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Schlacht am Bild

Regie: Ted Tetzke, 21 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1988

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
581
Sonstiger Titel
Panorama
Englischer Titel
Battle On Canvas
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Dieser Farb-Dokumentarfilm berichtet über den Maler Werner Tübke, der 12 Jahre lang an seinem Kunstwerk "Die Frühbürgerliche Revolution in Deutschland" arbeitete. Zeitgerafft erleben wir das Entstehen des 14 Meter hohen und 123 Meter langen Gemäldes, das damit zu einem der größten und figurenreichsten Bilder der Kunstgeschichte gehört. Welche Mühen, Strapazen und Etappen es bis zur Fertigstellung in der Rotunde des Panorama Museums von Bad Frankenhausen in Thüringen zu überwinden gilt, hält der Dokumentarfilm auf detailreich-informative Weise fest.

Filmstill zu "Schlacht am Bild"

(R: Ted Tetzke, 1988) Fotografen: Jürgen Partzsch, Ted Tetzke

Filmstill zu "Schlacht am Bild"

(R: Ted Tetzke, 1988) Fotografen: Jürgen Partzsch, Ted Tetzke

Filmstab

Regie
  • Ted Tetzke
Drehbuch
  • Ted Tetzke
Kamera
  • Ted Tetzke
  • Jürgen Partzsch
Schnitt
  • Evelyn Kuhnert
Dramaturgie
  • Ruth Schmal
Musik
  • Karl-Ernst Sasse
Produktionsleitung
  • Heinz Kuhnert
Beratung
  • Günter Meißner
Person, primär
  • Eberhard Lenk
  • Werner Tübke
Person, sekundär
  • Lucas Cranach der Ältere
  • Thomas Müntzer
  • Albrecht Dürer
  • Martin Luther

Langinhalt

0:00:00

Titeleinblendung "Schlacht am Bild". Ein Film von Ted Tetzke. Umschnitt. Blick von unten über die Treppe auf einen Teil des Gemäldes im Panorama Museum (halbtotal). Umschnitt. Panoramaschwenk über das entstehende Monumentalgemälde "Die Frühbürgerliche Revolution in Deutschland" im Panorama Museum in Bad Frankenhausen (halbtotal). Umschnitt. Blick aus der Kuppel des Museums auf den Maler Werner Tübke (halbtotal). Sprecher: "Juli 1987, hier geht ein Mann an seine Arbeit. Vor 12 Jahren hat er den Vertrag für dieses Bild unterschrieben...der Liefertermin ist nach hinten offen...(Blick auf Tübke vor seinem Werk)...Das Format des Bildes ist ungewöhnlich, es hat die Höhe eines etwas vierstöckigen Hauses und Länge einer mittleren Straße, in Zahlen übersetzt heißt das, es ist 14 Meter hoch und 123 Meter lang...(Tübke prüft einen noch zu auszumalenden Teilbereich)...Jetzt ist der Maler Werner Tübke mit seiner Arbeit fast fertig. Auch gute Freunde vom Fach hatten ihm damals abgeraten, im Jahre 1976, aber was mag ihn, dem Professor, Multipreisträger, Dr. h.c....(Blick auf das Mischen von Farben mit einem kleinen Spachtel)...und Mitglied mehrerer Kunstakademien Europas zur Zeit der Auftragsannahme im Alter von 47 Jahren bewogen haben solch ein Risiko einzugehen"? Umschnitt

