografin Schulz-Fieguth dazu im Off: "Dieses Bild ist etwa 1986 entstanden während einer Vorlesungsreihe an der Humboldt-Universität, und da habe ich auch begriffen, ich hab ihn dort mehrmals erlebt, Physik ist wirklich das was ihn interessiert und das was Treder macht...(Fotoeinblendung vom denkenden Treder in seinem Arbeitszimmer)...und genauso wichtig ist natürlich in seinem Raum das Nachdenken über all diese Dinge die er dann irgendwann festhält, und diese Unrast die damit verbunden ist...(Fotoausschnitt des denkenden Treder)... und im Kontrast zu all dem wie der Umgang zum Beispiel mit diesem Hund...". Fotoeinblendungen von Treder mit Hund auf dem Schoß und in seinem Sessel (nah). Schwenk über den lesenden Treder in seinem Zimmer (halbtotal). "Neben der Physik liebt er auch noch seinen Cognac und gut besprochene Bücher, aber mittlerweile sagt er auch, er liest nicht mehr viel, und er sieht nicht mehr viel Fern, das nehme ich ihm aber nicht ab, und Krimis liest er garantiert noch gern, zu mindestens waren die Krimis auch noch eine Leidenschaft von ihm. Er hört selten Musik...(Filmeinspielung von Treder mit einem Buch in der Hand)...aber vor wenigen Wochen saßen wir im Einsteinhaus und ein amerikanischer Professor war zu Gast und da haben wir Mozart mit Anne-Sophie Mutter aufgelegt und da war er vollkommen hin. Das sind aber seltene Momente, ansonsten stört ihn die Musik, glaube ich". Umschnitt

0:14:40

Blick auf das frisch bezogene Bett von Treder (halbtotal). Umschnitt auf die abgelegten Schuhe auf dem Kleiderschrank (halbtotal). Schwenk vom Kleiderschrank auf Puppen in einem Sessel (halbtotal). Schulz-Fieguth im Off weiter: "Eigentlich lebt er richtig zu Hause hier in Babelsberg im Einsteinlaboratorium, oben sind seine Privaträume, aber das alles ist eins, es gibt für ihn kein Privatleben und...(Blick auf Treder im Treppenhaus)...und Dienst..., das ist alles eins, Treder wie er rund um die Uhr lebt. Wie es keinen Urlaub gibt, wie es keinen Sonntag, kein Weihnachten, keinen Festtag gibt, das ist alles eins für ihn". Blick auf Treder wie er nachdenklich auf der Kante seines Bettes sitzt (halbtotal). Monika im Off weiter: "Und wenn er arbeitet dann ist er einfach nicht mehr zu bremsen...(Blick auf den schreibenden Treder am Schreibtisch)...da ist er wie so ein hastiges Tier, oder wie ein gehetztes Tier". Hans-Jürgen Treder schreibt konzentriert (halbnah). Blick über die Schulter des Formel schreibenden Treder (halbnah). Umschnitt auf Treder an einer Kreidetafel (halbtotal) (O-Ton) "Ich schreib dagegen Delta 11 gleich A, und A ist gleich G, da sehen Sie etwas, das es unabhängig ist von der...und das ist das eigentliche was die meisten Menschen in dieser Strahlung nicht verstanden haben...es ist nämlich Delta 11, mal Mü, gleich minus Delta, mal 11...und da haben wir...". Umschnitt

0:17:05

Gruppenfotos mit Treder und Kuczynski (nah). Im Off dazu Prof. Dr. Eckhard Kreisel: "Unser Freund Hans-Jürgen Treder, zu dessen 60. Geburtstag wir dieses Festkolloquium veranstalten, gehört, meiner Meinung nach, zu den bemerkenswertesten...(Filmeinblendung des lesenden Treder)...und interessantesten Männern in unserer heutigen Welt der Wissenschaft. Als ich ihn zum ersten Male gesehen hab war er noch Primaner am Mommsen-Gymnasium in Berlin Charlottenburg, er brachte einen umfangreichen Dünkel mit der damals über die Probleme der relativistischen Physik mit Heisenberg und Weizsäcker führte, es war auf der Hand liegend...(Filmeinblendung des forschenden Treder)...dass er ein ungewöhnlicher und befähigter junger Mensch war. Die beiden Hauptinteressensgebiete der Mathematik und Philosophie...(Filmeinblendung: Treder zieht seine Standuhr auf)...kann man zweifellos als für die Physik fundamental ansehen, insbesondere wenn man der Physik einen spezifischen...(Filmeinblendung: Treder vor seinem Bücherregal)...Aspekt der Erfassung der Wirklichkeit, unabhängig und nicht deckungsgleich mit Mathematik und Philosophie einräumt". Umschnitt

