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Sanssouci

52:15 Min.
Deutschland
1990

Film-/Videoformat
Betacam SP

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieses Material zeigt Aufnahmen vom Schloss Sanssouci. Neben diversen Außenaufnahmen sind zudem Bilder von der Bildergalerie zu sehen sowie Statements von Restauratoren, die sich u. a. zu ihrer Arbeit, dem Bildersterben und dem Verfall der Plastiken im Park Sanssouci äußern.

Filmstab

Kamera
  • Arno Canzler
Redaktion
  • Ulli Oppold

Langinhalt

C1/1071:

 

Froschperspektive Ausschnitt Neues Palais mit Wappenadler; Abwärtsschwenk auf Türen; Mann geht Treppen hinauf, öffnet Tür zum Neuen Palais;

 

Interview mit Restaurator;

 

Restaurator OT zum Zustand der Objekte in Sanssouci/ Geschichte: "Preußen haben nicht sehr viel auf Dauer für die Gemäldepflege ausgegeben/ haben für ihre Zeit gebaut, hingehängt und damit war die Sache für sie erledigt/ haben schon im 18. Jahrhundert sehr viele Restaurierungsversuche/ Zustand der Gemälde nicht sehr gut/ in den 20er Jahren ist auch nicht viel gemacht worden/ Potsdam war sehr peripher/ Beginn mit der Erhaltung, Restaurierung in den frühen 60er Jahren/ 69 sind die Werkstätten erst gegründet worden/ seit ungefähr 20 Jahren werden zielgerichtet Gemälde restauriert.",

 

Restaurator OT zum Zustand der Objekte in Sanssouci: "Haben relativ ungünstige Erblast übernommen/ viele Bilder sind beschädigt gewesen/ nicht besonders gut erhalten/ unsachgemäß restauriert worden/ haben momentan erhebliche Probleme mit der Erhaltung, die so klimatisch bedingt sind...";

 

Restaurator OT zu den Ursachen des Gemäldeverfalls: "Hauptursache ist die zu hohe Feuchtigkeit/ unsere Räume sind nicht temperiert/ Luftfeuchtigkeit steigt rapide an/ haben über 100% Luftfeuchtigkeit/ geht über Monate und das führt zur Beschädigung der Kunstwerke...",

 

Restaurator OT zu den Öffnungszeiten;

 

Restaurator OT zu seiner Aufgabe: "Bemühungen, die wir in diese Richtung haben sind schon älter/ mein erster Vorgänger hat schon in den 70er Jahren darauf hingewiesen, dass wir qualifizierte Klimabedingungen brauchen/ wenn wir immer wieder restauriert haben, aber die Bedingungen sich nicht verbessert haben, dann waren unsere Bemühungen gleich null/ mit Unterstützung der Betriebsleitung hoffen wir zu erreichen, dass wir Temperierung bekommen/ nicht heizen, sondern temperieren...";

 

Restaurator OT zur Frage, von wem er jetzt Hilfe erwarte: "Problem ist, sie kennen ja die Situation unseres Landes/ Kunst ist bestimmt nicht existenziell notwendig/ kommt später/ wir erwarten eigentlich, dass wir kunstgesinnte Mäzene finden, die bereit sind uns Temperierungssysteme zu spenden/ später bereit sind uns bei der Installierung dauerhafter Anlagen zu helfen/ jetzt erst mal mit transportablen Systemen erst einmal über die nächste Zeit kommen/ dann perspektivisch fest installierte Einrichtungen bekommen...";

 

Restaurator OT zur Frage, ob die Gemälde grundsätzlich noch zu retten seien: "Ja natürlich/ grundsätzlich sind sie zu retten/ man kann alles restaurieren/ Knackpunkt ist dort, wenn Originalfarbigkeit verloren geht/ kann sie zwar restaurieren, aber das ist Ergänzung und nicht das Original/ das Original ist ja das entscheidende, was wir bewahren und ausstellen/ was den Kunstwert ausmacht/ ist ja unser nationales Kulturerbe/ geht ja um das Original...";

 

Restaurator zur Schwere des Verfalls: "In den letzten Jahren haben wir begonnen Revision zu machen/ mit relativ wenig Mitarbeitern/ haben Gemälderevision gemacht/ die letzten zwei Revisionsberichte -also 87/88, 89/90- sagen klar, dass ein großer Teil -durchschnittlich 20-30, in Sanssouci sind es 40%- in der Substanz bedroht sind...";

 

Restaurator OT zum geschätzten Schaden: "Eigentlich nicht/ Kunstwerke haben zwar einen Marktpreis, aber er ist letztendlich fiktiv/ ich würde das nicht schätzen wollen...";

 

Restaurator OT zur Frage, wie lange er mit seinem Team brauchen würde, um das Nötigste zu retten: "Sie meinen, dass wir den Zustand konsolidieren/ schwer zu sagen/ bei diesem Umfang kann man das nicht sagen/ würde auf jeden Fall über mehrere Jahre gehen/ in 8 oder 10 vielleicht soweit sind, dass alle Gemälde von der Substanz her einen zufriedenstellenden Eindruck bringen.";