0:01:45

Blick durch ein Malergerüst auf den arbeitenden Tübke (halbtotal). Rückwärtszoom von Tübke auf die Gerüstkonstruktion und einen Teil des Panoramabildes (halbtotal). Sprecher: "Werner Tübke: Schon oft habe ich mich geärgert das ich beim Malen zu schnell an den Rand gekommen bin, jetzt kann ich mich mal so richtig ausmalen". Umschnitt. Blick von oben auf Bad Frankenhausen (halbtotal). Kameraschwenk auf das über der Stadt gebaute Panorama Museum auf dem Gelände der letzten Schlacht des deutschen Bauernkriege im Jahre 1525 (halbtotal). Umschnitt. Blick von unten auf den Rundbau des Museums (halbtotal). Sprecher: "Auf diesem Platz endete im Mai 1525 das Schicksal von Thomas Münzer und das von 6.000 Bauern. Heute steht hier, diesem Ereignis zu ehren, die Galerie für ein Bild". Umschnitt auf Skizzen aus dem Jahre 1976 des Malers Werner Tübke von der Motiverkundung für das geplante Gemälde (nah). Sprecher: "Drei Jahre dauert die Vorbereitungsphase. Er reist, liest, studiert über Kirchen, der Rechts,- Sozial- und Militärgeschichte, über Sitten und Gebräuche, Wunderglaube, Hexerei. Er umkreist zeichnend sein Thema...(Filmeinblendungen)...und denkt sich so in die Zeit zurück". Kameraschwenk über eine Skizze zum "Zug der Pestkranken" (nah). Sprecher: "Im Reichtum der Brauntöne liegt schon der Übergang zur Malerei (Einblendung). Noch 1976 entstehen erste Gemälde...(Kameraschwenk über einen Gemäldeteil von der "Verspottung des Ablasshändlers")...Offenbar geht es dem Maler hier zum eigenen Nachempfinden der realistischen Sprache der Dürerzeit. Neben dem Mönch am Baum (Einblendung) das Zeitsatirische Symbol des Papstesels (Einblendung) eine Tiara-gekrönte Mißgeburt aus Tier, Mensch und Teufel". Umschnitt

0:03:55

Kameraschwenk über die Szene "Im Schlachtberg 1525" auf dem Gemälde (halbnah). Sprecher: "Das Zentralmotiv, die Schlacht (Kameraschwenk über die Szenen). Ein Dilemma offenbart sich, wie sollte die Fülle der Figuren untergebracht werden ohne sich gegenseitig zu verdecken? Tübke löst das Problem 1978 im Gemälde "Die Kogge". (Einblendung) Durch die Einbindung verschiedentlicher Perspektiven schafft er sich bis an den oberen Bildrand den Raum für einen riesigen Schauplatz (Einblendung). Leipzig 1979, Werner Tübke beginnt mit der Arbeit an einer 1: 10 Fassung (Fotoeinblendung). Etwas kaum begreifbares geschieht, eines der größten und figurenreichsten Gemälde der Kunstgeschichte entsteht ohne stützenden bildnerischen Entwurf (Fotoeinblendungen von Tübke und seinen Malarbeiten). Abgeschirmt vom Tageslicht entsteht in streng eingeteilt in Zehnstundentagen in einer Art Malrausch (Überblendung von der Skizze auf die farbig ausgemalte Fassung der Kreuzigung) von links nach rechts, und von oben nach unten, Zitat Tübke, in zweieinhalb Jahren das Bild (Einblendung Schrift Tübkes "Untermalung Ausführung 2.7.82"). Auf der Rückseite des Bildes die Notate eines extravertierten Kraftaktes eines Mannes". Blick auf die Notizen Tübkes auf der Rückseite "4.4.79 - 14.1.81 und 4.4.81 - 19.11.81" (nah). Umschnitt. Blick von oben auf die 1:10 Fassung des Gemäldes (halbtotal). Sprecher: "Tübke ist mit seinem Thema durch". Umschnitt

0:05:20

Detailaufnahmen aus dem Gemälde mit Kameraschwenk (nah). Sprecher: "Nicht einmal andeutungsweise kann unser Überblick die bildnerische Leistung der 3.000 Figurenszenerie erfassen und ihre Fülle an Zeitmetaphern (Kameraschwenk über die Szene der Prophezeiung). Die Prophezeiung für 1524/25 im Sternzeichen des Fisches, vom Untergang der Alten und Aufgang der Neuen Welt". Kameraschwenk über die Szene "Die Schlacht in der hellen Maienlandschaft um Frankenhausen" (nah). Kameraschwenk zu Thomas Münzer mit gesenkter Bundschuhfahne auf dem Panoramabild (nah). Kameraschwenk über "Das Hoffnungszeichen von Regenbogen und Halo" (nah). Überblendung zum "Lebensbrunnen der Zeitrepräsentanten" mit Dürer, Luther und Cranach in der Mitte (nah). Kameraschwenk auf die Szene "Galgen und Folter" mit der Rache des Siegers (nah). Überblendung mit Kameraschwenk über "Das Leben des arbeitenden Volkes" (nah). Sprecher: "Als Luthergleichnis "Die Versuchung des heiligen Antonius" (nah). Kameraschwenk auf "Der Riss im alten Weltbild" (nah). Kameraschwenk zu "Prophetie des Jeremia" (nah). Kameraschwenk zur Szene "Die Fürsten Europas spielen um ihre Länder" (nah), daneben "Die Speichellecker vor den Adeligen" (nah). Überblendung