0:18:15

Treder liest in einem Buch und macht sich Notizen (halbnah). Im Off dazu ein Freund: "Ursprünglich wollte ich heute nach Oberdromp über dich als Gesellschaftswissenschaftler sprechen, denn als solchen lernte ich dich vor einem viertel Jahrhundert in der zentralen Parteileitung unserer Akademie kennen, und als solchen habe ich von dir in all den Jahren seitdem so dankbar von mir aufgenommene konstruktive Kritik, im griechischen Sinne des Wortes, also zur Beurteilung erfahren". Blick auf den konzentriert lesenden und Notizen machenden Treder am Schreibtisch (halbnah). Umschnitt. Monika Schulz-Fieguth im Gespräch mit Treder aus dessen Terrasse (halbtotal). Umschnitt auf ein Foto von Treder bei einem Spaziergang mit Stock (nah). Foto des gebeugten Treder auf seiner Terrasse (nah). Umschnitt

0:19:45

Treder mit Zigarre in der Hand überprüft seine handschriftlichen Aufzeichnungen (halbnah). Foto von Treder mit der Tochter der Fotografin Schulz-Fieguth (nah). Im Off dazu die Fotografin Schulz-Fieguth: "Eigentlich wollte ich, war es immer mein Wunsch Treder auch in Verbindung mit der Familie einzubeziehen, und ich wollte dass er sich auch als Familienmitglied versteht, und als dann meine Tochter geboren wurde kam mir der Gedanke das Treder vielleicht Pate sein könnte...(Fotoeinblendung: Treder vor einer Kreidetafel)...und, er war einverstanden, ja, ging sehr ernst an die Geschichte heran, und er sagte, ich werde als Kommunist in die Kirche gehen...(Fotoeinblendung des nachdenklichen Treder im Freien)...und werde das Kind über diesem Taufbecken halten weil ich überzeugt bin von der Bergpredigt, und in diesem Sinne stehe ich, also im Sinne der Bergpredigt, stehe ich als Pate für diese Kind da". Umschnitt. Rauchender Treder am Schreibtisch unter einem Foto von Einstein (halbtotal). Umschnitt

0:20:50

Jürgen Kuczynski in seinem Ohrensessel erzählt (halbnah) (O-Ton) "Einstein und Treder eint ein ganz großer Optimismus für die Zukunft der Menschen, trotz allem was heute noch passiert. Aber man kann sagen dass die letzten zwei- drei Jahre doch vielen anderen die weder Einstein noch Treder geglaubt haben, gezeigt hat dass wirklich eine Wandlung in der Richtung in der Einstein und Treder und auch ich natürlich und viele Kommunisten gedacht haben, doch die Welt in dieser Richtung entwickelt. Es ist ja so das Einstein, lange, Einsteins Warnung lange nicht beachtet wurden, weder in der Welt des Kapitals, noch in der Welt des Sozialismus, sein berühmtes Schreiben an die sowjetische Zeitschrift "Neue Zeit" ist ja erst nach 40 Jahren jetzt veröffentlicht worden unter der wundervollen Überschrift, etwa so "Alles was uns an Kleinigkeiten trennt spielt keine Rolle gegenüber dem was uns vereinen muß", und das ist ja heute die Politik der Sowjetunion und findet auch in Amerika mehr und mehr Menschen die in dieser Richtung denken, und wenn ich an mein Uralter denke, dann ist es eigentlich sehr schön, zumindest die ersten Ansätze einer Morgenröte noch erlebt zu haben...(Zoom auf das Gesicht von Jürgen Kuczynski)...und ich wünsche dass Jürgen Treder noch viel mehr von dieser Zeit erlebt, trotz seines schlechten Gesundheitszustandes. So, ich glaube damit können wir schließen". Umschnitt

0:22:50

Foto mit Jürgen Kuczynski und Hans-Jürgen Treder auf einem Sofa (nah). Foto des spazierenden Treder mit Stock (nah). Fotoporträt von Treder (nah). Umschnitt auf Stabangaben: Fotografien Monika Schulz-Fieguth. Dramaturgie Irmgard Ritterbusch. Konsultation Prof. Dr. Eckhard Kreisel. Mitarbeit Helmut Rinn und Lieselotte Schönfeld. Ton Hartmut Haase, Lutz Laschet, Rainer Pape. Trick Dieter Kühne. Schnitt Ilse Gebhardt. Produktion Alfred Mainka. Kamera Karl Farber. Regie Peter Rocha. DEFA-Studio für Dokumentarfilme, Gruppe Kontakt © 1989

0:24:00 ENDE

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