 

Restaurator OT zur 'ersten Hilfe': "Erste Hilfe, die wir jetzt brauchen sind transportable Temperierungssysteme.../ welche, die sehr sicher sind/ müssen ja auch nachts laufen/ davon gehen wir aus, dass wir vielleicht mit 40 Geräten, wenn wir die zusammen bekommen erst mal die Schwerpunkte unserer Einrichtung verbessern können...";

 

Restaurator OT zur Frage, wie viele Bilder er insgesamt betreue: "Gesamtbestand unserer Einrichtung liegt bei 2500 Gemälden/ nicht alle ausgestellt/ knapp unter 1000 sind ausgestellt/ müssen von uns betreut werden/ ist ja nur ein Teil/ zweite Teil ist die Ausstellungstätigkeit, die ja einen wesentlichen Teil unserer Arbeit in Anspruch nimmt.";

 

Interview in der Werkstatt mit Restaurator T;

 

Restaurator erklärt Schäden an einem Bild/ an einer Kopie;

Restaurator OT zur Erhaltung und Restaurierung;

 

Finger GA fährt über Kopie; Aufzieher auf Kopie; Restaurator zeigt frühere und neuere Schäden an der Kopie; Sicherungsfleck GA; Schwenk über Kopie; Detailaufnahmen von der Kopie (Bild von Rubens);

 

Auszug aus dem Gemälderevisionsbericht GA mit Schriftzug "Gemälderevisionsbericht von 89/90- Sanssouci 86 Gemälde, davon 40 Substanzbedroht, 46% des Gesamtbestandes, 11 zeigen irreparable Schäden";

Schwenk über den Gemälderevisionsbericht mit Informationen zu den Gemälden der Bildergalerie und der Orangerie;

 

Froschperspektive Gerüst vor Schlosstrakt; Schwenk über Gerüst; verschiedene Aufnahmen vom Holzgerüst;

 

Neues Palais im Schlosspark T, leicht seitlich (z. T. mit Baugerüst)

 

 

C1/1072:

 

 

Schloss Sanssouci, innen: Blick in die Bildergalerie/Gemäldegalerie Sanssouci; Leute betrachten Gemälde WA; Schwenk über Gemälde;

Gemälde von Rubens mit Sicherungsflecken; Frauen OH betrachten Gemälde; Frau nah; Frauen OH; Besucher betrachten Gemälde, verschiedene Einstellungen; Gemälde von Rubens nah mit Sicherungsflecken; Sicherungsflecken GA, verschiedene Einstellungen;

Aufnahmen von diversen Gemälden aus der Bildergalerie Sanssouci (einige mit Sicherungsflecken);

Nonnen OH beim Betrachten der Gemälde;

Aufzieher auf Bildergalerie; Schwenk auf Gemälde; Nonnen seitlich;

Schwenk über Gemälde; Nonnen im Gespräch; Schwenk auf Gemäldeausstellung;

Bildergalerie T;

 

Bildergalerie außen (leicht seitlich), Schwenk auf Eingang zur Bildergalerie und zurück (2x);

Bildergalerie außen mit raffiniert gestutzten Bäumen im VG;

 

Schriftzug/ Inschrift "Sans, Souci." am kuppelbekrönten Mittelbau von Schloss Sanssouci; Aufzieher auf das Schloss;

Zoom auf Inschrift "Sans, Souci.";

"Blick von der Schlossterrasse in den Park zum Hauptbrunnen mit der Großen Fontäne im Gartenparterre; Brunnen nah; Männer gehen heran, sind in Gespräch vertieft; drei Leute sitzen auf Steinen, unterhalten sich; "

Blick vom Schloss aus auf den Brunnen T, Weinberganlagen im VG; Besucher gehen heran;

Zoom auf Fontäne;

Schloss Sanssouci leicht seitlich;

goldene Sonne GA; Aufzieher und Abwärtsschwenk auf Sonnen-Pavillon

 

 

C1/1073:

 

 

Interview mit Restaurator, Schloss Sansocsi im HG;

 