0:06:50

Sprecher: "Immer wieder Dämonen und Narren (Filmeinblendung). Mit dem Sündenfall Adam und Evas (Einblendung) beginnt die Saat der Gewalt, aber auch Widerstand und Hoffnung. Eine Geschichte von Leiden und Leidenschaften mit wenigen Sternstunden". Überblendung auf "Das in winterlicher Nacht liegende Deutschland am Vorabend der Revolution" (nah). Überblendung auf das Gesicht von Werner Tübke vor seinem Gemälde (nah). Umschnitt auf die große Ausstellungshalle im Panorama Museum während der Bauphase (halbtotal). Umschnitt. Blick auf die Hilfskräfte für das Hochziehen der riesigen Leinwand bei ihrem Treppenaufgang zum oberen Bereich des Rundbaues (halbtotal). Sprecher: "Gleichsam im Zugzwang sind in Bad Frankenhausen technische Probleme zu lösen. Im Mai 1982 wird die Tonnenschwere Leinwand von 54 Männern in 18 Minuten hochgezogen". Blick auf die halb hochgezogene Leinwand vor den Wänden des Rundbaues (halbtotal). Umschnitt auf das Mischen der Grundierungsfarbe in Zinkkannen und Eimern (halbnah). Sprecher: "Nun kommen die Grundierungsspezialisten aus Podolsk mit der Geheimnisumwitterten Rezeptur der altrussischen Ikonen". Blick auf einen Quast mit langem Stiel im Eimer der Grundierung (halbnah). Umschnitt auf das Grundieren der großen Leinwand mit mehreren Männern (halbtotal). Sprecher: "Leuchtkraft und Haltbarkeit des Bildes für Jahrhunderte wird durch diese Grundierung bestimmt". Umschnitt

0:08:00

Blick auf einen Zeichner bei der Übertragung des Projizierten Bildteile auf die Leinwand (halbnah). Umschnitt auf den Zeichner auf dem Gerüst (halbtotal). Sprecher: "Ende April 1983 sind die Umrisse von 900 projizierten Feldern des typischen Bildes in zehnfacher Vergrößerung auf der Leinwand". Umschnitt auf das große Malgerüst vor der Leinwand (halbtotal). Sprecher: "Zu gleichen Zeit hat Werner Tübke in Leipzig andere Probleme zu lösen...(Blick auf den Maler vor einer Leinwand)...Wie kann die Vergrößerung ohne Vergröberung gelingen? Wie kann die Leuchtkraft und Formpräzision der Lasurmalerei des Modells auf der großen Leinwand erreicht werden?...(Kameraschwenk von der kleinen Vorlage auf die entstehende Vergrößerung)...Er nennt es, sich hochmalen. Es entstehen ein halbes Dutzend Bilder in Vergrößerungen von 1:2, auch im Verhältnis 1:1, teilweise schon in der "Alla Prima"-Technik...(Blick auf das konzentrierte Gesicht des Künstlers)...Dann hat Tübke auch dieses Problem gelöst". Rückwärtszoom auf Tübke vor einem Gemälde im Verhältnis 1:2 (halbtotal). Umschnitt. Blick von oben auf den ankommenden Tübke in der Vorhalle des Panorama Museums (halbtotal). Sprecher: "Mitte August 1983, Werner Tübkes Gang durch seinen Zauberberg...(Blick auf den gehenden Tübke vor den Teilbereichen 14 bis 20 der grundierten Leinwand mit Vorzeichnungen)...Die Leinwand hat die richtige Spannung, die Grundierung ist perfekt, die Vorzeichnung hat ihren eigenen und stimulierenden Reiz. Der nächste Akt des Dramas kann beginnen...(Tübke prüft die grundierte Leinwand)...noch zögert der Maler. Experten haben für die malereische Ausführung Jahrzehnte berechnet, wird seine Zeit dafür reichen". Tübke geht weiter zwischen den Bereichen 21 bis 32 (mit Rückwärtszoom, halbtotal). Blick auf den im Verhältnis kleinen Tübke vor der 14 Meter hohen Leinwand (total). Umschnitt

