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Schulenberger Dorfgeschichte

Regie: Gerhard Jentsch, 24 Min., Farbe, Dokumentarfilm
Deutsche Demokratische Republik (DDR)
1960

Film-/Videoformat
35 mm
Länge in m
1398
Anlaufdatum

Kurzinhalt (Deutsch)

Ein Farb-Dokumentarfilm, der die Pioniergruppe des Ortes Schulenberg begleitet und anhand eines anschaulichen Dorfmodells, welches in Form eines Spieles gezeigt wird, den dörflichen Zehnjahresplan vorstellt. Am Beispiel des Arbeitstages der Melkerin Gerda wird mit Einblendungen die "Zukunft" von Schulenberg gezeigt, die soll durch eine konsequente Modernisierung der Landwirtschaft und dem Aufwerten des Dorfes durch Baumaßnahmen im kulturellen und wirtschaftlichen Bereich erreicht werden. Die gesteckten Ziele können nur durch den Fleiß, dem Können und der schöpferischen Phantasie aller Dorfbewohner verwirklicht werden zum Wohle der Menschen und der Region.

 

Filmstab

Regie
  • Gerhard Jentsch
Drehbuch
  • Fritz Gebhardt
Kamera
  • Rolf Sohre
Schnitt
  • Waltraud Hartmann
Szenenbild
  • Heinz-Helmut Bruder
Dramaturgie
  • Armin Georgi
Musik
  • Gerhard Bielig
Sprecher
  • Günter Haack

Langinhalt

0:00:00

Kuh auf der Weide (nah). Melkerin Gerda kommt mit Melkschemel und einem Tuch und säubert das Euter (nah). Gerda (Blick von unten, nah) (O-Ton) "Komm Lise" und fängt an zu melken. Ein Blatt Papier wird ihr von einem Jungen vor das Gesicht gehalten (nah) (O-Ton) Gerda "Was willst Du denn hier?". Junge antwortet (O-Ton) "Ich wollte Dich an heute Abend erinnern". Gerda (O-Ton) "Zeig mal her". Zettel wird eingeblendet (nah) "Heute Abend ! Nicht vergessen ! Wir bauen in der Vollversammlung Schulenberg wie es 1970 sein wird. Die Pioniere. Der Vorsitzende". Gerda sagt dem Jungen (halbnah) (O-Ton) "Du kannst den Vorsitzenden mal fragen ob er...". Zwei Männer kommen zu Gerda, dem Jungen und der Kuh (halbnah). Einer der Männer sagt (O-Ton) "Gibts was für mich?". Gerda (O-Ton) "Ah, da ist ja noch wer, da ich ich Dich ja gleich selber fragen, Vorsitzender". Gerda (nah) weiter: "Wirst Du heute auf Deiner Versammlung auch die Transportwagen für die Milchkannen haben, und die Siebfilter und das andere Zeug alles, das würde mich heute Abend interessieren, aber was 1970 ist...". Der Vorsitzende (nah) (O-Ton) "Die Wagen und die anderen Sachen die werden wir heute Abend noch nicht da haben, aber der Werner wird da sein, und was ihn interessiert das müßte doch eigentlich auch Dich interessieren". Der Vorsitzende sieht dabei Werner an (nah). Gerda (nah) (O-Ton) "Dann komme ich gleich garnicht. Früher habe ich bei meinen Eltern geschuftet auf unserem Hof, dann dachte ich durch die LPG wirds besser und jetzt beschwert er sich das ich keine Zeit habe für ihn und für mich. Da gefallen ihm meine Haare nicht, an der Sonja von den Pionieren soll ich mir ein Beispiel nehmen, Bücher soll ich lesen, das verlangt er von mir. Aber das ich nach 8 Stunden im Stall genug habe daran denkt er nicht....und Versammlung, besonders wenn ausgewachsene Männer Kinderspiele treiben". Unter den O-Ton von Gerda werden Einstellungen von dem Vorsitzenden und Werner (nah) und von Gerda (nah, Blick von hinten bei Melkarbeiten) eingeblendet.

0:01:36

Der Wohnraum von Gerda mit geblümter Tapete, Schränken, Leseecke mit Tischlampe und Radio und einem Sessel (Schwenk, halbnah). Gerda bei der Haarpflege vor einem Spiegel mit Waschtisch (nah). Gerda blickt aus dem Fenster auf die vorbeigehenden Pioniere in der Dunkelheit (halbnah). Pioniergruppe (Blick von oben) mit Musikinstrumenten auf der Straße (halbnah). Gerda greift zur Jacke, zieht sie an, kämmt noch einmal ihr Haar am Waschtisch und verläßt den Raum kurz vor 19 Uhr (halbnah).