Restaurator OT zur Frage, warum er mit den Problemen jetzt erst an die Öffentlichkeit gegangen ist: "Weil uns dieses Problem zu diesen Zeitpunkt und nun erst im besonderem Maaße beschäftigt/ hängt zusammen mit der Öffnung der Berliner Mauer/ haben seitdem einen Besucheransturm, wie ihn die Schlösser und Gärten Potsdam Sanssouci bisher noch nie erlebt haben/ gegenwärtig doppelte Besucheranzahl/ rechnen in diesem Jahr mit etwa vier Millionen Besucher, hatten sonst zwei Millionen/ diese Besucher, über die wir uns natürlich freuen, bringen natürlich auch erhebliche Probleme mit sich/ Gesamtanlage der Schlösser und Gärten Potsdam Sanssouci ist ja generell gesehen in einem nicht unbedingt sehr guten Zustand/ die Belastungen, die mit den Besuchern auf uns zukommen, vergrößern dieses Problem/ waren der Meinung, müssten nicht nur immer berichten über die Schönheit der Schlösser und Gärten Potsdam Sanssouci, sondern wir müssten auch einmal die Öffentlichkeit suchen, um bewusst zu machen, mit welchen Problemen in restauratorischer und in denkmalpflegerischer Hinsicht wir es hier zu tun haben/ dahinter steckt vor allen Dingen, dass zwar in den letzten Jahren relativ umfänglich restauriert wurde, aber der Verfall der Anlage natürlich nicht in dem Maße aufgehalten werden konnte, wie das die Restaurierungsarbeiten in der Lage waren zu tun/ verzeichnen einen Verfall vieler Objekte innerhalb der Parkanlagen Sanssouci, im Neuen Garten und im Park Babelsberg, der unbedingt notwendig macht, mit mehr Intensität zu restaurieren und denkmalpflegerische Arbeiten zu beginnen/ dazu kommt noch, dass im Neuen Garten und im Park Babelsberg ganze Bereiche des Uferstreifens die ehemaligen Grenzanlagen umfassten und nun also von den Grenztruppen, die die Anlagen zwar abgebaut haben, natürlich aber als Ödland zurückgelassen worden und wir uns nun Gedanken machen müssen,es nun wieder in das neue Gartenreich einbeziehen.";

 

 

Restaurator OT zur ersten Hilfe: "Hat ihnen ja Herr Türmer (?) erläutert/ wohl vor allen Dingen zunächst Maßnahmen zur Raumklimatisierung/ möchte Augenmerk nicht nur auf bedrohte Gemälde richten/ möchte aufmerksam machen darauf, dass Schloss Sanssouci eine Vielzahl - es sind über 300 Plastiken, die im Außenraum stehen, sind wertvolle Plastiken aus italienischem Marmor- die durch die zunehmende Umweltverschmutzung auch sehr beeinträchtigt sind und einige Plastiken dem Verfall sehr nahe sind/ müssen uns auch hier überlegen, wie wir wirksame Maßnahmen ergreifen, um diesen Verfall zu begegnen...";

 

Restaurator OT zu weiteren Maßnahmen; Restaurator OT zum Schloss Bellvedere; Restaurator OT zu weiteren Gebäuden, die erhalten werden müssen;

 

Restaurator OT zu finanziellen Möglichkeiten: "Müssen zunächst einmal abwarten, wie sich die gesamte Entwicklung in der DDR vollziehen wird/ haben neue Regierung/ haben neuen Kulturminister/ erwarten dessen Regierungserklärung/ sind gespannt/ wäre vermessen zu erwarten, dass die Regierung der DDR ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stellen kann, um unsere Schlösser zu erhalten/ sind auch interessiert Sponsoren zu finden, die uns finanziell unterstützen und natürlich auch Handwerksbetriebe zu finden in Westberlin, Westdeutschland, die hier einsteigen und helfen wertvolle Bausubstanz oder auch Bereiche des Gartens oder auch die Gartenplastiken zu erhalten .";

 

Interview T mit Schloss Sanssouci im HG; Restaurator steht neben Marmorplastik;

Restaurator OT zu den Plastiken: "Sind hier über 300 Plastiken von italienischem Marmor, die hier im Schloss Sanssouci stehen und das Jahr über Wind und Wetter ausgesetzt sind/ Plastiken leiden auch unter der zunehmenden Umweltverschmutzung/ durch die Beeinträchtigungen, die durch die Umwelt entstehen, wird die Oberfläche des Marmors hier sehr stark angegriffen/ Oberfläche löst sich auf und bildet gute Angriffsfläche für Algen und Moose/ dringen in die Struktur des Marmors ein/ zerstören Marmor von innen/ Skulptur wird morbide/ im Extremfall dann bei den geringsten Belastungen auseinanderbrechen kann/ hier ist ein besonders schwerwiegendes Beispiel.../ schwer beschädigt/ fehlt italienischer Marmor...";

 

Detailaufnahmen von der Marmorstatue; Hand steicht über Bein der Marmorplastik; Interview T mit Marmorplastik im HG;

 

Marmorplastik angeschnitten GA; Marmorplastik/ Büste; Büste GA, seitlich; diverse Aufnahmen von Marmorplastiken;

Blick auf Weg in der Parkanlage mit Marmorplastiken;

Gebäude der Bildergalerie; Bildergalerie T;

Kopf einer Marmorplastik GA; Aufzieher auf Marmorplastik T;

Detailaufnahmen von der Marmorplastik; Seitenansicht der Bildergalerie mit Straße im VG;

 

Ausschnitt Sendebeitrag zum Schloss Sanssouci mit klassischer Musik unterlegt (ohne Text)

 

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