0:09:35

Blick auf das Datum "16.8.1983" auf dem Bild im Dachgeschoss (nah). Sprecher: "An diesem Tag steigt der Maler in das Dachgeschoss des Bildes. Da oben, vor den Motiven des "Jüngsten Gerichts" (Einblendung) herrschen 35 Grad plus. Von diesem Tag gibt es wieder mal nur einige Fotos". Fotos mit Tübke und Palette im Dachgeschoss (nah). Sprecher: "In den folgenden Monaten ist Tübke noch allein und kommt gut voran, er schafft 150 Quadratmeter". Rückwärtszoom vom ausgemalten oberen Bereich auf die große farblose Fläche mit den Vorzeichnungen (halbtotal). Blick auf die Helfer vor dem Teilbereich mit dem Regenbogen (halbtotal). Sprecher: "Ab Januar 1985 kommen nach und nach die fünf Helfer, die die strenge Eignungsprobe zur Einordnung bei bewahrter eigener Kreativität bestanden haben...(Blick auf das Gerüst vor der Leinwand)...Sie arbeiten auf einem zweiten fahrbaren Gerüst, dem Meisterturm gegenüber...(Blick auf einen Helfer auf den Gerüst)...Ihnen ist das obere Drittel zugewiesen...(Blick auf das Mischen der Farben auf der Palette)...Man hat sich nach den Erfahrungen des Meisters auf gleiche Grundprinzipien beim Malen geeinigt und lange vorher prämiert...(Blick auf die Pinselstriche der Helfer)...Um eine auf dem Punkt genaue Werktreue zu erreichen, werden Farbfotos benutzt...(Blick auf einen malenden Helfer mit einem Farbfoto in der linken Hand)...dennoch verlangt jeder Quadratzentimeter Malerei ein eminentes Einfühlungsvermögen". Blick auf einen malenden Helfer in gebückter Haltung im Deckenbereich des Panorama Museums (halbnah). Umschnitt. Blick von unten auf das Verschieben der Arbeitstürme (halbnah). Sprecher: "Die beiden Arbeitstürme wandern, Windjammern gleich, voran getrieben vom besessenen Arbeitswillen des Meisters, im Uhrzeigersinn an der schier unendlichen Leinwand entlang". Umschnitt

0:11:20

Fahraufnahme mit dem Arbeitsturm und Blick auf die farblich bearbeiteten Gemäldeteile (halbtotal). Sprecher: "Noch im kleinsten Detail soll die Kraft des Ganzen stecken, ob in einem Metern Höhe oder in 14 Metern. Tübke überprüft die Leistung eines jeden Einzelnen...(Blick auf den kontrollierenden Tübke)...am Ende des gut zehnstündigen Arbeitstages, denn nach alter Bauhüttengesinnung...(Blick aus der Kuppel auf den kontrollierenden Tübke in der Mitte des Raumes)...muß das Werk wie von einer Hand gemalt aussehen". Umschnitt. Rückwärtszoom vom Ausschnitt "Prophetie des Jeremia" (nah). Sprecher: "Eineinhalb Jahre schinden sich die sechs Maler in mönchischer Abgeschiedenheit. Endlich, nach mehreren Versuchen, haben wir unseren Termin für das erste Interview, es ist Januar 1985, die Stimmung im Atelier von Bad Frankenhausen ist gut. Von den über 1.700 Quadratmetern ist knapp die Hälfte geschafft". Umschnitt auf Werner Tübke vor dem entstehenden Großgemälde (halbnah) (O-Ton) "Ja, ich habe vor 15 Monaten nicht für möglich gehalten das wir bis heute etwa...700 Quadratmeter schaffen würden, wobei mir klar ist es immer auf die Qualität ankommt, aber die ist gleichmäßig geblieben, sie ist ja auch nicht zu steigern. Ich denke der Grat der Anspannung der Kollegen und von mir ist nicht größer als er sein kann für einen langen Marsch, für kurze Strecken müßte man anders arbeiten. Ja, wir sind sehr zufrieden, ja". Umschnitt