0:02:51

Versammlung der Dorfbewohner und jungen Pioniere im Außenbereich vor dem dörflichen Kindergarten (total und halbtotal). Der Vorsitzende tritt vor und spricht (nah) (O-Ton) "Nun setzt euch mal hin, wir wollen anfangen. Kolleginnen und Kollegen, liebe junge Pioniere. Eigentlich wollten wir heute den Dorfplan bis 1965 behandeln, aber in unserem Mecklenburg ist das Neue längst nichts Neues mehr". Eingeblendet werden die Dorfbewohner und Pioniere (halbnah und nah). O-Ton-Fortsetzung "Deshalb haben wir uns vorgenommen diese Versammlung auf eine andere Art durchzuführen, die Idee kommt von unseren Kindern, sie kamen zu mir und wollten wissen wie unser Dorf aussehen wird wenn sie mal Genossenschaftsbauer sein werden. Wir haben dann gemeinsam diese Vollversammlung vorbereitet, weil es doch alle interessieren müßte, wie wir in 10 Jahren leben werden".

0:03:57

Die jungen Pioniere musizieren und singen vor dem Haus mit Schild "Kindergarten" (halbtotal und Zoom) (O-Ton-Gesang) "Wir haben uns was ausgedacht, wir haben uns ein Spiel gemacht, denn wissen will doch jedes Kind wie es aussieht wenn wir größer sind und auch den Großen gibts ein Ziel das Schulenberger Spiel". Beifall der anwesenden Dorfbewohner (halbnah). Die jungen Pioniere (nah) laufen zur Platzmitte und rollen eine Decke von dem aufgebauten Podest (halbtotal), sichtbar wird ein Modell des Ortes Schulenberg (halbtotal).

0:04:44

Pionier Peter erklärt mit Zeigestock das Modell (nah) (O-Ton) "Das ist Schulenberg wie es heute aussieht. Das ist das Dorf, das ist Fahrenhaupt, das ist Dorf Kneese. Dort liegt unser neuer Technikstützpunkt, schon im nächsten Jahr wird die Straße zwischen Dorf Kneese und dem Dorf neu gemacht damit nicht mehr soviel Federbrüche sind". Der Vorsitzende und die Dorfbewohner hören lachend zu (halbnah). Weitere Pioniere fangen an mit Modellsand etc. die Straße zu erneuern (halbtotal und nah). Pionierjunge erklärt weiter (nah) (O-Ton) "Noch in diesem Jahr wird das Wohnheim für die Lehrlinge fertig...". Pionier stellt neues Hausmodell an die Stelle (halbtotal). (O-Ton) "1962 werden an der Kneesenerstraße neue Wohnhäuser für 15 Familien fertig". Pionier stellt die neuen Hausmodelle auf (halbnah) und der Vorsitzende schaut stolz zu (nah). (O-Ton) "Und 1965 soll diese Straße, die Hauptstraße des neuen Schulenberg sein. Und jetzt kommt was ganz tolles, ein neues Kulturhaus wird gebaut, mit einem Theatersaal, einer Gaststätte, Club- und Fernsehräumen, einem Leseraum und Lehrräume für die Dorfakademie". Eingeblendet werden Dorfbewohner, Pioniere und Hausmodelle (halbtotal, halbnah und nah).

0:05:44

Dorfbewohnerin (nah) ruft (O-Ton) "Baut lieber ein Wirtschaftshaus mit ner Wäscherei, die Kultur fängt mit der Sauberkeit an". Dorfbewohner lachen (halbnah). Der Vorsitzende unterbricht den vortragenden Pionier Peter (halbnah) (O-Ton) "Wart mal Peter. Sag mal genauer Luci wat Du meinst". Luci (nah) spricht (O-Ton) "Ich meine die Kultur ist wichtig, aber vielleicht kommen wir noch paar Jahre länger mit unserem alten Saal aus. Baut uns lieber ein Wirtschaftshaus, was uns Frauen die Arbeit erleichtert und ein Warenhaus, denn wenn wir mehr Zeit haben geht das mit der Kultur auch besser. Andere Dörfer haben das schon längst". Eingeblendet wird das Dorfmodell, die Dorfbewohner und Gerda (halbnah und nah). Es entsteht eine lebhafte Diskussion (halbnah). Junger Pionier hält ein Hausmodell hoch (halbnah und nah).

0:06:32

Überblendung in die Zukunft von Schulenberg: Dorfwirtschaftshaus von außen mit gefüllter Wäscheleine und Lieferwagen im Hof (halbtotal). Eine neue Siedlung mit Autos und Motorrad (Gesamtansicht). Ein Dorfwarenhaus mit großen Schaufenstern, davor ein Lieferwagen der entleert wird (halbtotal). Modern gekleidete Frauen stehen an einem Plakatständer mit Aufdruck: Dorftheater Gadebusch "Alwin der Letzte" im Kulturhaus Schulenberg (halbnah). Polytechnische Oberschule in unmittelbarer Nachbarschaft mit Kindern (halbtotal). Ein gut besuchtes Freibad (halbtotal), ein gut besuchter Kindergarten von außen (halbtotal). Friseur-Salon Schulenberg (halbtotal). Milchkombinat mit Gebäuden, Kühen und Gerätschaften (Gesamtansicht). Melkanlage im Innern des Gebäudes (halbtotal). Melkvorgang (nah). Milch fließt durch transparente Röhren (nah). Melkerinnen auf dem Bauerhof (halbnah). Der Zukunftsblick endet hier.