0:12:45

Blick von unten auf die beiden fahrbaren Arbeitsbühnen (halbtotal). Umschnitt auf den sitzenden Tübke vor einem 1:10 Teilbereich seines Bildes das vor dem Großgemälde steht (halbtotal). Sprecher: "Eine Studie der akribischen Werktreue. Werner Tübke der etwa zwei Drittel der gesamten Wand ausführt, prüft jede Szene trotz Farbfotoausschnitt an dem Modell des Originals der 1:10 Fassung...(Kameraschwenk vom Farbfoto über die 1:10 Fassung auf das Großgemälde)...Fünf bis sechs Mal täglich steigt er vom Turm...(Blick auf Tübke bei der Kontrolle Farbfoto, 1:10 Fassung und Original)...um sich die feinsten Farbwerte einzuprägen. Notizen mit Farbwerten auf den Fotos (Einblendung) stützen die Erinnerung". Umschnitt auf den malenden Tübke (halbnah). Sprecher: "Die seltenen Aufnahmen der Hand des malenden Meisters (Filmeinblendung). Im Jahr 1986 war sie auf höchste gefährdet, von der dauernden Anspannung riss eine Sehne. Eine komplizierte Operation stellte die Funktionsfähigkeit wieder her (Blick auf die malende Hand). In diesem Jahr 1986 wächst das Werk nur um 100 Quadratmeter. Ein gefallener Landsknecht (Einblendung) aus feinsten Lichtern und Schattierungen wächst die Körperlichkeit aus der Fläche. Kein Betrachter wird all die Feinheiten sehen, deren Summe die einzigartige Qualität dieses Monumentalgemäldes erst ausmacht". Blick auf die Farbe mischende Hand von Tübke (halbnah). Zwischenschnitte der feinen Malarbeiten am Arm des Landknechts (nah). Umschnitt. Tübke legt die Palette hin, geht einen Schritt zurück und betrachtet den eben gemalten Teil (halbnah). Umschnitt auf das Bild des gefallenen Landknechtes (nah). Umschnitt

0:14:55

Blick auf ein gerahmtes Selbstporträt von Tübke im Atelier (halbnah). Sprecher: "Sommer 1987, die Vollendung ist nahe (Blick auf einen Arbeitstisch mit ausgedrückten Farbtuben) etwa 90.000 Farbtuben sind verbraucht (Blick auf die Tuben) aufgetragen in der klassischen Art der Tafelmalerei. Die Leinwand hat nun an 3 Tonnen Gewicht hinzu gewonnen". Blick von der Arbeitsbühne auf die abgehende Holztreppe neben der Leinwand (halbtotal). Umschnitt auf einen malenden Helfer im Bereich "76" des Monumentalgemäldes (halbtotal). Sprecher: "Seit vielen Monaten arbeitet Werner Tübke mit nur noch einem Helfer...(Blick auf den malenden Helfer mit einem Farbfoto in der linken Hand)...Eberhard Lenk hat die Strapazen an der Wand am besten verkraftet. Als Anerkennung für seine Gefolgschaft darf sich der Maler in einer der Figuren im Mönchsgewand selber porträtieren". Umschnitt auf das Selbstporträt von Eberhard Lenk im Mönchsgewand (nah). Umschnitt auf den fertiggestellten Bereich "Schiff auf dem Trockenen" mit dem prüfenden Tübke davor (halbtotal). Zoom auf den gehenden Tübke und seinen prüfenden Handgriffen auf dem Gemälde (halbtotal). Sprecher: "Vielleicht erinnert sich Tübke an den Tag der weißen Wand vor über vier Jahren, wenn er jetzt gegen den Uhrzeigersinn seine Arbeit abschreitet. Selbstphysische und kreative Investition, wie in seiner Bildwelt lagen Leid und Lust für ihn engstens beieinander. Halleluja, es ist vollbracht. Fast". Umschnitt

0:16:30

Blick auf den Ausschnitt um den Bereich "Prophetie des Jeremia" (halbnah). Kameraschwenk von der Arbeitsbühne über das Monumentalgemälde bis hin zu Werner Tübke (halbtotal). Zoom von der Arbeitsbühne auf Tübke vor einer kleinen weißen Fläche (halbtotal). Sprecher: "11. September 1987. Die letzte weiße Fläche auf dem Bild, der Schuh des Schmeichlers. Das Motiv hat die Größe von etwa 30 mal 40 Zentimetern und Werner Tübke benötigt dafür 19 Minuten". Blick auf das Farbfoto in der linken Hand von Tübke (nah). Umschnitt auf die malende Hand von Tübke am Schuh (nah). Umschnitt. Blick von oben auf den prüfenden Blick von Tübke in einigem Abstand vom Gemälde (halbtotal). Kameraschwenk von oben über den Gang von Tübke an die Leinwand (halbtotal). Umschnitt auf das Gesicht des Malers (nah). Gegenschnitt auf den Schuh des Schmeichlers (nah). Rückwärtszoom vom Schuh auf den malenden Tübke (halbtotal) (O-Ton) "Das wars, ja. Das ist wirklich da (zeigt auf das Gemälde) das Ding hier. Das hatte ich übersehen, sehen Sie? (Zeigt es in die Kamera) Der letzte Strich. (Frage aus dem Off: "Kein Champagner"?) Hast Du ein Gläschen da? Das ist gut, das ist Arbeit, das mach ich jetzt nicht (Frage aus dem Off: "Das kann doch alles weg gebaut werden"?) Elf Jahre Elend". Blumen werden gereicht (halbnah) (O-Ton) "Herzlichen Glückwunsch". Tübke nimmt den Strauß entgegen (halbnah) (O-Ton) "Wunderbar, für die Firma, insgesamt". Blick auf den weg gehenden Tübke vor dem Großgemälde (halbtotal). Tübke legt den Blumenstrauß auf einen Stuhl und kommt zurück (halbtotal) (O-Ton) "Wie geht denn das jetzt weiter? Müssen wir abwarten (schaut auf die Uhr) In einer viertel Stunde ist das Essen fertig, wenn ich mich jetzt nicht irre, und die Firma müßte sich dann mit Heise kurzschließen". Frage aus dem Off: "Kann man solch ein Gefühl beschreiben wie einem jetzt zumute ist"? Tücke (halbnah) (O-Ton) "Ich habe keine Gefühle mehr, ha, ha, ha, sämtliche ausgeführt, ne, gar nicht. Meine Ärztin fragte mich schon, man kann nicht darauf antworten, das merkt man erst ein paar Wochen später". Frage aus dem Off: "Entsteht da nicht die große Langeweile"? Tübke (halbnah) (O-Ton) "Ne, in der nächsten Woche habe ich das erste Bild schon wieder fertig, ein kleines, 15 Zentimeter große Figuren, bon". Umschnitt

0:19:45

Blick auf den weg gehenden Werner Tübke vor seinem Monumentalgemälde (halbtotal). Sprecher: "Für seine Arbeit wurde der Maler Werner Tübke von seinem Auftraggeber, der Regierung der DDR, mit dem Nationalpreis ausgezeichnet". Umschnitt auf einen Rolltitel mit Stabangaben: Dramaturgie Ruth Schmal. Fachberatung Dr. Günter Meißner. Trickgestaltung Hans Moser und Thomas Rosié. Schnitt Evelyn Kuhnert. Musik Karl-Ernst Sasse. Kamera Ted Tetzke und Jürgen Partzsch. Produktion Heinz Kuhnert. Buch und Regier Ted Tetzke. Ein Film des DEFA-Studios für Dokumentarfilme, Produktionsgruppe "forum". DDR 1988. Abblendung

0:20:35 ENDE

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