0:08:38

Melkerin Gerda ruft in die Dorfversammlung (nah) (O-Ton) "Bis wir solch ein Milchkombinat haben bin ich eine alte Frau. Ich muß morgens um 4 Uhr aufstehen und ihr streitet euch hier um ungelegte Eier, nie hat es so etwas für uns gegeben auf dem Lande, nun auf einmal soll es alles gehen". (Kamera-Rückfahrt) von Gerda an den Dorfbewohnern vorbei bis zu einer älteren Bewohnerin (halbnah) (O-Ton) "In 10 Jahren wirst Du 32 sein Gerda, ich 73. Ich will das noch erleben, alles. Als wir vor 2 Jahren mit der Hühner- Intensivhaltung anfingen hab ich zum letzten mal gesagt das geht nicht, und es geht, über 40.000 Mark hat es uns gebracht im 1. Jahr". Eingeblendet wird die Hühnerfarm mit der großen Halle und den Holz-Einzelboxen (halbtotal, halbnah und nah). Bäuerin sammelt die Eier ein (halbtotal) und sortiert sie auf Eierkartons (nah). Schweinezuchthof von außen (Gesamtansicht). Außen-Verschläge mit Schweinen (halbnah). Schweine werden im Gebäude gefüttert (halbtotal). Bauer (Blick von oben) schaufelt das Futter in die Schweineboxen (halbnah). Schweine fressen das frische Futter (nah).

0:10:36

Mähdrescher in Aktion (nah, halbnah und halbtotal). Mehrere Mähdrescher arbeiten nebeneinander (Gesamtansicht). Mähdrescher (Froschperspektive). Automatisches Erstellen von Heuballen (halbtotal). Umpflügen der abgeernteten landwirtschaftlichen Flächen (halbtotal). Halbautomatische Kartoffelernte (halbtotal). Kartoffeln werden aus der Erdkrume gezogen (Detailaufnahme). Frauen sortieren auf dem Anhänger die Kartoffeln (halbtotal). Kartoffeln verlassen per Förderband die Erntemaschine (halbnah). Maisernte mit Maschinen (halbtotal). Erntemaschine im Maisfeld (halbnah). Bauer auf der Mais-Erntemaschine (nah). Einziehen der Maiskolben in die Maschine (Detailaufnahme). Blick von oben auf die fahrende Mais-Erntemaschine (halbtotal). Abblenden der Zukunftsvisionen.

0:13:15

Jugendgruppe der Pioniere, Dorfbewohner und Melkerinnen begleiten eine transportablen Melkstand über Land (Gesamtansicht). Trecker mit Milchbehälter auf dem Anhänger folgt (halbnah). Gerda bei einem Melkvorgang (halbnah). Kühe auf der Weide (halbtotal). Der Vorsitzende und Werner kommen über die Wiese auf Gerda zu (halbtotal). Werner klopft Gerda auf die Schulter, nimmt den gefüllten Milcheimer und geht von der Kuh weg (halbtotal). Gerda und Werner vor dem transportablen Melkstand (halbtotal und nah). Zusammenbau des Melkstandes durch Werner und Hilfskräfte (halbtotal). Schläuche werden an den Milchauffangbehälter gesteckt (nah). Kühe auf dem Melkstand, begutachtet von Melkerinnen (halbnah). Bäuerinnen aus Schulendorf als Zuschauer (nah). Gerda und Werner schauen einem Melker am Melkstand zu (halbnah). Absaugzapfen werden an das Euter gesteckt (nah). Pumpvorgang wird durch Dorfbewohner beobachtet (nah). Gruppe junger Pioniere auf dem Melkstand (nah). Der Vorsitzende kommt mit dem Motorrad an den Melkstand zu Werner und Gerda (halbnah) und fährt fort. Werner und Gerda verlassen den transportablen Melkstand und fahren mit Werners Motorrad in der Abendsonne von der Wiese fort in das Dorf Schulenberg (halbnah und halbtotal). Abschlußkommentar: "Gerda, und Du selbst, wie wäre das in eurer Einzelwirtschaft in so greifbare Nähe gerückt? Mehr Zeit und mehr Kraft für Dich zum Lernen, zur Freude, und zum schön sein. Aber sicherlich hast Du das alles längst verstanden und wir haben Deine Geschichte auch nur erzählt weil sie eine von 100.000den ist die zu erzählen wären, und wir haben Schulenberg besucht weil es ein Dorf ist das wie tausende in unserer Republik vorwärts geht. Das Tempo dieser Entwicklung aber wird überall bestimmt von dem Fleiß und dem Können der Menschen, von ihrer Liebe zur Sache und, das zeigte unsere Schulenberger Dorfgeschichte, auch von der schöpferischen Phantasie mit der anschaulich gemacht wird was sich hinter den nüchternen Zahlen unserer Pläne verbirgt".

0:16:52 Ende

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